Die Krone der Musikschöpfung

  • Moinsen,


    hier möchte ich mal ein weiteres Thema anschneiden und ich bin sicher es wirft viel Diskussionsstoff auf.


    Unumstritten ist es wohl, dass Musik für verschiedene Zielgruppen gemacht wird. Viele von uns haben eine Musikalische Entwicklung hinter uns oder befinden sich ständig darin.


    Die meisten User hier haben über kommerzielle Musik zum Trance gefunden. Und ich glaube zu beobachten, dass bei vielen (uplifting)Trance-Hörern eine Entwicklung zum Progressive und von dort aus zum intelligenten Minimalen stattfindet. - Ist das Normal ? Geht es uns allen zwangsläufig so?


    Gibt es sowas wie "musikalische Evolutionsstufen"? - Wie habt ihr euch entwickelt?
    Ist HandsUp dann "schlechtere" Musik als Trance? (Die Frage gilt es hier möglichst wissenschaftlich zu beleuchten. Die dreckigen und dunklen Auswürfe eurer Phantasie könnt ihr hier posten.)
    Warum hören so viele ältere Menschen so gerne klassische Musik? -Haben sie die vielleicht die "Krone der Musikschöpfung" erreicht?


    Ich bin mal gespannt was euch dazu einfällt!


    greetz West :D

  • Ich höre momentan oder generell auch gerne schon mal Klassik..... ich denke das hat einfach auch mit einem gewissen Klangverständnis zu tun,oder mit der Qualität in der Musik generell,die man selbst schon für sich gewohnt ist.


    In vielen Uplifting Trance Nummern,hört man ja auch durchaus klassische Elemente oder Instrumente heraus. Und ich denke,dass es von der Qualität her kaum höheres als Klassik gibt. Höchstens noch selbst bzw. handgemachte Rock oder Pop-Musik. Wo aber auch schon ein gehöriges Maß an Anspruch drin stecken sollte.


    Und beim heutigen Trance ist es meines Erachtens im Bereich der elektronischen Musik ebenso. Ich glaub kaum,dass es eine elektronische Musik gibt,die noch mehr Anspruch als Trance(Uplifting und Progressive mal zusammen genommen) vermittelt. Höchstens vielleicht noch Minimal bzw. Neo-Trance,weil der Sound von der Komplexität her vergleichbar ist.Sprich das ist alles keine leichte oder seichte Kost.

  • Vom Trance einmal abgesehen, ich konnte für mich noch NIE was mit Klassik anfangen. Das hängt zum einen damit zusammen, dass dort sogut wie nur natürliche Instrumente vorkommen, die dann auch noch unplugged sind. Dadurch klingt das ganze viel zu trocken und viel zu kratzig für mich.


    Wenn dann würde ich doch eher Chill Out bevorzugen, denn dazu vermisse ich schöne warme schwebende Flächen in der Klassik viel zu sehr. Und auch wenn ich Trance mit Klassik vergleiche, ich habe nie die sanfte Ruhe in der Klassik gefunden, die ich in Trancetrack raushör bzw. empfinde.


    Von daher würde es für mich auch niemals in Frage kommen, Klassik als die Krone der Musikschöpfung zu bezeichnen, ganz egal wieviele Leute es noch hören mögen.


    Es gibt hier jedoch eine Ausnahme, und zwar das erste Klassik Album von Dune, das diversen Songs einen Klassikoutfit verpasst hat, gepaart mit Verenas toller Stimme.


    Was mich aber brennend mal interessieren würde wäre die Reaktion älterer Menschen auf Chill Out/Ambient/Lounge im Vergleich zu Klassik, und wie die Akzeptanz dieser Stilrichtung ausfallen würde. Denn sollte diese Stilrichtung, die ja nun auch sanft und ruhig und ohne wummernde Bässe oder schräge Töne daherkommt, genausoguten Zuspruch finden wie Klassik, dann wäre das wohl der Beweis dass vielen Menschen einige Musikwelten unbekannt sind als eher dass Klassik die Krone der Musikrichtung sei...

  • Ich denke Klassik ist die Mutter der Musik. Egal für welchen Bereich. Keine andere Musikrichtung lebt so sehr von Harmonien und Melodien. Sie ist vielseitig und abwechsunlgsreich. In keiner anderen Stilrichtung der Musik, muss man sein Handwerk so verstehen um aus ner Gruppe Instrumenten ein hörbares Stück Musik zu zaubern. Zudem hat klassische Musik einen ähnlichen Aufbau wie ein Film. Langsame Einleitung, Spannungssteigerung, Höhepunkt und dann wieder langsam Richtung Ende.
    Wenn das dann alles in wunderschöne, saichte Melodien bzw. Harmonien gepackt wird, ist diese Art Musik wohl die komplexeste überhaupt. Deshalb hören wahrscheinlich viele ältere Menschen Klassik.


    Ähnlich wie viele andere hier, bin ich auch über kommerzielle Musik zu "richtigem" Trance gekommen. Ich denke, dass hat auch etwas mit der geistigen Weiterentwicklung zu tun. So wie man in der Schule von Jahr zu Jahr anspruchsvoller wird, so wird man es auch bei der Musik. Was vor ein paar Jahren noch langweilig klang, ist heutzutage einfach interessant, schön oder mitreissend. Man achtet auf vielmehr Feinheiten, wie Bassline, Soundquali... Früher zu den Kommerzzeiten gab es ja garkeine richtigen Basslines. Und um diesen Schritt zu machen, muss man einfach einen gewissen geistigen Standard erreicht haben.


    Ich denke der intellektuelle Stand eines Menschen, lässt sich auch auf die Musik refelktieren, aber nur wenn sich diejenige Person auch die Zeit nimmt, sich mit der Komplexität der Musik auseinander zu setzen. D.H. ein gewisses Grundinteresse für Musik muss bei jedem vorhanden sein. Ansonsten hat man diese üblichen "Och.. ich höre eigentlich alles - Menschen".


    So und jetzt bitte NICHT falsch verstehen. Ich denke tendenziell hört man eher auf der Uni Trance als auf der Hauptschule. (Ist nur meine rein subjektive Meinung). Korrigiert mich, wenn ich falsch liege oder mit dieser Aussage irgendwem auf den Schlips getreten bin.


    Ob die Holländer jetzt tendenziell intelligenter sind als wir, oder einfach ein höheres Interesse an gutem Trance haben, weiß ich nicht.



