Der "wunde Punkt" beim Producen...

  • Mahlzeit Kollegen!


    Mich würde mal interessieren, wo bei euch der "wunde Punkt" beim Produzieren liegt. Soll heißen: Was bereitet euch - evtl. auch nach jahrelanger Übung - noch Schwierigkeiten, wenn ihr einen Track oder einen Remix zusammenbastelt?


    Nachdem ich selbst ja nun schon zwei Jährchen üben durfte, fällt es mir immer noch schwer, eine gute und vor allem passende Bassline hinzubekommen. Bei mir sind fast immer zuerst die Main-Mello, die Synths, das Drumming und sogar das Break fertig, so dass am Ende dann nur noch der Bass fehlt. Den dann vom Tempo, vom Sound und von der Stimmung genau so hinzubekommen, dass er zum Rest des Tracks passt, finde ich echt (immer noch) saukompliziert.


    Die Bassline ist bei mir nach Fertigstellen eines Tracks dann auch meistens der Part, den ich im Nachhinein nicht unbedingt so gut gelungen bzw. passend finde. :D


    Wie ist das bei euch? Habt ihr vielleicht mehr "Probleme" mit etwas anderem beim Producen?

  • mein größtes problem beim produzieren ist nichts technisches... ich bin einfach nie zufrieden mit dem was ich mache und traue mich dann nicht, es jemandem vorzuspielen, oder mir geht der antrieb verloren, es fertig zu machen.


    mit den basslines hab ich lange auch probleme gehabt - vor allem weil ich aus dem rocknroll bereich komme, wo der bass ne völlig andere rolle spielt als bei trance oder electro im allgemeinen. bis ich zu dem punkt gekommen bin - weniger ist mehr - nicht direkt mit der dicken trillian-keule draufhauen (die kann aber auch funktionieren ;) ) ... sondern lieber mal ganz simpel mit nem sinus und ein zwei sequencern drüber was bauen..

  • Da gibt es bei mir mehrere Punkte:
    1. Eine neue Melodie muss mich dauerhaft umhauen bzw. gewissermaßen stolz auf mich selbst machen, sonst wandert die Idee schnell aufs Abstellgleis...
    2. Bassdrums! Jedes Mal halte ich es für Glück, dass ich überhaupt eine passende finde...
    3. Das Schrauben von eigenen Sounds, weil ich auf schnelle Ergebnisse stehe und nie die Geduld aufbringe mich hinzusetzen und alles Schritt für Schritt zu lernen... Aber ich arbeite daran ;)

  • Vasaris: problem 1 kenne ich auch sehr gut. aber dann war die idee einfach nicht gut genug. wenn ich mir überlege das 20 sec aus dem hobbit trailer bei mir direkt hängenbleiben, meine melos aber nich... ;) ;)


    Zitat

    Original von Vasaris


    2. Bassdrums! Jedes Mal halte ich es für Glück, dass ich überhaupt eine passende finde...


    zumindest da weiß ich eine antwort: GUTE samples !! also nicht 3 mal vengeance übereinander, sondern das eine oder andere nette sample pack finden. mir reichen da mittlerweile fast 1 main sample und 1 zusätzlicher sound, meist percussion-mäßiges (ich hab da auch ein paar auf lager die nicht jeder kennt..)


    und wenn man samples für kicks layered: mal ein bisl mit track delay spielen. 1-3 ms in die eine oder andere richtung können da schon viel machen. viele arbeiten da mit analyzern oder bouncen ihre kicks ab und ziehen aus der wellenform schlüsse - das kann ich nicht, ich mach das per gehör und mit meinen genies bzw. den ns10 in meinem studio.


    ansonsten hab ich im mix die erfahrung gemacht (sowohl bei bass als auch bei kick), dass die tiefmitten sauber sein müssen damit kick und sub gut funktionieren. zwischen 300 und 800 hz hat eigentlich nicht so viel was verloren was nicht zum beat gehört (mein empfinden), bass, oder die tieferen frequenzen eines seq. oder pads sind

  • Zitat

    Original von Vasaris
    2. Bassdrums! Jedes Mal halte ich es für Glück, dass ich überhaupt eine passende finde...


