Verkehrte Arbeitswelt?

  • So ich hofe das allwissende Tranceforum kann helfen...
    Ich weiß es ist viel zu lesen aber bitte lest es:


    Ein Freund von mir, single, ungefähr so alt wie ich (26), aus NRW muss ein wenig sein Leben neuordnen.
    Nach Trennung von der Freundin läuft der Vertrag der gemeinsamen Wohnung bald aus.....sucht also ne Wohnung


    Er arbeitet als 400 € Kraft und bezieht ALG I.


    Nun gibt es 3 Möglichkeiten:
    1. 400 € Basis weitermachen + Hartz IV (Da ALG I im nächsten Jahr ausläuft)


    2. 400 € Basis Job zur "Teilzeit" machen (mit dennoch ca. 40 Stunden die Woche) ohne Arbeitslosengeld


    3. Den Job zur Teilzeit machen und ergänzendes Hartz IV dazu.



    Nun ist die Frage welche Möglichkeit am besten ist....er möchte den Hartz IV Bezug so wenig wie möglich benutzen müssen. Da er aber kaum Möbel hat (Keine Küche, Keine Couch, nur 2 Schränke + Bett mit kaputter Matratze) wird es wohl erstmal nicht anders gehen als mit Hilfe.


    Ich habe das Ganze mal durchgerechnet....das einzige wo ich nichts finde ist, wieviel Miete als "angemessen" gilt bei Hartz IV???


    Deswegen mache ich einfach mal ne Beispielwohnung die im selben Haus freisteht und wahrscheinlich zu groß ist:


    58m²
    Kaltmiete 380,00 €
    + NK 80,00 €
    + Heizung 80,00 €
    =540,00 €


    Nun die Berechnungen laut dem Rechner im Netz:


    Zu 1)
    Regelsatz 359,00 €
    + Wohnung 525,60 €
    - Einkünfte 210,00 €
    + befr. Zuschlag wg. ALG I 61,21 €


    = 753,81 € Anspruch (- Wohnung + Freibetrag = 388,21 € übrig)


    Zu 2)
    Bruttoeinkommen ca. 1040,00 €
    = Netto 804,07 €
    - Wohnung 540,00 €
    = 264,07 € übrig


    Zu 3)
    Regelsatz 359,00 €
    + Wohnung 525,60 €
    - Einkünfte 511,00 €
    + befr. Zuschlag wg. ALG I 160,00 €


    = 533,60 € Anspruch
    (- Wohnung +Freibetrag = 272,00 € übrig)


    Und jetzt mal ehrlich....es kann doch nicht sein dass man mehr raus hat bei 1. als bei den anderen beiden...
    Die Nebenverdienstfreibeträge habe ich bei 1. und 3. noch nicht mal dazugerechnet....
    Außerdem bekommt man bei 1. und 3. die Wohnung finanziert (wenn sie "angemessen" ist).


    Nun ist die Frage....ist es ok diese Hilfe anzunehmen da man sonst Gefahr läuft auf der Straße zu landen?


    Ich meine er möchte ja arbeiten...nur wenn er den Job als Teilzeit alleine macht hätte er ja +- 0 raus vielleicht....hier fehlen ja die Fixkosten im Monat.


    Welche von den 3 Varianten seht ihr als OK an....ich betone: es soll den Start in ein neues Leben nach der Trennung ermöglichen...Vollzeitstellen stehen momentan nicht zur Verfügung...jedenfalls bisher keine Zusage....


    Ich freu mich auf eure Meinungen...

  • Ich arbeite im Sozialamt, von daher kann ich dir ein bisschen weiterhelfen.


    45 qm sind pro Person für ne Wohnung angemessen. Der Preis richtet sich nach dem jeweiligen Mietpreisspiegel deiner Stadt, den kann man sich kostenlos besorgen. Das Baujahr der Wohnung ist wesentlich.


    Ich würde den Teilzeitjob annehmen. Da hat man ja immer noch einen ergänzenden Anspruch an ALG II, wenns nicht ausreicht. Du hast den Einkommensfreibetrag da auch nicht in der Berechnung berücksichtigt. Von daher geht die Rechnung so nicht auf.


    Im Endeffekt, erstmal so viel arbeiten wie möglich, auch der Rentenkasse für später zuliebe und halt trotzdem ergänzend bekommen, wenn's nicht reicht. Das würde ich auf jeden Fall so machen. Und ggfls., wenn's denn möglich ist, noch nen 2. Job annehmen.


