Bis dass das Gesetz euch scheide...

  • Frau Gabriele Pauli, bekannt geworden, als diejenige, die dafür gesorgt hat, dass Edmund Stoibers Stuhl angesägt wurde, hat innerhalb eines halben Jahres den zweiten politischen Selbstmord unternommen. Statt politisch relevante Dinge zu thematisieren, schlägt sie vor der Wahl zum neuen Parteivorsitz der CSU am kommenden Wochenende (ihre Kandidatur selbst schlägt dem Fass schon den Boden aus...) vor, Ehen auf sieben Jahre zu befristen. Danach sollten sich die Partner darüber verständigen, ob man noch länger zusammen bleiben wolle oder nicht.

    Nach ihrem "politischen Begräbnis erster Klasse" (FAZ) mit der Fotostrecke in der 'Park Avenue' schafft sie es jetzt selbst da noch einen draufzusetzen. Fragt sich, was die Fürther Landrätin damit bezwecken will? Welchen Idealen und Werten folgt sie als Mitglied der Christlich-Sozialen? Es mag sein, dass in der heutigen kurzlebigen Zeit viele Ehen keine lange Zeit überstehen, liegt doch die Scheidungsquote weiter bei über 50%. Frau Pauli, selbst geschieden, mutmaßt, dass es sich "außerhalb der Ehe besser lebt". Warum aber sollte man Kindern und Jugendlichen, jungen und alten Heiratswilligen per Gesetz den Glauben an eine glückliche Ehe nehmen?

    Die Ehe - fest verankert im Grundgesetz - im katholischen Bayern in Frage zu stellen, grenzt an politischem und populistischem Terror erster Güteklasse. Ob sie damit Stimmenfang in den Lagern der CSU betreiben kann, mag doch arg zu bezweifeln sein.

    Wenn Gabriele Pauli`s letzter Ausflug in die Welt des Boulevards noch nicht ausreichend genug war, um ihr aufzuzeigen, dass sie und die CSU zwei Dinge sind, die gegensätzlicher kaum sein könnten, so sollte doch hoffentlich das Wahlergebnis um den CSU-Vorsitz Bände sprechen und damit sie ihre politische Karriere bei einer anderen Partei oder besser bei einer eigenen fortsetzen kann.

  • Als sie Stoiber zu Fall brachte, hatte sie meine volle Symphatie. Leider ist sie politisch eine Nullnummer und provoziert ständig ihre Partei über die Medien. Das treibt langsam seltsame Blüten. Die soll sich gefälligst Gedanken machen, wie wir die Probleme in unserem Land lösen können.

  • Trotzallem hat sie im Grundsatz Recht. Auch wenn sie das als eine Politikerin die Ambitionen hat,nach außen hin nie so offen sagen darf. Aber es wird doch jede 2. Ehe in Deutschland wieder geschieden

    Also ist der Schwur der "Ewigen Liebe und Treue" oftmals leider nur ein leerer Schwur,ohne jede Substanz dahinter. Und dann wäre es schon mal an der Zeit zu überlegen,wie man Ehen leichter wieder lösen kann.

    Gerade auch unter dem Aspekt,dass Scheidungen oftmals sehr schwierig,kompliziert und vorallem auch teuer sind. Und ob die Gerichte und Anwälte vielleicht nicht wichtigeres zu tun hätten,als zig Scheidungsverfahren immer wieder durchzuführen.

  • Die Idee mag zwar noch etwas unausgereift und herausgeplatzt sein, aber im Grunde genommen finde ich das nicht mal so schlecht.

    Ich habe festgestellt, dass grade Männer von dieser Vorstellung wenig begeistert sind, während die Frauen positiv darüber denken,

    Da drängt sich mir unwillkürlich auf, dass die Männer offensichtlich befürchten, nach 7 Jahren wieder anfangen zu müssen sich zu pflegen, täglich die Unterwäsche zu wechseln und mal wieder charmant und spritzig zu sein, weil sonst die Frau ihren Vertrag nicht verlängert :p
    Der Mann an sich lehnt sich im Ehe-Hafen ja gerne mal zurück ,geniesst die Früchte seines Erfolges und ruht sich auf dem Trauschein aus. ;)

    Frauen dagegen finden die Vorstellung interessant und erfrischend, nach 7 Jahren sich eventuell erneut zueinander zu bekennen, sich nicht alleine um die Partnerschaft bemühen zu müssen und die Ehe bewusst zu erneuern.