    Hatte damit anfangs auch ziemliche Schwierigkeiten. Aber dann habe ich mir einen Haufen kostenloser und auch kostenpflichtiger Samples zugelegt, die sich erstens gut anhören und mir zweitens die Zeit ersparen, jedesmal einen eigene Kick layern zu müssen. Und: Die kostenpflichtigen Samples waren preislich sogar recht moderat. Hatte da vorher eigentlich Schlimmeres befürchtet... :yes:

  • Vieles. Meistens ist es so eine Inspirations-Sache. Teilweise hört man sich stundenlang durch seinen Ansatz, ohne die rechte Idee, wie und in welche Richtung man weiterarbeiten möchte. Oder es befällt einen immer dann, wenn man gerade an einem Uplifting-Track arbeitet, das Bedürfnis nach Progressive (oder andersrum).


    Progressive zu produzieren ist eine der großen Herausforderungen für mich. Ich habe das Gefühl, hier muss jeder Sound, jeder Effekt für sich perfekt sein. Wahrscheinlich fehlt mir dazu einfach noch der technische Skill. Da kommen Feinheiten ans Licht, die sich beim Uplifting aufgrund der Fülle an Sound einfach überdecken würden.


    Mit Reverb ist das zum Beispiel so eine Sache. So viele Dinge, die man einstellen kann - und doch kommt nie das raus, was einem vorschwebt, zumal jeder Sound zu einer anderen Einstellung tendiert.


    Zitat

    Original von Vasaris: 2. Bassdrums! Jedes Mal halte ich es für Glück, dass ich überhaupt eine passende finde...


    ...bzw., wenn man layert, zwei, die zueinander passen - wobei passend wieder relativ ist. Die Bassdrums in meinen Tracks finde ich mittlerweile viel zu aufdringlich. Das witzige ist, dass mir das von besseren Produzenten immer wieder gesagt wurde, ohne, dass ich es nachvollziehen konnte. Manchmal sind es die Unwissenden, die einem dann die Augen öffnen, haha... :shy:



    Wahrscheinlich ist es oft eine Frage der Priorität. Mir macht es einfach am meisten Spaß, an den Melodien zu werkeln, bis ich nichts mehr zu verbessern finde. Dahinter steht der technische und soundliche Teil manchmal etwas zurück, und das hört man dann auch. Es ist nicht so, dass er uninteressant wäre... aber der eigentliche Flash, in dem man unwichtige Dinge wie Essen und den Rest der Welt vergisst, kommt eben meistens dann, wenn ich eine unausgereifte Melodie vor mir habe.


    :yes:


    Edit:


    Zitat

    Original von Auroleos:
    Nachdem ich selbst ja nun schon zwei Jährchen üben durfte, fällt es mir immer noch schwer, eine gute und vor allem passende Bassline hinzubekommen. Bei mir sind fast immer zuerst die Main-Mello, die Synths, das Drumming und sogar das Break fertig, so dass am Ende dann nur noch der Bass fehlt. Den dann vom Tempo, vom Sound und von der Stimmung genau so hinzubekommen, dass er zum Rest des Tracks passt, finde ich echt (immer noch) saukompliziert.


    Die Bassline ist bei mir nach Fertigstellen eines Tracks dann auch meistens der Part, den ich im Nachhinein nicht unbedingt so gut gelungen bzw. passend finde.


    Ist irgendwie logisch, wenn du sie erst am Ende einfügst. Sie ist ja irgendwie eines der grundlegenden Elemente des Tracks - also ein Element, an das sich eher die anderen Elemente anpassen als andersherum.


