Die fünfzigste Veröffentlichung auf Electronic Elements ist da und sie bringt uns ein vielversprechendes Debut: Die 16 Bit Lolitas haben sich mit Sir Adrian und Raz Nitzan zusammengetan (http://www.myspace.com/thedopplereffectofficial) und liefern hiermit ihre erste Vinyl ab:
Im Original Mix handelt es sich um Prog-Trance der deeperen Sorte (oder um Deep House der trancigen Sorte?). Eine smoothe Bassline wird alsbald von sanften weiblichen Vocals (Carol Lee) umschmeichelt. Im Break gibt es dann eine ganz sachte elektroid-angehauchte Melodie, zu der sich Lee mit ihrer Stimme wieder gesellt, dieses Mal aber etwas energischer singt. Der E-Bass kommt ganz vorsichtig dazu, bevor der Break vom Flanger beendet wird. Letzterer ist irgendwie nicht mein Fall, der klingt nicht optimal eingesetzt. Aber sicherlich verstehe ich nur den tieferen Sinn dieses Werkzeugs nicht. Zum zweiten Break geleitet uns weiterhin die nette Dame von der Vocalabteilung, der Track plätschert etwas vor sich hin. Ob man das jetzt gut findet oder nicht, muss man selbst entscheiden. Ich finde, hier entwickelt sich viel Atmosphäre, die sich im zweiten Break dann wieder entladen darf. Insgesamt ein sehr schönes, verträumtes Original.
Der Envotion Remix setzt hingegen eine elektroide, knarzige Bassline ein. Der Beat schrubbt die Gehörgänge ordentlich frei und setzt nach zwei Minuten dann mal für den Break aus, in dem wieder die gitarrenartige Melodie, unterstützt von Carol Lee und U-Boot-Geräuschen, zum Vorschein kommt. Nach einer knappen Minute wird dann wieder geschrubbt. Die Vocals sind hier wieder im vollen Umfang am Start. Im Knarzfaktor steigert sich der Track hier Stück für Stück und entwickelt eine erstaunliche Dynamik, die man vom Original nicht erwartet hätte. Im Hauptbreak geht es dann etwas mysthischer zu, bevor wieder geknarzt wird. Ohne große Überraschungen geht der Track dann auch zu Ende.
Auch Le Chef hat sich mal mit dem Thema befasst. Treibend wie eh und je schnackelt der Perry O'Neil Remix nach vorne, unterstützt von wabernd-housigen Flächen und einer recht subtilen Bassline. Vocals gibts auch hier die volle Dröhnung, so langsam kann ich sie nicht mehr hören, aber ich versuche trotzdem mal objektiv zu bleiben. Im Break hat Perry das Echo mal voll aufgedreht und lässt wieder seine tribaleske Ader durchschimmern. In meinen Ohren ist das eine durchaus annehmbare tanzflächenkompatible Version dieses Tracks - schade nur, dass er nicht mit auf der Vinyl sein wird.
Der Dub Mix klingt im Grunde genommen wie der Original Mix, nur ohne Vocals. Das tut auch mal gut - reichte dem Herrn O'Neil aber nicht fürs Presswerk.
Original Mix: 4,5/6
Envotion Remix: 5/6
Perry O'Neil Remix: 4/6
Dub Mix: 4,5/6