Das hier wird wohl nicht einfach nur am Tellerrad kratzen, das ist zum Teil schon weit darüber hinaus gefallen. Deshalb habe ich es lieber gleich in den Smalltalk-Bereich gesetzt. Nichts desto trotz ein schöner Track, wie ich finde.
Marusha. Punkt.... Stille.......... Darf man das hier bringen? Alleine der "Nick" Marusha ist wohl selbst für die "jüngeren" unter uns vorbelastet. Aber es geht auch anders. Es gibt ein Leben vor "Over the Rainbow", es gibt auch Tracks wie diesen! Ich kenne "Cardinal Points of Live" von der Mayday Compilation 1994 und dieser Track vereint für mich prägnante Aspekte dieser Zeit. Die "Härte" sowie das "Neue und bis dato nicht dagewesene" von Techno wird in einen Kontrast zu zerbrechlichen, ja fast melancholischen Melodie- und Synthifetzen gesetzt. Stilelemente des heutigen Trance kann man ebenfalls entdecken: man findet ein klassisches Break und es lässt sich ein gewisser progressiver Aufbau erkennen. Doch von Anfang an...
Eine Art Erkennungsmelodie auf Basis "Kinder-Keyboard" läutet den Track ein (ich mag Gänsefüsse). "Rave Signals" lassen ebenfalls grüßen, einfach und einprägsam ist die Devise. Ein bissel Vorgeplänkel, dann gibt es auch gleich auf die . Rave! Es hämmert und geht nach vorne. Die Kombination aus Beat und Breakbeat war für mich für die damalige Zeit ungewöhnlich. Noch könnte sich der Track in verschiedene Richtungen entwickeln, alles ist offen. Nach einiger Zeit wird jedoch der Drum verstärkert: Hardcore doinnnngggggggg ist angesagt, nochmals einen Gang hochschalten und Durchzug! Aber auch der "melodische" Anteil wird nicht vergessen... und dann kommt es... das Break... Kontrast...! Wirklich mal ein "Break", dass diese Bezeichnung auch verdient. Man wird quasi ins klassische mittelalterliche versetzt. Hallenfeeling pur... sowas darf einfach nicht im Club kommen, hierzu benötigt man Fußballstadien! Und dann kommt das, was ich an diesem Track sooo liebe: der Einsatz. So müssen Breaks fortgesetzt werden, sowas nenne ich zielgerichtet. Keine Umwege. Keine Künsteleien. Nur das, warum man hier ist: weiter nach vorne. Weiter Antrieb. Weiter im Takt. Und es wird noch besser. Ganz progressiv werden "Ahhh-Chor"-Synths in das Arrangement integriert. Viele Tracks mit diesem angesagten "Wir-Gefühl" existieren meiner Meinung nach nicht. Und nun haben wir es: Härte, Leichtigkeit, Melancholie, Freunde. Alles gleichberechtigt nebeneinander... ab jetzt darf ekstatisch gefeiert werden!
Wer nun noch ein wenig herum philosophieren mag, kann den Namen des Tracks gerne mit seinem Aufbau und seinen Sounds in Verbindung setzen. Für mich reicht diese "Klarheit", diese "Einfacheit" für unbeschwerte 6/6.
Und wer noch will, der hört hier.