  • für was? schufften bis der arzt kommt, damit das exportland dtl. gut dasteht? :no:


    am besten 'nen ordentlichen job suchen; alle leiharbeits-, teilzeit-, und 400€-jobs ablehnen, bei denen man vgl.weise mit algII besser dastehen würde! so einfach ist das. und das bekommt man sogar schon auf den verschiedensten ämtern "im vertrauen" gesagt!


    und mal ehrlich: 58qm für über 500€? da würde bei uns hier aber kein amt mitmachen... ist natürlich von stadt zu stadt verschieden, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das für ein single so durchgehen würde... :gruebel:

  • Zitat

    Original von mar she
    für was? schufften bis der arzt kommt, damit das exportland dtl. gut dasteht? :no:


    Hm, so ne Einstellung würd ich ehrlich gesagt nie vertreten, weil ich persönlich grundsätzlich so ziemlich alles annehmen würde, nur um nicht Hartz4 zu bekommen, aber jedem dass seine.. :hmm:


    Außerdem vergisst du, dass auf das Einkommen ein Freibetrag angerechnet wird. D.h., je mehr man verdient, selbst wenn man trotzdem ergänzend Anspruch hat, je mehr hat man in der Tasche. Der Freibetrag - wie das Wort schon sagt - steht einem ja dann zusätzlich zum Regelsatz zur Verfügung..


    Von daher steht man in keinem Fall besser ohne Job, als mit da und je mehr Einkommen, desto mehr Knete im Monat (trotz Hartz).

  • Zitat

    Original von mar she
    ich finde es nunmal nicht so toll, wenn man trotz arbeit dem staat auf der tasche liegen muss. also "entweder..., oder..." ;)


    Aber immernoch besser als gar nichts zu machen und alles vom Staat zu bekommen. Außerdem denke ich ist es besser wenn man bei einem Bewerbungsgespräch für eine Vollzeitstelle sagen kann dass man gearbeitet hat, und sei es nur für 400€. Arbeiten ist immer besser als nichts tun und das in jeglicher Hinsicht. Das gilt außerdem auch für einen geregelten Tagesablauf usw.
    Deshalb finde ich deine Einstellung ehrlich gesagt nicht so toll... um es mal milde auszudrücken!

  • also hier in meiner region denken alle leute so wie ich auch. die arbeitgeber müssen das mal merken, dass sie mit ihren billiglöhnen irgendwann mal auf die fresse fliegen... dass dafür dt. steuergelder draufgehen ist natürlich mist. da bin ich deiner meinung. auch was den tagesablauf usw. angeht. aber ich würde mich nie für 800€ in einem schichtsystem verkaufen, um dann noch auf's amt rennen zu müssen, damit man wenigstens die miete gezahlt bekommt... da ist man sowohl psychologisch als auch physiologisch gesehen nach spätestens 5 jahren ein wrack!
    oder würdest du 6 tage die woche als "leiharbeiter" oder "teilzeitkraft" deinen körper kaputtmachen, und dann noch jeden monat auf's amt rennen wollen? ich denke nicht! :no:

  • da der Thread ja hauptsächlich aus einer "Wohnungsuche" entstand.
    Es gibt Ersteinrichtungsgeld. Wie du geschrieben hast, hat dein Bekannter weder Küche und ne ansonsten eher sperrliche Ausrüstung.


    Ich weiß nicht genau was die Bedingungen sind, aber 900 Euro sind schonmal ein kleines Polster seine Wohnung zumleben sinnvoll auszustatten.


    viel erfolg



  • Also zu Fettgedruckt Nr. 1:
    Ich habe doch geschrieben dass es momentan keine Zusagen gibt im Vollzeitbereich....nur muss man sich ja Gedanken machen was man macht und wie man klarkommt wenn man keine Vollzeitstelle bekommt.


    Wichtig ist ihm auch zu arbeiten...und wenn er bei dem 400€ Job bleibt.....jedoch reicht der alleine einfach nicht um eine neue Existenz aufzubauen.


    Zu Fettgedruckt Nr. 2:
    Auch da habe ich geschrieben dass diese Wohnung wahrscheinlich nicht als "angemessen" durchgehen würde. Ich habe sie nur zur Beispielrechnung genommen um zu sehen ob ich das Ganze richtig rechne...denn das ist eine Wohnung (wie auch schohn gesagt) die im selben Haus ist....da der Vermieter mit ihm in der Vergangenheit gut klargekommen ist möchte er ihn gerne behalten....hat aber leider nur die Wohnung momentan frei....Provision würde er ihm sogar auch nicht abverlangen (obwohl die Wohnung schon beim Makler ist)



    Zum Thema Ersteinrichtungsgeld:


    Ich meine im Gesetz stand dass es nur für wirklich die erste Einrichtung gilt und nicht wenn man umzieht...
    (Er ist nach dem Elternhaus direkt mit der Freundin zusammengezogen und danach noch einmal umgezogen mit Freundin; Möbel gehören fast alles ihr).