    Bei Uplifting finde ich es mittlerweile eigentlich nicht mehr so schwierig. Man hat eine höhere, rhythmische Bassline, die auch für sich stehen kann, und eine tiefe mit einem eher einfachen Rhythmus, bei der der eigentliche Sound nicht so wichtig ist (wie Dave schon sagt: Manchmal tut es sicher auch ein Sinuston :D), weil sie ohnehin nur mit der höheren zusammenläuft.
    :)

  • bei mir? die zeit, und die muse mich wieder mal hinzusetzen. es gibt phasen, da kann ich nach der frühschicht noch so müde sein, da fange ich was an, und los geht's. meist wird das aber nicht in einem aufwasch fertig, sodass man dann vieles hier herumliegen hat, tw. schon jahre alt. ich glaube ich brauche 'nen bürojob (ohne schichten), das wäre wohl das beste. :D

  • Also wenn ich mal für "uns" sprechen kann - dann ist es bei uns eigentlich ein harmonisches Klangbild! Demnach liegt es ansich an den VTs und unserem unvermögen die Sounds zu kreieren die man ansich will. Meist geben wir uns dann mit Preset-alternativen zufrieden da uns schlichtweg die Zeit fehlt.


    Es schein also eine Kombination aus mangelndem Wissen und Zeit zu sein...


    Wobei man sagen muss das bei uns der Faktor Zeit sicher dominiert :)

  • Zeit und Ort.....


    Die besten Ideen habe ich meistens weit entfernt vom Rechner, wenn ich gar keine Zeit habe...


    Wenn ich dann wieder davor sitze, ist die Idee in der Regel flöten, oder ich weiß nichtmehr 100% wie ich es eigentlich gemeint habe.


    Wenn ich aber mal drin bin passts, bis es dann zum fertigen Abmischen kommt, da greife ich nach wie vor gerne daneben.....

  • Zitat

    Original von Cileos


    Ist irgendwie logisch, wenn du sie erst am Ende einfügst. Sie ist ja irgendwie eines der grundlegenden Elemente des Tracks - also ein Element, an das sich eher die anderen Elemente anpassen als andersherum.


    Irgendwie hast du da wohl recht. :D


    Aber ich drücke mich halt immer gerne bis zum Schluss drumrum (bzw. habe stattdessen so eine Art "Dummy-Bassline"), weil ich die anderen Elemente des Tracks immer schneller und besser hinbekomme. :D

  • Am Wichtigsten ist, dass die Trackidee, das Hauptthema und danach die Umsetzung top sind.
    Das muss einfach mitreißen! Da darf technisch auch mal nicht alles astrein sein.


    Aber genau da steckt mein Kernproblem. Dadurch setze ich mich beim Produzieren schon ziemlich unter Druck... Und da gibt es zwei Möglichkeiten bei mir:


    Entweder es "fließt", dann kann ein Original oder Remix auch mal in einer Nacht fertig sein, oder eben nicht und dann entstehen auch mal 3-5 Ansätze für nen Remix oder Original (bzw. das Original verwerfe ich dann, bei einem zugesagten Remix geht das schlecht).


    Also insgesamt sind es bei mir eher weniger die technischen Aspekte, sondern die "Magie", die stimmen muss. Und die kann man nicht erzwingen, da muss man einfach auf ne gute, kreative Phase hoffen.


  • Du hast laut deiner Signatur doch ein Smart phone, hol dir mal z.B. NanoStudioÿ oder FL Studio mobile, dann kannst du unterwegs (insofern du dann auch Zeit hast) mal eben ne Idee fethalten und nacher zuhause richtig umsetzen. So geht dann auch (fast) nichts mehr verloren :).

  • Ich bin immer auf der Suche nach einem besonderen Klang. Weniger die Sounds selber sondern die Kombination derer und die Mischung. Meistens bin ich begeistert beim Produzieren und später dann enttäuscht weil es doch nicht so toll geworden ist wie beabsichtigt.


    Mit Basslines hab ich keine Probleme mehr seit ich die Subbässe raus nehme. Dafür habe ich fast ein Jahr lang damit gekämpft, gute Bass Drums zu kreieren. Finde ich immer noch schwierig da für mich die BD das wichtigste Sound-Element in einem Lied ist. Wenn die aber mal sitzt, dann fließt der Rest.

  • Zitat

    Original von daniel85
    Du hast laut deiner Signatur doch ein Smart phone, hol dir mal z.B. NanoStudioÿ oder FL Studio mobile, dann kannst du unterwegs (insofern du dann auch Zeit hast) mal eben ne Idee fethalten und nacher zuhause richtig umsetzen. So geht dann auch (fast) nichts mehr verloren :).