    Naja soviel zu meiner Theorie.

  • Zitat

    Original von Southern
    Und ich glaube zu beobachten, dass bei vielen (uplifting)Trance-Hörern eine Entwicklung zum Progressive und von dort aus zum intelligenten Minimalen stattfindet.


    Vorne weg:
    Jedes Mal, wenn ich so was lese, fängt mein linkes Augenlied zu zucken an, und ich bin kurz vor einem Schreikrampf.
    Musik kann nicht intelligent sein, es ist nur eine Abfolge von Schwingungen. Meine Katze ist intelligenter als jede Musik.
    Aus welchem Grund auch immer, ich kann’s nicht nachvollziehen, halten sich die Hörer minimaler Musik für intelligenter, für was besseres, weil sie diese Art von Musik bevorzugen. Ich hab ja nichts dagegen, dass man so seine Geschmäcker hat, sich oder die Musik deswegen als intelligent zu bezeichnen, finde ich aber arrogant. Und ausgerechnet minimale Musik finde ich in den meisten Fällen als höchst simpel, aber das ist nur meine Meinung.
    Ich höre auch gerne flottere Sounds, bezeichne mich aber deswegen nicht gleich als harten Kerl. Finde übrigens die Leute, die genau das tun ziemlich affig.


    Zum Thema:
    Das Wort „Evolutionsstufen“ finde ich passend gewählt, „Krone der Schöpfung“ definitiv nicht.
    „Krone der Schöpfung“ würde ja implizieren, dass danach nichts Besseres mehr kommt, was aber einfach unmöglich ist. Das ist so ähnlich wie bei Mathe: Es gibt keine höchste Zahl. Man denke sich die höchste Zahl, die man sich vorstellen kann, und addiere 1 dazu.
    Evolution hingegen strebt nicht eine vollkommene Stufe an, Evolution passt sich nur an die gegebenen Umstände an und strebt ein Gleichgewicht an.
    Da mit der Zeit die technischen Möglichkeiten immer besser, bieten sie auch neue musikalische Wege (z.B. ohne E-Gitarre kein Rock). Technische Entwicklungen auf anderen Gebieten ermöglichen einen ganz anderen Vertrieb, was die Musik einer breiteren Masse zugänglich macht (z.B. Internet). Auch das ermöglicht eine andere Entwicklung.


    Wir sollten uns aber nicht der Illusion ergeben, wir entwickeln uns von uns aus. Zu einem gewissen Teil ist das auch so, aber bei vielen ist das auch eben so, dass sie einem Hype nachlaufen, weil es gerade In ist, und sie dazugehören wollen. Bei vielen wird ihre „Entwicklung“ unbewusst fremdgesteuert, denn sie finden das gut, was ihnen vorgesetzt wird (Radio, TV, Club,…).


    Ob Klassik zur Zeit die Krone der Schöpfung ist, oder nicht, kann ich nicht sagen. Das ist doch stark subjektiv.
    Trotzdem muss man den Komponisten, die schon vor Jahrhunderten komplexe Meisterwerke unter schwierigen Bedingungen geschrieben haben, Respekt zollen. Ich hab mal gelesen, dass diese Komponisten so was ähnliches, wie heutige DJs machen. Sie spielten nicht nur einen Track, sondern eine Abfolge von Tracks um ein Gesamtkonzept zu erschaffen, das mehr war, als die Summe seiner Teile. Ein DJ hat es heute nur wesentlich einfacher, er muss eigentlich keine Noten lesen/schreiben können, er muss nicht einzelne Instrumente kennen, er muss die Lieder nicht selbst erstellen.
    Wenn man sich Mal so ein Stück eines alten Meisters anhört und dann auch sieht, wie viele Personen daran beteiligt sind, die wiederum viele Jahre dafür hart arbeiten mussten, ein solches Können anzuhäufen, find eich schon, dass klassische Musik sehr aufwendig ist.
    Ich selbst mag auch das eine oder das andere Stück, wobei ich sie nicht namentlich nennen könnte.
    Das einzige, was mich an Klassik stört, ist die Unflexibilität. Heute gibt es eine Palette an Instrumenten, die man für diese Musik verwendet, diese Palette hat sich seit vielen vielen Jahren nicht mehr erweitert. Man könnte so vieles mehr machen, hätte man eine breitere Auswahl an Instrumenten. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wenn die alten Meister heute leben würden, sie sich nicht in dieses enge Korsett zwingen lassen würden.

  • Zitat

    Original von Fairground
    denn dazu vermisse ich schöne warme schwebende Flächen in der Klassik viel zu sehr. Und auch wenn ich Trance mit Klassik vergleiche, ich habe nie die sanfte Ruhe in der Klassik gefunden, die ich in Trancetrack raushör bzw. empfinde.


    Dann hast du bisher offensichtlich noch nicht viel Klassik gehört.
    Viele Flächen die im Trance verwendet werden, wurden aus klassischen Stücken geklaut. Grade Komponisten wie Bach, Händel oder Grieg kreierten Flächen, die einem die Tränen in die Augen treiben können.



    Zitat

    Original von GambaJo



    ... Und ausgerechnet minimale Musik finde ich in den meisten Fällen als höchst simpel


    Absolute Zustimmung, in einem über ca.8 Minuten gehenden Track maximal 4 minimale Veränderungen reinzubasteln finde ich auch wenig interessant und noch weniger intelligent.


    Ich glaube einfach, dass man mit der Zeit übersättigt ist von komplexer Musik - zuviel Geklingel, zu viele verschiedene Sounds - wir leben eh in einer Welt der Reizüberflutung, irgendwann ziehts einen immer mehr zu den einfacheren klareren Strukturen.
    Aber das Ganze geht auch irgendwann zurück in die andere Richtung. zumindest war das bei mir der Fall.
    Vor ca. 2 Jahren konnte ich den ganzen Uplifting Tracks nichts mehr abgewinnen, die Feinheiten eines Tracks war nun das was mich interessiert hat, subtile Veränderungen, die einem vielleicht erst nach mehrmaligem Hören auffallen. Das fand ich um einiges spannender als die offensichtlichen, vorhersehbaren Strukturen eines Uplift-Tracks.
    Mittlerweile langweilen mich Progressive Sounds oft schnell - zu eintönig, zu wenig euphorisch, zu wenig Emotionen erzeugend - und ich kehre langsam aber sicher wieder zu den Upliftigeren Sachen zurück.
    Es wird aber ganz sicher in vielleicht 1 Jahr wieder eine Phase geben wo ich wieder ruhigere Sounds brauche...der Mensch braucht einfach immer wieder unterschiedliche neue Reize, zuviel von dem Einen erzeugt den Wunsch nach dem Anderen.

