Frau Gabriele Pauli, bekannt geworden, als diejenige, die dafür gesorgt hat, dass Edmund Stoibers Stuhl angesägt wurde, hat innerhalb eines halben Jahres den zweiten politischen Selbstmord unternommen. Statt politisch relevante Dinge zu thematisieren, schlägt sie vor der Wahl zum neuen Parteivorsitz der CSU am kommenden Wochenende (ihre Kandidatur selbst schlägt dem Fass schon den Boden aus...) vor, Ehen auf sieben Jahre zu befristen. Danach sollten sich die Partner darüber verständigen, ob man noch länger zusammen bleiben wolle oder nicht.
Nach ihrem "politischen Begräbnis erster Klasse" (FAZ) mit der Fotostrecke in der 'Park Avenue' schafft sie es jetzt selbst da noch einen draufzusetzen. Fragt sich, was die Fürther Landrätin damit bezwecken will? Welchen Idealen und Werten folgt sie als Mitglied der Christlich-Sozialen? Es mag sein, dass in der heutigen kurzlebigen Zeit viele Ehen keine lange Zeit überstehen, liegt doch die Scheidungsquote weiter bei über 50%. Frau Pauli, selbst geschieden, mutmaßt, dass es sich "außerhalb der Ehe besser lebt". Warum aber sollte man Kindern und Jugendlichen, jungen und alten Heiratswilligen per Gesetz den Glauben an eine glückliche Ehe nehmen?
Die Ehe - fest verankert im Grundgesetz - im katholischen Bayern in Frage zu stellen, grenzt an politischem und populistischem Terror erster Güteklasse. Ob sie damit Stimmenfang in den Lagern der CSU betreiben kann, mag doch arg zu bezweifeln sein.
Wenn Gabriele Pauli`s letzter Ausflug in die Welt des Boulevards noch nicht ausreichend genug war, um ihr aufzuzeigen, dass sie und die CSU zwei Dinge sind, die gegensätzlicher kaum sein könnten, so sollte doch hoffentlich das Wahlergebnis um den CSU-Vorsitz Bände sprechen und damit sie ihre politische Karriere bei einer anderen Partei oder besser bei einer eigenen fortsetzen kann.