Erdbeben, Tsunami, Ausfall von AKWs in Japan

  • Ich bin es leid überall und auch sogar hier die ewig von Politik nachgeplapperten Argumente wie "Wir können nicht ganz ohne Atomstrom" zu hören. Es hat mehrere Durchrechnungen und Studien dazu gegeben, dass es möglich ist umzusteigen. Nur solange schwarzgelb sich von der Atomindustrie schmieren lässt wird das leider nie etwas. Komischerweise hat Westerwelle selbst die Tage in einer Rede gesagt, dass es schon bald möglich sein wird auf andere Energien umzusteigen. Na komisch, aufeinmal das wo es doch schon länger klar war ? Und wie kommt es, dass man unsere AKWs nochmal überprüft wo doch schwarzgelb sich so sicher ist, dass wir so gute moderne Kernkraftwerke haben. Ich sehe auch schon in diesem Thread, dass schwarzgelb mit seiner Manipulation ganze Arbeit geleistet hat. Man kann doch nicht einfach nachplappern was die Polititker sagen...Man sollte erstmal recherchieren was da überhaupt los ist. Ich meine das Internet ist groß genug und Jeder hat es, trotzdem sind Einige so ahnungslos wie in den 80 er Jahren

  • @ Martin


    wenn du mir ein paar Quellenangaben geben könntest wäre ich dir sehr dankbar und zum anderen, was hat Realismus nun mit Manipulation zu tun ? Ich mag die Regierung und das was sie tut auch nicht, leider ist die Opposition aber auch keine wirkliche Alternative!

  • Martin, wenn du die Studienklatsche schon auspackst und alle anderen abwascht, dann solltest dir die Studien aber mal genau anschauen. Sicherlich kommt ein großer Teil zu dem Ergebnis, dass der Umstieg möglich ist. Alles andere wäre bei den Auftraggebern auch verwunderlich. Der Knackpunkt an diesen Schätzungen/Rechnungen sind die Annahmen, die teilweise haarsträubend sind. Es kann nicht nur darum gehen die AKWs abzuschalten, sondern die Versorgungssicherheit muss auch bedacht werden. Entweder werden dann Szenarien gestrickt, die davon ausgehen/die Forderung aufstellen, dass die nötige Speicherkapazität wie Manna vom Himmel fällt (Pumpspeicherkraftwerke sind die Lösung...zu doof nur, dass man in Deutschland vll eine Hand voll geeignter Orte dafür hat, die dann auch noch von Grünenortsgruppen blockiert werden. Die Grünen stehen am Scheideweg. Öko vs Öko und müssen demnächst mal Farbe bekennen, welches Öko denen wichtiger ist) , oder aber, dass bei Bedarf dann Strom aus dem Ausland importiert wird.

  • Die Rechnungen der Ökos sollen haarsträubend sein, die der Politiker und AKW-Befürworter etwa nicht ? Wenn Gorlebens Salzstockerkundungsergebnisse durch politischen Druck geschönt ( bzw. ich würde es sogar gefälscht nennen) werden,dann ist das nicht haarsträubend ? Genauso wie wenn Zahlen von Kinderleukämie in der Nähe von Atomkraftwerken einfach in Statistken ausgelassen werden etc......Also da soll mir mal Jemand sagen wer da haarsträubend wenn nicht sogar verbrecherisch handelt. Solchen Leuten kann man diese Technologie einfach nicht anvertrauen. Sie genießen viel zuviel Freiheit, wie Alle, die eben viel Kapital besitzen. Wenn nicht mal auf diesen Atomschrott richtige Steuern fallen .....Über die Strompreise regt sich Jeder auf, dafür das wir aber die Müllbeseitigung und Schäden in den Atomlägern bezahlen, regt sich Niemand auf. Ich merke schon, dass hier zuviele hinter unserer Regierung stehen.