  • Zitat

    Original von terrorkeks


    Dann hast du bisher offensichtlich noch nicht viel Klassik gehört.
    Viele Flächen die im Trance verwendet werden, wurden aus klassischen Stücken geklaut. Grade Komponisten wie Bach, Händel oder Grieg kreierten Flächen, die einem die Tränen in die Augen treiben können.


    Natürlich, aber die wurden dennoch nicht 1:1 übernommen sondern noch überarbeitet. Oder zeig mir mal bitte ein Klassisches Stück, bei dem z.B. ein Delay dem Stück mehr räumlichkeit verleiht. Und die Flächen die Du meinst basieren noch immer auf natürlichen Instrumenten. Und davon hat mir bislang noch gar nichts tränen in die Augen treiben können. Außer dass eine längst ausgestorbene Kultur von der ich nichts weis schon vor jahren den heutigen Synthesizern überlegene hatte... :D

  • Delay bekommst du ohne weiteres auch mit natürlichen Instrumenten hin...hast du noch nie einem Synfonie-Orchester zugehört? :gruebel:
    Willst du mir tatsächlich weismachen, dass man mit einem 100 Mann starkem Orchster weniger auditive Dichte hinbekommt als mit elektronischer Instrumentierung? :D


    Ich glaube einfach nur, du hattest noch nicht die Gelegenheit, qualitativ hochwertige klassische Musik hören zu können, weil das was du sagst ist einfach so nicht richtig :)

  • Zitat

    Original von Southern
    Und ich glaube zu beobachten, dass bei vielen (uplifting)Trance-Hörern eine Entwicklung zum Progressive und von dort aus zum intelligenten Minimalen stattfindet. - Ist das Normal ? Geht es uns allen zwangsläufig so?


    Also ich will mich mal kurz halten. Mir geht es genau so wie du es beschrieben hast. Früher konnte ich mit Progressive überhaupt nichts anfangen und habe so gut wie nur Uplifting gehört...jetzt habe ich mich "entwickelt" und liebe Progressive Sachen...
    Schon komisch irgendwie... :gruebel:

  • Zitat

    Original von terrorkeks
    Delay bekommst du ohne weiteres auch mit natürlichen Instrumenten hin...hast du noch nie einem Synfonie-Orchester zugehört? :gruebel:
    Willst du mir tatsächlich weismachen, dass man mit einem 100 Mann starkem Orchster weniger auditive Dichte hinbekommt als mit elektronischer Instrumentierung? :D


    Ich glaube einfach nur, du hattest noch nicht die Gelegenheit, qualitativ hochwertige klassische Musik hören zu können, weil das was du sagst ist einfach so nicht richtig :)


    Nein. Ich will damit sagen, dass es mir nicht bekannt sei, dass ein Synfonie-Orchester Delays und andere Effekte einsetzt. Denn dann würden die Stücke ganz anders klingen, nicht mehr so trocken und kratzig. Aber auch dann wären die Streicher eh niemals das selbe wie eine schöne warme synthetische Fläche... *schwärm*

  • Ob klassische Musik nun die Krone der Schöpfung ist, sei mal dahingestellt. Aber auf jeden Fall können einem klassische Stücke sehrwohl Tränen in die Augen treiben. Eine einzelne Violine kann für Gänsehaut ohne Ende sorgen (so bei mir schon geschehen...) und ein Orchester zu erleben, füllt den Raum/Saal wesentlich mehr aus, als elektronische Musik das zu tun vermag.


    Klassische Musik zu diversen Filmen begeistert mich immer wieder. Hier sind vor allem der Soundtrack von 'The village' und 'Lady in the water' erwähnenswert. Und natürlich von 'Der Herr der Ringe'. Aber auch klassische Werke, allen voran Bedrich Smetana`s 'Moldau' finde ich genial. Das war das beste, was ich aus dem schulischen Musikunterricht mitgenommen habe.


    Meine Entwicklung bei elektronischer Musik ging eigentlich genauso vonstatten, wie Southern das oben erwähnt hat. Los ging`s irgendwann mal mit ner Kassette, auf der 'Hyper Hyper' drauf war. Dann kam die Scooter-Zeit (Nein, ich schäme mich nicht!!!). Parallel hat sich die Future-Trance-Zeit entwickelt. Und dann kam nach und nach Uplifting. Dann Progressive, dann House und Electro und Minimal. Und bei den letzterwähnten bin ich hängen geblieben, wobei die Liebe zur Melodie aber nie verloren gegangen ist, sie nur anders ausgeprägt ist.

  • Zitat

    Original von Fairground


    Nein. Ich will damit sagen, dass es mir nicht bekannt sei, dass ein Synfonie-Orchester Delays und andere Effekte einsetzt. Denn dann würden die Stücke ganz anders klingen, nicht mehr so trocken und kratzig. Aber auch dann wären die Streicher eh niemals das selbe wie eine schöne warme synthetische Fläche... *schwärm*


    Da muss ich mich kurz zu Wort melden:


    Klar, gewisse Sounds gelingen nur durch Synthese.
    Aber wenn du mal in einem guten Konzerthörsaal gesessen bist und einem guten Orchester zuhörst, wirst du dein Vorurteil mit dem "trocken und kratzig" schnell vergessen, da bin ich mir sicher! ;)
    Vor allem ist da eine Dynamik und Wärme möglich - gerade bei ruhigen Passagen und Flächen - die du so auf einer Aufnahme niemals festhalten könntest!


    Zum Thema Effekte:
    In der Orchesterliteratur lassen sich oft Stellen finden, an denen mit "Delay" gearbeitet wird, das ist echt mal interessant, wenn man darauf mal achtet!
    Zu "Reverb" muss man denke ich nix mehr sagen, gewisse Sachen in der Klassik eignen sich für kleine Konzertsäle, andere wiederum für große Kirchen (kommt ganz darauf an, für wen oder unter welchen Umständen eigentlich komponiert wurde).

