[2010-07-24] Loveparade 2010 @ Duisburg

  • auch wenn das eine andere Größenordnung war, aber aus Duisburg haben einige einfach nichts gelernt; außerdem wird hier bei der Autogrammstunde nur so mit Zahlen jongliert, so dass der seriöse Infochannel auf der Strecke bleibt... erst hieß es, zu der hatte man eben 3.000 Menschen erwartet, dann waren es 5.000, kurze Zeit später wohl 10.000 und zu irgendwann wollten angeblich 20.000 dahin :gruebel:

  • 21 Tote, hunderte Verletzte – das war die schreckliche Bilanz nach der Massenpanik an der Loveparade im vergangenen Sommer. Nun enthüllt das Magazin «Spiegel»: Ein nicht vorgesehener Schichtwechsel der Sicherheitskräfte hatte einen grossen Anteil an der Katastrophe. Der «Spiegel» stützt sich dabei auf einen mehr als 400 Seiten umfassenden Bericht der Duisburger Staatsanwaltschaft.


    Der ursprünglich nicht vorgesehene Schichtwechsel betraf die zur Sicherung des Zugangsbereichs – ein enger Tunnel, durch den sich Zehntausende Menschen drängten – eingesetzten Polizeibeamten.


    Hintergrund sei ein Erlass des Düsseldorfer Innenministeriums gewesen. Dort sei wenige Wochen vor der Loveparade bestimmt worden, die Dienstzeit der eingesetzten Beamten auf maximal 12 Stunden zu begrenzen, einschliesslich An- und Abreise.


    Diese Änderung habe polizei-intern für scharfe Kritik gesorgt. Laut «Spiegel» geht aus den Akten heraus, dass im Vorfeld wiederholt vor den Konsequenzen eines Schichtwechsel gewarnt wurde.


    Polizei durch Schichtwechsel behindert


    Der Grund: Die geplante Ablösezeit falle genau in die «kritische Einsatzphase» der Loveparade, in der man dann nur «eingeschränkt handlungsfähig» wäre. Die Einsatzkräfte könnten in dem Gedränge nur unter grossen Schwierigkeiten ihren Einsatzort erreichen. Während zwei Stunden könne nicht garantiert werden, dass die Polizei ihre Aufgaben ordnungsgemäss erfüllen kann. Weiter heisst es in dem Bericht: Genau diese Probleme seien später aufgetreten.


    Zudem soll die Polizei den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zufolge grössere Kommunikationsprobleme als bislang bekannt gehabt haben. Immer wieder, so erklärten Beamte bei Vernehmungen, seien am Tag der Loveparade ihre Funkgeräte ausgefallen. Auch mit dem Handynetz habe es grosse Probleme gegeben.


    Polizei widerspricht Darstellung im «Spiegel»


    Die Gewerkschaft der Polizei wies die Vorwürfe zurück. Der Austausch der Einsatzkräfte sei aufgrund der Erfahrungen der vergangenen Loveparade-Veranstaltungen bereits zwischen 14.00 und 15.30 Uhr erfolgt, erklärte der Landesvorsitzende der Gewerkschaft, Frank Richter.


    Damit seien die Polizisten bereits mehr als zwei Stunden im Einsatz gewesen, als es zu der Massenpanik kam. Zudem entbehre auch der Vorwurf, dass es grössere Kommunikationsprobleme bei dem Einsatz gegeben habe, «jeder Grundlage».


    Das NRW-Innenministerium wollte sich gegenüber dem «Spiegel» nicht zu den Vorwürfen äussern, «um den Erfolg des laufenden Ermittlungsverfahrens nicht zu gefährden», wie ein Sprecher erklärte. Die Staatsanwaltschaft Duisburg machte zu dem Bericht auf dapd-Anfrage ebenfalls keine Angaben.

  • wenn ich mich nicht schwer irre, kommen die daten auf denen der spiegel basiert (ich hab ihn komplett gelesen, teilweise sehr schlimm..) von der staatsanwaltschaft duisburg. war das nicht so das eigentlich köln ermittelt? eben um neutralität etc. zu gewährleisten...

  • Gestern in den ARD-Nachrichten: OB Sauerland übernimmt die moralische Verantwortung für das Unglück (wohl bemerkt nicht die juristische)! Ein Jahr nach der Katastrophe kommt so eine Entschuldigung für die Hinterbliebenen der Opfer jedoch viel zu spät....................



    greetz West :boxing:

  • Heute 20.15 Uhr im ZDF eine 90min-Dokumentation:


    "An einem Tag in Duisburg"
    Knapp ein Jahr nach der tödlichen Massenpanik bei der schon im Vorfeld umstrittenen Loveparade im Ruhrpott untersucht eine Doku, wie es zu der Katastrophe kommen konnte, lässt Überlebende und Verantwortliche zu Wort kommen.
    Publikumswirksam dramatisiert wird der Rückblick durch fiktionale Schicksale, inszeniert von Regisseur Kaspar Heidelbach ("Das Wunder von Lengede")

  • Zitat

    Original von Southern
    Gestern in den ARD-Nachrichten: OB Sauerland übernimmt die moralische Verantwortung für das Unglück (wohl bemerkt nicht die juristische)! Ein Jahr nach der Katastrophe kommt so eine Entschuldigung für die Hinterbliebenen der Opfer jedoch viel zu spät....................



    greetz West :boxing:


    die worte von ihm waren von vorne bis hinten 100% abgesichert, damit er bloß nicht was falsches sagen kann und somit nicht doch noch beschuldigt werden könnte...