    Mayflower
    den Freibetrag hatte ich berücksichtigt nur habe ich nicht alles hier aufgeführt was der Rechner aufgelistet hat damit es nicht noch voller hier wird.
    Bei Aushilfe ist der Freibetrag 160€ und bei Teilzeit war der 264 €.


    Ich habe mir letzte Nacht den Kopf kaputt gerechnet deswegen hilf mir bitte mal bei den Problemen:


    1. Wieviel hätte man denn bei dem Beispiel bei Teilzeit + ergänzendem Hartz 4 im Monat übrig? Weil du meintest ich habe was falsch gerechnet.
    2. Es gibt ja den befristeten ALG I Zuschlag. Wird der von dem vollen ALG I Betrag berechnet?? Denn er arbeitet ja schon als Aushilfe und bekommt ja dadurch vom Gehalt jeden Monat was abgezogen.



    Danke für die Antworten....

  • Wenn die Freundin in der alten Wohnung bleiben sollte, dann würde ich deinem Freund von einer Wohnung im gleichen Haus abraten, auch wenn die Konditionen gut sind. Begegnungen im Hausflur führen nach einer Trennung nur zu Stress. Sollte sie sich auch eine andere Wohnung suchen (müssen) dann ist gegen die neuen Wohnung im gleichen Haus nichts einzuwenden. Wobei ein bissel Veränderung und Abstand meistens nach einer Trennung nicht verkehrt ist!


    Zum eigentlichen Thema: Lieber Arbeiten als dem Staat das Geld aus der Tasche ziehen. Aber abzocken lassen sollte man sich auch nicht. Wenn sich nichts findet, dann kann man auch erst das ALG nehmen und sich mal nach Umschulungen oder Weiterbildungen umschauen. Und noch ein Rat: Nicht auf das Arbeitsamt verlassen. Verlässt du dich auf die, dann bist du verlassen. Ich rede da nicht aus eigener Erfahrung, aber ich kenne Menschen, die sich mit dem Arbeitsamt rumschlagen (mussten) und damit nicht glücklich wurden. Jobs haben die nämlich auch keine...


    By the way: Man kann auch in ein Wohnheim ziehen. Machen ja viele Studenten. Ist meist sehr günstig und die Möbel kann man in der Regel übernehmen!


    Ich wünsche deinem Freund viel Glück und Erfolg!


    greetz West :shy:

  • Ganz ehrlich, er soll sich nicht verrückt machen, den Teilzeitjob nehmen, ergänzend beantragen und sehen was bei rum kommt! Wie schon oben beschrieben, man hat ja dann auch mehr in der Tasche wg. dem Freibetrag. Außerdem, ein Teilzeitjob sieht im Lebenslauf immer viiiel besser aus, als was anderes und man zahlt noch ein bisschen was in die Rentenkasse ein! Also nicht soviel grübeln, den Job mit der meisten Arbeitszeit nehmen, fertig!


    Als Hinweis noch bei der Beantragung: Denk dran, Strom kostet extra! Und bei uns im Kreis gibt's noch ne Versicherungspauschale von 30,00 €, weiß nicht, wie das bei ihm aussieht. Außerdem kann man die Fahrtkosten zur Arbeit absetzen.


    Mir fällt zur Alternative für ne Wohnung noch ne WG ein. Ist mit den richtigen Leuten ziemlich nett und günstiger! ;)

  • kann da Marshe nur zustimmen,
    warum soll man sich den Arsch abarbeiten, während man mehr bekommt wenn man zuhause bleibt. Soll unser System ruhig mal auf die Fresse fliegen damit. Und von wegen Rente: Scheiss drauf mit einzahlen, wenn du anspruch hättest, gibt es sowas nicht mehr...also Rente in my Ass.