  • ich finde solch ein Vorschlag etwas... bedänklich :gruebel:

    aber alleine darüber nachzudenken so etwas einführen zeigt schon, dass soetwas in unserer Gesellschaft evtl. von Nöten ist.
    Die Ehe gleichzusetzen mit einer "Probezeit" wie wir sie in der Arbeitswelt kennen sollte eigentlich nicht den Sinn und Zweck erfüllen.
    Die Ehe ist mehr als nur ein Abkommen wo man seine Unterschrift draufsetzt!

    Ich finde aber, dass man nicht die Politikerin Pauli dafür an die Wand stellen sollte sondern die Gesellschaft!

    Was sie bei der Csu sucht weiß ich immernoch nicht :shy:

  • Das Model der Ehe ist eigentlich schon länger überholt, es will nur keiner wahr haben. Ihr Ansatz ist noch zu grob und zu unausgereift, aber meiner Meinung nach geht das schon in die richtige Richtung.
    Dieser ewige Liebe Quatsch wird doch nur in Schulzenfilmen und drittklassigen Romanen Wirklichkeit. Früher hat das nur geklappt, weil die Eheleute nach einer Scheidung von der Gesellschaft verurteilt und ausgeschlossen wurden und die Frau vor dem Nichts stand. So hat man sich wohl oder übel zusammengerauft.

    Diese oder eine ähnliche Regelung hätte zur Folge, dass man(n) (und Frau) sich während der Beziehung vielleicht etwas mehr ins Zeug legt.

    Zitat

    Original von terrorkeks
    Ich habe festgestellt, dass grade Männer von dieser Vorstellung wenig begeistert sind, während die Frauen positiv darüber denken,

    Da drängt sich mir unwillkürlich auf, dass die Männer offensichtlich befürchten, nach 7 Jahren wieder anfangen zu müssen sich zu pflegen, täglich die Unterwäsche zu wechseln und mal wieder charmant und spritzig zu sein, weil sonst die Frau ihren Vertrag nicht verlängert :p
    Der Mann an sich lehnt sich im Ehe-Hafen ja gerne mal zurück ,geniesst die Früchte seines Erfolges und ruht sich auf dem Trauschein aus. ;)

    Frauen dagegen finden die Vorstellung interessant und erfrischend, nach 7 Jahren sich eventuell erneut zueinander zu bekennen, sich nicht alleine um die Partnerschaft bemühen zu müssen und die Ehe bewusst zu erneuern.

    Sorry Keksi, aber viele Frauen lassen sich auch gehen, nehmen viel zu, werden nervig und haben keine Lust mehr auf Sex. Das sind genau solche Vorurteile.

    Ich denke eher, dass hier der finanzielle Aspekt eine Rolle spielt. Während sich die Gesetze zur Gleichberechtigung in den letzten Jahrzehnten stark entwickelt haben, sind die Gesetze zur finanziellen Regelung nach einer Scheidung in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts stehen geblieben.
    Früher war es nicht üblich, dass Frauen arbeiten gingen. Nach einer Scheidung hatten sie oft keine Ausbildung und kaum eine Chance ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Also musste der Ex-Eheman ran. Das war ja noch so weit ok. Heute ist das aber anders. Heute wollen die meisten Frauen arbeiten, sind gut ausgebildet und ehrgeizig. Im Falle einer Scheidung muss der Ex-Ehemann nun zwei Haushalte finanzieren und eventuelle Kinder zu denen er aber oft keinen oder nur eingeschränkten Zugang hat. In vielen Fällen bedeutet das den finanziellen Ruin über viele Jahre hinweg für den Ex-Ehemann. Da überlegt es sich jeder Mann zwei Mal, ob er heiraten, Kinder zeugen oder sich scheiden lassen will. Das ist auch einer der wichtigsten Punkte, warum heute so wenige Kinder in Deutschland gezeugt werden. Natürlich ist es zu einem teil Bequemlichkeit, aber das Finanzielle wiegt da doch mehr.

  • Also ich finde den Vorschlag gar nicht schlimm. Die Ehe ist eh nur ein Konstrukt der Gesellschaft das zur Sicherung des Unterhalts dient, wer sich wirklich liebt braucht auch keine Ehe. Wäre meinerseits jedoch dafür, dass man eine Scheidung zu jeder Zeit ermöglicht und das ohne Angaben von Gründen, Scheidungsjahr, etc.

