Armin van Buuren

  • Dass Trance objektiv den Bach runter gegangen ist, sieht man schon daran, dass sich immer weniger auf Trance berufen, es nicht mehr sehr viele Trancepartys gibt und das Forum hier seine besten Zeiten längst hinter sich hat. Ich glaube, dazu gab es schon so einige Diskussionen in der Vergangenheit hier am Board.

    Jede Generation hat seinen Sound... Trance ist halt ein hauptsächliches Phänomen meiner Generation. Die Welt dreht sich aber auch weiter. Ich würde sagen die breite Masse der Trance-Hörer ist jetzt Ende 20 bis irgendwo 40/50 Jahre alt. Also gut im Saft. Da haben halt Familie und Co. mehr Stellenwert als irgendwelche Trancepartys im Ausland. Vielleicht passiert da nochmal was in 10 bis 20 Jahren, wenn die Kinder aus dem Haus sind und man wieder Zeit für sich hat, um endlich wieder auf Partys zu gehen :-D

  • Danke für den Hinweis. Ich hab's mir mal durchgelesen. Geht im ersten Drittel um seinen Werdegang, im zweiten Drittel um die Schattenseiten des Business (wusste gar nicht, dass er so eine depressive Phase um 2010 herum hatte) und im letzten Drittel um die muskalischen Stile. Er bringt das EDM-Ding doch ziemlich auf den Punkt und schafft es am Ende, doch versöhnliche Worte zu finden. Alles in allem wirkt er gereifter und entspannter.

  • Zitat Armin:


    “Melody is the most important ingredient in trance,” he concludes, as his PR comes over to signal that our interview time is up. “In house it’s the groove, in techno it’s the techno sounds and dark atmosphere, but in trance it’s the melody — it’s the closest to classical music, and it’s always moved me. My heart will always be there.”


    So ist es auch bei mir :)

  • Ich habe mir das Interview mal angehört. Interessant wie er das sieht mit dem Format "Album". Lieber alle 2 Wochen einen Track raushauen und man hat am Ende des Jahres 26 Tracks und ist immer irgendwie präsent in den Download- und Streaming-Portalen, als ein Album mit 26 Tracks gebündelt veröffentlichen und das ist ein paar Wochen später schon wieder in der Versenkung verschwunden. Es zeigt aber auch, wie heutzutage produziert wird -> immer mit dem Hintergedanken, wie es am besten zu den Algorithmen der Portale passt, um maximale Aufmerksamkeit und Reichweite zu generieren. Mir persönlich wäre es lieber, wenn Künstler vielleicht nur 1-2 Tracks pro Jahr veröffentlichen - DAS sind dann aber absolute Granaten mit Klassiker-Potential, die auch 10-20 Jahre später noch gespielt werden. Aber ich glaube, das ist utopisch in der heutigen Zeit.


    Was anderes: letztens hat Armin einen Live-Stream gemacht, wie er am ASOT Yearmix arbeitet und nebenbei die ein oder andere Frage beantwortet. Wer sich die 4 Stunden ansehen möchte:


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  • Innerhalb von zwei Wochen und über das ganze Jahr bekommt man halt qualitativ nix Hochwertiges produziert. So kann man nur dem Mainstream folgen. Und das hört man dann halt auch. Wann hat Armin den letzten richtig guten Trance Kracher gelandet? Wer kann sich überhaupt an einen einprägsamen Titel aus den letzten Jahren erinnern? Warum er noch immer so gehyped wird erschließt sich mir überhaupt nicht

  • Im (wer auch immer darauf 5 Cent gibt) DJ Mag Ranking ist Armin immer noch auf Platz 5. Above & Beyond sind immerhin noch #30. Trance ist gewisser Weise auch irgendwie durch. Jedes Genre hat seine Hochphasen und Liebhaber (wie ich) können sich ja immer noch die Sachen von früher anhören.


    Und ja, es stimmt. Früher (also ich rede von den 2000ern und sicher auch noch 2010ern) war es etwas besonderes, wenn ein neues Album oder Single angekündigt bzw. rausgekommen ist. Seit einigen Jahren ist es dank Musik-Streaming kinderleicht sofort an jeden neuen Song zu gelangen. Allerdings kommt auch so viel raus, dass niemand mehr hinterherkommt. Und wie meine Vorposter richtig schreiben: Wer erinnert sich noch an irgendeinen Song? Es sind Hundertausende bis Millionen Songs. Soll ich mal an in meine Spotify Playlist mit den Releases der von mir gefolgten Artists gucken? Schwindelerregend sag ich nur. Allerdings folge ich vielen Artists eher aus nostalgischen Gründen, Armin eben auch. Reinzuhören lohnt sich eigentlich schon lange nicht mehr.


