Anthony Rother says: F*** You Beatport

  • Quelle Raveline


    Spannend auch die Diskussion unter dem Artikel :D

  • Dann fang ich mal an. Selbiges hatten wir vor kurzem auch: Unser Release "Vinylsurfer - Give me/Bits n shit" wurde dort unter Progressive House einsortiert, wobei ersteres lupenreiner Tech House und letzteres eher eine Technonummer ist.

    Kleines Sound-Beispiel:
    Vinylsurfer - Give me
    Vinylsurfer - Bits n shit

    Das ist dann also Progressive House? Aber soviel nur dazu.

    Was mich bei Beatport enorm stört, dass man oft nur über Umwege zu Künstlern gelangt, die nicht von Beatport gepusht werden. Die Sachen von den bekannteren Labels werden gefeatured ohne Ende, aber selbst wenn was auf Beatport exklusiv erscheint, findet man es dann irgendwo ganz weit hinten. Kurzum: Man hat es bei Beatport sehr schwer als unbekannter Act in die Genrecharts, geschweige denn die Top-Sales-Charts zu kommen. Dazu sei gleich mal auf die aktuelle Trance-Top10 verwiesen. Unbekannte Namen wie man sie im Plattenladen immer wieder entdecken konnte?

    Weiter geht`s mit der fürchterlichen Oberfläche. Beatport dürfte auf Flash beruhen!? Und ich hasse Flash. Im Vergleich zu anderen Seiten dauert der Ladevorgang einfach so unfassbar lange, dass es mich schlichtweg gewaltig nervt. Komischerweise kann ich bei Beatport auch nicht mit dem normalen Mausrad bzw. Touchpad scrollen. Das nervt erst recht...
    Von den Preisen brauchen wir nicht zu reden. Die sind vor allem bei gebündelten Releases schlichtweg übertrieben. Da gibt`s eine komplette EP auch bei iTunes und man spart locker mal 2 €. Noch schlimmer bei Alben. Da kann es bei Beatport schnell passieren, dass man für die digitale Ausgabe mehr zahlt als für eine CD. Und noch schlimmer bei Exclusives. Kein vernünftiger Mensch kann das ernsthaft für richtig halten.

    So, das war`s nicht, aber reicht sicherlich um die Diskussion ein bisschen loszutreten...

    Und doch: Beatport ist zwar nicht Gott, fühlt sich aber so!

  • Grundsätzlich gebe ich dem Rother recht. Am ende sollte der Künstler/Label entscheiden was welchem Genre zugehört. Leider, und das merkt ja jeder auch hier verschmelzen die Genre immermehr. Den Unterschied zwischen Minimal und Techno ist so fliessend, da fällt es auch mir nicht leicht zu kategorisieren.

    Das Beatport sich die Freiheit nimmt dies selber zu tun, kann ich in einem gewissen Rahmen nachvollziehen. Immerhin ist Beatport ein Dienstleister auf den der Künstler/Label bewusst zurückgreift.

    Give me, um bei Clears Beispiel zu bleiben, ist für mich auch eher Progressive House. Sicherlich etwas technoider, da weniger Melodiös, trotzdem eher Progressive als Tech- House. Viele haben sicherlicherlich eine andere Vorstellung, aber welche die Richtige ist, find ich persönlich schwer zu Unterscheiden.

    Immerhin, oder zum Glück, sind wir noch nicht soweit eine exakte Definintion einzelner Subgenres zu haben.

    Daher wird es auch noch weiter einzelne Fälle geben, wo man sowohl A oder B sagen kannn. Ein Vorteil wäre, wenn Beatport 2 Genres zulassen könnten. Sprich man findet den Track sowohl unter Progressive, als auch unter Tech - House.

  • da steckt was ganz anderes dahinter, herrr rother! und zwar dürfen manche tracks einfach nicht so hoch steigen in den ach so angesehenen beatport-charts, weil ein anderes management das so will... die charts sind mind. genauso gefaked (nicht immer, aber ziemlich oft) wie es z.b. ein dj mag top100-poll ist. deswegen sind solche charts auch für mich genauso aussagekräftig wie eben solche polls... :rolleyes:

    • Offizieller Beitrag

    Also ich bin kein Beatport-Kunde und orientiere mich kaum den Chart-Listen eines Shops, weder beim Kauf und am wenigsten bei der Zusammenstellung eines Sets. Maximal sieht man sowas als Empfehlung wo man zuerst reinhört, bevor man tiefer im Angebot stöbert.