    Nun wenn ich dir einen Tipp gebe, werde ich womöglich noch verklagt, also gibts Stichpunkte, den Rest darf sich jeder zusammen reimen:


    HartzIV, Schwarzarbeit, Staat bescheissen, glücklich leben: Alles TOLL


    So, falls du damit was anfangen kannst, wünsch ich dir viel spass beim kassieren ;)


  • Ist wieder echt erschreckend, dass es so Menschen wirklich gibt.. Jedes weitere Kommentar in diesem Thread erspar ich mir da echt. :autsch:

  • Zitat

    Original von Nils van Bruuk
    HartzIV, Schwarzarbeit, Staat bescheissen, glücklich leben: Alles TOLL


    So, falls du damit was anfangen kannst, wünsch ich dir viel spass beim kassieren ;)


    *lach* Du bist ja drauf! Das ist ja nur noch krass!


    Ich frage mich ob, deine Aussagen mit dem dem Cannabis-Thread und der Schweinegrippe in Zusammenhang stehen


    greetz West :D


  • Ich persönlich hätte für diese Lebensweise ein viel zu schlechtes Gewissen.
    Aussedem setze ich mir selber Ziele, die ich erreichen will. Ich will immer weiter nach vorne und dafür arbeite ich hart.


    Das ist aber nur meine subjektive Sichtweise.


    Wenn jemand keine Lust hat für 2,50 EUR zu malochen, da er mit Schwarzarbeit und Sozialhilfe mehr bekommt, kann ich ihm da keinen Vorwurf machen.
    Solange solche Konstellationen möglich sind, hat das System versagt.


    Jeder der ehrlich arbeitet, sollte mit dieser Arbeit auch mehr verdienen, als er vom Amt bekommen würde.

  • Zitat

    Original von ellop


    Na die Einstellung lobe ich mir. Wieder einen Namen mehr den ich kenne, der kleingedruckt auf meiner Gehaltsabrechnung steht :rolleyes:


    :no:


    hihi...gewiss da steh ich drauf aber keine Angst nicht als bezieher einer Solidarleistung... :boxing: :D


    Nun für die jenigen die schwer Ironie herrauslesen können. Ich finde es auch nicht korrekt wenn Leute massiv den Staat bescheissen, aber jemanden Angst zu machen das er in 35 jahren keine Rente mehr bekommt weil er jetzt nix mehr einzahlt ist auch falsch, es ist erwiesen das in spätestens 20 jahren dieses Solidarsystem zusammen brechen wird. Also... was solls...


    Man muss das mal von zeit Seiten sehen: Warum sollte ein Mensch der in der Schule nix geleistet hat, so eben einen Hauptschulaabschluss nach der 9ten Klasse mit nur 4en auf den Zeugnis das recht haben, mehr zu bekommen als derjenige der sich in seiner Schulzeit auf den Arsch gesetzt hat, und was getan hat?


    Anderseits, derjenige der nur einen Hauptschulabschluss hat nun in der Gastronomie tätig ist, eine 6 Tage woche hat, davon so gut wie jedes Wochenende arbeiten muss und an Feiertagen ackern muss, 12 stunden am Tag, und nur mit 900€ netto am Monatsende auskommen muss bzw. Aufstockergeld beantragen muss.
    Ist das gerecht das die Person die im Büro sitzt nach einer 40 stunden woche und Wochenende frei am ende mit 1500€ netto nach hause geht, gegenüber den hart ackernden Gastronom gerecht? Gewiss auch nicht...



    Nur an wem liegt das alles? Muss man für 900€ arbeiten gehen? Nein, muss man nicht, niemand zwingt einen diesen Beruf für 900€ zu machen, es liegt an jedem selbst dahin zu gehen wo es mehr gibt, aber niemand macht es weil alle zu unflexibel sind, nicht von ihren Freunden getrennt sein wollen etc. Ja meine güte selbst schuld sag ich da nur.


    In Meck Pomm kriegt ein Jungkoch (Geselle) am anfang 900€ (netto)
    In NRW sind es mal eben 350€ mehr, durchschnittlich. In BaWü und Bayern sind es nochmal ein bisschen mehr, bzw. genauso wenig, in Österreich bekommt man ca. 600 - 700€ mehr als in Meck Pomm.
    So wo liegt also das problem mal für ein weilchen in Österreich zu arbeiten sich dort gute Kenntnisse anzueignen und dann wieder nach gut ausgebildeter Facharbeiter nach Deutschland zurück zu kehren um von dem gesparten Geld einen Meisterkurs zu besuchen um seinen Marktwert zu steigern? Und wenn mich dann in DE wieder keiner haben will, gehts wieder auf reisen, dorthin wo man mich will..punkt aus ende.