    Was passiert eigentl. wenn die Ehe dann nach 7 Jahren abläuft!? Ist man sich gegenseitig noch zu irgendetwas verpflichtet?

  • Ich glaube, dass die Pauli den Vorschlag eher gemacht hat um vor dem CSU Parteitag noch einmal in der Zeitung zu stehen. Danach kräht doch kein Hahn mehr nach ihr.

    Aber mal zu dem Vorschlag. Ich halt davon garnix. Wer von vorneherein nicht klassisch heiraten will, so von wegen bis das der Tod euch scheidet, der kanns doch gleich lassen. Heutzutage gibt es so viele unverheiratete Paare da ist das kein Problem mehr. Und wenn man heiratet und es dann doch nicht klappt, dann gibt es die Möglichkeit der Scheidung, welche auch nicht mehr gesellschaftlich geächtet ist. Ist auch nichts anderes als Ehe auf Zeit.

    Und jetzt noch die provokante Frage: Warum gerade sieben Jahre und nicht zehn Jahre, drei Monate und zwölf Tage? :D

    Einmal editiert, zuletzt von DoubleUS (20. September 2007 um 10:30)

  • ich seh das genauso wie doubleUS.
    wozu der ganze mist? damit die männer sich wieder um die frau bemühen...?!
    also mal ehrlich, liebe frauen: dann habt ihr euch einfach den falschen ausgesucht, und d.h.: selbst schuld....
    sorry, aber ich halt davon auch mal rein gar nix, liebe frau pauli :D

  • Zitat

    Heutzutage gibt es so viele unverheiratete Paare da ist das kein Problem mehr. Und wenn man heiratet und es dann doch nicht klappt, dann gibt es die Möglichkeit der Scheidung, welche auch nicht mehr gesellschaftlich geächtet ist.

    Sorry aber du hast offensichtlich keine Ahnung wovon du da redest.
    Ohne euch zu nahe treten zu wollen: aber wer von euch war schon mal verheiratet?

    Grade wenn Kinder im Spiel sind, ist es in Deutschland teuer und kompliziert unverheiratet zu sein. Deutlich höhere Steuerabgaben ( das kann locker 500 Euro mtl weniger ausmachen und existenzentscheidend sein ), unendlich Papierkram und Bürokratie zwecks Vaterschaft, Alimente...grade wenns um Kindergarten oder Schule usw geht.
    Also heiraten viele alleine schon aus diesem Grund.


    Und wenn man dann mal festgestellt hat, es funktioniert nicht, ist eine Scheidung ein harter, teurer und extrem bürokratischer Weg.

    Behördengänge en gros, zig Formulare, zig Rechtsanwalttermine, Gerichtstermine, massive Kosten und wenn sich beide Parteien nicht einig werden, wirds erst richtig stressig...Psychoterror der sich gerne mal über Jahre hinwegzieht.
    Aus diesem Grunde scheuen viele Paare eine Scheidung, schlucken Jahrelang Frust und Ärger hinunter und leben letztendlich nur noch als Zweckgemeinschaft - unglücklich wohlgemerkt.


    Zitat

    Also mal ehrlich, liebe frauen: dann habt ihr euch einfach den falschen ausgesucht, und d.h.: selbst schuld....


    Wenn ich das lese, könnte ich kotzen :upset:

    Ich habs nicht nur am eigenen Leib miterlebt sondern auch bei vielen anderen Paaren: Ein Partner kann sich um 180 Grad drehen, aus den unterschiedlichsten Gründen..soweit, dass der Mensch den man einst kennengelernt hat, nichts mehr mit diesem gemein hat...vor allem wenn man dann mal Kinder hat. Da gibt es nämlich teilweise Momente die einen Menschen an seine seelischen Grenzen bringen und dann zeigt sich oft ein ganz neuer Charakter.

