• Nee natürlich nicht. Ne eigene Meinung haben ist ja immer noch was anderes. Hab ja nicht gesagt das ICH ihn verklagen will, sondern nur damit zum Ausdruck bringen das er nicht eventuell Ärger kriegen kann. War nur als Hinweis gemeint nich als Angriff.
    Aber Begriffe wie "überführter Kinderp****liebhaber" sind grenzwertig und müssen nicht sein. Und das Gefasel von Unschuldsvermutung etc. spar ich mir jetzt mal.


    Worauf du nun beziehst das ich ihm drohe erschließt sich mir zwar nich :gruebel:, aber is schon in Ordnung. Ich wollte nur nich das er unnötig Ärger kriegt.


    :D Ich hab auch nich geschrieben das ich ihn nicht lieb hab :D

  • Über den KP Teil wird er sich wohl informiert haben, wenns stimmt kann er das auch schreiben, wenns nicht stimmt... lieber nicht^^


    Aber ich halt mich hier jetzt wieder raus, ging mir nur um deinen Post, da weiß ich jetzt wies gemeint ist, somit bin ich in diesem Thread (fürs Erste :D) wieder fertig :)

  • nuja, ganz deutschland sicher nicht. es gibt ja so regionen (bayern...) wo die leute immer den selben mist wählen.


    ich denke mal in städten haben die piraten gute chancen. hamburg, bremen, nrw vielleicht. in eher ländlichen gebieten sehe ich das eher nicht so an einfach, weil es da auch kein so gebündeltes klientel für die piraten gibt. was interessiert sich irgendein bauer aus der eifel schon für datenschutz und bürgerrechte?


    ich finde es wichtig, dass es die piratenpartei gibt, die sprechen wirklich wichtige themen an, bei denen die konkurrenz der etablierten partien keine alternativen bietet und auch keine kompetenz hat.
    dazu bindet die partei protestwähler die sonst in der extremen linken oder rechten ecke gelandet wären - ebenfalls gut.


    ist doch super. in griechenland randalieren die leute, bei uns wählen sie piraten, is doch schonmal was.

  • Ich sehe das mehr als nur skeptisch.


    Also erstmal wäre der positive Effekt hervorzuheben. Man kann das ja auch als so eine Art Protest gegen die aktuelle Parteiensituation sehen.


    Wenn man es als solches versteht, dann ist das ok.


    Aber wenn man die Piraten wegen des Inhalts wählt, dann ist das schon sehr bedenklich. Auch das der "Spitzenkandidat" jetzt erstmal nachholt was er eigentlich machen soll....ich meine HALLO?


    Sie haben keine Meinung zu essentiellen Themen und Lösungen erst recht nicht. Das ganze Ding ist löchriger als durchschossener Schweizer Käse....


    Protest Ja, aber null Kompetenz Politik ganz klar NEIN.
    (Was aber auch große Teile unserer Staatsführung einschließt)

  • Zitat

    Original von Pieter Baton


    Aber wenn man die Piraten wegen des Inhalts wählt, dann ist das schon sehr bedenklich. Auch das der "Spitzenkandidat" jetzt erstmal nachholt was er eigentlich machen soll....ich meine HALLO?


    Sie haben keine Meinung zu essentiellen Themen und Lösungen erst recht nicht. Das ganze Ding ist löchriger als durchschossener Schweizer Käse....


    Zu Absatz 1: was meinst du damit? was hätte er denn eigentlich machen sollen? wenn ich das nicht falsch verstehe gehen die 15 jungs schon lange zu sitzungen im Abgehordnetenhaus etc. was willst du denn noch an vorbereitung machen?


    Natürlich haben die Piraten Meinungen zu essentiellen Themen, das fängt bei ganz grundlegenden Gesellschaftspolitischen Fragen an (Verhältnis Bürger -> Staat) geht über wirtschaftliche (BGE) bis hin zu Ausbildung und Forschung etc. .
    Zu den Feldern wo eben keine Kompetenzen da sind gibt es von der Piratenpartei wenigstens eine ehrliche Aussage: Wir haben keine Kompetenz in dem Bereich, werden lernen und uns beraten lassen. Das ist alle mal ehrlicher als ein Politik wie z.b. Frau Merkel zu machen.

  • Ich meine das ziemlich genau so wie ich das geschrieben habe.


    Gut, ich bin auch kein Piratenwähler. Ich bin vielmehr einer derjenigen die keinen Plan haben wen sie noch wählen sollen.


    Aber Möchtegern Kompetenz durch klare Inkompetenz auszutauschen kann auch nicht der Plan sein.


  • kann mich dem nur in allen punkten anschließen!!!! die piratenpartei birgt weitaus mehr risiken als möglichen nutzen. sie sind ebenfalls radikal in ihrem denken - zwar weder nach rechts oder nach links, aber fast ihr komplettes programm ist nicht umsetzbar in unserem land. die spitzenpolitiker (teils per los bestimmt) sind unglaublich schlecht informiert.


    eine absolute nischenpartei, die, so hoffe ich, auch eine solche bleibt. da ist mir die nichtwahl als ausdruck des protestes sogar noch lieber. oder man wählt - noch besser - das für sich geringste übel...

  • Zitat

    Original von DaveDowning
    nuja, ganz deutschland sicher nicht. es gibt ja so regionen (bayern...) wo die leute immer den selben mist wählen.


    Das hat man bis vor ein paar Monaten auch von Baden Württemberg gedacht ;)


    Die knapp 9% der Piraten aus dem Stand heraus sind sicherlich eine ordentliche Schlappe. Hohen Anteil hieran haben sicherlich die jüngeren Wähler, auf die sich die Partei mit ihrer Internetpräsenz auch hauptsächlich auch gestürzt hat.