  • Zitat

    zu doof nur, dass man in Deutschland vll eine Hand voll geeignter Orte dafür hat, die dann auch noch von Grünenortsgruppen blockiert werden. Die Grünen stehen am Scheideweg. Öko vs Öko und müssen demnächst mal Farbe bekennen, welches Öko denen wichtiger ist)


    Habe neulich 'ne Gesprächsrunde auf BW gesehen. Da ging es um das geplante Speicherwerk im Schwarzwald. In der Runde brachte der FDP-Kandidat für Baden Württemberg genau das selbe Argument. Dummerweise musste er dann vom Grünen-Kandidat hören, dass der Vorsteher der Ortsgruppe ein FDP-Politiker ist :autsch:


    Ansonsten gebe ich dir Recht. Man kann nicht Ausstieg fordern, und gleichzeitig gegen Windräder sein, weil sie nicht schön aussehen.

  • Martin, mein Anliegen lag lediglich darin zu zeigen, dass diese von dir in den Raum geworfenen Studien, zumindest meiner Meinung nach, nur eine bedingte Aussagekraft besitzen. Nicht mehr, nicht weniger. Daraus dann zu folgern, dass man hinter dieser Regierung (oder deren Politik) steht, entbehrt jeglicher Grundlage. Der Verweis auf andere Studien/Sachverhalte halte ich in diesem Kontext für überflüssig. Mir ist ebenso klar, dass die Gorlebenproblematik definitiv nicht sauber gelaufen ist. Es scheint mir in Deutschland unmöglich zu sein, Gegenargumente vorzutragen ohne gleichzeitig in das "verfeindete" politische Lager gesteckt zu werden. "Neutrale"/abwegende Positionen sind wohl ein Ding der Unmöglichkeit.


    Ähmm, ja, war mir so jetzt nicht bekannt, ron, aber ist in meinen Augen auch relativ irrelevant. In irgendeinem Bericht zu genau diesem Thema im Schwarzwald gabs dann auch ein Interview mit der örtlichen Grünenvorsitzenden, die sich ebenso in die Reihe der Gegner dieses Projekts einreihte. Ob der FDPler dann einen formal höheren Posten hat oder nicht, ist relativ schnuppe. Nur weil jemand Mitglied in einer politischen Partei ist, muss er ja nicht zu 100% deren Positionen vertreten.
    Ein anderes Beispiel Öko vs Öko wären die Stromtrassen, die die Windenergie gen Süden transportieren sollen. Überlandleitungen zerstören das Landschaftsbild, also fordert man, dass der Kram unter die Erde gebuddelt wird. Abgesehen von den Kosten für Bau und Wartung und den zunehmenden Problemen bei Ausfällen, wird das dann auch nur solang gefordert bis bei irgendwelchen Erkundigungen ein bedrohter Lebensraum für einen Wurm, Made, Käfer was weiß ich nicht noch, gefunden wird. Dann geht der Kram von vorne los...
    Mein Demokratieverständnis sagt in solchen Fällen dann, dass das Wohl der Allgemeinheit über dem Wohl des Individuums steht, solang die Rechte Minderheit nicht schwerwiegend verletzt werden. Und ehrlich gesagt seh ich in einem "verschlechterten Ausblick" solch eine Verletzung nicht.

  • Man müsste es mal ausrechnen.


    Pauschal zu sagen es ist nicht teurer, ist relativ haltlos genauso wie zu sagen es ist teurer.


    Meiner Vermutung wäre, dass ne Menge Geld des Staates nötig wäre um überhaupt die Kraftwerke dafür zu errichten (Subventionen). Zudem bläst der Wind nicht immer, scheint die Sonne nur manchmal usw. Auch wird die Natur dadurch zerstört. Ich denke mal das es für Fische nicht so gut ist, wenn man da ein Wasserkraftwerk hinbaut und die Vögel fliegen auch in die Windkraftwerke usw.


    Eine Garantie auf Versorgung kann man wohl nicht geben und wie die Strompreise in die höhe gehen würden, wenn es mal nicht so läuft will ich mir gar net ausmalen.




    Es ist ein Schritt den man sich genau überlegen muss und selbst wenn es bei uns keine AKW`s mehr gäbe, es gibts sie massig im Ausland.