  • nunja, aber wo ist das problem?
    sowas wirds auch geben wenn man ne 7-jahre-ehe hätte...? dann lässt man sich halt scheiden.
    ich versteh ganz ehrlich den sinn eines solchen gesetzes nicht.
    liebe ist doch nichts was man per gesetz regeln kann. entweder man liebt sich, will den rest seines lebens mit jemandem verbringen, oder halt nicht...
    wie darf ich mir das denn in der kirche vorstellen:
    "Möchten sie die hier anwesende Monika Mustermann für 7 Jahre zur Frau nehmen, sie innerhalb dieser Frist lieben und ehren, in guten wie in schlechten Zeiten...?"...
    WTF?

    und wenn man sich um 180 grad dreht, ist man halt nicht der richtige... is für mich irgendwie nur logisch. soweit berechenbar sollte ein ehepartner vor der ehe nunmal sein...
    das meine meinung.

  • Ja aber im Falle dieser 7-Jahre Ehe, gäbe es diesen ganzen Scheidungskrieg inklusive Papierkram, Rrechtsanwalt usw usw nicht. Die Ehe würde einfach aufgelöst, eine Scheidung gäbe es in dem Sinne nicht...also deutlich weniger Umstände, Stress und Kosten für alle Beteiligten.

    Zitat

    und wenn man sich um 180 grad dreht, ist man halt nicht der richtige... is für mich irgendwie nur logisch. soweit berechenbar sollte ein ehepartner vor der ehe nunmal sein...

    Niemand ist berechenbar, man kann in keinen Kopf reinschauen und in die Zukunft sehen, wie sich jemand entwickeln wird.
    Wenn du das glaubst bist du blauäugiger als ich dachte...und vor allem wenn du das könntest, hättest du auch sicherlich noch keine Ex-Freundin ;)

  • naja aber warum schließt man dann eine ehe?
    männer die sich danach gehen lassen und nix mehr für die erhaltung der ehe tun sind halt idioten :D
    und dann eben die falschen.
    ich sage ja extra das ein mensch vor der ehe SO berechenbar sein sollte, das man weiß das man ihm vertrauen kann. nicht sag ich, das er schritt für schritt kontrollierbar sein könnte.
    aber man sollte sich ja soweit kennen, das man einem vertrauen kann... und ehm, was für vorteile bringt es einem, wenn man(n) sich nach der heirat gehen lässt, ich stell mir da grad so'n al bundy vor... hand in der hose, bier inner andern hand, vorm tv hängend... will mann heute so enden?
    denke nicht.ich lass mich doch nich von vorne bis hinten bedienen, da kann ich mir ja gleich nen zivi holen ;)

    mir gehts einfach nur darum das heirat was emotionales ist, und das nicht auch noch durch ne frist festgelegt werden sollte... man kanns ja meinetwegen jedem paar selbst überlassen ob sie so etwas unterschreiben wollen, oder nicht. aber nicht per gesetzt festmachen... tss :P
    so, jetzt gehen mir die argumente aus... muss auch wieder an die arbeit :)


    edit: nein, das glaube ich nicht :)

  • Och ich find es deutlich emotionaler, sich nach 7 Jahren nochmal bewusst das Zusammenbleiben-Wollen zu versprechen, als nach ein paar Jahren regulärer Ehe nebeneinander her zu leben, in der Gewissheit, das der Partner schon nicht wegläuft ;)

  • Zitat

    Original von deed
    mir gehts einfach nur darum das heirat was emotionales ist…

    Für das Ehepaar vielleicht ja, für den Staat nicht. Das ist eben nicht nur ein wenig Kuchen esse, tanzen und saufen. Damit geht man Verpflichtungen ein, kriegt aber auch bestimmte Rechte. Mit einer Heirat ändert man seinen juristischen Status.

    Zitat

    Original von deed
    und dann eben die falschen.

    Es kommt aber auch vor, dass man sich selbst ändert. Vielleicht hat man irgendwann andere Ziele oder man rutscht einfach so rein und lernt jemanden anderen kennen.
    Eine juristische Bindung auf Lebenszeit ist nicht mehr zeitgemäß.
    Ich bin z.B. jetzt 5 Jahre mit meiner Freundin zusammen, und wir werden fast täglich gefragt, warum wir nicht heiraten. Tja, im Moment haben wir nicht das Bedürfnis nach. Ich sehe für mich keinen Vorteil darin, sondern nur Nachteile. Das wird sich vielleicht mal ändern, aber im Moment ist es so. Wenn die Ehe nicht solche Restriktionen mit sich bringen würde, hätte ich vielleicht sogar schon geheiratet. Alleine aus dem Grund, wenn einem von uns beidem mal was passiert, dass der andere mehr oder weniger abgesichert ist.