    Allerdings würde auch ich dieser Partei nicht viel Kompetenz zusprechen und hoffe auf eine einmalige Erscheinung

  • Da hat wohl wer selbst nicht mit seinem Erfolg gerechnet:


    Zitat


    +++ Zu erfolgreich - Piraten müssen auf Mandat verzichten


    Die Berliner Piratenpartei steht nach dem überraschenden Erfolg bei den Wahlen am Sonntag vor einer echten Zwickmühle. Die junge Partei muss sich zwischen zwei reizvollen Optionen entscheiden: einer starken Fraktion im Abgeordnetenhaus oder einem Bezirksstadtrat in Friedrichshain-Kreuzberg. Weil die Piraten nicht genug Kandidaten auf den Wahllisten hatten, müssen sie jetzt entweder auf den Stadtratsposten oder auf Abgeordnete im Landesparlament verzichten.


    In der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) von Friedrichshain-Kreuzberg haben die Piraten neun Sitze, davon können sie aber nur acht mit ihren Kandidaten besetzen. Das würde reichen, um als drittstärkste Kraft einen Stadtrat zu stellen, erläuterte Gert Baasen vom Landeswahlamt Berlin am Montag. Drei der acht BVV-Abgeordneten wurden aber auch ins Landesparlament gewählt. Ziehen nun alle drei oder zumindest zwei das Abgeordnetenhaus der BVV vor, schrumpft die BVV-Fraktion und der Stadtratsposten fällt an die Linke. Geht nur einer der drei ins Abgeordnetenhaus, können die Piraten den Stadtrat stellen – sind dann aber im Abgeordnetenhaus nur mit 13 statt 15 Parlamentariern vertreten sein, weil es auf der Landesliste der Piraten keine Nachrücker mehr gibt.


    Morgenpost



    Ahja, Dave, lustig, dass du gerade Bremen und HH, als potentielle Piratenhochburgen nennst. Faktisch fanden in beiden Bundesländern dieses Jahr Bürgerschaftswahlen statt, in denen die Piraten keine Rolle spielten mit ihren1,9 bzw 2,1%.
    Aktuell sind die Piraten eine Modeerscheinung *Sigfried Kauder Witze, you're welcome*. Sie haben in Berlin einen in Deutschland (Zugezogene, Künstler, Medienmenschen, Studenten, Digitale&Urban Hippies etc.) einzigartigen Nährboden genutzt und können nun beweisen, ob sie praktisch fähig sind in der Politik mitzumischen.


    Ahja, nette Randnotiz zur Berlin Wahl: Selbst die NDP hat mehr Stimmen bekommen als die aktuelle Prügelpartei der Nation^^

  • Zitat

    Original von ron t


    Das hat man bis vor ein paar Monaten auch von Baden Württemberg gedacht ;)


    und das fand ich toll, das es da in bawü mal ne veränderung gab. aber gegen die csu in bayern? ich mein die csu spielt sogar auf bundesebene eine viel zu wichtige rolle die in keinem verhältnis zur wählerschaft der partei steht.


    zu den restlichen argumenten:


    1. die piraten verlosen keine listenplätze. die satzung ist aber nunmal so dass bei stimmgleichheit das los entscheidet, aus dem einfachen grund das so stichwahlen und persönliche konflikte vermieden werden sollen.


    2. es gibt in der partei mehrere strömungen, zum einen die, die sich auf ihre klientelpolitik beschränken wollen, zum anderen die, die sich "vollis" nennen, weil sein "vollprogramm" anstreben, das eben nicht nur die kompetenzthemen abgibt. dazu muß man aber auch sehen dass die piraten auf ihren gebieten, netzpolitik, bürgerrechte, bildung, forschung, kompetenter sind als die etablierten.


    sicherlich ist berlin kein gradmesser für das land. bevor die piraten in rheinland-pfalz, bawü o.ä. 5% holen geht eh die welt unter. aber ich seh da durchaus parallelen zu den grünen, denen die selben dinge unterstellt wurden.


    ein guter ersatz für die fdp sind die piraten aber auf jeden fall.

  • Ich begrüße das sensationelle Ergebnis der Piraten in Berlin. Das zeigt für mich, dass das Interesse bei der jüngeren Bevölkerung für Politik wieder größer wird. Die Zukunft wird zeigen, ob die noch junge Partei fähig ist Politik im großen Stil zu machen. Jedenfalls hat sie eine faire Chance verdient.


    Hier ein Auszug aus der ersten PK. Sehr sympathisch und teilweise auch sehr lustig wie ich finde.


    https://www.youtube.com/watch?v=vEG5wN4rNBI

  • Zitat

    Original von Pieter Baton
    Sie haben keine Meinung zu essentiellen Themen und Lösungen erst recht nicht. Das ganze Ding ist löchriger als durchschossener Schweizer Käse....


    Wenn das hier nicht ein Topic über die Piratenpartei wäre, könnte man glauben Du redest von unserer derzeitigen Regierung. Denn statt Lösungen anzugehen wird halbherzig weiter versucht, einem toten Mann das Schwimmen beizubringen.


    Zitat

    Original von tobaddiction
    die spitzenpolitiker (teils per los bestimmt) sind unglaublich schlecht informiert.


    Es sind keine Spitzenpolitiker, weil diese Leute jetzt zum ersten Mal Politiker werden. Wer das anmarkert, der sollte sich mal fragen, wo der poilitische Nachwuchs herkommen soll, wenn man es nicht akzeptiert, dass die halt unerfahren sind. Sollen wir uns jetzt welche backen ???