    @ Daniel85: Hast du denn auch einen "wunden Punkt"? :D


    Ansonsten finde ich die Antworten hier in dem Thread bis jetzt sehr interessant. :yes:

  • Bei mir passiert es gerne mal, dass ich "zu viel will". Der Track wird dann zu voll, weil ja immernoch hier und da was dazupasst. Und dann muss ich mich zwingen es doch eher einfach zu halten. Oft ist es auch so, dass mir das dann meine (musik-kundigen) Mitbewohner und Freunde nahelegen. Da höre ich dann schon auch mal drauf. Wenn dann aber sowas kommt wie - "Mach doch mal was nicht so tranciges" - schalte ich aber meistens wieder auf Durchzug :D Ansonsten ist die Zeit mein größter Gegner, bzw. ich bin vermutlich einfach zu langsam. Erwische mich z.b. oft dabei, wie ich eine gebastelte Stelle ewig oft anhöre und genieße, statt einfach mal weiterzumachen. Und mehr Mixing-Geduld wäre auch gut.

  • Ersteinmal muss ich sagen, dass das seit langem das beste Thema ist, das ich hier im Forum gesehen habe (neben Trackvorstellungen, Events etc.). Wahrscheinlich gerade deshalb, weil man als Trancer an sich, gesamtgesellschaftlich gesehen, schon ein ziemlicher Nerd ist, und hier dann auch noch die "Spezialisten" dieser Gattung zusammenkommen um über ihre Sorgen zu berichten (klingt jetzt sakastischer, als es sollte - find's nämlich wirklich gut!).


    Bei mir würde ich das mal in unterschiedliche Stadien einteilen wollen. Als ich angefangen habe zu "produzieren", war ich schon mit den kleinsten Sachen zufrieden, die sich einigermaßen nach Trance angehört haben: "Hier is ne Drum, die wechselt sich mit dem Bass ab - und jetzt noch ne Melodie drübber :aha:!" - so gings mir mehr oder weniger über Jahre. Ich habe das, was ich gemacht habe, kaum mal kritisch hinterfragt, sondern war immer nur begeistert. Klar macht das auch Spaß, also einfach nur kreativ zu sein - aber es bringt einen nicht weiter.


    Als diese Einsicht dann kam, kam natürlich auch das Zeitproblem auf. Immerhin wollte ja nun jede Kleinigkeit, also jeder winzige Teil, der einen Track ausmacht, verbessert werden. Dazu braucht es gute Sounds, also auch zumindest minimale Kenntnisse mit dem bevorzugten Synth, eine gut Organisation des Tracks, Vorstellung von Spannungsbögen und wie ich überhaupt Spannung erzeuge etc. Dazu die rein technischen Aspekte, die mir immernoch arge Sorgen bereiten (Abmischen und Mastern). Meine Selbstkritik während des Produzierens hat sich sicherlich verbessert- ich vergleiche viel mit dem, was ich gerne höre und hinterfrage auch, ob sich meine "Arbeit" als einigermaßen hörenswert darstellt.


    Neben dem Zeitfaktor - ich brauche wirklich ewig, bis ich mal einen Track fertig habe - ist es bei mir auch nach wie vor noch das zu viel auf einmal wollen. Gerade wenn ich nur im Bereich eines bestimmten Loops arbeite, entwickeln sich die Ideen, die man z. B. auf das gesamte Build-Up verteilen könnte, welche ich dann promt in den einzelnen Loop unterzubringen versuche. Da ist ein Überladen vorprogrammiert.


    Auch andere hier genannte Sachen gehen mir genauso. Ideenlosigkeit, wenn ich erstmal am Rechner sitze (damit meine ich nicht nur großartige melodische Hauptthemen, sondern auch: "wie effektiere und automatisiere ich jetzt, um Spanung von hier nach da aufzubauen?") oder dass man gerade, wie von Cileos genannt, auf eine ganz andere stilistische Richtung Lust hat.