    Ich glaube auch, dass dieses unrealistisch-romantische Image einer Heirat bei vielen dazu führt, dass sie nicht über die Konsequenzen nachdenken und zu früh oder den falschen heiraten. Daher haben wir auch eine so hohe Quote von Scheidungen. Es ist eben nicht nur eine emotionale Sache bzw. fast gar nicht. Ich kann mit jemandem zusammenleben und ihn lieben, ohne verheiratet zu sein. Mit der Heirat ändern sich nicht die Eheleute, sondern ihr Status in der Gesellschaft.

  • Anstatt über eine Reform dieser gesellschaftlich überalterten Partnerschaftsform nachzudenken, sollte man lieber endlich eine Form der eingetragenen Partnerschaft für Heterosexuelle einführen, wie im Übrigen selbstverständlich auch für homosexuelle Paare (allerdings hätte ich auch gegen eine "Homo-Ehe" nichts einzuwenden).
    Hab mich allerdings mit dem ganzen Thema bislang noch zuwenig auseinandergesetzt, um das konkretisieren zu können :gruebel:

  • also ich versteh einfach nicht ganz wie man auf einmal auf so etwas kommt... nur um kosten für scheidungen zu sparen? wenn man eine ehe eingeht muss man halt mit den konsequenzen, ob nun gute oder schlechte, leben. darüber sollte man sich im klaren sein.
    und natürlich muss man nicht heiraten, auch nicht, wenn man schon 20 jahre zusammen ist, das ist doch alles ne freiwilligen-geschichte...
    und wenn man dieses gesetz durchbringen würde, dann würden wir zwar statistisch gesehen wesentlich weniger scheidungen haben... aber trennen würden sich doch genauso viele, bzw mehrere, weil sie keine kosten mehr tragen müssen etc. ... wo ist also der vorteil im bezug auf partnerschaften? es geht doch anscheinend um die quote der scheidungen, das jede zweite ehe geschieden wird.
    gut, dann halt keine offizielle scheidung, sondern nen inoffizielle trennung... ergebnis is dasselbe :)

  • Zitat

    Original von deed
    also ich versteh einfach nicht ganz wie man auf einmal auf so etwas kommt... nur um kosten für scheidungen zu sparen?

    Es geht eigentlich um alternative Bindungen. Warum sollten sich diese nicht auch der Zeit anpassen. Früher gab es vorwiegend Monarchie als Staatsform. Irgendwann war das nicht mehr zeitgemäß und wurde abgeschafft. Auch damals konnten sich manche keine Alternative vorstellen.

    Zitat

    Original von deed
    wo ist also der vorteil im bezug auf partnerschaften? es geht doch anscheinend um die quote der scheidungen, das jede zweite ehe geschieden wird.

    Es geht nicht um die Quote, sondern darum es den Leuten einfacher zu machen. Der Vorteil wäre der, dass diese Trennungen mit weniger Stress, Streit und Bürokratie von statten gehen würden.
    Diese Eheform wäre natürlich nur eine weitere Möglichkeit neben der alten Form. Bei der Heirat kann man sich ja entscheiden, welche Form man wählen möchte. So könnten die Konservativen sich weiterhin fürs ganze Leben binden und dann teuer scheiden. Jedem das seine.

  • Scheidungsquote hin, Scheidungsquote her! Es kann einfach nicht sein, dass das ganze Konstruk der Ehe - ich verweise nochmal auf die Verankerung im Grundgesetz (!!!) - in Frage gestellt wird. Wie sehr tritt man denn damit denen auf den Schlips, die eine glückliche Ehe führen. Freilich sind das vielleicht nur jeder Dritte, aber das sind immer noch genug. Plötzlich kann es einem passieren, dass man fast schon diskriminiert wird, weil man verheiratet ist? Das ist das Problem. Und damit führt sich Frau Pauli selber ad absurdum.
    Allein der Vorschlag ist an Lächerlichkeit nicht zu überbieten und zeigt mal wieder, was Frau Pauli alles tut, nur um Aufmerksamkeit zu erhaschen. Für so dumm schätze ich sie nicht ein - immerhin ist sie Dr. der Politikwissenschaft - dass sie nicht einschätzen kann, dass sie damit auf der Nase landen wird. Hier geht es um pure Effekthascherei, um Aufmerksamkeit in der einschlägigen Boulevardpresse.