    Ich sehe das mit den Beatport-Charts bezüglich der Aussagekraft ähnlich wie MarShe. Ich denke, Beatport biegt sich das schon so hin, wie sie es halt gerade brauchen. Und ganz ehrlich: Ich finde das sogar legitim! Ist schließlich deren Laden und die können Ihr Angebot so aufstellen, wie es für sie am sinnvollsten und gewinnbringensten erscheint.

    Aber mal anderes herum: Meint ihr, ein Herr Rother geht in jeden Offline-Plattenladen und prüft, in welcher Sparte seine Vinyl- und CD-Releases wo einsortiert sind? Wohl kaum.

    Clear_Blue: Ich hab Beatport als iPhone-App und das läuft da eigentlich ganz flüssig. Auch die Hörproben laden ohne Verzögerung. Hat halt auch was gutes, wenn Apple kein Flash unterstützt. ;)


    greetinx,
    Teh'leth

  • Also ich finde, gewissermaßen hat der herr rother recht, beatport kann sich ja nicht alles erlauben, ich finds schon irgendwie lächerlich dass da ein einziger track geändert wird.
    Anthony Rother hat seine meinung vielleicht etwas hart ausgedrückt, aber recht hat er :)
    obwohl das mit den genres letztendlich jeder für sich entscheiden muss...

  • Ich finde die Ausdrucksweise absolut unpassend. Was soll sowas? Das trägt nichts zu eine konstruktiven Gespräch bei. Wenn bei mir so eine Mail ankommen würde würde die direkt gelöscht werden, was denkt der sich eigentlich? Finds leider sehr peinlich wenn jemand so schreiben muss, ganz abgesehen davon ob er nun recht hat oder nicht.
    Mir ist das sowieso egal weil ich ja eh nix runterladen kann mit meinem Internet und deshalb auch Beatport oder sonst irgendwelche Shops nicht besuche.

  • Wenn Beatport selbst das Genre bestimmt, frage ich mich, warum die Labels dann bei der Materialanlieferung dann ein Genre angeben müssen (Die ganzen META-Daten einzugeben kostet auch Zeit und man darf keine Fehler dabei machen). Das macht absolut keinen Sinn, was Beatport da macht.

    Die sollten sich lieber mal um das Marketing und die technische Umsetzung ihrer Seite kümmern, anstatt sich Sorgen darum zu machen ob die von den Labels angegebenen Genres ihren Vorstellungen entsprechen.

    Schon sehr fragwürdig.

    3 Mal editiert, zuletzt von Timo K. (10. November 2010 um 15:19)

  • Hahaha zu geil :D Ich steh auf so aktionen wie die vom Rother....


    @ Schiller: er hatte eine vernünftige Anfrage geschrieben, bei der Antwort die dann kam hätte ich wahrscheinlich das gleiche geantwortet. Sicherlich nicht politisch korrekt aber hey dafür Konsequent. Warum sollte er sich so eine Arrogante Antwort bieten lassen ?

  • Das ist das Problem bei dieser ganzen Kategorisierung von Musik in verschiedene Genres. Sicherlich ist eine Einordnung für so einen Shop und für viele Kunden hilfreich. Aber sie bringt eben auch das Problem mit sich, dass die Entscheidung manchmal nicht ganz eindeutig zu treffen ist.

    Beatport hat als großer Anbieter von herunterladbarer Musik natürlich eine besondere Bedeutung und auch einen gewissen Einfluss und wenn ein Mitarbeiter ne andere Meinung als der Producer des Tracks hat, dann landet eine Platte schnell da, wo der Artist sie nie sehen wollte.

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Antwort von Beatport nur aus diesem einen Satz bestanden hat. Ich denke das wurde für diesen Artikel schön und provokant zusammengefasst bzw verkürzt. Die harsche Antwort von Rother kann ich zwar verstehen und im Kern hat er ja Recht, das gibt ihm aber noch nicht das Recht so eine Ausdrucksweise an den Tag zu legen. Ein cooler und gelassener DJ hätte evt etwas ironisches geschrieben und anders reagiert. Ich schätze aber mal, dass Rother einfach sehr verärgert war und die Reaktion so kekommen ist.

    Merkwürdig finde ich, dass das Thema an die Öffentlichkeit geraten ist. Die E-Mail-Konferenz muss Rother dann ja schon bewusst an ein Magazin oder eine Infoseite weitergeleitet haben. - Das kann ich auch verstehen, aber der "Rachefeldzug" zeugt auch nicht gerade von innerer Ausgelassenheit. Wenn für Rother die Meinung von Beatport gar nicht so entscheidend wäre, dann hätte er auch drüber hinweg sehen können oder einen anderen Ton anschlagen können. Offentlichtlich verkaufen sich seine Tracks unter dem Genre Minimal ja besser und folglich kann man daraus schließen, dass sich Rother so aufgeregt hat, weil ihm Geld durch die Lappen geht. - Kein schönes Motiv für solche Beleidigungen.