  • Niedlich, wie die Regierung jetzt auf "Die Menschen möchten billigen Strom" macht, kann mich nicht daran erinnern, dass sie die Meinung der Bevölkerung zur Erhöhung der Spritpreise durch ihren E10 Scheiß, den man hier immer noch nicht kaufen kann, sonderlich interessiert hat.

  • zum aktuellen Thema hatte Spiegel TV am WE einen nette Beitrag, der denke ich die Situation in Deutschland recht gut wiederspiegelt. Öko, Grün, ja, aber bitte nicht vor meiner Haustür. Einmal mehr ein Beitrag darüber, das ein paar Spinner mit ihrer eigenen Vorstellung die breite Masse schikanieren. Man muss sich schon entscheiden was man denn will.....iwo muss der Strom ja nunmal herkommen :autsch: :autsch:



    http://www.spiegel.de/sptv/magazin/

  • ja sowas regt mich auch auf. Aktuell scheint jeder auf Öko und Grün zu machen, weil es anscheinend in ist. Das fängt ja schon bei den Parteien an :autsch: Leider denken von denen nur wenige weiter als Atomausstieg und den am liebsten auch noch sofort :rolleyes:

  • Was mich an der Sache nervt: plötzlich ist JEDER gegen Atomstrom, so ziemlich. Aber Solarzellen auf dem Dach? Nein, da kommt dann wieder Denkmalschutz. Wasserkraftwerk 1 Meter erhöhen? Nein, Landschaftsschutz und Greenpeace. Usw...


    Kurz, alle Alternativen scheitern immer an irgendeiner anderen Partei. Wo zum Geier sollen wir den Strom her bekommen? Wir kaufen ihn "dreckig" als Kohlekraftwerk oder Ähnliches aus der Ferne ein, reden aber vom grünen Gewissen. Die Welt ist doch einfach immer noch nicht lernfähiger geworden...

  • Es gibt einige Naturschutzorganisationen, die ein ganz klares Nein zu Windkraftwerken sagen. An der Küste regt man sich beispielsweise manchmal über Offhore-Anlagen auf. Sie könnten den Vogelzug stören oder sie würden den Horiziont verschandeln. Greenpeace ist allerdings dafür, dass solche Windkraftwerke aufgebaut werden. Auch wenn dadurch teils die Landschaft und Natur drunter leidet. Denn Greenpeace oberstes Ziel ist, die Atomkraft abzuschaffen, weil der Verein auch ursprünglich durch eine Anti-Atomaktion entstanden ist. Also bevor hier Gerüchte aufkommen...

  • Als wäre die Katastrophe nicht schon schlimm genug nimmt jetzt noch ein Taifun Kurs auf das havarierte AKW.


    Schon irgendwie komisch, dass hier Niemand mehr groß was schreibt. Überhaupt scheint das Thema für viele Europäer schon in den Hintergrund zu rücken. Dabei ist dort alles völlig verseucht, doch irgendwie scheint die Regierung dort gut darin zu sein es etwas harmloser wirken zu lassen als es ist. Die Tage habe ich noch erfahren, dass kontaminierte Lebensmittel in die EU eingeführt werden dürften die in Japan und den USA nicht mehr verkauft werden dürften. Das ist ein Skandal.


    Die ganze Sache läuft irgendwie lascher als bei Tschernobyl ab, vielleicht ganz einfach weil Japan für Viele weit weg ist und Tschernobyl in Europa stattfand. Außerdem macht es ja kein gutes Bild auf die Atomindustrie und von Japan sind wir auch noch wirtschaftlich ziemlich abhängig. Also bleibt man lieber ruhig und sieht alles ein wenig gelassener.

  • Es hat wohl mehr mit Resignation zu tun. Die Atomproteste bei uns selbst sind dagegen in den Vordergrund gerückt, denn dort hat man das Gefühl noch etwas erreichen zu können.


    Was sollen wir über Japan Worte verlieren, wo wir nichts mehr ausrichten können? Ich habe irgendwie die Hoffnung an die Menschheit verloren. Wir sind in einem gewissen Trott, und da kann nur noch wenig schocken oder erstaunen.