  • Aber sowas von +1


    Naja manche haben halt die Einstellung das der normale Mensch kein Politiker werden darf, bitte nur Bildungseliten die bis zum 5ten Lebensjahr an Mamis Titten genukelt haben, und brav zum Abitur ihren BMW 5er bekommen... Danach gehts brav an die Uni zum studieren Natürlich Politikwissenschaften, oder irgendwas mit Wirtschaft....



    Ja genau, Politik nur für die Eite, wo das hinführt sehen wir ja gerade ich sag nur Klientelpolitik hoch 5000000


    Soviel Kohle die an Firmen subenventioniert wird die garkeine Berechtigung mehr haben das es sieht gibt... etc. Aber nach der Politik ruft der Aufsichtsrat Job... ahjoooo.


    Wenn ich den Typen mit dem Blaumann bei den Piraten sehe würde ich die am liebsten wegsprengen, Politik hat was mit öffentlichkeit zutun, in unserem Land gibts da ne bestimmte Etikette die schon vertreten werden sollte, dazu gehört für mich ordentiche Kleidung in hohen Politischen Ämtern...


    Dennoch finde ich es gut das stinknormale Bürger hier ne Chance bekommen haben Politik mit zu gestalten, bei anderen Parteien muss man vorher seinen Arsch verkaufen bzw. Papis Vitamin B benutzen.


    Lasst die Piraten machen, wer jetzt rummotzt obwohl sie mit ihrer Arbeit noch garnicht angefangen haben hat sowieso nen kleinen Schaden im Kopf. In 4 jahren darf man da solangsam mit Kritik anfangen. Aber bitte lasst sie erstmal anfangen.


    Oder beschimpft ihr euern Architekten auch beim ersten Telefonat zur Terminabsprache das er ein nichtsnutz ist, und seine Arbeit eh scheisse ist...?

  • Die Piratenpartei hat auch nicht mehr oder weniger Lösungen für aktuelle Probleme als die etablierten Parteien. Der große Nachteil ist lediglich, dass die Piraten rhetorisch noch nicht so "versaut" sind wie die großen. Während der Pirat sagt "davon haben wir keine Ahnung", winden sich die anderen Parteien wie ein Aal oder weichen vom Thema ab. Eine Lösung haben aber alle NICHT!


    Die Piraten haben Ideen und Vorstellungen. Jetzt wo sie zum ersten mal Politik machen dürfen, wird sich zeigen welche davon realistisch bzw. unmöglich umzusetzen sind. Sicherlich werden viele Ideen bei den Akten landen, weil sie sich nicht einfach umsetzen lassen.


    Aber der Gedanke etwas verändern zu wollen ist besser als eine Politik, die lediglich auf Machterhalt basiert.


    Wie gesagt, lasst die Piraten mal machen. Ein Urteil kann man sich dann nach der ersten Amtszeit erlauben.


    Es ist außerderm ein großer Fehler die Piraten auf eine Dumpfbacke im Blaumann zu reduzieren. Christopher Lauer hat am Mittwoch bei Anne Will ein hervorragendes Bild abgegeben, wie ich finde, und den Lindner von der FDP ganz schön ins Schwitzen gebracht.

  • Ganz bestimmt nicht. Die Piraten werden in einigen Ländern die Chance bekommen, sich zu beweisen. Was dann nach vier oder fünf Jahren unterm dem Strich stehenbleibt, wird man noch sehen. Ob da viel übrig bleibt, wage ich zu bezweifeln. Aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.


    Wenn ich aber allein schon die obskuren Ausführungen zum Urheberrecht im Parteiprogramm lese, ist diese Partei für mich absolut unwählbar. Von Freiheit sprechen und auf der anderen Seite Künstler quasi enteignen. Auf der anderen Seite wird auch ein Ausgleich für die Urheber vorgeschlagen, der schwammiger nicht sein könnte und der nach mehrfachem Lesen nicht verständlich ist.


    Auch wenn man weiter liest, ist das durch die Bank unpräzise und schwammig. Kein Wort zur Außenpolitik. Dafür sollen Drogen legalisiert werden. Auch zur Wirtschaftspolitik finden sich wenn überhaupt nur Andeutungen.


    Das reicht eben leider nicht. Als Protestpartei, um die FDP abzuservieren und den Grünen Stimmen abzugraben, mag es funktionieren. Wohin eine Protestpartei wieder verschwinden kann, beweist die Linke gerade eindrucksvoll.

  • Hier kannst du dich über den Standpunkt der Piratenpartei zum Thema Urhberrecht informieren:


    http://wiki.piratenpartei.de/Urheberrecht


    Die Piratenpartei bekommt ja gern den Stempel "Protestpartei" aufgedrückt. Aber gegen was protestieren den die Bürger deiner Meinung nach?
    Dagegen das der Bürger nicht mehr in die Entscheidungsprozesse mit einbezogen wird? Das der Lobbyismus sich immer weiter verbreitet? Das der Bürger immer mehr als potenzieller Kriminieller gilt und ein Überwachungsstaat installiert wird? Das Tür und Tor für Korruption offen steht? Das man die Bürger belügt und ihnen nach dem Mund redet?


    Ich denke das sind die Dinge gegen die protestiert wird. Das solche Dinge in Deutschland geändert werden dafüt stehen die Piraten ein. Sie stehen dafür das jeder Mitbürger seinen Teil zur Gesellschaft beitragen kann und nicht ausgeschlossen wird.


    Die Piratenpartei ist die einzige Partei die Basis-Demokratie lebt und umsetzt. Entscheidungen werden von den Mitgliedern getroffen und nicht von den Parteispitzen diktiert.


    Die Piratenpartei steht für einen neuen Politikstil. Die etablierten Parteien werden langsam nervös, weil die Piratenpartei dafür einsteht das Politker ihre Privilegien offen legen müssen.


