[2010-07-24] Loveparade 2010 @ Duisburg

  • Lebe noch :)



    So ich war unterwegs zum Festival Gelände gegen 18:00 Uhr in Neudorf und nichts ging dort mehr - man kam einfach nicht mehr darauf - alles abgesperrt!


    Leider wurde auch der Bahnhof dicht gemacht..... und die Leute total blöd DURCH den Bahnhof geschickt damit sie an der anderen Seite von Bahnhod Links aufs vordere Gleis konnten........ total Banane


    Die Leute irren UM dem Bahnhof herum.........


    ich war nur erstaunt über die SMS die auf einmal einflogen...... Mein Handynetz funktioniert hier gut


    Bin in den Bahnhof zu einer Freundin die dort arbeitet...... Kino pur.


    Laut meinen Informationen war es aber am Gleis der Unfall ..... weil die Leute über die Gleise zum Gelände wollten.......


    wie auch immer alles recht widersprüchlich den die Veranstaltung sollte auch kontrolliert beendet werden...... da aber der Bahnhof auch dicht war....... wie bitte soll das gehen??

  • Zitat

    vor allem ein herr schaller in zusammenhang mit loveparade oder ähnlichem nicht mehr auftaucht! hätte alles vermieden werden können, wenn man so einen scheiß nicht genehmigt hätte! verklagen und saftige strafen!!!


    Genemigt hat es nicht Herr Schaller! Da wird jetzt von Dr.Motte Politik auf Leichen gemacht, ich finde es sowas von geschmacklos - vor allem heute! Nur Neid und Schadenfreude X(


    Auch wenn es zwei weitere Eingänge gegeben hätte, hätte es an diesem konkreten Tunnel zu genauso einer Katastrophe kommen können. Scheinbar gab's überhaupt keinen Plan was man mit der Menschenmenge macht, nachdem das Gelände dichtgemacht wurde. Das kleine Gelände an sich war gar nicht das Problem.


    Jeder der bei Public Viewings bei der WM 2006 war, hat bestimmt dasselbe mal erlebt: Das Public Viewing ist wegen Überfüllung schon dicht, aber die Menschenmenge bleibt vor dem Eingang, hofft auf ein Wunder. Und wenn jemand laut fragte, ob man nicht besser weggehen soll, hiess es von allen seiten: "Aber es sind so viele Leute hier, die stehen alle doch nicht umsonst!" :autsch: Ein Glück, dass damals nichts schlimmes passiert ist.


    Es hätte zumindest mehrere Reihen von Absperrungen vor dem Tunnel geben müssen, damit die Menschenmassen draussen nicht die Menschen im Tunnel zerquetschen. Und die riesige Menschenmenge hätte man zu Not auf einer Richtungsspur der Autobahn unterbringen können, mit ein paar LED-Wänden zur Unterhaltung. Die war ja eh gesperrt, also hätte man sie locker zur Loveparade verwenden können.


    Zumindest aus meiner laienhaften Sicht hätte das in Duisburg super klappen können.


  • schön zu hören ;)

  • was ich da grade höre , bei n-tv da darf doch wohl nicht wahr sein .. polizisten ertasten keinen pulz , aber verweigern die hilfe der verletzten krass ..unter lassende hilfe leistung , unfassbar.. jetzt 18 Tote ....loveparade beendet !!

  • Zitat Westbam:


    "Mein Flug hatte drei Stunden Verspätung, also bin ich gerade erst hier angekommen und völlig schockiert. Als ich mein Handy nach dem Flug angemacht habe, hatte ich schon 30 SMS, die mich über das Fürchterliche informiert haben. Ich weiß nun gar nicht genau, was ich jetzt tun soll. Der Veranstalter bittet mich, aufzulegen, da die Polizei ihn darum bittet. Es sind Menschen gestorben, nun können die die Stimmung und Aggression der Weiterfeiernden nicht einschätzen und wollen weiteres Unheil verhindern." Er würde nur "aus Disziplingründen" auflegen. "Aber ich habe energetische Musik dabei, die denkbar schlecht zu der Situation passt. Das geht dann nicht", sagte er. Man müsse jetzt angemessene, leise Musik spielen, damit sich die Veranstaltung schnell und friedlich auflöse. "Es kann nicht sein, dass die Sache da nun weiter aufgepeitscht wird. Klar, die wummern auf Bitten der Polizei weiter, aber ich will es nicht, und ich kann es auch gar nicht."