  • Also in meiner Wahrnehmung ist das Thema schon noch angemessen präsent. Du findest zumindest in den von mir frequentierten Printmedien beinahe täglich Meldungen über die neusten Erkenntnisse. Sicherlich ist es weniger geworden, aber meiner Meinung nach ist das mehr als gerechtfertigt, da der Katastrophenjournalismus sich lange genug in der Dauerschleife Fukuschima befand. Nebenbei ging Libyen fast unter und inzwischen sind andere "Katastrophen" oder beinahe Katastrophen auf der Agenda erschienen, die zumindest den Europäern wesentlich mehr Kopfzerbrechen bereiten sollten, weil sie schlichtweg vor der Haustür passieren.


    Ansonsten hätte ich ganz gern noch ne Quelle für die Geschichte mit den kontaminierten Lebensmitteln.
    Anzumerken ist vll. noch, dass zumindest ich mich nicht aktiv an die Tschernobylberichterstattung erinnern kann, weil ich schlicht zu jung war. Ansonsten kann man vll. entlastend vorbringen, dass die Umstände damals andere waren.

  • Die Quellen findest Du überall. Einfach googeln. Ist halt in verschiedenen Medien das Thema zu finden.


    Im Tschernobyl-Jahr war ich ein kleiner Junge, aber ich habe sehr viel von dieser Sache mitbekommen. Auch in den Folgejahren war das Thema ja noch längst nicht gegessen. Somit gehört Tschernobyl zu meiner Kindheit, erschreckend aber wahr. Es war noch Jahre danach in den Medien Thema was man besser nicht essen sollte.... Ich habe vor einem Jahr noch gelesen, dass unsere Lebensmittel immer noch von Tschernobyl kontaminiert sind aber das Thema in Medien halt durch ist, die Politiker irgendeinen Grenzwert ( solche Grenzwerte sagen eigentlich gar nichts aus, da es keine Schädlichkeitsgrenze für Radioaktivität gibt, denn kleine Mengen können auch schon Krebs aulösen, viel mehr handelt es sich um Beruhigung der Bevölkerung) festgelegt haben und man im Jahre 2010 halt lieber Kalorien zählt.


    Was die Waldpilze und das Wild vor allem aus Süddeutschland betrifft sieht das Ganze immer noch sehr dramatisch aus. Es kommt immer wieder vor, dass Fleisch so verstrahlt ist, dass es nicht mehr in den Handel darf. Selbst bei uns in der Gegend gab es mehrmals dieses Problem mit kontaminierten Wild.


    Da hier ganz schön was an radioaktiven Regen runtergegangen ist, war das für viele Menschen eben sogar noch näher als Fukushima.

  • Zitat

    Original von Firderis
    Was mich an der Sache nervt: plötzlich ist JEDER gegen Atomstrom, so ziemlich. Aber Solarzellen auf dem Dach? Nein, da kommt dann wieder Denkmalschutz. Wasserkraftwerk 1 Meter erhöhen? Nein, Landschaftsschutz und Greenpeace. Usw...


    Danke genau meine Meinung. Besonders die Grünen tun sich hervor: Atomkraft natürlich nein. Aber Windkraftanlagen verscheuchen irgendwelche Tiere und zerstören das Landschaftsbild (letzteres sicher zutreffend). Kohle ist sowieso ne Katastrophe für die Natur. Also müssen bald Hamster im Laufrad unseren Strom herstellen. Ach stopp, das wäre ja Tierquälerei...

  • Ich finde diese Verallgemeinerung ziemlich lächerlich, sorry. Nur weil ein paar Umweltschützer gegen Windräder sind kann man noch längst nicht "die Grünen" sagen. Das klingt genauso schlau wie "Haste gelesen, gestern stand in der Bild....." Hauptsache man hat seine Klischee-Vorstellungen und kann immer schön verallgemeinern. Sprücheklopfereien mit dem Hamsterlaufrad finde ich in solchen Zeiten und auch in diesem Thread ziemlich unangemessen.