  • im bezug auf die musikalische (rück)entwicklung zum minimalen kann ich mich dem beitrag von terrorkeks nur anschließen :yes:


    zu viel von irgendetwas ist nie gut. das ist nicht nur bei musik, sondern auch beim essen so. wenn man immer nur das gleiche isst/hört, hat man bald keine lust mehr darauf :dead:
    man hat einen "dumpf", sagt man jedenfalls in meiner region dazu :D


    insgesamt kann ich sagen, dass es bei mir die mischung macht. ich mags nicht nur minimal, nicht nur trancig oder nicht nur technoid ... und in diese richtung geht auch meine entwicklung musikalisch gesehen :happy:


    obwohl es beim essen natürlich nicht viel anders ist...hatten wir nich schonmal diesen vergleich? :p

  • Zitat

    Original von S-Tune


    Da muss ich mich kurz zu Wort melden:


    Klar, gewisse Sounds gelingen nur durch Synthese.
    Aber wenn du mal in einem guten Konzerthörsaal gesessen bist und einem guten Orchester zuhörst, wirst du dein Vorurteil mit dem "trocken und kratzig" schnell vergessen, da bin ich mir sicher! ;)
    Vor allem ist da eine Dynamik und Wärme möglich - gerade bei ruhigen Passagen und Flächen - die du so auf einer Aufnahme niemals festhalten könntest!


    Wenn ich irgendwann mal die Möglichkeit bekommen sollte mich in nen richtigen Konzertsaal zu setzen, werde ich das sicherlich auch mal machen. Allerdings zweifel ich da trotzdem daran, da das trockene und kratzige eher ne Eigenart natürlicher Instrumente ist als dass es vom Raum abhängig wäre. Zwar kann ein Delay & Co das in einem gewissen Rahmen mindern, kommt aber trotzdem nicht an eine synthetisch erstellte Fläche ran.


    Was ich gern immer wieder als Beispiel nehm ist Nalin & Kane's Beachball. Hör Dir da mal die Fläche an, und nenn mir dann min. 3 Stücke aus dem klassischen Bereich die da mithalten können... :p


    Naja ich sag ja nicht dass Klassik zwangsläufig schlecht ist oder so. Ich hab halt bloß irgendwo eine Abneigung gehen natürliche Instrumente, vorallem wenn diese ganz allein unter sich sind. Dacher erreicht auch Klassik bei mir keinen so hochen Stellenwert wie elektronische Musik. Aber das ist halt alles eine Sache des Geschmacks...

  • Tja dann klinke ich mich hier auch mal ein. Zuerst mal kurz was zu meiner musikalischen Entwicklung. Die Hauptauslöser, für meinen Hang zur elektronischen Musik waren wohl Blank & Jones-Cream und Vangelis-Conquest of Paradise (das Album..) gerade letzteres klingt nicht so sehr nach elektronischer Musik, aber ich habe (mehr ausversehen) in der Schule einmal ein Referat über Vangelis gehalten und da hab ich unter anderem rausgefunden, dass er elektronische Musik macht. Nach einem Abstecher in die Welt der kommerziellen Klänge (hui wie neutral^^) stieß ich zufällig auf The Mix Vol. 3 von Blank & Jones und ich merkte schnell, dass das einfach saugute Musik war und nicht mit Scooter zu vergleichen war.


    Southerns Entwicklung kann ich mich im Moment gar nicht anschließen (vielleicht kommt das ja noch :D) ich kann weder mit Progressive noch mit Minimal etwas anfangen.(Ausnahmen bestätigen die Regel...) Meine Entwicklung geht da doch schon eher in Richtung Chillout oder Experimental. Klassik höre ich auch schonmal sehr gerne.


    ( Fairground kann es etwas traurigeres geben als Samuel Barber-Adagio for Strings?-habe eine Version vom BBC Orchester gehört und mir kamen die Tränen...)


    Zum Thema ob Klassik die Krone der Musikschöpfung ist, kann ich nur sagen, so individuell, wie wir sind, sind auch unsere Geschmäcker. Das heißt für den einen ist Klassik die Krone für den andern ist es elektronische Musik.


    Das wird eigentlich nur durch Fairgrounds Aussage unterstrichen:


    Zitat

    Ich hab halt bloß irgendwo eine Abneigung gehen natürliche Instrumente, vorallem wenn diese ganz allein unter sich sind.


    Wer von uns hat noch nie den Satz "Ich hör nur Musik mit richtigen Instrumenten!" gehört?


    Ich denke nicht, dass es abhängig vom Bildungsgrad ist, was für eine Musik man hört, sondern es hängt vom Geschmack ab und soweit ich weiß wird dieser in frühen Kindheitstagen gebildet. Da könnte man jetzt wunderbar ne kleine Studie machen^^ Was lief früher bei euren Eltern im Radio?^^

  • Ich denke es ist nicht die Art von Musik die man hört sonder eher die verschiedenen Richtungen der Musik die die Krone darstellen.


    Je mehr verschiedene Dinge (Jazz, Rock, Klassik, EDM etc.) ich höre um so königlicher darf ich mich fühlen :D


    Bei mir hat es eigentlich begonnen mit Klassik als Kind die ich auf extra Kassetten für Kinder gehört habe, Musik und das Leben des Komponisten. Dann eben Musik die ich durch das Interesse meiner Eltern gehört habe, sowie Radio und TV. Später dann eine kurze Phase des Punk und Hip Hop hin zu House. Von dort zu Dance über Trance zu Techno. Inzwischen höre ich hauptsächlich Trance, wobei ich dort auch fest stelle das ich weg von Uplifting hin zu TechTrance gehe. Und auch immer mehr Electro und Progressive. Aber auch Minimal, House, Hardstyle konnten mein Interesse schon wecken. Aber eigentlich gefallen mir von Jahr zu Jahr immer mehr Richtungen der Musik.


    So, auswerten dürfen das nun die Musikwissenschaftler (Southern) unter uns. :p

  • Zitat

    Original von Southern


    Die meisten User hier haben über kommerzielle Musik zum Trance gefunden. Und ich glaube zu beobachten, dass bei vielen (uplifting)Trance-Hörern eine Entwicklung zum Progressive und von dort aus zum intelligenten Minimalen stattfindet. - Ist das Normal ? Geht es uns allen zwangsläufig so?


    Gibt es sowas wie "musikalische Evolutionsstufen"?


