Artists: Reconceal & Andy Blueman
Track: The World To Come
Label: Perceptive Recordings
Release: 24.08.2009
Reconceal Mix
Andy Blueman Mix
Onova Remix
Alex Pich Remix
Soooo... nun erstelle ich endlich mal einen Thread zu dem nächsten Release auf Perceptive. Bei den Namen habe ich natürlich riesige Erwartungen und ich wurde, denke ich, nicht enttäuscht.
Der Reconceal Mix jedenfalls geht das Ganze recht treibend an. Die Bassline mag mir allerdings nicht hundertprozentig gefallen, die klingt in meinen Augen leicht (aber wirklich nur leicht) blechern. Mit den ersten Harmonien und Chor-Vocals geht es dann ins Break, wo die Melodie, die wirklich episch ist, vorgestellt wird. Die gesamte Melodie umfasst hier 32(!) Takte, was das Ganze fast schon unübersichtlich werden lässt. Insgesamt klingt mit der Sound hier aber etwas zu brav und unspektakulär. So gibt es von mir solide 4,75/6
Als nächstes nehme ich mir mal den Onova Remix vor. Dieser ist, wie auch erwartet, ebenfalls sehr energiegeladen. Schon früh treiben hier die ersten Harmonien ihr "Unwesen", bis später auch einige Klavierspritzer dazukommen. Hier gibt es im Break dann Streicher auf die Ohren. Doch auch hier sind im Hintergrund leichte Chorvocals, die mich an die Kirche erinnern, zu hören. Mit Klaviereinsatz geht es dann in den Mainpart. Auch hier kann mich die Bassline nicht vollends mitreißen, klingt aber besser als beim Reconceal Mix. Auch hier muss man die Übersicht behalten bei der 32-Taktigen Melodie. Später kommt noch ein schöner Synth hinzu, der das Ganze noch runder klingen lässt. Besser als der erste Mix, aber nicht ganz überragend. Gute 5,25/6 von mir.
Ich habe mit dem Thread gewartet, weil ich eine Hörprobe zum Andy Blueman Remix haben wollte. Und nun ist sie da. Die Bassline klingt hier jedenfalls gleich viel besser in meinen Augen. Viel voller und "rollender". Auch so ist das Arrangement "gut voll", von überall her fliegen Soundfetzen ins Ohr, immer mal wieder hört man eine wimmernde "Flöte" (?), unter Anderem direkt am Anfang der Hörprobe. Auch hier gibt es die ersten Harmonien vor dem Break. Mit der "Flöte" startet auch das Break. Dazu gibt es eine große, helle Fläche, Chorvocals, Trommeln im Hintergrund und wimmernde, klagvolle Streicher. Hier wird man von so viel "bombardiert", dass man den Überblick komplett verliert. Im Gegensatz zu den anderen Mixen ist die Melodie hier irgendwie noch weiter ausgebaut. Mit den Streichern geht es weiter, sie werden lauter und irgendwie hat die Melodie keinen Anfang und kein Ende. Nach einer 24-taktigen Phrase wird selbige mit Streichermelodieabwandlung "wiederholt". Dann kommt der "Gesang" etwa mehr in den Vordergrund. Das Break dauert insgesamt 3 (!) Minuten und nach einer weiteren 24-taktigen Phrase, die sich jedoch von den Harmonien von den Vorangegangenen unterscheidet, kommen wir in den Mainpart. Im Mainpart selbst versuche ich dann, die Melodie vollständig zu analysieren. Das wird zum einen dadurch erschwert, dass der Hörer mit so vielen Klängen zu tun hat und zum anderen, weil sich die Melodie einfach nicht wiederholt. Nach 40 Takten setzt die Bassdrum kurz aus und ich denke, dass die Melodie von neuem ansetzt, aber dann wird schon wieder mit einem anderen Teil der Melodie weitergearbeitet, sodass ab dann die Takte 17 bis 40 des "ersten Melodiedurchlaufs" wiederholt werden, das Ganze noch bestückt mit einem leichten, kaum wahrnehmbaren Klavier, sodass wir insgesamt also eine 64-taktige Melodielinie haben, die man nicht in einzelne "Loops" unterteilen kann, sondern eine große Gesamtheit bildet. So etwas habe ich noch nicht erlebt... Ich weiß gar nicht, was ich noch zu diesem Track sagen soll, außer, dass er vielleicht von der Komplexizität der Melodie vielleicht schon zu anspruchsvoll ist für das, was wir "Trance" nennen. Ich jedenfalls musste den Track mehrmals hören, um mir überhaupt ein Bild davon zu machen und das Ganze grob einordnen zu können. Von der wehleidigen Flöte am Ende des Mainparts geweckt, bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als 6/6 zu verteilen. Auf eine Orchesterversion davon wäre ich gespannt, denn da steckt unheimlich viel drin, was alles vorher Gehörte (zumindest von mir) übertrifft.