    Dass so viele Ehen zu Bruch gehen, liegt wohl auch daran, dass man finanzielle Vorteile hat, sobald man heiratet, selbst wenn man den Partner nicht kennt. Aber darum geht es doch beim Heiraten nicht. Da geht es um Liebe. Nicht mehr, nicht weniger.
    Vielleicht wäre es denkbar, dass man finanzielle Vorteile für Ehepartner schlicht und einfach streicht oder kürzt. Dann überlegt man sich zweimal, ob man heiratet oder nicht und heiratet nicht den oder die Erstbeste/n, damit man mehr Kohle hat. Scheidungen sollen ruhig so bleiben wie sie sind. Man sollte, nein man muss sich eben sicher sein, wen man heiratet. Ist man vorschnell, hat man eben Pech gehabt. Und tritt der von keksi beschriebene Fall ein (ich behaupte, dass das auch nicht die Mehrheit betrifft), muss man da eben durch. Heiratet man, muss man sich auch darüber im Klaren sein, was es heißt zu heiraten. Nämlich sein ganzes Leben mit jemandem zu verbringen. Da gehört es dazu Höhen und Tiefen gemeinsam durchzustehen.
    In solchen Tiefen dann den einfachsten Weg zu nehmen, indem man sich problemlos scheiden lässt, ist der absolut falsche Weg.

    Was passiert denn eigentlich - Pauli`s Theorie folgend - wenn die beiden Ehepartner nach 8 oder 9 Jahren beschließen sich zu trennen? Da bleibt man dann 5 oder 6 weitere Jahre zusammen, weil es das Gesetz so will? Wenn Frau Pauli ihren eigenen Vorschlag selber ernst nimmt, tut sie mir leid. Die Frau hat in der Politik schlicht und einfach nichts zu suchen. Hoffentlich sieht sie das bald selber ein und verschwindet schleunigst in dem Erdloch, aus dem sie Ende letzten Jahres hervorgekrochen gekommen ist.

  • Zitat

    Original von Clear_Blue


    Man sollte, nein man muss sich eben sicher sein, wen man heiratet. Ist man vorschnell, hat man eben Pech gehabt. Und tritt der von keksi beschriebene Fall ein (ich behaupte, dass das auch nicht die Mehrheit betrifft), muss man da eben durch. Heiratet man, muss man sich auch darüber im Klaren sein, was es heißt zu heiraten. Nämlich sein ganzes Leben mit jemandem zu verbringen. Da gehört es dazu Höhen und Tiefen gemeinsam durchzustehen.

    Entschuldige dass ich das jetzt so direkt sagen muss, aber was du da beschreibst ist die naive Vorstellung eines 8 jährigen Mädchens, dass sich das Leben mit ihrem Traumprinzen ausmalt, aber leider nicht die Realität.
    Ich schiebs mal auf dein Alter, mit 23 Jahren besteht der maximale Beziehungsstress vermutlich darin, dass der Partner mal fremdpoppt.
    Ich glaube du kannst dir nicht mal annähernd vorstellen, welche "Höhen und Tiefen" in einer mehrjährigen Beziehung ( was war im Übrigen die längste Beziehung die du hattest? ) auf dich zukommen können.
    Die Sorgen und Nöte in den maximal 2 bis 3 Jahre andauernden Beziehungen in den Twenty-Somethings sind absolut nichts gegen das, was in einer Ehe auf dich zukommt.
    Es gibt diese perfekte Ehe die du beschreibst so gut wie gar nicht(es gibt sicherlich Ausnahmen...aber rechne nicht damit, dass es viele sind), es gab sie auch früher nicht...nur wurde früher weniger nach aussen getragen, man musste zusammenbleiben auch wenn man sich nicht mal mehr riechen konnte. Die meisten leben halt weiter zusammen weil sie gut miteinander zurechtkommen, weil sie ihren Alltag so durchorganisiert haben, weil sie nicht alleine sein wollen....aber nicht weil der Partner noch die Liebe ihres Lebens ist.
    Das was du beschreibst entspricht einer Wunschvorstellung aber leider nicht der Realität

  • Für mich absoluter Blödsinn!!!
    So ein Vorschlag kann ja nur von einer Frau kommen! :lol:

    Sagt man dann bei der Eheschließung: "Wir sehen uns in 7 Jahren wieder"!?!? *feier*

    Sorry, so was kann man nicht ernst nehmen, vorallem wenn man sieht, wie die "gute" Frau das vorgetragen hatte!