    Und ich denke, das man das so auf viele Branchen übertragen kann, viele Deutsche sind einfach extrem unflexibel und wollen lieber bei ihren Freunden und Alltag verbringen als sich umzustellen, mal was neues machen... Also, jeder der einen Niedriglohn annimmt ist selbst schuld.
    Achja Leute die eine Krankheit haben oder schon nah am Rentenalter sind, sind ausgeschlossen, aber der rest??Alle Unflexibel...

  • Zitat

    Original von Nils van Bruuk
    Man muss das mal von zeit Seiten sehen: Warum sollte ein Mensch der in der Schule nix geleistet hat, so eben einen Hauptschulaabschluss nach der 9ten Klasse mit nur 4en auf den Zeugnis das recht haben, mehr zu bekommen als derjenige der sich in seiner Schulzeit auf den Arsch gesetzt hat, und was getan hat?


    "Weniger heizen und n Pulli anziehen" oder was wird das hier?


    Ich kann die frustrierten Seelen sehr gut verstehen - Von akademischer Intelligenz werden sie abgeschrieben.
    15, 16 jährige, oftmals zurecht desorientierte, Jugendliche, auch oftmals aus armen und/oder bildungsfernen Umfeldern und/oder mit Migrationshintergrund, folge dessen die sprache Deutsch erst mit ...7 8 9 ... gelernt.


    Wieso sie das (theoretische) Recht haben gleichviel oder mehr zu verdienen? Weil wir in einem Rechtsstaat leben und nicht in einem Kastensystem.


    Zitat

    Original von Nils van Bruuk
    Und ich denke, das man das so auf viele Branchen übertragen kann, viele Deutsche sind einfach extrem unflexibel und wollen lieber bei ihren Freunden und Alltag verbringen als sich umzustellen, mal was neues machen... Also, jeder der einen Niedriglohn annimmt ist selbst schuld.
    Achja Leute die eine Krankheit haben oder schon nah am Rentenalter sind, sind ausgeschlossen, aber der rest??Alle Unflexibel...


    Patner, Kinder, Pflege in der Familie, Eigenheim, Heimat und noch weitere Verpflichtungen die nicht nur auf unflexibel zurückzuführen sind.
    Es kann doch nicht angehen das der Betroffene damit er halbwegs über die Runden kommt erstmal 1.000 km weiter wegziehen muss. Eine gute Alternative ist es sicher die du da aufzählst - aber ich finde diesen Umstand nicht gut.

  • Zitat

    Original von Nils van Bruuk
    [...] In NRW sind es mal eben 350€ mehr, durchschnittlich. In BaWü und Bayern sind es nochmal ein bisschen mehr [...] in Österreich bekommt man ca. 600 - 700€ mehr als in Meck Pomm.
    So wo liegt also das problem mal für ein weilchen in Österreich zu arbeiten [...] Und wenn mich dann in DE wieder keiner haben will, gehts wieder auf reisen, dorthin wo man mich will..punkt aus ende.


    Zwei Anmerkungen dazu:
    [list=1]
    [*]Ein wenig andere Lebenshaltungskosten außerhalb der Zone solltest Du in Deiner Rechung berücksichtigen. :rolleyes:
    [*]Das Problem mal "für ein Weilchen" woanders zu arbeiten wirst Du sicher aus einem anderen Blickwinkel sehen, sobald Du eine Familie hast - und damit meine ich nicht Mami und Papi. Mit Frau / Freundin und ggf. Kind(ern) oder mit einer Eigentumswohnung / einem Haus schaut es mit der Flexibilität etwas anders aus.
    [/list=1]

  • Zitat

    Original von Nils van Bruuk
    Nur an wem liegt das alles? Muss man für 900€ arbeiten gehen? Nein, muss man nicht, niemand zwingt einen diesen Beruf für 900€ zu machen, es liegt an jedem selbst dahin zu gehen wo es mehr gibt, aber niemand macht es weil alle zu unflexibel sind, nicht von ihren Freunden getrennt sein wollen etc. Ja meine güte selbst schuld sag ich da nur.