    Wie beinflussbar die Menschen sind und was für gute Arbeit Pro-Atom Politiker ,die Marionetten der Atomwirtschaft geleistet haben, merkt man doch leider immer noch überall. Ich glaube es wird sich nie richtig was ändern....Die Strompreise sind für viele Bürger die größere Katastrophe als ein Atomunglück.


    "Unser Kraftwerke sind sicher"
    "Was nützt es abzuschalte, wenn die anderen Länder welche am Netz haben"


    Immer die gleichen Floskeln und die werden von der Hälfte der Bundesbürger nachgesabbelt anstatt mal ein bißchen zu recherchieren wie korrupt die Atomwirschaft oft ist. Wir haben das Internet aber das Thema ist so weit von Manchen entfernt, dass es zuviel Zeit erfordert sich mal auch nur ein bißchen zu informieren. Ich bins leid, dass in den letzten Jahren alle nur so drauf los leben und Umweltschützer immer nur als "uncool" belächelt werden.

  • Zitat

    Original von Martin F. Lizard
    "Unser Kraftwerke sind sicher"
    "Was nützt es abzuschalte, wenn die anderen Länder welche am Netz haben"


    Achja, das habe ich vergessen zu erwähnen. Bin aber genau dieser Meinung :)


    Andere Länder lachen sich kaputt über dass, was bei uns abgeht.


    Und klar kann ich verallgemeinern, ist ja schließlich grüne Energiepolitik wie man sie täglich erleben darf (dafür braucht man auch keine BILD zu lesen...).

  • Nachdem uns der Block 4 des Kernkraftwerks in Tschernobyl bereits am 26. April 1986 eindrucksvoll bewiesen hat, dass die Menschheit und Atomkraft nicht zusammengehören, haben die Japaner im März diesen Jahres kräftig nachgelegt. Natürlich ist die vollständige Liste von Unfällen, die im Zusammenhang mit der Atomkraft stehen, um einiges länger, aber all die Geschehnisse hier aufzuzählen, würde nur unnötig den Lesefluss erschweren.


    Wie immer, in der glorreichen Geschichte der Bonzenrepublik Deutschland, folgte ein Raunen, das komplett durch alle Bevölkerungsschichten ging. Der arme Schalker Hartz IV Asi hatte genauso Angst vor der nuklearen Katastrophe, wie der Frankfurter Börsen-Teufel, der schon mehr Existenzen in der Republik auf dem Gewissen hatte, als es Fukushima jemals schaffen könnte.


    Die Regierung, wer auch immer sie gewählt haben mag, zieht nun den Schluss aus der Sache, dass die deutschen Atommeiler noch einmal gründlich durchgecheckt werden sollten, um Unfälle (oder auch Kernschmelze(n) genannt, wie es Tepco vor Kurzem einfiel), wie in Fukushima zu vermeiden. Konsequent, gesteht man so immerhin der gesamten Republik, dass man ihrer Bevölkerung vor nicht einmal einem halben Jahr direkt ins Gesicht gelogen hat. "Die deutschen Atomkraftwerke sind sicher!" Und nun frage ich mich ganz ernsthaft, wie jemand, der sich seine letzten Hirnzellen noch nicht mit einer ordentlichen Portion Plutonium weggekifft hat, dieser Regierung auch nur noch ein Wort glauben kann, was sie im Bezug auf Atomkraft zu sagen hat. Der Neuer kriegt eine gescheuert, weil er als Ur-Schalker mit den Bauern ... pardon ... Bayern liebäugelt und die Lobbyisten-Regierung, die wie eine Hure mit jedem der Wirtschaftsbosse ins Bett geht, kommt ungeschoren davon ?


    Ja, um sich über E-Heck aufzuregen, dafür ist die Zeit da, aber eine Regierung hinterfragen, die mehr als dreisst die eigenen Wähler belügt, wo kommen wir denn da hin ?


    OK, lassen wir nun einmal die politische Seite außer Acht und wenden uns den Argumenten zu, die pro Atomkraft sind / sein sollen.