    Sicherlich hat die Piratenparteinoch kein "komplettes Programm" wie die anderen Parteien, aber wir sind noch relativ "neu" und haben mit diesem großen Zulauf auch nicht gerechnet. Aber die Menschen sind dazu eingeladen, dass Programm mitzugestalten und jeder kann mitmachen und mitentscheiden. Wir wollen die "Stimme des Volkes" endlich zurück ins Parlament bringen.


    Aber bevor mein Text hier zu lang wird, bitte ich euch, euch selbst zu informieren.

  • Als kleine Anmerkung: Die Piratenpartei ist deswegen eine Protestpartei, weil - das behaupte ich mal - viele Wähler aus purer Politikverdrossenheit eine Partei sehen, die anders ist und die sie deswegen wählen. So wie ehemals die Grünen. Die Partei ist noch jung, daher funktioniert auch die Basis-Demokratie auch noch. Gibt es erst einmal unzählige Regional- und Landesverbände wird das irgendwann nicht mehr funktionieren, will man sich realistisch und ernsthaft am Politbetrieb beteiligen.


    Nochmal zum Urheberrecht. Ich habe folgendes Zitat aus der von dir verlinkten Seite mir mal rausgepickt:


    "Nur dort, wo eine Leistung erbracht wird (Konzert), ist es sozial haltbar, eine Entlohnung einzufordern. Für den bloßen Vertrieb sollte jedoch nur eine freiwillige Abgabe als gerecht gelten (vgl. GEMA 2.0), da hierbei der Konsument selbst (P2P) oder ein unnötiger Mittler sämtliche Mittel aufbringt. Beim Direktvertrieb erbringt der Künstler auch eine Leistung (über deren Notwendigkeit man jedoch streiten kann); er sollte also auch entlohnt werden."


    Ein Buch schreiben, ein Lied komponieren, einen Film drehen - das sind nach dieser Definition wohl etwa keine Leistungen? Der Autor, der jahrelang recherchiert und dann daraus ein Buch anfertigt, leistet nichts? Der Produzent, der ein Jahr lang ein Album aufnimmt, hunderte Versionen verwirft und nächtelang darüber brütet, wie der eine Ton noch besser klingen kann, leistet nichts? Der Regisseur, der einen Film dreht, leistet genau wie Schauspieler, Statist, Cutter, Maskenbilder usw. nichts? Gute Nacht!
    Und auf der anderen Seite ist ein Konzert aber eine sozial haltbare Leistung, die eine Entlohnung rechtfertigt? Selten so einen unfassbaren Humbug gelesen.

  • Zitat

    Original von Clear_Blue
    "Nur dort, wo eine Leistung erbracht wird (Konzert), ist es sozial haltbar, eine Entlohnung einzufordern. Für den bloßen Vertrieb sollte jedoch nur eine freiwillige Abgabe als gerecht gelten (vgl. GEMA 2.0), da hierbei der Konsument selbst (P2P) oder ein unnötiger Mittler sämtliche Mittel aufbringt. Beim Direktvertrieb erbringt der Künstler auch eine Leistung (über deren Notwendigkeit man jedoch streiten kann); er sollte also auch entlohnt werden."


    Hierbei geht es eher um die "Verwerterindustrie". Es geht darum das, dass Diktat der "Industrie" beendet wird und kleine Künstler wieder die Chancen bekommen ihre "Kunst" selbst zu vertreiben. Das Netz bietet die Möglichkeit seine Kunst Publik zu machen und selbst zu bestimmen wie und zu welchen Preis sein Werk verkauft wird.


    Es ermöglicht auch wesentlich mehr Qualität in die "Kultur" zu bringen, weil den Menschen nicht von der Verwerterindustire "diktiert" wird was sie zu konsumieren haben.
    Ich denke das hier viele mit mir übereinstimmen, wenn ich sage, dass die"kulturelle Qualität" gerade in den letzten Jahren sehr gelitten hat.


    Das aktuelle Urheberrecht muss an die neuen Medien angepasst werden.


    Gerne kannst du dich auch miteinbringen und deine Bedenken kunttun.


    http://wiki.piratenpartei.de/AG_Urheberrecht

  • Vielleicht mal ein paar generelle Anmerkungen:


    Wie diesem Thread zu entnehmen ist, gibt es hier ein paar Personen, die man durchaus als Sympathisanten der Piraten bezeichnen könnte. Darüber hinaus ist mir zumindest von einem User bekannt, dass er Mitglied ist.


    Da ich meine eignen Äußerungen in diesem Thread gerade noch einmal gelesen habe, muss ich feststellen, dass die Piraten sich schneller entwickelt haben, als ich 2009 vermutete und mir auch vor einem guten halben Jahr noch nicht so wirklich vorstellen konnte.


    Die Urheberrechtsdebatte ist ein Thema für sich und der Piratenwiki dazu so ziemlich die unbrauchbarste Seite zu dem Thema. Neben der AG Urheberrecht für eine ausführliche Darstellung der Diskussion, finde ich das Grundsatzprogramm für die groben Linien aufschlussreicher. Ausführlicher ist die beschlossene Fassung von Daniel Neumann&Co, die so auch von der Bundesversammlung beschlossen wurde. Ansonsten ist das aktuell noch sehr viel Work in Progress.


    Zum Themenkomplex "Ihr habt keine Position bei XYZ". In meiner Wahrnehmung tobt ein innerparteilicher Kampf zwischen Leuten, die sich auf die Kernkompetenzen der Partei beschränken wollen (digitale Gesellschaft, Datenschutz, Bürgerrechte...) und solchen, die die Partei zu einer "Vollpartei" ausbauen wollen. Abhängig davon wie das ausgeht, spricht man mehr, mal weniger Leute an, verprellt ggf. einige usw.


