Deadmau5 "HR 8938 Cephei"

Track Rating
4.9 / 6
(28 Bewertungen)
  • Überaus gelungenes Stück vom Herrn Zimmerman, der es immer wieder schafft, seine Klangcharakteristika in unterschiedliche Genrezusammenhänge einzufädeln, während ein Großteil seiner unflätigen Soundplagiatoren mittlerweile schon längst wieder rechtmäßig vom Erdboden verschluckt worden sind. Nach spannenden Dubstep-Ausflügen auf seinem letzten Album kokettiert deadmau5 mit HR 8938 Cephei (hört sich für mich wie der "kreative" Name einer fernen Galaxie an...) zwar nun mit der melodieverliebteren Trackarmada, mit welcher er vor einigen Jahren wie Phönix aus der Asche seinen Platz am Firmament der EDM-Szene einnahm, das Endergebnis präsentiert sich jedoch keinesfalls wehmütig nostalgisch, sondern geht sein atmosphärisches Potenzial vielmehr selbstbewusst progressiv an. Das beginnt bereits beim mystisch gestalteten Intro, in welchem sich zaghaft agierende Synthietöne fernab von Raum und Zeit mehr und mehr in die Gehörgänge bewegen und in Zusammenarbeit mit einer saftigen Kickdrum alsbald zunehmend Verstärkung in Form von sporadischen Klackereinwürfen, verzerrten E-Gitarren-Flächen sowie einer trancigen Alternativtonfolge erhalten, wobei auch die herrlich subtil wabernde Basslinewand keinesfalls unerwähnt bleiben sollte, kann sich die aufkommende sphärische Tiefe doch erst in Kooperation mit dieser in einer solch galanten Art und Weise wie hier geschehen etablieren. Leidtragende dieser Entwicklung sind allerdings die dezenten Synthietöne vom Beginn, welche sich unter der zunehmenden Dominanz der stakkatierten Tonfolgen in den Hintergrund verschoben sehen, während sich letztere immer deutlichere Avancen in Richtung einer Anschwellaktion erlauben können, ohne dass sich das Ganze dabei für meinen Geschmack zu sehr an unsägliche Bigroom-Gefilde anbiedert. Dazu trägt nicht nur unverkennbar die hiesige Vorliebe für eine progressive Trackgestaltung bei, auch die Initiierung immer neuer Alternativmelodieandeutungen rühmt sich zu Recht für ihre Variabilität. Erst ein Break ist in der Lage, dem eingespielten Ganzen etwas Schwung zu nehmen, woraufhin die trancigen Melodiebögen sich sogleich zusammenschließen und ein entspanntes Flächenmeer heraufbeschwören, welches seinen mystischen Charakter zwar im weiteren Verlauf zugunsten des wiedereinsetzenden Drummings kurzzeitig wieder etwas verstecken mag, dafür aber auch den subtilen Synthietönen von Beginn noch einmal einige wunderbar sphärische Momente gönnt. Vermehrte E-Gitarren-Einwürfe sowie das langsame Anschwellen der trancigen Alternativtonfolgen machen dem Track jedoch alsbald erneut mehr und mehr den Weg frei für eine letzte markante Verdichtung seiner progressiv gestalteten Melodieelemente, welche sich bis fast kurz vor Toreschluss in herrlich kontrastreicher Manier auf der wabernden Basslinewand austoben dürfen. Summa summarum fast 11 Minuten Hochgenuss, welche einmal mehr die Lebendigkeit der toten Maus unter Beweis stellen und mir nicht unter 5,75/6 aus den Ohren geraten... ;)

  • Jawoll!!! Geile Nummer. Nach Faxing Berlin ( immer noch mein Lieblingstrack von ihm) nun ein neuer melodischer Kracher. Wohl eher nichts für den Club oder den Upliftingfreund aber für mich einfach perfekt.


    Bin auf die Remixe gespannt


    5,5/6

  • Wundervoll atmosphärische Nummer mit einem durchdacht verspielten Aufbau und einem äußerst angenehmen Groove. Langeweile kommt während dieser knapp 11minütigen Odyssee nie auf. Einfach perfekt 6/6. Folglich sind Remixe überflüssig.

  • Da habe ich Deadmau5 nach "4x4=12" und der Mischung aus Bigroom-Elektrogeknarze und Dubstep-Gebrumme, die auf diesem Album zu finden ist, schon fast gänzlich abgeschrieben und dann kommt der Kanadier mit HR 8938 Cephei daher. Mit diesem Track kehrt die (alles andere als) tote Maus zu ihren Wurzeln zurück und präsentiert uns ein 11-minütiges Epos, das durch seine melancholischen Melodievariationen, aber auch durch seinen locker-lässigen Groove beeindruckt. Auch hier findet man wieder den typischen "Mau5-Sound", der zwar oft kopiert wurde, den aber nur er, Joel Zimmerman, so hinbekommt, wie er sein soll. Insgesamt ein rundum gelungener Track, vielleicht nicht abgrundtief innovativ, aber doch anders, neu und frisch. Zwar kann er den großen Klassikern wie "Faxing Berlin" oder "Not Exactly" nicht das Wasser reichen, aber für 5,5/6 sollte es reichen... :yes:

  • Japp, gefällt mir gut, ist nicht die alte Maus von "Faxing Berlin", aber genauso nicht das Zeuchs was nicht mehr in den Trance Bereich fällt. Er kann halt alles oder so. Warum nicht. Sehr deep gehalten, aber dennoch melodisch, stimmig und hypnotisch. Sticht in jedem Fall aus der Masse raus, und ich freu mich, dass sowohl A&B als auch Armin dieses Stück spielen. Aufbau ist wirklich gut, kommt mit der Zeit immer ein Ticken Schwung dazu, dazu dieses verzerrte E-Gitarren Sample, sehr melodisch, grooved gut, eine lange Soundreise. So der Überhammer isses für mich nich,dazu nicht ganz mein Ding. 4,75/6.

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