    Zunächst einmal das beliebte Argument "Aber unsere Nachbarn haben doch auch!". Dem kann ich zustimmen, wäre ja auch unfair, wenn durch ein französisches Atomkraftwerk Deutsche zu Schaden kommen könnten, aber andersrum nicht. Die Republik braucht Atomkraftwerke um eine permanente Bedrohung für seine Nachbarn zu sein!


    Zweites Argument "In Deutschland gehen die Lichter aus, bei einer Abschaltung der Kraftwerke." Berücksichtigen wir einmal, dass die Republik Strom exportiert und ich, just in diesem Augenblick, diesen Text hier schreiben kann, fallen zunächst zwei Sachen auf. Erstens : Jemand, der zu wenig Strom hat, kann keinen exportieren und Zweitens : Wenn jemand keinen Strom hat, könnte er nicht mit einem Gerät hantieren, was Strom braucht. Die Republik hat also weder zu wenig Strom, noch werden die aktuell abgeschalteten Kraftwerke irgendwie benötigt.


    Drittes Argument "Wenn Terroristen in ein Atomkraftwerk fliegen, ist es egal, ob dieses noch am Netz ist, oder nicht." Nun, dieser Bedrohung wirkt man natürlich am besten dadurch entgegen, indem man die Kraftwerke noch länger am Netz lässt und so weiteren Atommüll produziert, der dann gelagert werden muss. Ist ja nun nicht so, dass es nur Atomkraftwerke gibt, vielmehr gibt es viele verschiedene Gebäude, die in die Kette des Atomstroms involviert sind. Dass diese auch Ziele von Anschlägen werden könnten, scheint an den Meisten vorbeizuziehen. Wie kann man da Abhilfe schaffen ? Richtig, alles an Atommüll ins Ausland exportieren, sind wir doch immerhin Weltmeister drin, aber wehe, jemand kommt mal auf die Idee, deren Müll nach Deutschland zu schicken, dann ist gleich das Geschrei groß.


    Viertes Argument "Deutschland ist nicht Japan." Uj, etwas, das ohne Fukushima wohl niemals ans Tageslicht gekommen wäre. Welch' schlauer Fuchs auf diese Erkenntnis gekommen ist ?


    Trotz all dieser Erkenntnisse, werden wir die Atomkraft wohl (leider) noch ein paar Jahre brauchen, da die Politik und die Wirtschaft, ja eigentlich die ganze Republik geschlafen haben. Hätte man das Thema schon vor Jahren so gewürdigt, wie es das verdient hat, würden wir uns heute gar nicht mehr darum kümmern müssen, da Atomkraft überflüssig geworden wäre.


    Nun denn, ... auf eine strahlende Zukunft.

  • Ikarus, du merkst bei all der Polemik schon noch, dass deine Aussagen zu Argument zwei und dein Fazit im vorletzten Absatz widersprüchlich sind?
    Entweder produziere ich zu viel Strom, auch mit aktuell abgeschalteten AKWs (Moratorium + Routinewartung), oder ich bin auf den Strom aus AKWs angewiesen, wie dein Fazit suggeriert.
    Sofern man den Zahlen trauen kann, sind wir aktuell bei +/-0 eben aufgrund der abgeschalteten AKWs. Zu beachten ist dabei aber noch, dass dennoch einige aktuell am Netz sind. Interessant ist der Punkt, ob der Verbraucher spüren würde- sprich Stromausfall-, dass die AKWs alle abgeschaltet sind. Da wir ein europäisches Verbundnetz besitzen, wohl erstmal nicht. Spannend wirds, wenn alle Länder unter Volllast laufen oder die Transportwege nicht mehr in der Lage sind das zu händeln (Stichwort: Tägliche Überlastungsalarme beim Transport von Windenergie aus Ostseewindparks hin zum Verbraucher im Süden der Republik). Und genau da liegt der Hund begraben...
    Und sorry, eigentlich diskreditiert dich deine Begründung für dein erstes Argument vollkommen. Ist zwar eine witzige Idee, aber ich dacht wir führen hier halbwegs sachliche Diskussionen, auch wenn sich ein "Kampf der Ideologien Part Drölf" längst abzeichnet (bezieht sich auf den gesamten Thread).