    Zum Politikverständnis lässt sich generell nur sehr wenig sagen. Spannend zu diesem Thema sind meist die Ausführungen von Julia Schramm (ob man sich mit dem Feminismuskram auseinander setzen mag, sei jedem selbst überlassen. Dafür dann ggf. noch dem Kegelclub einen Besuch abstatten. Alice Schwarzer ist ein Scheiß dagegen...)


    Protestpartei - Schwieriges Thema, vor allem aus wissenschaftlicher Perspektive, da man sich zunächst einmal über die zugrundelegende Defintion einigen sollte, bevor man hier weiter ansetzt.
    Mein persönlicher Eindruck ist, dass viele die Piraten aus voller Überzeugung wählen, weil sie sich mit den Inhalten auseinander gesetzt haben. Ebenso genauso viele glänzen aber auch durch eklatantes Nichtwissen um Positionen. Letztere Wählen die Piraten, weil sie gerade "in" sind, weil viele aus dem Umfeld Piraten toll finden und weil sie für vermeintlich kostenfreies Kopieren von Musik, Software etc. sind.


    Und damit wären wir beim letzten Punkt:


    Zitat

    Aber bevor mein Text hier zu lang wird, bitte ich euch, euch selbst zu informieren.


    Eine schöne Forderung, deren Umsetztung leider zumeist sehr schwierig ist. Abstrakt: Die politische Kommunikation der Piraten ist teilweise unterirdisch. Erstens lässt sich kaum differenzieren, ob es nun um die persönliche Meinung eines Mitglieds handelt oder ob es die offizielle Parteilinie ist, die irgendwo beschlossen wurde.
    Zweitens gestaltet sich die Informationbeschaffung in den Themenkomplexen als äußert schwierig, die sehr kontrovers innerhalb der Partei diskutiert werden, oftmals unabhängig davon ob beschlossen oder nicht. Bei diesenThemen wird man schnell auf die lustigen Wiki Seiten verwiesen, die meist mehr verwirren als aufklären und zudem selten mehr als eine Linksammlung sind. Als erste Annäherung, auch für die angeblich so toll informierten Anhänger, empfehlen sich mMn nicht gleich die Wiki Seiten, sondern die Homepage.
    Drittens, und das ist mMn nach das größte Problem, schaffen es die Piraten bis heute nicht, den Medien ihre Positionen klar und eindeutig zu vermitteln. Im Ergebnis schreiben/senden die dann ziemlich wirres Zeug, dass mit den offiziellen Positionen nichts mehr gemein hat.

  • Ein sehr wichtiger Punkt ist auch, dass immer von der Politikverdrossenheit gesprochen wird. Dies ist aber falsch, es gibt keine Politikverdrossenheit sondern eine Parteiverdrossenheit.


    Wenn wir ehrlich sind spielt sich Politik irgendwo "dort oben" ab. Die Leute verlieren mehr und mehr den Bezug zur Politik und das sind die Parteien schuld. Die Menschen wollen Ehrlichkeit und Informationen. Stattdessen gibt es immer die gleichen Phrasen der Politiker und man kann ihnen nicht vertrauen. Die anderen Parteien sind mittlerweile zu sehr mit ihren parteiinternen Problemen beschäftigt. Sie beschäftigen sich hauptsächlich damit, irgendwie wiedergewählt zu werden.


    Die Piratenpartei verfolgt hier einen neuen Ansatz, den andere Parteien so nicht zu bieten haben. Ich denke die Piraten sind dazu fähig die Politik-Landschaft in Deutschland zu verändern....zum positiven, solange sie an ihren Idealen festhalten.


    Ein gutes Beispiel das die Parteien die Piraten noch nicht verstanden haben, liefert der Grüne Özdemir zum Thema Piraten:


    „Wir müssen aber aufpassen, dass unsere Wahlkämpfe spannend und cool sind.“ Ansonsten sei man bei der Netzpolitik selbst gut genug aufgestellt.


    Die Menschenwollen Inhalte zu den die Parteien stehen.


    http://alrightokee.de/meinung/rant-gegen-politiker/


  • Sicherlich ist das eine Leistung. Wo leistet aber der Künstler was wenn Du z.B. seine CD kaufst und 10 mal 100 mal 1000 mal anhörst, ggf. zum anhören auf alternative Plattformen wie YouTube o.ä. zurückgreifst? Richtig! Er hat nur ein mal etwas geleistet und das wars dann auch schon. Sorry, aber Du kannst nicht von den Leuten erwarten dass sie Dir für eine Leistung dir dein Leben lang dein Allerwertesten abwischen. Das ist als würde ich ein Auto herstellen und vom Käufer erwarten dass er er mir jedes mal eine Abgabe zahlt wenn er damit fährt, weil schließlich hab ich das Teil erfunden, also auch was geleistet. Für genau nichts anderes aber wird das Urheberrecht missbraucht. Das ist unsozial, und letztendlich sagt das Zitat auch nichts anderes.

  • ... es sagt ja auch niemand bei der piratenpartei das künstler nichts für ihre arbeit bekommen sollen. wem die (völlig zurecht) an den kragen wollen sind die rechteverwerter. plattenfirma, gema, gez, solche "institutionen". deshalb gibt es ja auch immernoch den vorschlag der kulturflatrate, den ich sehr gut finde.


    genauso auch der einsatz der piraten für das bedingungslose grundeinkommen (ohne darüber jetzt eine diskussion lostreten zu wollen). dort entsprechen die piraten hundertprozentig meiner meinung.


    ansonsten hat der gute skuz schhon viel geschrieben. ich kenn die piraten hier in der stadt durch meinen job und einem stammtischbesuch und kann vieles von dem was er schreibt so bestätigen.