  • Zitat

    Original von Auroleos


    @ Daniel85: Hast du denn auch einen "wunden Punkt"? :D


    Ansonsten finde ich die Antworten hier in dem Thread bis jetzt sehr interessant. :yes:


    Den hatte sogar Siegfried ;)


    Bei mir ist es, eine track Idee/ Melodie zu finden mit der ich 100% zufrieden bin, eben ne Melodie hinklatschen ist ja schnell getan aber da bin ich schon ziemlich kritisch und in den meisten Fällen wandert das ganze dann in den "Dateileichen" Ordner. Ein anderes Problem ist dann noch wenn man eine gute Idee hat den track dann auch vernünftig aufzubauen und so zu arrangieren das alles genau zur richtigen Stelle kommt und stimmig ist und alles mögliche aus der Sache rauszuholen.
    Die technischen Aspekte wie mixing etc. sehe ich widerum nicht als Problem an.

  • Was ich bis heute nicht richtig raushabe ist Uplifting-Harmonieverläufe zu bauen. Im Electro House ist das einfach komplett anders, da ist es echt schwer sich umzustellen, vor allem da ich gerne auch mal Electro und Tranceprojekte gleichzeitig laufen hab.
    Den Rest hab ich mittlerweile eigentlich ganz gut raus mMn ^^
    Das beste ist ja dass ich da komplette Harmonie-Verläufe im Kopf hab, sie aber nicht richtig umgesetzt bekomme...

  • Bei mir haperts strikt und einfach an der Technik (Mixing, zum Mastering komme ich erst gar nicht). Gerade Equalizer bereiten mir massive Probleme. Ich habe einen Sound, der nicht klar ist, versuche irgendwo störende Frequenzen auszumerzen (auch damit er mit den anderen Elementen des Tracks in Einklang kommt) wie oftmals in Tutorials beschrieben, aber entweder klang der Sound vorher besser, oder er geht total kaputt anstatt klarer zu werden. Habe bis heute nicht raus wie das genau funktioniert, außer dass mir ständig die Sounds kaputt gehen bei. Aber auch Sounddesign im allgemeinem, dass alles schön knackig wird etc.. Hab wohl scheinbar nicht so das Gehör für.


    Melodien zu entwickeln habe ich hingegen eher weniger bis keine Probs. Meistens fange ich da mit nem Remix zu irgend nem Track an, überwiegend einen wo ich Acapella Vocals für habe. Dann fang ich an das den Remix zu basteln, hau irgendwann die (störenden :D) Vocals wieder raus, spiel hier und da noch ein wenig an den Harmonien rum, pack neue Sounds und Melodien hinzu und zack habe ich was eigenes.


    So hab ich heute nach jahrelanger Pause mich mal wieder rangesetzt und aus nem angehenden Thrillseekers 'The Last Time' Remix wieder nen eigenen Track gebastelt der wenn man ihn ordentlich Mischen würde durchaus im Sommer einige Autos rocken dürfte wird nur aus den oben genannten Gründen wieder in den Tiefen meiner Platte verschwinden... :D

    Zitat

    Original von Armas
    Bei mir passiert es gerne mal, dass ich "zu viel will". Der Track wird dann zu voll, weil ja immernoch hier und da was dazupasst. Und dann muss ich mich zwingen es doch eher einfach zu halten.


    Kenne ich von mir selber auch, liegt in meinen Augen am Mixing. Wenn man zuviel in einen Track reinpackt geht das was man ganz am Anfang hingepackt hat irgendwann unter und es entsteht eine Lücke die es zu füllen gilt. Und würde man das was man alles in den Track reingepackt hat in die Länge ziehen hätte man nen 1h Dj. Mix. :D


    Zitat

    Original von Armas
    Erwische mich z.b. oft dabei, wie ich eine gebastelte Stelle ewig oft anhöre und genieße, statt einfach mal weiterzumachen.