    Ich beschränke mich mal auf die beiden oben zitierten Punkte: Die Tatsache, dass Du bei vielen Trance-Hörern eine derartige Entwicklung feststellst, ist glaube ich, nicht zwangsläufig so. Das mag für eine Mehrheit an Leuten gelten, aber gesetzmäßig ist das sicher nicht. Als ich vor mindestens 7 Jahren zum Trance gekommen bin, haben mich eigentlich nur die Uplifting-Tracks interessiert. Dieser Bereich ist mir auch heute noch der liebste. Im Progressive-Bereich gibt es bei weitem nicht so viele Titel, die mich begeistern. Minimal höre ích gar nicht (aber ich bin ja noch Newbie, wer weiß was alles noch passiert :D)


    Die zweite ist eine interessante Frage, die aber zwangsläufig nur spekulative Antworten haben kann. Meinst Du mit Evolution eine Entwicklung des persönlichen Musikgeschmacks (so habe ich das jetzt interpretiert)? In dem Fall meine ich:
    Wenn wir heute z. B. feststellen, dass alte Leute mehrheitlich Klassik hören, heißt das noch lange nicht, dass das auch für unsere Generation oder andere gelten muss. Wenn wir z.B. andererseits feststellen würden, dass wir (mal einfach gesagt) alle erst Trance, dann Progressive und dann Minimal hören, ist das auch noch kein Indiz auf eine solche Musikgeschmack-Evolution. Es könnte genauso gut daran liegen, dass sich das Verhältnis von Produktionen aus diesen Musikrichtungen geändert hat und man das, was man häufiger hört, auch eher mag. Also was ich sagen will: Geschmack ist auch immer abhängig von der Zeit, in der man lebt.


    Meinst Du alternativ eine Evolution von Musik generell? Klar gibt's die :-) Nur, dass man wie bei der echten Evolution nicht voraussagen kann, in welche Richtung sie geht. Ob sich manche Formen dauerhaft etablieren, wie es z.B. für Klassik gilt, oder in ein paar Jahren gar nicht mehr gehört werden, werden wir dann sehen.


    ---


    P.S.: Genauso wie es keine Krone der Schöpfung gibt, wird es auch keine Krone der Musikschöpfungen geben :)

  • Ich finde den Ansatz Musik in "Evolutionsstufen" einzuteilen schon etwas chauvinistisch.
    Denn das impliziert autiomatisch eine Wertung von vermeitlich "primitiv" oder "intelligent". Wer sagt denn, dass Trance, Minimal oder Elektro qualitativ besser, anspruchsvoller oder kritischer ist als andere Musikrichtungen oder umgekehrt?
    Bin ich jetzt "dumm" oder "primitiv" weil ich seit 8 Jahren nach wie vor gerne Uplifting höre und mich nicht zu dem minimalen Geblubber entwickelt habe?!
    Sind alle, die nicht gerne Klassik hören zurückgeblieben?


    Das ist immer von jedem einzelnen abhängig, wie er Musik wahrnimmt, welche Interessen und welche Lebensphilosophie er hat.


    Eine Einteilung in verschiedenen Genres geht für mich gerade noch, aber keine Wertung dieser einzelnen Genres.



    Für mich ist Musik nur Musik, nicht mehr und nicht weniger. Musik soll Spass machen, man soll dabei die Alltagssorgen vergessen können. (v.a. bei elektronischer Musik ist die Intention nach wie vor noch der Club!)
    Ich höre mir ein Set von dem guten Herrn van Dyk genauso gerne an, wie ein Konzert von Ennio Morricone. Es sind beides sehr unterschiedliche Musikrichtungen, aber ich empfinde sie beide als sehr schön und nicht als qualitativ "höher" oder intelligenter" als die andere.


    Fazit:
    Entwicklungen durchläuft jeder von uns. Jeder wird zu einer bestimmten Zeit eine bestimmte Musik hören.
    Ich würde vielleicht die Hörgewohnheiten mit den einzelnen Lebensabschnitten koppeln. In der Pubertät geht's gerne etwas wilder zur Sache, während man, wenn man auf die 30 zugeht, etwas ruhigere Klänge hört (Meine Erfahrung). Deswegen hört jeder von uns irgendwann mal andere Musik. Ich kann mich mit 80 auch nicht mehr hinter den Decks vorstellen wie ich zu elektronischer Musik abzappele :D

  • Zitat

    Original von Trance Freak
    Ich finde den Ansatz Musik in "Evolutionsstufen" einzuteilen schon etwas chauvinistisch.
    Denn das impliziert autiomatisch eine Wertung von vermeitlich "primitiv" oder "intelligent". Wer sagt denn, dass Trance, Minimal oder Elektro qualitativ besser, anspruchsvoller oder kritischer ist als andere Musikrichtungen oder umgekehrt?
    Bin ich jetzt "dumm" oder "primitiv" weil ich seit 8 Jahren nach wie vor gerne Uplifting höre und mich nicht zu dem minimalen Geblubber entwickelt habe?!
    Sind alle, die nicht gerne Klassik hören zurückgeblieben?


    Im Prinzip würde ich sagen, ja, denn unsere Gesellschaft trennt ja auch allgemein Hochkultur und Popkultur.


    Und ich tu das eigentlich auch. Genau so wie ich zwischen Kirmes und Trance trenne.


    Zum Thema Minimal und anspruchsvoll:
    Selbstverständlich ist Minimal anspruchsvoller als Trance.
    Genau so, wie ein Picasso besser ist als so ein Spacebild von sonem Bürgersteigmaler. Das Spacebild ist zwar total cool und bringt einen in andere Sphären, aber so ein Picasso ist eben Anspruchsvoller, weil er einem abverlangt sich damit auseinanderzusetzen. Rein vom handwerklichen her, mag es primitiv sein, aber auf geistiger Ebene ist es halt anspruchsvoll.


    Nur kann man hier nicht verallgemeinern. Denn is gibt in allen Bereichen gut und schlecht und vor allem Original und Kopie. Klar sagt sich jeder, dass er son paar Striche abstrakte Kunst auch selber malen kann. Aber es geht hier um ne ganz andere Ebene.


    Um den Musik und Bilder Vergleich (gabs den nicht auch schonmal) mal weiter zu denken:


    1. Ich mal ne schöne Landschaft. Man sieht nen Granatapfel und ne Biene. Hurra.
    Das ist Kirmes. Ein schönes Bild, man weiß was man hat und zerbricht sich nicht den Kopf.