    Wer Rothers Musik mag, findet diese immer, egal ob sie unter Minimal oder unter Techno steht.

    greetz West :D

  • Was die Beurteilung von Beatport für mich als potentioneller Kunde angeht, so habe ich mit dem "Laden" kein Problem. Ich orientiere mich ebenfalls nicht an den dortigen Charts und wenn es mir zu teuer ist, dann kaufe ich halt woanders (weshalb ich wohl auch noch nie bei Beatport gekauft habe). Man ist da ja diesbezüglich genau so frei wie in anderen Geschäften.

    Was das konkrete Problem hier angeht, so empfinde ich es als sinnlos und unangebracht seitens BP. Sicherlich verschwimmen Genres immer mehr - was aber auch ein Argument gegen BP sein kann. Woher wollen die es besser wissen? Und außerdem wird wohl derjenige, der die Musik geschaffen hat, am besten wissen, was es ist. Ich kann es also nachvollziehen, dass der Künstler damit unzufrieden ist.

    Die Form der oben dargestellten Reaktion ist allerdings einfach nur unangemessen und peinlich.

    (Und jetzt werde ich zurück in die reale Welt gehen und als bald feststellen, dass das alles nur Nichtigkeiten sind) :D

  • Zitat

    Original von Southern
    dass sich Rother so aufgeregt hat, weil ihm Geld durch die Lappen geht. - Kein schönes Motiv für solche Beleidigungen.

    natürlich würde mich das auch aufregen, stell dir mal vor du stellst Motoröl her, und musst feststellen das deine Kanister zwischen Balsamico Essig und Walnussöl stehen... ;) Ich denke mal da wird kein Kunde zugreifen :D

  • Zitat

    Original von Nils van Bruuk
    stell dir mal vor du stellst Motoröl her, und musst feststellen das deine Kanister zwischen Balsamico Essig und Walnussöl stehen... ;) Ich denke mal da wird kein Kunde zugreifen :D

    Um im Bild zu bleiben: Ich glaube einige Kunden würden das gar nicht bemerken. :D

    greetz West :D

  • und genauso macht's beatport (evtl. sogar auf wunsch dritter? manweiß es nicht!)... :D
    bestimmte track die andere tracks von ihren plätzen verdrängen könnten, werden einfach in andere genres geschoben, damit sie irgendwo "verschwinden"... :rolleyes:

  • nunja, man muß ja wissen wer bei so sachen wie beatport oder itunes dahinter steht - die contentmafia, die musikbranche, das business halt.

    und für die ist das ja im grunde noch viel angenehmer als früher - so kann man unabhängige künstler einfach unterdrücken und vom markt weghalten.

    ich denke eben dass für künstler heute modelle wie flattr attraktiver sind. djs die ihre playlist mit beatport zusammenstellen erkennt man eh relativ schnell.

    beatport an und für sich fand ich immer scheiße, kaufe lieber bei dance tunes.

    man muss aber auch sehen dass das gerade im technobereich früher nicht anders war. läden wie hardwax etwa haben ja auch immer vorselektiert und sachen in rubriken eingeordnet.
    in frankfurt entstand durch talla 2xlc so mal der begriff "techno"

  • hmmm...geht irgendwie an mir vorbei das ganze.
    Zum einen kann ich Beatport von der Software nicht leiden und dazu sind die total überteuert. Da warte ich lieber halt 3 Wochen und lade danach bei iTunes für nur -,99€ oder als EP für 2,99€ mit allen mixen.

    Und naja....überall regiert das Geld, und das interesse gilt dem zahlenden Kunden. Und ab einem gewissen Grad nimmt das überhand.

    Aber wie gesagt......beatport juckt mich nicht.

    dazu ist der Rother nicht so meine Tasse Tee....scheint auch ein bisschen so als würde er selber so auch nochmal seine downloads ankurbeln können...

  • Ich kaufe in der Regel wo anders ein, aber grundsätzlich ists halt schon sehr schwer einen track einem Stil zuzuordnen, weil ja jeder ne andere Meinung hat.

    Dass "Trance" Energy Anthem ist für viele mich eingeschlossen kein Trance, laut ID&T ist es das aber und es gibt auch Leute die das so sehen.

    Vielleicht sollte man auf diesen Internet Portalen den Künstler entscheiden lassen was es ist.