    Ich auch, im Moment kann ich mich nicht entscheiden wer die Vocals in meiner neusten Kreation singt, Christina Soto oder Ana Criado... :D


  • Ich würde mir mit dem EQing auch nicht unbedingt den Kopf zerbrechen. Klar man kann da noch einiges rausholen aber gerade wenn man eher unerfahren ist sollte man sich erstmal an Eckpunkten orientieren, denn solange man nicht weiß was man genau macht sollte man es lieber erstmal lassen, das richtet wahrscheinlich weniger Schaden an als alles andere.
    Was ich dir auf jeden Fall raten würde ist bevor du anfängst mit einem Projekt, setzt die fader runter auf -6dB (hier lohnt sich ein template anzulegen), damit du mit deinem unkomprimierten Signal nicht zu hoch rausgehst und clipst (was bei den meist vorhandenen default settings um 0dB rum wohl darauf hinauslaufen würde). Was das equing angeht, solltest du unbedingt low cuts auf so gut wie jedem Kanal verwenden (!) (auch unbedingt auf reverbs und delays immer, damit nicht die ganze "dicke Suppe" durch den mix schwirrt) das alleine verschafft dir schon eine Menge an Klarheit im sound. Im Bassbereich des Frequenz Spektrums soll nur der dafür vorhergesehene sound seinen Platz haben, z.B. Hihats eine Snare, ein Pluck etc. die brauchen keinen Anteil im Sub Bereich also einfach weg damit, Bass spielt die Kick und die Bassline. Man kann übrigens sogar einen low cut auf einer Kick oder einer Bassline nutzen, mache ich eigentlich immer! Nur hier muss man deutlich moderater kürzen denn hier ist Sub Anteil ja gewünscht aber je nach verwendeten sounds kann man sich ruhig im Bereich 20- knapp40Hz Bewegen (Immer Bedenken ein Low Cut bedeutet nicht das ab das cutoff Frequenz nichts mehr vorhanden ist. Die darunter liegenden Frequenzen werden ab dem Punkt in einem Kurven Verlauf (geläufige Kurven sind 6dB, 12dB, 24dB,48dB und seltener 96dB. Je höher der Wert desto steiler und damit direkter ist der "roll off") abgeschwächt.
    Hilfreich für so etwas wären graphische EQ's bei denen du sehen kannst wie ins Spektrum eingegriffen wird oder eben ein nachgeschalteter Frequency analyser.
    Falls du das Gefühl hast dass, ein sound Brillianz vermissen lässt dann trau dich ruhig auch mal im Bereich um die 8kHz- 18kHz etwas anzuheben. Und Schalte am besten interne reverbs an Vsts aus und nutze einen oder 2 master reverbs als send Effekt (100% wet, sonst gibts phasing!), das gibt ein koherenteres Klangbild und du kannst dein reverb nochmal zusätzlich mit Effekten (wie z.B. eq) gesondert bearbeiten.


    Ich könnte das Ganze jetzt noch ins Unendliche ausführen aber da reicht die Zeit gerade nicht, deshalb belasse ichs mal hierbei und hoffe es hat geholfen.

  • Zitat

    Original von Armas
    @ Daniel85: Dickes Lob an dich. Selbst diese kleinen Hinweise dürften den meisten hier schon sehr viel weiter helfen!


    Da kann ich mich nur anschließen :yes: Gestern hatte ich dank dem Studiovideo von Orjan Nilsen den Geistesblitz, was bei meinen Tracks als letzter Tick fehlt: mehr Transparenz zwischen den Frequenzen, teilweise habe ich es glaube ich auch übertrieben, indem ich 'zu viele' Sounds einer Frequenz zusammengebracht habe.
    Lange Rede kurzer Sinn: meine Tracks sind teilweise etwas matschig, zumindest ist das meine bestehende Selbstkritik. Aber ich stehe ja auch noch am 'Anfang' ;)


    PS: Ich werde mir deine Worte auf jeden Fall zu Herzen nehmen!

  • Wenn es bei mir einen wunden Punkt im producen gibt, dann den das ich gar nicht erst richtig begonnen habe. Der Drang ein eigenes Stück zu entwerfen und darin seine Emotionen zu verarbeiten wird von Tag zu Tag stärker. Doch wo beginnt man ? Man hat seine Ideen möglicherweise im Kopf aber absolut keine Ahnung über die technische Umsetzung. Producing ist etwas, dass man in langsamen Schritten beginnt, möchte man gleich alles aufeinmal ist man zum scheitern verurteilt. Das ist definitiv ein wunder Punkt von mir. Ich bin nicht ein sonderlicher Freund von komplizierten PC-Programmen oder Jemand, der sich gerne in komplizierte Materie reindenkt. Ich habe es gerne wenn etwas schnell funktioniert und bin sehr kritisch mir selbst gegenüber. Ein Kumpel berichtete mir vor vielen Jahren was er alles im Producing gelernt hat und dennoch dabei feststellte, dass er eigentlich erst am Anfang steht. Es war eher frustrierend so etwas zu hören.