    Quelle: spiegel.de


    Polizei & Veranstalter haben sie nicht mehr alle, echt zum kotzen sowas!

  • Eine schande! Es hat sich schon die letzten Jahre abgezeichnet,dass der Ruhrpott ungeeignet ist für solche Massen. Dass erst junge Leute sterben müssen um den Veranstaltern ihre Grenzen aufzuzeigen ist traurig. Die Loveparade dürfte mit dem heutigen Tag ihr endgültiges Aus erlangt haben

  • Tom Forbes: Find ich gut so. Überleg doch mal, was passiert, wenn die von einem Moment auf den anderen die Musik abdrehen, und verkünden, dass gerade 10 Personen bei einer Massenpanik ums Leben gekommen sind und man doch ruhig und gesittet und ohne in Panik zur geraten das Geläde verlassen und nach Hause gehen solle?


    a) >1 Mio. Raver zuckeln friedlich und gemütlich vom Gelände, nach Hause.
    oder
    b) Ein Bruchteil der Besucher dreht durch, die Folge: eine noch viel größere Panik mit Hunderten Toten.


    :hmm:


  • Ich sehs genau anders rum als du. Die Veranstalltung weiterlaufen zu lassen ist meiner Meinung nach das einzige Richtige. Denn 1,4 Million Leute zur selben Zeit die Rückreise antreten zu lassen hätte noch mal so richtig schief gehen können, der öffentliche Transport war ja ohnehin schon mit viel wenigeren Leuten überfordert. Es ist also gut die Sache ausklingen zu lassen

  • Schliesse mich dem an, erinnert mich stark an eine Dokumentation über die Toten Hosen wo Campino schilderte wie es war als er damals wusste das ein junges Mädchen auf seinem Konzert in Düsseldorf starb und er trotzdem weiter spielen musste. Das ist die eizigste Lösung. Da heisst es, Profi sein und jegliche Gefühle ausblenden. Er muss ja nicht den Hampelman oben machen, interessiert um die Zeit eh keinen mehr. Sturr 4 Platten auflegen und Ende ist.

  • ich kann den max da als dj voll und ganz verstehen... wenn man nur geballer im gepäck hat dann passt das einfach nicht zur situation und würde nur noch mehr aggression verursachen... also der veranstalter sollte einfach 'ne cd einlegen, und die djs alle ihre 20min so tun als ob, damit die leute nicht alle mit einmal wegrennen... :rolleyes:


    aber andererseits sollte man auch als dj so gut sein, und nicht nur "geballer" in der tasche haben, und selbst ruhigere sache spielen können... :p

  • Bedenkt das vllt ein Großteil immernoch nicht weiss was heute Abend passiert ist. Kann es mir zwar kaum vorstellen, aber die Möglichkeit besteht durchaus. Demnach würde es dem ein oder anderen sicher komisch vorkommen wenn jetzt nur ruhige Platten gespielt werden und es kommt zu einer unnötigen Verschärfung der Situation.


    Ein Patentrezept gibt es sicherlich nicht und ich vermag auch nicht zu sagen was die Richtige Entscheidung ist. Aber prinzipiell find ich das wenigstens das Krisenmanagement halbwegs erfolgreich abgelaufen ist. Immerhin scheint es seither nicht mehr zu Zwischenfällen gekommen zu sein

  • Zitat

    Original von toe
    Bedenkt das vllt ein Großteil immernoch nicht weiss was heute Abend passiert ist. Kann es mir zwar kaum vorstellen, aber die Möglichkeit besteht durchaus. Demnach würde es dem ein oder anderen sicher komisch vorkommen wenn jetzt nur ruhige Platten gespielt werden und es kommt zu einer unnötigen Verschärfung der Situation.