  • Ich glaube, die meisten sehen die Partei schon viel zu weit. Ich glaube nicht, dass die Piraten in näherer Zukunft auch nur in Erwägung gezogen werden die regierende Hauptpartei (wie z.B. derzeit die CDU) zu werden. Und das ist sicher auch nicht deren Anspruch.
    Für mich haben sie einen großen Reiz als Koalitionspartner oder als Stimmungsindikator für andere Parteien.
    Dadurch, dass sie, ähnlich wie die Grünen anfangs, eher eine thematisch sehr spezialisierte Partei sind, geht das auch gar nicht anders.


    Wenn man sich so die Aussagen zum Thema Internet von vielen Spitzenpolitikern anhört, dann merkt man ganz schnell, dass die eigentlich weniger als gar keine Ahnung haben, wovon die da reden. Und das Internet hat mittlerweile eine Präsenz und Stellenwert erreicht, die man nicht einfach so ignorieren kann und darf.


    Ich will auch von meinem Beruf leben können und möchte daher nicht, dass das Produkt, an dem ich arbeite einfach kopiert wird. Aber Softwarepatente würden die meisten Software-Unternehmen kaputt machen. Wenn man sich einzelne allgemeine Funktionen, wie z.B. eine simple if-Abfrage patentieren lassen kann, dann wird kaum ein Unternehmen die ganzen Lizenzkosten bezahlen können, die es für die Entwicklung des eigenen Produktes benötigt. Open-Source würde quasi aufhören zu existieren, denn welcher Hobby-Entwickler, der seine Software kostenlos zur Verfügung stellt, könnte diese Kosten stemmen.


    Aus meiner Sicht ist die Aufgabe der Piraten die jungen Wähler zu vertreten und den großen alten Parteien bei Bedarf auf die Finger zu hauen. Ich bin nämlich der Meinung, dass zu viel Politik von alten Leuten für alte Leute gemacht wird. Ist ja auch kein Wunder, das sind bei uns die meisten Wähler.
    Es wäre doch auch schön, wenn die regierende Partei n Zukunft, bei so Aktionen, wie ACTA, PIPA, Vorratsdatenspeicherung, Überwachung und Zensur von den Piraten mächtig einen auf die Zwölf bekommt.


    Momentan habe ich zumindest subjektiv den Eindruck, dass dort auch die meisten (noch) aus Überzeugung mitmachen, und nicht wie bei den großen Parteien wegen Geld und Macht.
    Ich finde auch deren „radikales“ Konzept gar nicht mal schlecht. Denn wenn man sich die Programme der relevanten Parteien ansieht, wird man viele Überscheidungen entdecken. So wahnsinnig viel Unterschiede wird es nach einer Änderung der regierenden Partei also nicht geben. Daher finde ich es gut, dass es Mutige gibt, die sich auch mal ganz andere Konzepte überlegen, auch wenn vielleicht nicht alle umsetzbar sind. Aber nur so kann man etwas ändern.


    „Freier“ Zugang zu Kunst, Kultur und Wissen ist auch eine erstrebenswerte Sache. Derzeit werden die (finanziellen) Interessen einiger weniger über die sozialen Interessen vieler gestellt. Unzugängliches Wissen ist immer ein Hindernis für Entwicklung.
    Ich hätte nichts gegen eine Art „Kunstpauschale“, vergleichbar mit der GEZ-Gebühr. Dafür sollte man aber freien Zugang zu Kunst, Kultur und Wissen bekommen. So würde die Kriminalisierung normaler Bürger aufhören, und die Künstler würden auch etwas davon haben.
    Die Zeiten ändern sich nun mal, und man sollte nach anderen Lösungen suchen, die besser in die Zeit passen, statt sich mit allen Mitteln an die alten zu klammern.


    Beschränkt man die Piraten vorerst auf diese Aufgaben, so erkennt man, dass sie nicht auf jedes Problem der Welt eine Lösung vorweisen müssen.
    Sie sind noch recht neu, unerfahren und haben noch nicht so viele Mitglieder. Bis die mal so weit sind, dass sie ernsthafte Konkurrenten werden könnten, wird noch viel Zeit vergehen (siehe die Grünen).

  • Zitat

    Original von Ace
    Ein sehr wichtiger Punkt ist auch, dass immer von der Politikverdrossenheit gesprochen wird. Dies ist aber falsch, es gibt keine Politikverdrossenheit sondern eine Parteiverdrossenheit.



    Ich kann natürlich nur für mich sprechen, aber ich bin Politikverdrossen und NICHT Parteiverdrossen. Warum ? Ziemlich einfach. Weil jede Partei in der Vergangenheit mit tollen Ideen daherkam, sobald diese aber mal irgendwo mitregiert ist Pustekuchen. Warum soll dieser Punkt bei der Piratenpartei anders sein ? Sobald es um Macht, Geld oder gute Posten in der Wirtschaft geht, verliert so ziemlich jeder seine Moral und Ethik. Nun könnt ihr sagen ja aber die sind anders. Ich sage BLA BLA! 99% der Menschen knicken irgendwann ein, die Frage ist nur wo und wann. Die Politik ist nicht da um das beste für das Volk zu tun, sondern um das beste für eine bestimmte "besser" gestellte "Oberschicht" herauszuholen. Beispiele gibt es genug, sei es Pharma Industrie, Energie Konzerne, Lebensmittel Konzerne, Leiharbeit, Hartz4, 1Euro Jobs ect. Ich vertrete die Meinung, gerne kannst du versuchen mich eines besseren zu belehren, das die meisten Politiker abgehobene, arrogante, weltfremde Spacken sind die sich einen Scheiß um das Wohl des Volkes kümmern!! Ich erkläre dir auch gerne warum ich so denke. Es gibt TV Reportagen wo Abgeordnete zu einem Thema befragt werden, viele ignorieren die Anfragen der Journalisten, einige andere labern einfach nur, wieder andere tippen im vorbeigehen auf dem Iphone und entgegnen dem Journalisten "Sorry, ich bin in einem Gespräch". Nur so als Beispiel, wenn du magst kann ich gerne weiter ausführen.....

