Massive Attack "Paradise Circus"

Track Rating
5.4 / 6
(16 Bewertungen)
  • Seit was weiß ich nicht wie vielen Monaten (Jahren?) habe ich euch keinen Track mehr vorgeschlagen. Aber wie ihr schon bemerkt habt, ist diese lange Leidenszeit nun zu Ende. Massive Attack haben am 8. Februar ein neues Album namens "Heligoland", der englischen Schreibweise unserer (fast) urdeutschen Hochseeinsel, herausgebracht und brillieren mit dem Track "Paradise Circus" ganz besonders. Es handelt sich hier um einen hervorragenden Downbeat-Track mit bedrückender Atmosphäre und epischen Streicheinlagen. Dazu gibts zärtlich gehauchte Vocals von Hope Sandoval, die sogar mir gefallen(!). Auf einschlägigen Videoplattformen wie vimeo findet man auch ein sehr explizites Musikvideo zu diesem Track, mein Tipp an euch: Come in and find out...


    Was aber noch interessanter daran ist, ist der nicht auf dem Album enthaltene Remix von Gui Boratto. Der Brasilianer mit dem Faible für smoothe Flächen und Bassgitarren à la Gabriel & Dresden hat sich nicht lumpen lassen und einen fantastischen Remix gezaubert. Man kann ihn entweder hier hören oder hier (legal) herunterladen. Das Piano im Zusammenspiel mit der Bassgitarre und den Vocals ist unbeschreiblich und versetzt mich zurück in die Blütezeit des Prog-Trance. Wie sagt man so schön: "Ich kanns nicht beschreiben - hammer, übernehmen Sie!"

  • Kann ich nur bestätigen...nicht nur das das Orginal seine Vorzüge hatt, nein so belebt der gute Gui Boratto den Track mit ganz neuem Leben und schaft es eine völlig neue Sichtweise zu schafen.


    Danke für die Trackvorstellung und für den Downloudlink. :)

  • Zitat

    Original von Trancienator
    Im Gui Boratto Remix eines der besten Werke die ich kenne!


    Hab von der Band zum ersten mal erst vor ein paar Tagen was gehört, in der Raveline stand nen Artikel über die.


    Sehr interessante Artists.


    Oha, das ist ne riesen Bildungslücke.


    Besorg dir mal das Album "Collected" mit DVD.
    Alle Singles, Bonus Tracks und alle Videos.


    Ist einfach ein muss

  • Zitat

    Original von Andru
    Wie sagt man so schön: "Ich kanns nicht beschreiben - hammer, übernehmen Sie!"


    Jaja, das ist hier mittlerweile zu einem geflügelten Wort geworden, aber bei solch einem wunderbaren Remix, wie Gui Boratto ihn hier zusammengeschustert hat, bin ich natürlich alles andere als abgeneigt, eine kleine Rezension folgen zu lassen. :D