    Ein Patentrezept gibt es sicherlich nicht und ich vermag auch nicht zu sagen was die Richtige Entscheidung ist. Aber prinzipiell find ich das wenigstens das Krisenmanagement halbwegs erfolgreich abgelaufen ist. Immerhin scheint es seither nicht mehr zu Zwischenfällen gekommen zu sein


    stimmt. allerdings meinte ich mit ruhigerer musik nicht ambient, oder chill-house oder sowas. sondern statt open air elektro breaks ala westbam eben, sondern eben dann nur house, techhouse... fällt den leuten kaum auf, und einige wären von alleine gegangen, aber nicht gleich alle... ;)

  • Übrigens scheint sich die Situation etwas anders darzustellen. Die Panik scheint ausgebrochen zu sein als einige Besucher versucht haben das LoPa Gelände über die Absperrungen und Zäune zu erreichen. Die Absperrungen haben dem nicht standgehalten und nachgegeben und so sind die ganze Leute auf die anderen draufgefallen. Dabei haben sich schon anscheinend ne Menge verletzt und dann ist die Panik ausgebochen. Ziemlich krass das Ganze...

  • Zitat

    Original von schiller
    Übrigens scheint sich die Situation etwas anders darzustellen. Die Panik scheint ausgebrochen zu sein als einige Besucher versucht haben das LoPa Gelände über die Absperrungen und Zäune zu erreichen. Die Absperrungen haben dem nicht standgehalten und nachgegeben und so sind die ganze Leute auf die anderen draufgefallen. Dabei haben sich schon anscheinend ne Menge verletzt und dann ist die Panik ausgebochen. Ziemlich krass das Ganze...


    tja, und alles nur, weil diese freie veranstaltung nicht frei zugänglich war! ;)


    schon alleine, dass es vip bereiche gab, dafür aber nur einen ein-/ausgang! die meisten leute hätten aber mal vernünftig sein können, und von selbst wieder umkehren... ich verstehe die menschen echt nicht... das erinnert mich an die cream amnesia party letztes jahr, oder die letzte vandit-night in berlin. nur gedränge und geschiebe... einfach zum kotzen! :no:


    edit:
    sander van doorn hat sich gerade über seine wilde äußerung bei twitter entschuldigt, wonach bei seiner letzten va in einem 8000 mann club 10000 mann drin waren, und er sich darüber amüsiert hat. jetzt tut's ihm leid soetwas gesagt zu haben, wo er gesehen hat, was da passieren kann... und da soll man nicht vom profit der veranstalter sprechen?

  • jo, die lenkungsmechanismen haben wohl versagt, wenn man sich nur die fotos auf spiegel/stern/welt.de anguckt die direkt vorm oder in besagtem Tunnel aufgenommen wurden und das mit den Paraden in Dtmd oder Essen vergleicht, die nach allen Seiten hin betreten oder verlassen werden konnten ... da nützen auch alle in bereitschaft versetzten rettungs/ordnungskräfte nichts, wenn sie einfach aufgrund der schieren kanalisierten Masse nicht herankommen.

  • A.M.A.N.: Haha, nette Forderung. Wenn du mit mir nicht klar kommst dann beachte mich einfach nicht. Außerdem glaube ich kaum dass ich mir von dir, jemandem der erst 5 Postings verfasst hat und gerade mal 2 1/2 Monate dabei ist, sagen lassen muss dass ich nur Scheiße poste. Halte den Ball mal flach. Ich habe bloß geschrieben dass Vorsatz hier nicht der richtige Begriff ist. Leider wissen die meisten Leute eben nicht was Vorsatz ist. Siehs einfach als kleine Lehrstunde an...


    __________________
    ich werde diesen Anlaß bestimmt nicht nutzen, mit dir zu diskutieren. Das ich so wenig Postings hier verfasst hab, gibt dir noch lange nicht das Recht, mir hier großkotzig eine " Lehrstunde " verordnen zu wollen. Aber in einem hast du Recht : Ich beachte dich einfach nicht. Ist mir zu anstrengend...

  • Leute, auch ich lebe noch. Ein einziges Chaos in Duisburg! Dass ich überhaupt noch nach Hause gekommen bin war großes Glück!


    Gott sei dank kamen wir erst an den Absperrungen des Partygeländes an als die meisten Menschen schon wieder zurückgeschickt wurden. Von den Todesopfern habe ich dann von einem Polizisten erfahren.


    Ich bin gerade erst dabei zu verstehen was dort geschehen ist!



    greetz West

  • Dieser Bericht vom WDR trifft die Sachlage. Bitte nicht anschauen, wenn ihr meint, dass es nicht gut für euch wäre!