    2. Ich mal ne Landschaft, nen Granatapfel aus dem nen Fisch kommt und zwei Tiger. Ne nackte Olle und nen Elefant mit Stelzenbeinen.
    Das ist Trance. Vom handwerklichen immer noch Top, aber auch die Fantasie anregend.


    3. Ich mal nen Kreis und nen Oval und nen Strich.
    Das ist Minimal (nicht nur das, aber ich lass das mal herhalten für dieses ganze Elektrozeugs etc.) Handwerklich nen Witz aber man kann sich da wenn man will etliche Gedanken drüber machen, was uns der Künstler wohl damit sagen will.


    So, das wären mal die 3 gröbsten Stufen, wo es sicherlich auch Zwischenstufen gibt. Lustigerweise würde dieses Modell allerdings, wenn man es auf analoge Musik überträgt die Klassik an erste Stelle stehen haben, Jazz an 3. Stelle und für das Trancegegenstück fällt mir gerade nichts ein.


    Warum ich persönlich auf 2. Stelle klebe:
    Da hab ich von allem etwas. Nicht zu billig, aber auch nicht so, dass ich mich da stundenlang mit beschäftigen muss und der Künstler sich wohl noch einen ins Fäustchen lacht, weil er eigentlich garnichts mit seinem Werk ausdrücken möchte:D


    Also ich bin fest von diesem Stufenmodell überzeugt. Natürlich sind höhere Stufen besser als niedrigere Stufen, aber das ist kein Grund diese Bewertung auch auf den Konsumenten zu übertragen. Wenn ich lieber Pizza mag, dann bin ich nicht schlechter als son Gourmetfuzzi. Obwohl ganz klar ist, dass ne Pizza, da ja eigentlich nur ne Möglichkeit die Reste der Woche loszuwerden, vonne Qualität bzw. vom Anspruch nedd so hoch ist wie son Trüffel oder ne Portion Kaviar.

  • Eigentlich wollte ich mich zu diesem Thema gar nicht mehr äußern (nicht mehr weil ich es anfangs wollte aber mittlerweile zu viele in ähnliche Richtungen laufende Beiträge geschrieben wurden), aber jetzt mache ich es doch.


    Ich habe seit 2001 auch diese verschiedenen Sachen gut gefunden: erst HandsUp, dann Uplifting und Tech Trance, ab 2004 mehr und mehr Prog Trance und seit einiger Zeit auch Elektro, Minimal und Neo Trance. Aber das soll jetzt die "richtige" Richtung sein, in der man sich entwickeln muss, um "höherwertiger" zu werden?! Klares Nein!



    Genau so siehts nämlich aus. :yes: Danke für deinen Beitrag, Trance Freak!

  • Kann mich hier den Meinungen auch anschließen, besonders der von Fairground.


    Ein Orchester von 100 Leuten, den Hall eines Konzertsaales und das Genie von Komponisten, die ihre Stücke teilweise schrieben, obwohl sie taub waren - da können Synthisizer und Computer nicht unbedingt mithalten.
    Aber was am Ende zählt, ist das, was rauskommt und nicht der Aufwand der Entstehung.
    Die Melodien meiner Lieder wurden nie von jemandem geübt, und nie falsch gespielt, und ihre Klänge hat es in Wirklichkeit nie gegeben. Heute sitze ich vor meinem Computer und kann jederzeit überprüfen, ob sich der Ton jetzt gut anhört oder ne Oktave runter muss, und kann am Klang der Instrumente solange drehen, bis er genau so ist, wie ich ihn haben will.
    Und ich denke, diese Sachen sind es, die unsere Musik so vollkommen werden lassen. Wir haben die Möglichkeiten, sie genau so 'aufs Papier' zu bringen und ertönen zu lassen, wie sie in unseren Köpfen entstanden ist.
    Bei einem Orchester kommt immernoch die Interpretation und das Können (bzw Nicht-können) der Musiker und des Dirigenten 'dazwischen'.


    Was mir persönlich an klassischer Musik am meisten fehlt, ist eine Art von Beat. Solche Lücken füllt eben die heutige Filmmusik teilweise, weshalb ich dort auch viele Stücke finde, die mich sehr ansprechen.


    ...soviel zu 'Elektronische Musik vs Klassik', jetzt zum eigentlichen Thema :D



    Einer meiner 'Vorschreiber' schrieb von der Beeinflussbarkeit von Leuten, die sich mit der Musik nicht so sehr auskennen.
    Und ich glaube, das ist genau diese Entwicklung. Sie startet bei dem Jugendlichen, der nach dem zwanzigsten Hören eines Liedes im Radio glaubt, das Lied sei gut (bei manchen kommt es über dieses Stadium ja nicht hinaus...), und sich irgendwann zu fragen beginnt, was dieses Lied zu einem guten Lied macht.
    Die Entwicklung erfolgt mit dem Verfeinern seines Gehörs, also je besser er über die Musik Bescheid weiß, umso mehr kann er völlig unbeeinflusst entscheiden, was ihm gefällt.
    Die 'Krone' dieser Entwicklung findet jeder dieser Leute, die sich wirklich damit beschäftigen, selber für sich.


    Das hat mit der Musik der Eltern nicht viel zu tun.
    Ich hörte den ersten Pop-Song meines Lebens, als ich etwa sechs war, vorher (und nachher) lief bei uns ausschließlich Klassik - und trotzdem lege ich mir so etwas heute nur selten in meinen CD-Player ein.
    Ich kann leider nichtmehr sagen, warum ich mich später zu fragen begann, was mir wirklich gefällt, und so nach und nach genau hier landete.


    Ich habe mich noch bis vor kurzem oft gefragt, ob ich das Gefühl des Trance, was ja nunmehr mein Leben bestimmt, verlieren würde (mich 'weiterentwickeln' würde).
    Aber bestimmtes Lied bewies mir dann eindeutig das Gegenteil, aber bevor ich jetzt hier mit meiner Trance-Theorie anfange, schreibe ich lieber gleich, worauf ich hinauswill:


    Die Veränderung der favorisierten Stile würde ich nicht als Entwcklung bezeichnen, sondern nur die Verfeinerung des Gehörs und die unbeeinflusste 'Wahl' des Stiles.
    Ich werde immer irgendwie im trancigen Bereich bleiben. Das ist meine persönliche 'Krone', aber die sieht für jeden anders aus.