  • Auf so eine lächerliche Entschuldigung nach einem Jahr kann man auch gleich verzichten. Absolut lächerlich ! Southerns Aussage trifft es auf den Punkt. Da fühlen sich doch die Opfer vollständigt vearscht. Was für ein widerlicher egoistischer Typ dieser Sauerland und keiner bekommt ihn von seinem hohen Roß. Also sowas hat es doch wirklcih noch nie gegeben. Da fehlen einem die Worte.

  • sag das nicht zu laut, könnte mir da in ein paar jahren ein "event-movie" auf ard/zdf oder rtl gut vorstellen. schrecklich. die doku hab ich gesehen, dachte es wäre wirklich eine. wars aber nicht. keinerlei neue infos, nur schlecht geschauspielerte szenen und opfer die zu wort kamen.

  • Naja immerhin bleibt das Thema so in den Köpfen der Leute und geht nicht unter. Ausserdem wurden alle Beteiligten, insbesondere Sauerland, in der Doku in ein sehr schlechtes Licht gerückt, weshalb ich die Sendung nicht vollständig zerreißen möchte.

  • Zitat

    Original von DaveDowning
    sag das nicht zu laut, könnte mir da in ein paar jahren ein "event-movie" auf ard/zdf oder rtl gut vorstellen. schrecklich. die doku hab ich gesehen, dachte es wäre wirklich eine. wars aber nicht. keinerlei neue infos, nur schlecht geschauspielerte szenen und opfer die zu wort kamen.


    Ich finde die geschauspielerten Filmszenen hätte man gleich weglassen können, weil vieles davon eh nur fiktiv war und zudem die Schauspieler den echten Personen nicht mal ähnlich waren ( damit meine ich frei erfundene Figuren). Die Lopa-Veranstalter waren auch Figuren, die mit der Realität nichts zutun hatten. Ein ziemlicher Quark...Nein, dass war dem Unglück nicht unbedingt würdig !Habe eher gedacht, man würde fiktive Opfer erfinden und somit eine Art Episodenfilm-Drama zeigen, dass von Doku-Szenen unterbrochen wird. Das die Opfer zu Wort kamen fand ich gut und ich finde es genauso - wie Milllhousino es schon sagt- wichtig, dass die Katastrophe nicht vergessen wird. Das geht nur über Dokus und Medienberichte. Es kann nicht sein, dass man alles beiseite kehrt und man ein Jahr nach der Katastrophe immer noch Niemanden hat der die Verantwortung übernimmt. Sowas darf einfach nie wieder geschehen !

  • Gerade eben lief in der ARD eine gute Doku über das danach. Ein Team hat sowohl Schaller und Sauerland als auch ein Elternpaar ein Jahr lang begleitet. In der Doku erkennt man das Sauerland erst versucht sich in den Alltag und ein weiter machen flüchtet, aber im Laufe der Zeit erkennt das sein Verhalten falsch war. Bei Schaller ist es anders, er suchte sich psychologische Hilfe und trifft sich mit Angehörigen.


    Ich habe den Film im ZDF nicht gesehen, allerdings fand ich die Doku hier gelungen da sie keine Schuld oder auch Unschuld zeigt sondern versucht das Danach zu zeigen. Vielleicht kommt sie ja auch noch in die Mediathek der ARD, bisher ist dort noch nichts.

  • Heut Abend gibts um 22:53 Uhr ne 2 stündige Doku auf Pro7, mit dem Titel: Todesfalle Loveparade - Was geschah wirklich?


    Es sollen u.a. Überlebende, Sanitäter, Angehörige und Beschuldigte zu Wort kommen.


    Ich glaube aber nicht, das man was wirklich Neues erfährt, es gab ja in letzter Zeit schon genug Dokus zu dem Thema.

  • Üble Berichterstattung. Und dieses dämlich Sensations-Gelaber der Sprecher ! Ekelhalft. Typisch Pro7. Unerträglich. Und wenn Leute weinen, wird dauernd diese dumme Kitschmusik eingespielt. Richtig den Opfern unwürdig finde ich das Alles. Immer wird die schreckliche Tunnelszene wiederholt und wenn Reklame kommt "Sehen sie gleich was in der Todesfalle Loveparade geschah". Sollte die Doku für eine Bekannte aufnehmen aber bin wieder kurz davor auszuschalten. Man hält die Privatsender oft keine 10 Min. aus...... :autsch::no:

  • Zitat

    Üble Berichterstattung. Und dieses dämlich Sensations-Gelaber der Sprecher ! Ekelhalft. Typisch Pro7. Unerträglich. Und wenn Leute weinen, wird dauernd diese dumme Kitschmusik eingespielt. Richtig den Opfern unwürdig finde ich das Alles. Immer wird die schreckliche Tunnelszene wiederholt und wenn Reklame kommt "Sehen sie gleich was in der Todesfalle Loveparade geschah". Sollte die Doku für eine Bekannte aufnehmen aber bin wieder kurz davor auszuschalten. Man hält die Privatsender oft keine 10 Min. aus......