    Ich habe mir die Tage mal darüber Gedanken gemacht: Erfolg bei einem Label etc zu haben ist wohl das letzte woran man denken sollte. Viel mehr sollte man wohl an den Spass denken, den man hat wenn in kleinen Schritten vorwärtskommt und sich Niemals mit Leuten messen, die deutlich weiter als man selbst sind. Das sorgt eher dafür, dass man wieder dazu neigt aufzugeben. Viel mehr sollte man jeden kleinen Schrit den man selbst macht als eigenen Erfolg betrachten und Kritik die man erntet als Ansporn es noch besser zu machen !


    Mir fällt dazu dieser Roxy ein, der hier häufig belächelt wurde. Ich kenne weder ihn, noch seine Musik, nur finden sich im Producing-Bereich so einige Threads in denen er belächelt wurde. Dennoch hat er weitergemacht und lässt sich nicht beirren. Ich muß es loben ! Vielleicht gerade weil er dadurch seinen Elan nicht verliert ! Ich werde das Programm wieder starten ! Komme was wolle. Auch dann wenn ich erst mit 50 gut bin ! :D Muß man den Labelvertrag haben oder ist es nicht viel wichtiger sich selbst in der Musik zu finden ? Ich denke Musik kann ein soundlich umgesetztes Tagebuch sein. Ein Ausdruck seiner Emotionen. Das ist viel wichtiger. Auch Kinder die ein Tagebuch schreiben wollen müssen lernen zu schreiben.

  • Zitat

    Original von Martin F. Lizard
    Erfolg bei einem Label etc zu haben ist wohl das letzte woran man denken sollte. Viel mehr sollte man wohl an den Spass denken, den man hat wenn in kleinen Schritten vorwärtskommt und sich Niemals mit Leuten messen, die deutlich weiter als man selbst sind.


    Das kann ich vollends unterschreiben. Hätte ich damals diese negativen Gedanken gehabt, dann hätte ich es auch direkt sein lassen können...

  • Zitat

    Original von Auroleos
    ...
    Das kann ich vollends unterschreiben. Hätte ich damals diese negativen Gedanken gehabt, dann hätte ich es auch direkt sein lassen können...


    Ein Produzent - ich glaube, es war Airwave oder Boom Jinx - meinte mal, sein damaliges Selbst hätte nicht seinem jetzigen Selbst begegnen dürfen, sonst hätte er es so weit nicht gebracht.


    Ich denke, es gehört dazu, von Zeit zu Zeit demotiviert zu sein oder einfach geflasht von einem Track, von dem man weiß, man wird ihn so niemals hinbekommen. Das wird einem wahrscheinlich immer passieren. Man wird niemals alle Stile meistern, die einen reizen (und wenn, dann wird es höchste Zeit, einen neuen Stil für sich zu entdecken! :lol: ).
    Es liegt an einem selbst, wie man damit umgeht. Anfangs möchte man vielleicht alles hinschmeißen und sich selbst für "fehlendes Talent" bemitleiden, aber wenn man sich von diesem ungeduldigen "ich-will-heute-noch-genau-das-können" löst, lernt man, es zu genießen, wenn einen etwas fasziniert, und sich davon beeinflussen zu lassen.


    Ein für mich hilfreicher Ansatz ist, in das Werk, sobald ich mich herantraue, mal "hineinzuhören" und herauszufinden, was es ist, was den Track so reizvoll macht. Das könnte bei einem New-Age-Track z.B. der Beat mit den ethnischen Drums sein. Danach würde ich, wenn mir danach ist, versuchen, diesen Beat mal nachzubauen - nicht mit genau den Sounds, sondern einfach mal das Prinzip verstehen. Hier eine Conga, hier ein Tambourin, diese Art von Hall, dieser Rhythmus... da bekommt man schnell Lust, auszuprobieren, was sich verändern lässt und was so alles an eigenen Ideen dazu passen könnte. Und auf einmal sitzt man vor einer Grundlage eines neuen Tracks. Der wird nicht klingen wie der Alte (und wer will das schon? :p ), sondern, wenn gut gemacht, seinen eigenen Reiz haben.