  • Zitat

    Original von terrorkeks
    Ja aber im Falle dieser 7-Jahre Ehe, gäbe es diesen ganzen Scheidungskrieg inklusive Papierkram, Rrechtsanwalt usw usw nicht. Die Ehe würde einfach aufgelöst, eine Scheidung gäbe es in dem Sinne nicht...also deutlich weniger Umstände, Stress und Kosten für alle Beteiligten.

    Wenn eine Ehe nach einem bestimmten Zeitpunkt, meinetwegen nach sieben Jahren, "planmäßig" aufgelöst wird, wirst du weiterhin Papierkram haben und Rechtanwälte brauchen. Man kann zum Zeitpunkt der Eheschließung nicht alles ganz genau für den Zeitpunkt der Trennung regeln. Und sobald das dann der Fall ist hast du den Scheidungskrieg. Da ist es egal, ob es sich um eine reguläre Scheidung handelt oder um eine Ehe auf Zeit.

    Ich habe nichts dagegen, dass es zwischen Ehe und Nichtehe gesetzlich geregelte Lebensgemeinschaften gibt. Da soll jeder so glücklich werden wie er will. Aber von vorne herein ein Verfallsdatum der Lebensgemeinschaft festlegen, da habe ich ein ungutes Gefühl; sowas wird nicht klappen.

    @keksi
    Ich glaube niemand ist hier so naiv zu behaupten, dass man zum Zeitpunkt einer Eheschließung 100% sicher ist, dass die Ehe ein Leben lang hält. Es gibt Umstände im Leben die eine Trennung unvermeidlich machen. Es gibt aber sehrwohl Ehen die durch dick und dünn gehen und trotzdem zusammen bleiben. Ich spreche hier für die Generation vor uns. Für unsere Generation kann man zu diesem Thema noch nicht viel sagen. Vielleicht wird es hier mehr Scheidungen geben als früher. In meinem Bekanntenkreis kenne ich Leute, die mit Anfang zwanzig geheiratet haben und jetzt in Scheidung leben, genauso wie ich Ehepaare mit Nachwuchs kenne die glücklich zusammen sind, genauso wie Freunde habe die noch nicht heiraten wollen oder es nach zehnjährigen Zusammensein dann doch tun. Niemand weiß wie es in sieben Jahren ausschauen wird

    2 Mal editiert, zuletzt von DoubleUS (21. September 2007 um 10:55)

  • Zitat

    Original von DoubleUS
    …da habe ich ein ungutes Gefühl; sowas wird nicht klappen.

    Genau so denken viele jetzt über einen Ehevertrag und ärgern sich später, dass sie keinen gemacht haben.

  • Zitat

    Original von GambaJo

    Genau so denken viele jetzt über einen Ehevertrag und ärgern sich später, dass sie keinen gemacht haben.


    Einen Ehevertrag mach ich für den Fall der Scheidung. Und eine Scheidung ist vermutlich eben so gut überlegt wie eine Heirat. Aber eine Ehe auf Zeit hat einen automatischen Scheidungstermin eingebaut.

    Ich nehm jetzt mal ein Beispiel. Ein Paar ist knapp sieben Jahre auf Zeit verheiratet. Jetzt ist aber die Partnerschaft gerade in einer schwierigeren Phase. Wird man jetzt die Ehe auf Zeit verlängern oder sagt man sich egal verlängern wir eben nicht war ja nur eine Ehe auf Zeit? Bei der klassischen Ehe reicht man vermutlich nicht gleich die Scheidung ein. Und was ist wenn es schon nach drei Jahren krieselt? Dann hab ich ja garnix von der siebenjährigen Frist.

    Ich bleib dabei, wer seine Ehe zeitlich befristen will, soll den Weg der Scheidung gehen.

  • Zitat

    Original von DoubleUS
    Einen Ehevertrag mach ich für den Fall der Scheidung.

    Das ist klar. Aber viele sagen, dass wenn man einen Ehevertrag will, man nicht an den Erfolg der Ehe glaubt und daher die ehe von vorne herein zum scheitern verurteilt ist.