    Martin

    Zitat

    Die Tage habe ich noch erfahren, dass kontaminierte Lebensmittel in die EU eingeführt werden dürften die in Japan und den USA nicht mehr verkauft werden dürften. Das ist ein Skandal.


    Für den ersten Teil der Aussage finde ich Quellen, für den fettmarkierten hingegen nicht, obwohl ich die üblichen Verdächtigen wie Foodwatch aufgesucht habe.
    Der Rest mit den Nachwirkungen von Tschernobyl, Wirkungen von Strahlendosen/Grenzwerte etc. ist bekannt.



    Und bevor mir jetzt wieder irgendwer ans Bein zu pissen gedenkt/mich in irgendeins der beiden Lager schieben will, weil es[sic!]/er/sie der deutschen Sprache nicht mächtig ist: Ich beziehe mit diesen Post explizit keine Positionen auf der "Ideologiekontinuum Pro vs Contra", sondern versuche lediglich ein paar Dinge sachlich zu betrachten, weil meiner Meinung nach auf beiden Seiten mit zu einfachen Heuristiken gearbeitet wird.

  • Das war bei Sueddeutsche.de glaub ich. Finde es jetzt aber nicht mehr. Wenn ich google ercheint der Text bei Sueddeutsche.de, wenn ich auf die Seite gehe finde ich ihn nicht mehr. Aber sinngemäß steht da schon das richtige. Habe jetzt aber auch keine Lust die ganze Nacht wegen Deiner Erbsenzählerei mit suchen zu verbringen um 2 Worte wiederzufinden. :D


    Ich erzähle hier schon das richtige und mache keine Anti-Atompropaganda.

  • Erbsenzählerei ist das in keinem Fall solch eine Aussage ist schon sehr "quellen-bedürftig".
    sagt ja niemand das du hier unsinn erzählst, aber würd mich nicht überraschen, wenn das eine aussage von einem populistisch rechts extremen portal ist die damit wiedermal unter beweis stellen wollen das die EU die suveränität des deutschen volke unterjocht.
    Der Süddeutschen möchte ich dies nicht unterstellen :D

  • am geilsten ist der neue clou unserer Regierung:


    Abschalten bis 2022, aaaaaber wir sollten da noch reserve AKWs halten


    WTF! da hat sich die Merkel mal wieder ordentlich im Kanzleramt von EnBw, EON, RWE, Vattenfall in den allerwertesten...


    Diese Scheinkompromisse, überall, und immer zugunsten der Wirtschaft. Ich freu mich schon auf 2013 bis dahin sind ein wesentlicher Teil der Nazi CDU wähler weggestorben, und die Hotelpartei hat sich hoffentlich so unbeliebt gemacht das sie den Bundestag von draussen beobachten dürfen.


    Hier nen Bailout für ein Land bezahlt was über seine Bedürfnisse gelebt hat, da nen paar Mrd. für Menschen die es sich ordentlich gut gehen lassen haben, nur der Deutsche der immer brav sein Geld gespart hat, darf ein EU land nachdem anderen bezahlen.


    Herrlich, ich finds echt lustig das sich dadrüber keiner beschwert, das sind min. genauso wichtge Themen wie Fukushima. Achja ich vergass, so schulden die die Regierung macht wirken sich ja nicht direkt im Geldbeutel der Leute aus. Bin mal gespannt wo wir in 5 jahren stehen, wenn ein Brot 10€ kostet.


    Nichtsdesto trotz, zu sagen die Nachbarn lachen uns aus, ist auch falsch. Überall gibt es AKW-Diskussionen, ist nur die frage wieviel davon es in die Deutsche Nachrichtenlandschaft schafft. Ich frag mich ja wieso wir nicht ordentlich Kohle in die Kernfusion steckt, wenn da was passiert strahlts zwar auch. aber die extremsten Strahler bei Kernfusion haben eine Halbwertszeit von 12 jahren. Im gegensatz zu Plutonium 239 (24.110Jahre.