    Mal ganz davon abgesehen, dass uns die beiden Herrengedecke von Massive Attack geschlagene sieben Jahre auf ein neues Album haben warten lassen und die Geduld bei dem ein oder anderen sicherlich zwischenzeitlich in Resignation umgeschlagen ist, kann ich nur jedem Tellerrandfetischisten empfehlen, in das neue Album der Briten hineinzuhorchen. Die darauf enthaltenen Tracks bewegen sich zwar zumeist in gemächlichen Rhythmen irgendwo zwischen Downbeat, Breakbeat und Triphop, sind aber vor allen Dingen durch ihre vor Ecken und Kanten sprühenden Arrangements, die vielen interessanten Gastvocals sowie ihre ganz eigene psychedelische Ader stets in der Lage, die geneigte Hörerschaft zu fesseln. Nicht anders verhält sich daher auch bei Paradise Circus, dessen düsterer Grundton glücklicherweise auch bei der brasilianischen Überarbeitung nicht verloren gegangen ist, sondern vielmehr in Kooperation mit einem überragendem Bassspiel in überzeugender Art und Weise auf einen geraden Beat übertragen wurde. Anfangs führt das Ganze mit seinen alternativen gebrochenen Drummingelementen, in deren Schatten sich bereits die ersten fahlen Flächenandeutungen aus dem Original heranschleichen, den Hörer zwar etwas an der Nase herum, spätestens mit dem ersten tiefen Griff in die Klaviatur baut der Remix im Untergrund aber nach vorn an. Mittlerweile haben sich auch die mystischen Flächenfragmente aus ihrer Umklammerung gelöst und leiten alsbald die erste Pianopassage der wunderbar melancholischen Tonfolge aus dem Original ein, nehmen jedoch zugunsten der Vocals von Hope Sandoval im weiteren Verlauf wieder Reißaus, um die Entfaltung einer organischen Bassline, für welche Gui Boratto sich wohl wieder einmal selbst die Bassgitarre umgeschlungen hat, aus gesicherter Entfernung zu verfolgen. Dabei ist es vor allen Dingen dessen Vielseitigkeit, welche das bekannte Piano-/Vocal-Zusammenspiel auf eine ganz neue Ebene zu transportieren vermag, die die düstere Atmosphäre nicht mehr ganz so beschwert auftreten lässt. Im anstehenden Kurzbreak fehlt diese Unterstützung dann zwar für einige Momente, eine an ein vorbeirauschendes Flugzeug erinnernde Klangwelle fungiert im weiteren Verlauf dann aber schnell als Startschuss für einen weiteren Auftritt der markanten Bassklänge, welche in Zusammenarbeit mit dem Drumming erneut für eine gesunde Druckverstärkung sorgen. Die nächste Unterbrechung lässt allerdings nicht allzu lang auf sich warten, präsentiert aber zur Abwechslung die gehaltvollen Streicher aus dem Original, welche sich im Folgenden schließlich auch mit den restlichen Elementen des Tracks verbinden und dabei ein für meinen Geschmack überragend sphärisch verdichtetes Finale einläuten dürfen. So lassen sich dann auch meine euphorisch angehauchten 5,75/6 erklären, welche nach dem subtilen Rückbau des Stücks zur feierlichen Übergabe bereitstehen... ;)

  • Den herrlich steppenden Remix von Breakage kenne ich zufälligerweise bereits. Letzten Sonntag lief der Track bei Klaus Fiehes selbstbetitelter Sendung, wo ich bereits aufhorchte und Tage später beim Tonspion unvermittelt wieder auf diese Granate stieß. Sehr interessant sind meiner Meinung nach die durchaus hardtrancigen Elemente. Breakage hinterlässt bei mir einen zackigen Eindruck.

  • Hope Sandoval - kenn ich natürlich - Mazzy Star Sängerin, mit einer Stimme zum Traurigsein. :hmm::D Somit muss ich sofort reinhören...


    Original: Yeah, die Mazzy Star Sängerin. :D Feine minmalistische Sounds, dieses Clapping, das gefällt mir, siehe Björk. Wobei Hope hier schon deutlich "normal" singt, normal klingt das anders bei ihr. Sehr feines Stück. 5/6 Quasi ihr 2010-Teardrop bzw. Protection. ;) Muss ich in das Album auch mal renihören.


    Jetzt bin ich heiß auf die Mixes, da geht noch was.


    Gui Boratto Remix: Huch, das klingt nice! Sehr schöner Rhythmus. Tolles deepes Piano, also die Richtung wurde hier nicht sehr verändert, aber dafür eine interessante Gitarre eingebaut. Finde Hope's Stimme wirkt hier durch das schnelllere Tempo noch ein bisschen besser. :yes: Würde das ganze ja als fast schon House bezeichnen, aber wird wohl auch ein guter Progressive Anteil drinnen stecken. ;) Ja, sehr stimmig, holt aus dem starken Original noch ein bisschen mehr raus. 5,25/6 vorab.



  • Danke für den Tip. :)


    Werd mir mal ein paar Hörproben anhören. :)