    Ich bin auch schon für 900 Euro arbeiten gegangen. Leider ist es in vielen Branchen so, dass sich Zeitarbeitsfirmen breit machen, die Facharbeiter mit einem lächerlichem Lohn abspeisen. Die Arbeitgeber freuen sich da natürlich. Ist viel Arbeit kann man mehr Personal bestellen, ist keine Arbeit da, kann man die Arbeiter einfach abbestellen. Da ist das beste Beispiel Schlecker. Die haben die Meisten rausgeschmissen und sie für ein Billig-Lohn über eine externe Firma wieder eingestellt.
    Ich kann die Leute verstehen, die keine Lust haben, arbeiten zu gehen. Besonders die Facharbeiter, die Vollzeit arbeiten, und jeden Cent umdrehen müssen. Leider gibt es viel zu viele Branchen, wo gelernte Arbeiter für einen Lohn arbeiten, wo manch Sozialhilfe-Empfänger mehr bekommt.


    Dennoch muss ich sagen: Ich kann nicht Tag für Tag in den Tag hineinleben. Nach ein paar Wochen würde mir die Decke auf den Kopf fallen. Mit einem Hartz-IV bzw.ALG1-Gehalt kann man sich den Tag auch nicht so spannend gestalten.

  • Finds echt irgendwie lustig wie schnell es hier zu einer Grundsatzdiskussion kommt....können wir das an anderer Stelle machen? Denn hier geht es um ein bestimmtes Beispiel....


    Und wie ich gesagt habe:


    Er möchte nur klarkommen und arbeiten....erstmal egal ob nur Teilzeit oder Aushilfe (man kann ja auch noch nen Zweiten Aushilfsjob annehmen)...der Aushilfsjob ist auch was ganz anderes als er in seiner Ausbildung gelernt hat (Kaufmann für Bürokommunikation) und der würde evtl in Teilzeit umgewandelt da die Vollzeitstellen momentan sehr rar sind...
    Aber viel größer ist momentan die Existenzangst....da immer noch keine Wohnung in Aussicht ist....


    Eine WG wäre ein Notfallplan....nach der Trennung muss man mal alleine wohnen (wenn man es bisher nicht getan hat)...


    Southern
    Sie ist quasi schon ausgezogen (zu ihrem Neuen). Nur die ein paar Sachen (Couch, Küche etc.) die ihr gehören sind noch da und die darf er noch so lange benutzen...



    Also bitte weiterhin Tipps und Meinungen zu dem konkreten Fall hier posten....Danke

  • Zitat

    Original von DJ Gamerino
    Sie ist quasi schon ausgezogen (zu ihrem Neuen). Nur die ein paar Sachen (Couch, Küche etc.) die ihr gehören sind noch da und die darf er noch so lange benutzen...


    Ich würde paar Tage bevor ich ausziehe, ihre Sachen verkaufen und mir davon was neues holen. Ein bisschen Nutzen (Kapital) das hier von Nöten ist sollte man sich gönnen.


    Ihr Neuer, kann's ihr notfalls neu kaufen und dein Bekannter brauch Geld - passt also alles.

  • Grundsätzlich habe ich immer die Meinung vertreten nie der Staat sondern nur du selber musst für dich sorgen.


    Nie Bafög, Hartz oder irgendwas genommen - doch als ich es mal 2 Monate brauchte als Übergang wollte mir Niemand was geben...


    Seit dem vertrete ich die Meinung nimm was du kriegen kannst, nimm es und habe kein schlechtes Gewissen, denn dem Staat bist du total egal.


    Soll keine Anstiftung zu irgendwas sein, aber ich würde mir nehmen was der Staat dir geben will bzw. deinem "Freund", die 1. Wohnung bekommst du komplett eingerichtet, warum also nicht... wenn du mal später eine brauchst, geben sie dir keinen Cent.

  • Zitat

    Original von Southern
    Neija schaut man in andere Länder, haben wir hier noch ein sehr gutes System mit Sozialleistungen. Woanders sitzen die Leute auf der Straße. Also kann man alles relativ sehen!


    greetz West :yes:


    word!
    nur, wenn ein staat soetwas anbietet, dann sollte es auch hand und fuß haben, und nicht wie bei uns nur solche halben sachen... :rolleyes:

  • Zitat

    Original von Southern
    Neija schaut man in andere Länder, haben wir hier noch ein sehr gutes System mit Sozialleistungen. Woanders sitzen die Leute auf der Straße. Also kann man alles relativ sehen!


    greetz West :yes:


    Birma, Sudan, Columbien, Afganistan... das ist doch kein Maßstab für Deutschland - daher ist das Argument meiner Meinung nach irrelevant. Wir sollten das nach den Möglichkeiten betrachen die Deutschland aufweißt und die werden absolut nicht ausgekostet (zumindest nicht für das gemeine Volk).
    In meinen Augen ist das Sozialsystem nicht gut, weil es wesentlich besser sein könnte.