    :yes:

  • @ Martin F. Lizard:


    Ohne dich zu kennen, liest es sich so, als seist du viel zu missmutig und demotiviert. Als potentieller Anfänger würde ich das große Ziel, von Anfang an alles perfekt machen zu wollen, ein wenig nach hinten schieben (jedoch nie aus den Augen verlieren). Wie Cileos schon geschrieben hat, sind es die kleinen Schritte, die dich schon glücklich machen sollten.


    Schon wenn man z. B. irgendein Drum-Sample auf den Weg schickt, dauerhaft auf jedem Viertel zu schlagen und dazwischen irgendwie einen tiefen wie auch immer gearteten Ton unterbringt, dann kommt doch schon irgenwie das erhebende Gefühl auf, etwas geschaffen zu haben. Auch bei zwei Sounds kann man schon mal dasitzen und vollkommen vergessen, dass man schon seit Minuten einen Viertaktloop hört.


    Ich würde den Spaß an der Kreativität erstmal deutlich in den Vordergrund rücken. Technisch muss doch beim ersten Track gar nichts perfekt sein (also Druck raus, Spaß rein). Wenn man ehrgeizig ist, kommen die Verbesserungen von ganz alleine. Das Forum und Youtube sind dabei treue Helfer (siehe z. B. die detaillierten Ausführungen von Daniel85).


    Aus meiner Sicht ist der Spaß an der Kreativität, bzw. Musik zu schaffen, Hauptantrieb. Ansonsten verhielte es sich ja eher so wie bei DSDS, wo tausende Duschkabinensänger durch eine Art magische Fügung plötzlich Superstar sein wollen.


    Und dass deine Ideen weg sind, ist (von außen kann man da ganz locker drüber urteilen) meiner Meinung nach halb so wild. Du würdest oder wirst sowieso noch etlilche verbraten, bis der erste richtige Knaller rauskommt (vermute ich jetzt einfach mal so dreist).

  • Zitat

    Original von Skyles
    @ Martin F. Lizard:


    Ohne dich zu kennen, liest es sich so, als seist du viel zu missmutig und demotiviert. .


    Eigentlich im Moment nicht mehr, da will ich was machen :D Ich will mich jetzt erstmal an einfachen Tracks und Spielereien erfreuen. Aber nicht die Dateien sind es, die gerade weg sind ( da fange ich sowieso wieder von vorne an ) sondern das Programm selbst :D Das ist ziemlich sch***

  • Hi!


    Mein Problem besteht hauptsächlich darin, den Tracks die gewisse Verträumtheit einzuhauchen. Also das, worauf es - meiner Meinung nach - am meisten ankommt. Also wirklich die "Magie". So landen dann halt viele Ideen direkt in der Rundablage.


    Technisch gesehen bin ich im Grunde recht zufrieden. Könnte alles immer ein wenig besser sein, aber das entspricht auch ein wenig dem künstlerischen Antrieb.


    Das einzige, wo ich technisch gesehen meine Defizite im "unteren Klangdrittel". Da wirkt es manchmal etwas dünn. Aber Übung macht doch hoffentlich den Meister.


    VlG an alle.

  • Zitat

    Original von euphoric feel
    Ein wunder (und recht ärgerlicher) Punkt bei mir ist, dass ich nur mit Headphones arbeiten kann. Ich würde mir ja gern Boxen kaufen, aber ich wohne in einem Haus mit 2 WGs. Da ist ne moderate Lautstärke schon zu viel.


    Das muss kein wunder Punkt sein. Ich selbst auch nur über Headphones. Auch Leute wie Sequentia usw. nutzen sehr viel Headphones. Kauf dir ordentliche, mit denen du am besten klarkommst. Dann ist dieser wunde Punkt kein wunder Punkt mehr. ;)