  • So gesehen bin ich mit dir einer Meinung Soulcatcher.


    Aber dies ist gerade eines der Kernthemen der Piratenpartei, dass die "Gläserne Politik" und nicht der "Gläserne Bürger" geschaffen wird. Ziel der Piratenpartei ist es, den Dialog zwischen Regierung und Bürgern zu fördern, also genau das was du bemängelst. Es wird versucht Menschen und Politker auf "Augenhöhe" zu bringen.


    Wir müssen wegkommen von der "Hinterzimmer-Politik" und der Bürger muss wieder aktiv in den Entscheidungsprozess miteinbezogen und ausreichend informiert werden. Die Piratenpartei veröffentlich bspw. alle Protokolle ihrer Besprechungen und das "durch die Bank weg". Jedes dieser Protokolle ist einsehbar für die Bürger über das Internet. Desweiteren werden alle Parteitage "größere Besprechungen" usw. gestreamt. Dies ist eines der großen Ziele der Piratenpartei und sie ist diesbezüglich allen anderen Parteien weit vorraus.


    Hier findest du den Begriff Transparenz noch näher erläutert von Marina Weisband.


    https://www.youtube.com/watch?v=w9H5R5SLdHQ


    Die Piraten versprechen niemanden "das Wunder", sie wollen einfach ehrliche Politk machen und sind der Meinung das jeder Bürger seinen Teil zur Gesellschaft beitragen kann.


    Ab 5:50 findest du nochmal einen Kommentar von Marina Weisband zur "Ausrichtung" der Piratenpartei.


    https://www.youtube.com/watch?v=YzqBIWuE4h4


    Ich habe mich entschlossen der Piratenpartei beizutreten, weil ich für eine offene Gesellschaft bin und die Piraten wie keine andere Partei dieses Ziel verfolgt.

  • Zitat

    Original von Ace
    Hierbei geht es eher um die "Verwerterindustrie". Es geht darum das, dass Diktat der "Industrie" beendet wird und kleine Künstler wieder die Chancen bekommen ihre "Kunst" selbst zu vertreiben. Das Netz bietet die Möglichkeit seine Kunst Publik zu machen und selbst zu bestimmen wie und zu welchen Preis sein Werk verkauft wird.


    Du weisst aber das dies mitlerweile geht?? ;)

  • Sorry, dass ich noch mal weit aushole, finde das aber spannend.


    Zitat

    Original von Clear_Blue
    Wenn ich aber allein schon die obskuren Ausführungen zum Urheberrecht im Parteiprogramm lese, ist diese Partei für mich absolut unwählbar.


    Genauso obskur finde ich es an der bisherigen Urheberrecht festzuhalten. Ob die der Piraten die richtige ist, sei mal dahin gestellt. Aber so, wie es bisher gehandhabt wurde, wird auf Dauer nicht funktionieren.
    Die anderen Parteien haben zu diesem Thema auch keine besseren Vorschläge.


    Außerdem sind die anderen Parteien in so manch anderen Punkten ziemlich obskur.


    Für mich persönlich gibt es bisher keine einzige Partei, in deren Programm ich mich zu 100% wiederfinde. Das tendiert eher gegen 50 % und weniger. Man muss also bei jeder Partei hier und da abwägen, ob einem der Punkt so wichtig ist.


    Zitat

    Original von Clear_Blue
    Auch wenn man weiter liest, ist das durch die Bank unpräzise und schwammig.


    Auch das kann durch weg zu jeder Partei sagen. Meist steht überall recht wage, was man machen möchte, aber nicht wie. Und selbst bei den Punkten, bei denen die bisher regierenden Parteien vor der Wahl konkreter geworden sind, weiß man schon vor der Wahl, dass die nach der Wahl selten so erfüllt werden, wie angekündigt.


    Das heißt nicht, dass ich das bei den Piraten gut finde. Aber man muss da schon mit gleichen Maß messen.


    Zitat

    Original von SpiderBoB


    Gut zuwissen!Die bekommen meine Stimme bestimmt nicht!


    Das ist meist dieses scheinheilige Geblubber.
    Bei der Starkbierprobe auf dem Münchener Nockherberg z.B. treffen sich jedes Jahr die Politiker Bayerns zum gemeinschaftlichen Besäufnis. Viele davon rauchen wie eine Dampflock.
    Und das ist nur ein Beispiel.


    Ähnlich, wie beim Urheberrecht ist es auch bei diesem Thema Zeit umzudenken. Entweder man ist konsequent, und verbietet auch Alkohol und Tabak, oder man ist konsequent, und legalisiert auch andere Drogen.
    Die bisherige Unterscheidung in der Gesetzgebung ist eigentlich nicht nachvollziehbar, da sie durch Brauchtum begründet wird, und nicht durch gesundheitliche Aspekte. Allein in Deutschland sterben jährlich tausende Menschen durch Alkohol und Zigaretten. Bisher habe ich noch von keinem gehört, der durch z.B. Canabis gestorben ist. Und gerade bei Alkohol ist der Tot ja nur ein schlimmer Aspekt. Davor kommt meistens familiäre Gewalt, Abgrenzung, Verarmung und Verwahrlosung.