    PS: Der Vergleich mit Bildern ist gar nicht schlecht. :yes:

  • Zitat


    2. Ich mal ne Landschaft, nen Granatapfel aus dem nen Fisch kommt und zwei Tiger. Ne nackte Olle und nen Elefant mit Stelzenbeinen.
    Das ist Trance. Vom handwerklichen immer noch Top, aber auch die Fantasie anregend.


    Geniales Bild vom Herrn Dali. Vor diesem Bild könnte ich stundenlang davorstehen, weil man einfach über so vieles nachdenken und philosophieren kann. BTW: Du hast die Biene vergessen, die friedlich um die nackte Olle summt. Deswegen heißt das Bild ja auch 'Traum verursacht durch den Flug einer Biene um einen Granatapfel, eine Sekunde vor dem Aufwachen'...

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    Original von Southern
    Die meisten User hier haben über kommerzielle Musik zum Trance gefunden. Und ich glaube zu beobachten, dass bei vielen (uplifting)Trance-Hörern eine Entwicklung zum Progressive und von dort aus zum intelligenten Minimalen stattfindet. - Ist das Normal ? Geht es uns allen zwangsläufig so?


    Geht es nicht darum seine persönlichen Gefühle in Musik wieder zu finden? Früher habe ich zu DJ Quicksilvers Remix "Water Verve" - ein Remix für The Verves "Bitter Sweet Symphony" - abgerockt. Dieser Track hat mich persönlich mit soviel Glücksgefühlen überflutet, dass ich die Repeat Taste des CD Players wochenlang gedrückt habe wenn der Track lief. Heute würde ich das wahrscheinlich nicht mehr machen, vielleicht noch einmal wegen der guten, alten Erinnerungen.
    Danach kamen aber auch andere Tracks, wie z.B. Firewalls "Sincere" bei der ich mir immer den Kopfhörer aufgesetzt habe, laut aufdrehte und aus dem Fenster geschaut habe in den kalten Herbstabend hinein. Gefühle von Trauer kamen über mich aber gerade diese zur Situation passenden Klänge erfüllten mich wieder mit positiven Gefühlen.
    Heute geht das halt mit anderen Tracks. Was ich eigentlich damit sagen will ist, dass es von Mensch zu Mensch immer verschiedene Tracks gibt die einen Punkt in der Seele erwischen der einen bewegt und einen bleibenden Eindruck hinterlässt - ob das ein House, Techno, Trance, Klassik oder Rock Track ist, ist völlig egal. So etwas gibts beim einen eher in die elektronische Richtung, beim anderen sind es aber Rock Tracks, je nachdem!


    Zitat

    Original von Southern
    Gibt es sowas wie "musikalische Evolutionsstufen"? - Wie habt ihr euch entwickelt?
    Ist HandsUp dann "schlechtere" Musik als Trance?
    Warum hören so viele ältere Menschen so gerne klassische Musik? -Haben sie die vielleicht die "Krone der Musikschöpfung" erreicht?


    Evolutionsstufen...ob das ganze was mit Evolution zu tun hat ist fraglich, da bei diesem Vorgang der Faktor Zeit eine sehr grosse Rolle spielt und ich diese Weiterentwicklungsphase von sagen wir mal 10 Jahren als nichtmal einen Augenblick in der kompeltten Kette der Evolution sehe. Was allerdings fakt ist: Musik wird heute anders "gemacht" als noch vor ein paar Jahren und wurde da anders "gemacht" als Jahre zuvor. Ob sich damit auch der Anspruch verändert halte ich jedoch für äusserst fragwürdig. Anders beleuchtet: Haben Tracks, die mit dem Computer produziert wurden weniger Anspruch als Konzertstücke, die vom Komponisten jahrelang produziert wurden? Freunde der klassischen Musik werden da garantiert dem zweiten Beispiel einen höheren Anspruch zusprechen, aber ist das wirklich so? Oder machen sie das nur wegen der Faktoren Zeit und hineingesteckte Arbeit? Das würde zwangsläufig bedeuten, dass Klassik die Krone der Musik sei, weil man viel Zeit damit verbringen muss...aus meiner Sicht höchst fragwürdig (!!!) und ein Schlag ins Gesicht jedes Produzenten der nicht Klassik produziert!

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    Original von Kollege B
    Selbstverständlich ist Minimal anspruchsvoller als Trance.


    Sorry, aber das denke ich nicht. Wieso ist das selbstverständlich? Das wird zwar von den Hörern/Machern so dargestellt, aber das ist für mich noch kein Argument. Schließlich behauptet Special Horst auch, er mache Trance.


    Zitat

    Original von Kollege B
    Genau so, wie ein Picasso besser ist als so ein Spacebild von sonem Bürgersteigmaler. Das Spacebild ist zwar total cool und bringt einen in andere Sphären, aber so ein Picasso ist eben Anspruchsvoller, weil er einem abverlangt sich damit auseinanderzusetzen. Rein vom handwerklichen her, mag es primitiv sein, aber auf geistiger Ebene ist es halt anspruchsvoll.


    Hier vergleichst Du Äpfel mit Birnen, denn Du stellst minimale Musik mit Picasso gleich, und Trance mit einem Bürgersteig-Maler, was aber meiner Meinung nach nicht gerechtfertigt ist, da Trance sicherlich ein deutlich höheres Niveau hat.


    Denkt man deine Argumentation weiter, müsste es auch innerhalb der minimalen Musik eine Abstufung geben. Je minimaler, desto anspruchsvoller. Irgendwann gibt es dann ein monotones pfff pfff pfff pfff acht Minuten lang und das wäre dann der anspruchsvollste Track da minimaler als Minimal, oder?
    Quark.
    Alle fragen sich dann tagelang, was der Künstler wohl mit pfff pfff pfff pfff ausdrücken will. Tja, vermutlich gar nichts. Er hat auf simpelste Weise einen Track gemacht und überlässt die Arbeit dem Konsumenten.
    Es gab mal einen berühmten Künstler, der hat in Konservendosen geschissen, hat diese dann verschlossen und für 20.000 $ als Kunst verkauft. Kein Witz. Verkauft hat er die aber nur, weil er einen bekannten Namen, ein Image hatte. Die Kunst daran war nicht das Objekt selbst, sondern, dass er Schei$$e für ein Vermögen verkauft bekommen hat. Ist das Anspruchsvoll. Verblüffend vielleicht ja, aber unter anspruchsvoller Kunst verstehe ich was anderes.