    Zitat

    Original von DoubleUS
    Ich nehm jetzt mal ein Beispiel. Ein Paar ist knapp sieben Jahre auf Zeit verheiratet. Jetzt ist aber die Partnerschaft gerade in einer schwierigeren Phase. Wird man jetzt die Ehe auf Zeit verlängern oder sagt man sich egal verlängern wir eben nicht war ja nur eine Ehe auf Zeit? Bei der klassischen Ehe reicht man vermutlich nicht gleich die Scheidung ein.

    Das kann man als negatives, aber auch als positives Argument sehen. Es ist nicht nötig unglücklich mit jemanden zusammen zu leben, nur weil man sich vor Jahren gebunden hat.
    Das schöne ist eben, dass man die Wahl hat. Man kann immer noch sagen, der Mensch ist mir wichtig, ich will es weiterhin versuchen. Man muss aber nicht.

    Zitat

    Original von DoubleUS
    Und was ist wenn es schon nach drei Jahren krieselt? Dann hab ich ja garnix von der siebenjährigen Frist.

    Die Frist muss ja nicht unbedingt 7 Jahre betragen. Von mir aus auch 3 oder 5, je nach Bedarf. Und wer früher raus will, entweder scheiden oder abwarten.

  • Neues von Frau Pauli. Gestern hab ich mir erst gedacht, dass man ja schon eine Weile gar nichts mehr von ihr gehört hat, aber siehe da. Ihre erste vernünftige Äußerung in diesem Jahr: Sie tritt aus der CSU aus. Das sie da nicht hingehört, hat sie hinlänglich bewiesen. Mal gucken wie es mit ihr weitergeht.

    «Das Spektrum reicht von der Gründung einer eigenen bis zum Beitritt zu einer anderen Partei.»

    Ich bin gespannt auf weitere Lacher!

  • Habe die Diksussion erst gerade gesehen...

    Finde den Pauli-Vorschlag einfach nur daneben.

    Wir haben doch heutzutage schon eine sehr hohe Scheidungsrate und solch eine Regelung würde doch noch diese Tendenz verstärken... da verkommt die Ehe meiner Meinung nach zu einem typischen Einweg-Wegwerfprodukt - überspitzt forumliert:
    Aus einer Laune heraus im Drive-Inn heiraten, in der Euphoriephase noch nen Kind zeugen und wenn dann nach einiger Zeit der typische Alltagstrott in die Beziehung kommt und das (Miteinander-)Leben wahrscheinlich etwas mühsamer wird, sagt man sich: Wozu der Stress, lass uns trennen, Scheidung ist ja neuerdings kein großer Act mehr, nächster Partner - Kind kommt zur Mutter - zack aus!

    Welche Konsequenzen und Nachwirkungen das vor allem für die Kinder und dadurch auch für die gesamte Gesellschaft hat... :shy:

    Ich sage nur in sehr wenigen Fällen "Früher war alles besser", aber hier muss man es so sagen!
    Vielleicht bin ich mit 23 auch noch etwas naiv, aber meiner Meinung nach passt solch eine 7-Jahre-Scheidungsregelung zu einer oberflächlichen Gesellschaft, in der, wenn etwas beschissen läuft (dieser Momemt wird zweifelsohne IMMER irgendwann kommen, sei es in Beruf, Ehe, Freundschaft oder sonstwo), man eben sagt:
    "Ich lass den Karren stehen und hau ab, sollen sich andere drum kümmern, bzw. nehm ich eben die nächste Möglichkeit!"


    Im Übrigen finde ich die Gedanken von Eva Herman, die hier in gewisser Weise zur Diskussion passen, gar nicht schlecht - sie hat es nur sehr dämlich und "ungeschickt" ausgedrückt!

    Grüße,
    Sören

  • Ich find es albern, was diese Frau von sich gibt. Mit der 6-Jahre Ehe ist doch völlig daneben. Ist ja fast so wie ein Vertrag der ausläuft. Ehe und Scheidung ist doch schon Alltag. Da muss man nichts ändern.
    Endlich ist sie mal ausgestiegen. Aber ich bin mir sicher, die Boulevard-Presse wird sie weiterhin gründlich im Auge behalten :D

  • Zitat

    Original von Sunset Bass
    Aber ich bin mir sicher, die Boulevard-Presse wird sie weiterhin gründlich im Auge behalten :D

    Ich würde fast behaupten, dass Frau Pauli die Boulevardpresse beobachtet, um auch schnell wieder in selbiger drin zu stehen!