    Die meisten lügen sich auch in die eigene Tasche. Machen wir uns doch nichts vor. Prohibition hat noch nie funktioniert. Sowohl nicht beim Alkohol in den USA, wie auch bei anderen Drogen hier bei uns. Es gibt einen gewaltigen Schwarzmarkt, allerdings ohne Verbraucherschutz, Aufklärung oder Besteuerung. Stattdessen werden Unsummen in die recht erfolglose Verfolgung gesteckt.


    In Deutschland haben wir das weltweit älteste noch geltende Lebensmittelgesetzt der Welt! Und welches ist das? Das Reinheitsgebot für Bier aus dem Jahre 1516. Also für Alkohol, eine Droge. Warum soll es solche Reinheitsgebote nicht auch für andere Drogen geben, um den Verbraucher vor gefährlichen Substanzen zu schützen? Ok, zugegeben, das bekommt die Regierung bei Zigaretten auch nicht hin.


    Ich will hier nicht den Eindruck vermitteln, dass ich Drogen konsumiere oder Abstinenzler bin. Ich liebe Wein, hab auch schon dies und das probiert, wie die meisten. Heutzutage gibt es kaum einen Jugendlichen, der nicht mal an einem Joint gezogen hat. Ist er deswegen gleich ein Krimineller?



    Es gibt ja sowohl beim Raubkopieren, wie auch bei dem Thema Drogen immer die Ansicht, dass obwohl es viele machen, es noch lange nicht richtig ist.
    Was richtig oder falsch ist, hängt immer von den lokal herrschenden Moralvorstellungen einer Mehrheit ab. Wenn etwas viele in einer Gesellschaft wollen oder machen, warum soll es dann für diese Gesellschaft falsch sein? Ist das nicht Demokratie, dass wenn die Mehrheit etwas will, es folglich für diese Gesellschaft auch „richtig“ ist?
    Ich bezweifle zwar, dass es gerade bei den Drogen eine Mehrheit geben würde, die pro ist, aber hier geht es ums Prinzip. Man kann doch grundsätzlich nicht etwas verbieten, weil eine Minderheit meint, das wäre für alle das Richtige.


    Ob die Piraten nun alles bis ins letzte durchdacht haben, oder nicht, ob deren Vorschläge zu 100% sinnvoll sind, oder nicht, spielt im Moment für mich keine Rolle.
    Ich finde es wertvoll, dass sie aufzeigen, dass vieles so gehandhabt wird, wie es gehandhabt wird, weil es schon „immer“ so war. Das ist keine sinnvolle Argumentation. Die Piraten schaffen es, dass man wieder offen über kontroverse Themen diskutiert und zeitgerechte Alternativen überlegt, statt sich auf Gewohnheit zu beziehen. Ich erwarte gar nicht, dass die Piraten quasi aus dem Stand heraus die heilbringenden Lösungen für alles und jeden präsentieren. Die anderen Parteien schafften das in Dekaden nicht. Nur, weil die Parteiprogramme anderer Parteien mehr Seiten vorweisen können, oder mehr Themen, sind sie nicht automatisch besser.
    Wichtig ist, dass man frisch und flexibel im Kopf bleibt, und sich so an neue Gegebenheiten anpasst, statt die Augen zu schließen, und sich die Ohren zu zuhalten, nach dem Motto, was ich nicht sehe und höre, existiert nicht.


    Die Deutschen sind Weltmeister im Meckern, vor allem über Geld und Politik. Gewählt werden aber letztendlich doch immer die alten Mumien, die in ihrer persönlichen Entwicklung vor 50 Jahren stehen geblieben sind. Und dann wundern sich alle, warum sich nichts bessert.


    Zitat

    Original von Skuz
    Da ich meine eignen Äußerungen in diesem Thread gerade noch einmal gelesen habe, muss ich feststellen, dass die Piraten sich schneller entwickelt haben, als ich 2009 vermutete und mir auch vor einem guten halben Jahr noch nicht so wirklich vorstellen konnte.


    LOL, als ich vor ein paar Tagen den Thread hier überflogen habe, dachte ich mir genau das Gleiche über dich.
    Finde ich aber gut. Man sollte sich und seine Ansichten immer prüfen und ggf. verbessern.



    EDIT:


    Interessanter Auszug aus diesem Artikel:


    Zitat

    Am bedeutsamsten für die Zukunft der Piraten dürften die jüngeren Wähler und Mitglieder sein, bei denen die Hoffnung überwiegt. Sie wurden von den traditionellen Parteien nicht enttäuscht - sie konnten noch nie etwas mit ihnen anfangen. Die Piraten sind für sie etwas Eigenes, das aus ihrer Generation entstand - das Internet hat sie politisiert, es ist sozusagen ihr Willy Brandt. Die „alten“ Parteien haben für sie kein Identifikationspotential. Die CDU verbinden sie nicht mit der Wende, sondern mit der Wendigkeit in Grundsatzfragen. Wenn sie SPD hören, denken sie nicht an Gerechtigkeit, sondern an eine Partei, die Großvater wählte, weil er Arbeiter war. Über die FDP machen sie sich lustig, die Grünen sind für sie spießige Technikfeinde, und die Linke kommt in ihren Lebensentwürfen selten vor.


    Aber auch:


    Zitat

    Eines Tages, wenn sie sich noch ein paar Mal umgekrempelt hat, wird sich die Partei zu allen großen Themen eine Meinung gebildet haben. Ein ziemlich wirres Programm dürfte dabei herauskommen. Und das Versprechen nach Mitbestimmung, das einzige, das sie hat, könnte dann ziemlich schnell langweilig werden.


  • Klingt ja alles ganz gut, nur bin ich äußerst skeptisch wie sich die Partei in Zukunft, besonders bei Regierungsbeteiligung entwickeln wird. Ich werde das weiter beobachten und vllt doch noch mal wählen gehen ;)