    Die Reportage ist meiner Meinung nach informativ, nicht übertrieben und zeigt das Geschehen wie es war. Die Leute von Focus-TV berichten sachlich und anschaulich.


    Deine Aussage halte ich persönlich für Müll!


    greetz West

  • Du hältst sowies JEDE meiner Aussagen für Müll ! Trag nicht Deine persönliche Abneigung gegen mich auch noch hier aus. Ich sehe es selbst gerade und es wird im Moment auch sachlicher. Aber gerade der Anfang war echt wieder auf Pro7-Sensationsmache. Vielleicht fällt nur mir das so stark auf, weil ich diese Sender grundsätzlich meide.


    Edit: Ich gehe auch mal davon aus, dass hier zwei Reportagen zusammengeschnitten wurde. Wenn in der erste Hälfte die Eltern der Opfer weinen und man das mit irgendwelcher blöden Musik auf Frauentausch - Niveau untermalen muß, dann finde ich das sehr sehr schlimm !

  • Unabhängig davon, dass du mir schon seit Wochen verschiedentlich auf den Sack gehst, muss ich sagen, dass mir Worte wie "Sensations-Gelaber", "Typisch Pro7" und "Musik auf Frauentausch-Niveau" bei dem Thema übel aufstoßen. Leider merkst dus nicht.


    Ich hab mich mit meiner Kritik an deinem Post hier schon stark zurückgehalten. Also lass es jetzt einfach gut sein.


    greetz West

  • ... habe mir die Dokumentation auf Pro7 ebenfalls angeschaut. Ich fand sie in Ordnung. Dass es Tränen mit Streichermusik gibt, war zu erwarten. Schließlich haben die Privaten nun mal einen anderen Auftrag als die Öffentlich- Rechtlichen. Man hat meines Erachtens eine gute Mischung abgeliefert. Im ersten Part fühlte ich mich sofort an die Bilder der hilflos reanimierenden Ersthelfer erinnert, welche man letztes Jahr in den ersten zwei Stunden auf den Kanälen sah, bei denen man sich dann im nachhinein fragte, wie weit darf eine Berichterstattung eigentlich gehen. Der zweite Part lieferte dann Ansätze, wie weit die rechtliche Verfolgung im Moment wirklich ist.


    Um sich die Situation erneut vor Augen zu führen, dafür fand ich die Reportage gut bis sehr gut. Es liegt an jedem selber, was er daraus mitnimmt bzw. filtert.

  • habs auch gesehen und muss sagen, dass mich ehrlich die qualität der zdf doku mehr geschockt hat als die der pro7 doku. dass das ganz unterste schublade und billig ist weiß jeder. was will man von leuten die so grandiose formate wie "galileo" (was könnte man diesmal pseudowissenschaftlich untersuchen um dabei möglichst viel titten und ärsche zu zeigen) oder "sommernädchen" (wir brauchen nichts zu erforschen, titten gehen auch so, juchu!) verbrechen denn sonst erwarten ?


    auch das sowas zum jahrestag immer wieder aufgewärmt wird kennt man ja auch von anderen katastrophen. da wirds sicher auch anfang september dieses jahr wieder schön viel mist geben.

  • Zitat

    Original von mar she
    mal wieder der herr roeingh zum thema:
    http://www.drmotte.de/wordpres…E2%80%9Elove-parade-2011/


    auch wenn er immer noch an seinem Fried-Freude-Eikerkuchen-Weltbild klammert, was auch hier wieder an einigen Stellen deutlich wird, in vielen Aussagen muss ich ihm Recht geben. Mit einem gezwungenen Neuaufguss ist keinem geholfen. Und der eigentliche Sinn der LoPa ist spätestens mit dem Weggang aus Berlin eh schon gestorben :dead:

  • Ich habe im Übrigen den Eindruck, dass der CSD in Berlin die alte Rolle der Loveparade übernommen hat. Da fahren Floats mit elektronischer Musik und die Leute tragen Outfits, die an die frühen Zeiten der Lopa erinnern. Statt Friede, Freude, Eierkuchen geht es halt um ein spezielleres, aber sicherlich auch sinnvolles Thema. Also in meinen Augen ist das jetzt eine Nachfolgeversion der Loveparade. Auch wenn es den CDS natürlich schon lange gibt. Aber durch den Wegfall der Lopa aus Berlin - so mein Eindruck- wurde der CSD auch wichtiger.


    greetz West