    Edit:
    Bei Youtube existieren auch (Handy-)Videos von Leichen, die die Treppe hochgetragen werden, teilweise sieht man die Rettungshelfer, die Menschen reanimieren und man sieht tote Menschen an den Tunnelwänden liegen.... diese schrecklichen Videos werden sicher in den nächsten Stunden von Youtube rausgenommen. (Was wahrscheinlich auch besser so ist!) Es ist schrecklich. Das Ausmaß wird mir erst jetzt bewusst!


    greetz West

  • In diesem Video wird das ganze dramatische und schreckliche Ausmaß erst wirklich ersichtlich.


    Auch die Aussagen der Stadtverantwortlichen (gestern auf WDR-TV (ab 22.30 Uhr)) sind bedenklich, hier Zitate:


    "Wir haben eigentlich alles richtig gemacht .. Der Notfallplan konnte ja nicht vorhersehen, das Menschen in Panik versuchen die Zäune wegzudrücken und dann noch oben klettern und runterfallen .. zumal die ja auch teilweise stark alkoholisiert waren .. hätten die sich an die Regeln gehalten, wäre dies nicht passiert! ..."


    Nein, das alles kann man ja auch nicht berücksichtigen! :-(


    Oder diese Aussage" Das Gelände war groß genug!"


    Wenn es dann planungsmäßig groß genug war für 1.000.000 Menschen (oder doch nur für 500.000 ?), weshalb wurde das Gelände dann um 17.00 Uhr wegen Überfüllung geschlossen? Zumal man sich ja wohl vorstellen kann, das gerade ab 17.00 Uhr - dem Start der Abschlußkundgebung - erst recht ein weiterer grosser Andrang zu erwarten ist ...

  • ich weiß schon warum ich da nicht hin wollte...
    das überlegt sich in zukunft der ein oder andere vllt auch nochmal en bißchen genauer..


    aber obs das letztlich wirklich war mit der lopa, bezweifle ich auch..
    im nächsten jahr wirds aber sicher keine geben..


  • Auch solche Dinge werden normalerweise abgewägt ;)


    Was wie wo ...... können wir hier nicht beurteilen....... und Spekulationen bringen überhaupt nichts. Das Gesamtverhalten was ich auf den Strassen mitbekommen habe ( Neudorfer Seite ) war recht entspannt sogar an den Sperren zum Festival und am Bahnhof. Wie es auf der Innenstadt Seite war...... keine Ahnung......


    Fakt ist: Es ist passiert Leider !


    In diesem Sinne


    R.I.P


    @ Henning


    Unsensibler gehts auch net mehr wa?


    Ich hatte gestern auch nen D-Dorfer getroffen dem ich später geholfen habe nach Hause zu kommen...... der war sehr aufgeschlossen :P trotz der Tragödie .......

  • Hier ein Kommentar des Kölner-Stadt-Anzeiger:


    Love Parade
    "The day the music died"


    „Friede, Freude, Eierkuchen“? Das war einmal. Mit der Massenpanik und 19 Toten ist Duisburg von nun an die Stadt, in der die Love Parade eines unnatürlichen Todes gestorben ist.
    Wie konnte man die Sicherheitsbedenken missachten?
    Tödliche Massenpanik auf der Loveparade.
    Erst klappten Menschen im Partyvolk zusammen, bekamen keine Luft mehr. Dann eskalierte die Situation.


    Es begann mit 150 Feierwütigen, die am 1. Juli 1989 über den Berliner Kurfürstendamm zogen, ein Soundsystem auf das Dach eines alten VW-Busses geschnallt hatten und „Friede, Freude, Eierkuchen“ proklamierten. Der Gründervater der „Love Parade“, der DJ Dr. Motte, hatte die Sause als politische Kundgebung angemeldet. Elf Jahre später war die „Love Parade“ im gesellschaftlichen Mainstream angekommen. Geschätzte 1,5 Millionen Raver feierten auf der Straße des 17. Juni, an der Siegessäule und im angrenenden Tiergarten, und dass man dabei dem greisen Chorleiter Gotthilf Fischer eine Ecstasy-Tablette untergeschoben hatte, bewies nur den generationenübergreifenden Charme des hauptstädtischen Techno-Umzugs.


    21 Jahre und 24 Tage später ist in Duisburg nun Dr. Mottes Traum von der „Love Parade“, wie wir sie kannten, in einem Staßentunnel zu Tode getreten worden. Während die Politiker in ihren ersten Statements die nach so einer Katastrophe übliche Melange aus Beileid, Entsetzen und „rückhaltloser Aufklärung“ äußerten, ging Dr. Motte am Samstagabend einen Schritt weiter: Er warf den Veranstaltern vor, die Katastrophe durch inkompetente Planung verschuldet zu haben. Auch wenn Motte damit der Polizei und der Staatsanwaltschaft vorgreift: Um zu diesem Ergebnis zu kommen, muss man weder Jura noch Logistik studiert haben.


    Dr. Motte stellt zu Recht die Frage, ob ein Gelände, das beinahe komplett von Bahngleisen und einer Autobahn umschlossen wird, geeignet ist, um dort mehr als eine Million Partygänger zu kasernieren. Dass es nur einen Zugang gab, und dieser auch noch durch einen Tunnel führte, macht das Unglück von Duisburg zu einer Katastrophe mit Ansage. Man stelle sich - vergleichsweise überschaubare - Großveranstaltungen in der Lanxess Arena (15.000 Besucher) oder im Rhein-Energie-Stadion (50.000) mit nur einer Einlass-Schleuse vor. Kein seriöser Konzertveranstalter würde so ein Risiko eingehen. Bei der Love Parade (Gratis-Veranstaltung, keine Tickets) kommt hinzu, dass die Veranstalter im Vorfeld nur schätzen können, wieviele Besucher kommen und wieviel Platz diese benötigen. Die Erfahrung des Live-8-Konzerts im Londoner Hyde Park zeigt einen möglichen Weg aus diesem Dilemma: Karten wurden vorab – gratis oder zu einem symbolischen Preis – ausgebeben. Wer kein Ticket hatte, kam gar nicht erst in die Nähe des Festivalgeländes und wurde an einem vorgelagerten Kontrollposten wieder nach Hause geschickt.

    Zur Erinnerung: Die Stadt Bochum hatte bei der geplanten Love Parade 2009 den Stecker gezogen, weil die Polizei schwere Sicherheitsbedenken geltend machte. Es sei einfach zu wenig Platz für die zu erwartenden Besuchermassen. Im Kulturhauptstadt-Jubeljahr 2010 wurden diese Bedenken nun offenbar weniger ernst genommen, Duisburg und das Ruhrgebiet wollten das Jugendkultur-Großerereignis unbedingt durchziehen. Doch anstelle des erhofften Imagegewinns steht die Schimanski-Stadt nun vor einem Scherbenhaufen:
    Duisburg ist von nun an die Stadt, in der die Love Parade eines unnatürlichen Todes gestorben ist.

  • Zitat

    Original von xtremexzess
    Man stelle sich - vergleichsweise überschaubare - Großveranstaltungen in der Lanxess Arena (15.000 Besucher) oder im Rhein-Energie-Stadion (50.000) mit nur einer Einlass-Schleuse vor. Kein seriöser Konzertveranstalter würde so ein Risiko eingehen. Bei der Love Parade (Gratis-Veranstaltung, keine Tickets) kommt hinzu, dass die Veranstalter im Vorfeld nur schätzen können, wieviele Besucher kommen und wieviel Platz diese benötigen. Die Erfahrung des Live-8-Konzerts im Londoner Hyde Park zeigt einen möglichen Weg aus diesem Dilemma: Karten wurden vorab – gratis oder zu einem symbolischen Preis – ausgebeben. Wer kein Ticket hatte, kam gar nicht erst in die Nähe des Festivalgeländes und wurde an einem vorgelagerten Kontrollposten wieder nach Hause geschickt.


    Ich arbeite in der Lanxess Arena, bei uns gab es z.b. zur Fußball WM auch symbolische Tickets, wer keins ergattern konnte kam auch nicht in die Halle oder auf die Wiese.
    So haben wir gewährleistet das nur soviele Besucher in die Halle oder auf die Wiese gekommen sind, wie auch rein bzw. draufpassen.
    Sowas hätte man bei der LP auf jeden Fall auch machen müssen.

  • denke ich auch...


    ein symbolischer ticketpeis von 1 euro der zu gunsten caritativer zwecke hätte genutzt werden können, ist sicherlich ein denkpunkt für evtl. zukünftige veranstaltugen dieser art.


    wenn ein krisenmanagement vorher tagt und auch solche punkte nicht ausgearbeitet werden, dann muss man sich einfach fragen ob da an alles gedacht wurde und inwieweit das statement des OB's von duisburg glaubhaft ist.

  • Mittlerweile kommt ein Gefühl der Wut in mir hoch, so viele Sicherheitsbedenken und man genehmigt die Parade trotzdem.


    Vor einem Jahr war man noch enttäuscht, weil die Parade ausgefallen war, aber das wird alles jetzt ganz klein.


    Jetzt, wo ich mir Berichte und Sondersendungen angucke, wird mir wieder ganz mulmig. Der Tunnel, in welchem wir gestern mit tausenden anderer Menschen standen, mit Leuten neben uns, die wir auf dem Weg zum Festivalgelände kennengelernt haben, redeten und zusammen auf die Veranstalter geschimpft haben, von denen ich nicht weiß, ob sie die Katastrophe unbeschadet überstanden haben; Der Tunnel aus dem wir 15 Minuten vor der Katastrophe irgendwie rausgekommen sind, steht heute leer da. Das Ganze wirkt einfach so unwirklich.


    Glücklicherweise war es von hier kein wirklich weiter Anfahrtsweg bis zur Loveparade, deswegen sind wir auch raus aus dem Tunnel, waren zwar enttäuscht, dass wir nichts gesehen hatten, aber der Aufwand, den wir betrieben hatten um zur LP zu kommen war bei uns natürlich entsprechend geringer als bei Menschen, die von weiter weg kamen und dann ein größeres Bedürfniss hatten auf das Gelände zu kommen.


    Ich bin gespannt auf die Pressekonferenz.


    So langsam begreife ich was da gestern Abend passiert ist. Es tut mir jetzt auch leid, dass ich das hier öfters schreibe, aber irgendwie tut es auch ganz gut, sich mal ein bisschen die Wut aus dem Bauch zu schreiben.

  • quote]Original von TranceBabe

    Zitat

    Original von xtremexzess
    Man stelle sich - vergleichsweise überschaubare - Großveranstaltungen in der Lanxess Arena (15.000 Besucher) oder im Rhein-Energie-Stadion (50.000) mit nur einer Einlass-Schleuse vor. Kein seriöser Konzertveranstalter würde so ein Risiko eingehen. Bei der Love Parade (Gratis-Veranstaltung, keine Tickets) kommt hinzu, dass die Veranstalter im Vorfeld nur schätzen können, wieviele Besucher kommen und wieviel Platz diese benötigen. Die Erfahrung des Live-8-Konzerts im Londoner Hyde Park zeigt einen möglichen Weg aus diesem Dilemma: Karten wurden vorab – gratis oder zu einem symbolischen Preis – ausgebeben. Wer kein Ticket hatte, kam gar nicht erst in die Nähe des Festivalgeländes und wurde an einem vorgelagerten Kontrollposten wieder nach Hause geschickt.


    Ich arbeite in der Lanxess Arena, bei uns gab es z.b. zur Fußball WM auch symbolische Tickets, wer keins ergattern konnte kam auch nicht in die Halle oder auf die Wiese.
    So haben wir gewährleistet das nur soviele Besucher in die Halle oder auf die Wiese gekommen sind, wie auch rein bzw. draufpassen.
    Sowas hätte man bei der LP auf jeden Fall auch machen müssen.[/quote]


    da gebe ich dir absolut Recht. Ich wohne auch in Köln und bin bei fast jedem Public Viewing an der Lanxess Arena gewesen. Und es war alles vorbildlich geplant und durchgeführt.[

  • Beruhigend, dass man so nach und nach von den anwesenden Mitgliedern des Forums hier lesen kann. Was die mittlerweile 19 Opfer aber auch nicht wieder lebendig macht :no:


    Die Besucher wollten alle einen fröhlichen, musikalischen Tag feiern, dass er für viele in einer Tragödie endet, damit hat wohl niemand gerechnet. Wenn man die Augenzeugenberichte sieht und liest, dann kann man sich vorstellen, dass dieser Tag auch die Überlebenden noch lange verfolgen wird. Menschen direkt neben sich sterben zu sehen, und dabei schon mit dem eigenen Leben abzuschließen lässt sich psychisch nicht mal ebenso weg stecken.


    Jetzt wird wohl wieder jeder dem anderen die Schuld in die Schuhe schieben, die rechtliche Konsequenzen bleiben abzuwarten