    Naja schaun wir einfach mal was die Wutbürger die nächsten paar Jahre so machen werden ;)

  • Zitat

    Original von Nils van Bruuk
    (...)
    Ich frag mich ja wieso wir nicht ordentlich Kohle in die Kernfusion steckt, wenn da was passiert strahlts zwar auch. aber die extremsten Strahler bei Kernfusion haben eine Halbwertszeit von 12 jahren. Im gegensatz zu Plutonium 239 (24.110Jahre.
    (...)


    Ja das frage ich mich ja auch, das was die Teilhabernationen am ITER Projekt beisteuern ist eigentlich ein Witz. Wahrscheinlich hört die Masse bei dem Wort "Kernfusion", nur "Kern" und denkt wieder ist schlecht.


    Aber warum bei einem Störfall etwas strahlen sollte ist mir nicht wirklich klar.
    Das Beste an den Fusionsreaktoren, in Sachen Sicherheit ist, wie ich finde, dass es niemals zu einer Kettenreaktion kommen kann, da die Fusion nur innerhalb eines sehr engen Temperaturrahmens ablaufen kann, sinkt, oder steigt sie, geht der Ofen aus :D.


    Demnach wäre wohl der schwerst mögliche Störfall, dass die Reaktorwand kaputt geht, im schlimmsten aller Fälle vielleicht auch verdampft, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass man das dann nicht noch irgendwie abschirmt um die leicht radioaktiven Stoffe zurückzuhalten.


    Mich persöhnlich würde ja mal interessieren, wie die Breite Masse der TFler über die Fusion denkt. ;)

  • Es ist kein AKW ;). Der Brennstoff (Deuterium, Tritium, evtl auch Helium-3) wird als Plasma magnetisch eingeschlossen. Das Plasma "brennt" dann bei einer bestimmten Temperatur, leider mehrere Millionen Grad. Die Menge an Brennstoff die sich gleichzeitig im Reaktor befindet würde nichtmal ausreichen um das Gebäude zu sprengen. Und selbst ein Anschlag auf die Brennstoff Tanks wäre weitgehend sinnlos, da keine Kerosinexplosion heiß genug wäre um eine Kernfusion zu initiieren.

  • Zitat

    Original von Brede


    Mich persöhnlich würde ja mal interessieren, wie die Breite Masse der TFler über die Fusion denkt. ;)


    Kenne diesen Typ bisher nur aus Sim City, da waren die recht teuer aber sehr effektiv und leider auch erst ab 2050 verfügbar :D Aber jetzt im Ernst, wie weit ist eigentlich der Entwicklungsstand dieser Technik?

  • Teuer stimmt auf jeden fall, effektiv stimmt auch, 4 mal größere Energieausbeute als bei der ohnehin schon effizienten Kernspaltung (bei gleicher Brennstoffmenge /Masse)


    Besagtes Plasma konnte bis dato schon zum brennen gebracht werden, zwar nicht lange, aber immerhin. Das ITER Projekt, von dem ich sprach ist ein Forschungsreaktor, der zur Zeit in Südfrankreich gebaut wird, mit den Geldern der meisten großen Industrienationen finanziert. Der Reaktor soll die Fusion unter Kraftwerksbedingungen erforschen.


    Das Problem, welches es hier gibt ist einerseits, dass es immer wieder zur Verzögerungen kam, wegen? Wegen Finanzierungsproblemen :aha:. Und andererseits und daraus resultierend, ist die zu bebauene Fläche gerade einmal planiert :rolleyes:.


    Deswegen ja auch die meine Forderung und ich denke mal, auch die von Nils van Bruuk: Viel mehr Geld hinein stecken!!


    EDIT: Wer mehr wissen will und ein wenig Englisch versteht :D: http://www.iter.org/

  • Zitat

    Original von Nils van Bruuk


    Die werden so hart getroffen von den Wings, das die in die Stratosphäre fliegen, das weiss doch jeder ;)


    Nein, die Propeller drehen so schnell, die Vögel werden in die Molekularstruktur verkleinert...


    Warum sollten bitte schön Vögel an grossen Windrädern sterben? Das wäre etwa so wie würde der Wald bei Wind die Vögel töten...