    Wieso hörst Du in der Mitte auf zu denken? Wenn man das zu Ende denkt, kommt man zu einem anderen Ergebnis.
    Dein Fehler in dieser Metapher ist der, dass Du Picasso auf Platz 1 setzt und alle anderen ausblendest bzw. sie abwertest. Was ist mit Leuten wie Michael Angelo, Monet, Raffael, Rembrandt, da Vinci und wie sie alle heißen.
    Sind Picassos Gemälde besser oder anspruchsvoller, als die der anderen, nur weil er kubistisch gemalt hat und sie nicht?


    Analog dazu kann man in der Musik auch sagen, dass minimale Musik nicht besser oder anspruchsvoller ist, als z.B. Trance, sondern einfach anders. Wenn man ein Bild von Picasso mit einem Bild von da Vinci vergleicht, wird man zu dem Ergebnis kommen, dass beide auf ihre Art und Weise anspruchsvoll sind, aber eben komplett unterschiedlich und daher eigentlich nicht vergleichbar.


    Dass minimale Musik und deren Anhänger anspruchvoller sein soll, führe ich hauptsächlich auf simples Schubladen- bzw. Klassendenken zurück. Um sein Selbstwertgefühl aufzubessern, macht man sich selbst zu etwas Bessrem, in dem man alle anderen auf eine niedrigerere Stufe setzt. Das lässt man natürlich schon raushängen, so dass es auch jeder mitkriegt.
    Na ja, wer’s braucht.


    Kollege B:
    Nimm das bitte nicht persönlich, ich hab nichts gegen dich, und will dich auch nicht angreifen/beleidigen. Ich finde nur deine Ansicht nicht korrekt, zumal Du sie nicht belegen kannst. Einfach zu sagen „minimale Musik ist selbstverständlich anspruchsvoller als Trance“ und dann ein Metapher als Argument aufzuführen (das im übrigen ja auch nicht stimmt) ist kein Beleg, sondern eine subjektive Meinung, gebildet aus persönlichen Präferenzen.


    EDIT:


    Ach ja, Speedcore ist auch minimaler als Trance, nur eben etwas flotter. Anspruchsvoller?

  • Ich fühl mich nicht persönlich angegriffen. Was du sagtest ist ja plausibel und widerlegt nachvollziehbar meine Behauptungen und zeigt mal wieder, wie sinnlos es ist, sich Gedanken über dieses Thema zu machen.


    Ich habe mich einfach davon verleiten lassen, dass hier ständig der Kirmestrance runtergemacht wird. Denn wenn man das weiterdenkt, dann kommt man automatisch zu dem Schluss, dass auch Trance nicht die Krone der Musikschöpfung ist und es da noch was besseres geben muss.


    Die richtige Denkweise ist allerdings in der Tat, dass es besser und schlechter nicht gibt. Und Trance ist keinen Deut besser als Kirmestrance.


    So einfach ist das.


    Ich hab es früher schon mal so formuliert:
    Musik ist immer dann gut und besser als andere Musik(vielleicht auch für kurze Zeit die Krone der Schöpfung), wenn sie den Ansprüchen ihrer Hörer genügt.


    Klassik mag anspruchsvoll (weil aufwändig, ich setz das gez einfach mal weiterhin gleich) sein, aber wenn ich besoffen abzappeln will, dann hilft mir keine Klassik und auch kein aufgeblähter Trance Track mit ner Klassik Mello. Dann ist ein Gigi'Dag oder ein Verano das, was meinen Ansprüchen am ehesten gerecht wird.


    So einfach ist das.


    Wenn jemand geringere Ansprüche hat als wer anders, dann ist er deshalb nicht schlechter. Der hat seine Ansprüche halt in anderen Lebensbereichen oder ist halt einfach bescheiden, oder was weiß ich.


    So bis hier und nicht weiter, der folgende Absatz ist erneut ein Versuch zu philisophieren und muss nicht ernst genommen werden:


    Den Minimal = Speedcore Vergleich find ich gut. Speedcore ist (objektiv) nicht besser als andere Hardcore Gattungen, aber ich finde es ist anspruchsvoller, zumindest von der Tanzbarkeit. Letztlich scheint es aber auch eine Kunst zu sein, die mehr als andere ihre Berechting daraus nimmt, sich von anderen Genres abzugrenzen. Ich bin übrigens im Moment auch gerade auf nem Speedcore/Terror Trip. Ebenso wie auf Minimal/Neotrance. Also ne gewissen Ähnlichkeit muss ja schon bestehen, wenn ich beides mag. Wenn ich mal nen Terror Track mit James Holden Vergleiche finde ich vom Prinzip auch einige Ähnlichkeiten. Irgendwie monoton, aber viele kleine Frickeleien drin, die dem ganzen ne Lebendigkeit geben. Nur beide eben auf komplett eigene und total gegensätzliche Art und Weise.


    Allerdings gibts auch den Punkt, wo dieses System zusammenbricht, praktisch implodiert. Denn ab nem gewissen Punkt sind die Beats dann so schnell, dass man nur noch einen Ton wahrnimmt, zu dem man dann wieder ganz lässig tanzen kann und der Anspruch wieder am Nullpunkt. Wie das pffft beim Minimal. Beweis ist dieses Video, was ich neulich erst entdeckte: https://www.youtube.com/watch?v=_nUdxeSg9HA


    Und obwohl hier der Nullpunkt erreicht zu sein scheint, haben trotzdem alle sichtlich Spaß. Das fasziniert mich auch so an dieser Musik, das ist Kunst :yes:


  • Auf das wollte ich hinaus. Trance ist auch "nur" eine Art elektronischer Musik, die für die Clubs produziert wird. Nicht mehr und nicht weniger.


    Den Vergleich mit den Bildern will ich auch nochmals aufgreifen:
    Ich vergleiche auch gerne Musik mit Kunst, aber hier hast du einen wichtigen Punkt vergessen: Die ABSICHT.


    Ich bin zwar kein Kunstexperte, aber ich unterstelle allen Picassos und Co. Das sie diese Art von Kunst nicht aus Zufall oder Langeweile fabriziert haben, sondern weil sie einen ganz bestimmten Sinn bzw. Aufgabe dahinter gesehen haben.


    Das funktioniert bei Elektronischer Musik nicht.


    Den Punkt mit den Ansprüchen der Hörer finde ich sehr gut. Der könnte so als Schlusswort stehen bleiben :D