    Warum Dr. Armin eine kultige Trance Show raushaut und das Trance Aushängeschild schlechthin ist, aber Mr. Van Buuren alles andere als Trance released und das dennoch wunderbar funktioniert und scheinbar keinen Widerspruch darstellt, ist schon eine faszinierede Sache.

  • Als ich mir grad die Top 50 so angeschaut habe, kam mir eine Parallele in den Sinn. Ja, ich lasse mich jetzt gerne dafür haten, aber hat wer die Folge von Böhmermann über Florian Silbereisen und seinem Manager Michael Jürgens gesehen? Was die Feste der Volksmusik im Schlager Business sind, ist ASOT im Trance Bereich. Armin van Buuren ist "unser" Florian Silbereisen. Wer bei ihm gespielt wird, hat gute Chancen seinen Bekanntheitsgrad massiv zu erweitern. Ich möchte Armin und dem ASOT Management keine zweifelhaften Praktiken unterstellen, aber überraschen würde mich es auch nicht wirklich, wenn dem so wäre.

  • Mag alles so sein. Irgendwann sollte man aber erwachsen genug sein um jegliche Art von Charts zu ignorieren. Das ist eigentlich nur Kasperltheater und Massenabstimmung ohne Qualitätskontrolle. Klar gefällt mir auch populäre Musik durchaus, aber vieles auch, was nie in solche Charts gewählt werden würde. Ob das was ich höre mega fame ist oder kaum einer kennt, macht meine Musik in keinster Weise schlechter. Musikgeschmack und vor allem Internet-Diskussionen sind so etwas belangloses und eigentlich bescheuertes. Fast jeder will den Gegenüber überzeugen, dass er den geilsten Shizzle hört und Ahnung hat, welche Bands, welche Dekaden geil sind, wann seiner Meinung nach Trance scheiße wurde (für manche wurde er schon Ende der 90er scheiße und für andere viel später usw.) und dass es heute keine gute Musik mehr gibt, weil die besten Sachen in den 60ern und 70ern rausgekommen sind. Usw.usf. Wer sich davon beeindrucken und provozieren lässt, ist selber Schuld. :cool:


    Wenn ich ab und an mal einen Track oder ein Album hier im Tranceforum nachschlage (leider gibt es keine Suchfunktion mehr), wird mir oft echt schlecht, was da für Mist vom Stapel gelassen wurde (von mir selber übrigens auch). "Das ist aber Kommerz", "Bimmel & Bommel", heul heul, läster läster. Zugegeben war ich früher auch in vielen Threads aktiv. Man postet einen schlechten Track und freut sich, wenn man Hate-Zustimmung bekommt. Oder man über-analysiert alles und verpasst dem Song dann einen Zahlwert X von Y. Wisst ihr, was lustig ist? Ich kenne nicht so viele Leute und logischerweise höre ich als praktisch einziger meines Bekanntenkreises Trance. Ich höre aber auch viele anderen Sachen. Wie oft diskutiere ich über Musik mit Leuten? Eigentlich nie. Warum? Nun, weil es sich überhaupt nicht lohnt. Soll jeder hören was er will. Ich brauche auch überhaupt keine Empfehlungen mehr, nach 25 Jahre Musikhören reicht die Sammlung schon fast ein Leben lang. Bei Milliarden Liedern und Künstlern ist die Spannbreite so extrem, dass man selbst im selben Genre zig Geschmäcker und Meinungen finden wird. Über Filme und Serien kann man diskutieren, super Sache. Über Musik halte ich für müßig. Wenn wenigstens in Internet-Foren sachliche Diskussionen stattfinden würden. Natürlich sollte klar sein, das jeder SEINE Meinung kundtut, aber die wenigsten schreiben Ich-Botschaften, sondern lassen es so anklingen, als wäre ihre Ansicht ein Fakt. Man kann auch Musik doof finden ohne das auf bösartige Weise kundzutun und damit Fans vor den Kopf zu stoßen.


    Armin ist mir sehr sympathisch, sein musikalischer Werdegang fragwürdig, aber es ist sein Ding, Business Reasons. Ich werde Armin für immer dankbar sein für die vielen geilen Trance-Jahre, seine Radioshow und dass er mir so viele tolle Trance-Titel näher gebracht hat. Ich werde mich nicht herunterlassen mich über seine merkwürdigen Genre-Verirrungen jenseits von Trance zu ärgern. Oder dass der Trance der letzten Jahre mich kaum noch begeistert. Fast alle meine Fav-Artists haben irgendwann einen Stil-Wechsel eingeschlagen, mit dem ich nicht mehr mitgehen konnte. Schicksal. Letztendlich machen die Musiker ihre Musik nicht für Luft und Liebe. Ohne Commercial Appeal hat man keine Chance. Nur ein Bruchteil aller Spotify Artists kommt überhaupt auf vernünftige Streaming-Zahlen. Der Konsument hetzt rum, obwohl er kaum bis keine Einblicke auf die Business-Ebene hat. :sleep: