Am 12.10.2008 sollte der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki den deutschen Fernsehpreis entgegennehmen. Stattdessen lehnte er den Preis ab und kritisierte die deutsche Fernsehlandschaft und bezeichnete sie u. a. als "Blödsinn".
ich konnte die Sendung leider nicht sehen, und auch nicht die Aussprache mit Thomas Gottschalk am gestrigen Abend. Aber bei youtube kann man sich das ja alles ansehen. Auf der ZDF Homepage kann man sich die Rede Ranickis übrigens in voller Länge in sehr guter Qualität ansehen.
Meiner Meinung nach hat er Recht, was mich nur stört ist, dass er die öffentlich-rechtlichen Sender und die Privaten über einen Kamm schert.
Ich zitiere mich mal selber aus dem Gästebuch der Ranicki Homepage:
"Im Grunde war die Rede beim Deutschen Fernsehpreis mehr als nötig. Trotzdem hätte man noch direkter und konkreter werden können. Denn es kam mir so vor, als würde Herr Reich-Ranicki die öffentlich-rechtlichen Sender und die Privaten in einen Topf schmeissen. Das halte ich für falsch!
Auch die schlechteste und dämlichste Sendung im ZDF hat noch 100mal mehr Niveau als die anspruchsvollste Sendung bei RTL. Die Intendantin von RTL hat sicher nicht ohne Grund einen nervösen Eindruck bei seinen Worten gemacht...(im Gegensatz dazu strahlten die Indendanten von ZDF und ARD eher Gelassenheit aus)
Wenn also Kritik über das deutsche Fernsehen geübt wird, sage ich: "Jawoll!", dann doch aber bitte auch an der richtigen Stelle kritisieren. Es wäre eine schöne Gelegenheit und Chance gewesen, die privaten Fernsehsehsender als das hinzustellen, was sie sind."
Was sagt ihr dazu? Hat er Recht? Übertreibt er?