Ghostproduction

  • Da dieses Thema immer wieder auftrat, und jetzt auch der Matt Lange grad ein Foto auf FB geteilt hat, möchte ich das Euch nicht vorenthalten, und habe mal diesen Thread hier gestartet...


    Wie der Matt bereits auf FB gefragt hat, frage ich Euch hier auch: Was oder wie denkt Ihr darüber?


    Ich für meinen Teil finde es irgendwie ok, aber auch irgendwie totalen Mist.
    Einerseits gibt es ja genug DJs da draußen, die es einfach draufhaben, aber nie ordentliche Gigs bekommen. Für diese wäre das eine tolle Sache, sich einen "Engineer" zu beauftragen, und am Ende dadurch bekannter zu werden. :yes:
    Aber auf der anderen Seite könnte dieses, ich nenne es mal vorsichtig "System", auch unsere elektronische Tanzmusik-Szene noch ganz kaputtmachen, und mit "NoNames" regelrecht überschwemmen, welche vielleicht am Ende nichtmal gute DJs sind/waren! :no:



    Achja, eh ich's vergesse:
    Die Email war übrigens ein Fake! D.h. das Geld wäre in diesem Falle auch noch weggewesen!

  • Grundsätzlich halte ich gar nix davon.


    "You get the credit, fame, girls and DJ gigs.. we only get a small fee from you, thats it." :autsch:


    Klingt für mich unseriös und nach Bauernfängerei.
    Wenn diese "Produktionsfirma" so erfolreiche Ghostwriter hat, wieso releasen sie dann nicht unter eigenem Namen ?!? :gruebel:

  • Zitat

    Original von Tommy42109
    Grundsätzlich halte ich gar nix davon.


    "You get the credit, fame, girls and DJ gigs.. we only get a small fee from you, thats it." :autsch:


    Klingt für mich unseriös und nach Bauernfängerei.
    Wenn diese "Produktionsfirma" so erfolreiche Ghostwriter hat, wieso releasen sie dann nicht unter eigenem Namen ?!? :gruebel:


    Wie gesagt, die Mail war ein Fake!
    Diese Mail soll nur zeigen, dass es halt auch Artists gibt, die das ganze (unseriös) im Hintergrund machen; und es da auch viele Fake-Firmen gibt! :no:


    Denn in der Tat gibt es auch eine professionelle Musikerplattform für so etwas. Nennt sich "Music XRay", und ist für beide Seiten eine gute Lösung, sowohl für suchende Produzenten, als auch für suchende Artists. Scheint mir aber noch relativ am Anfang zu stehen. Zumindest bekomme ich zwar immer Mails von denen wonach große Labels mal wieder Leute suchen, aber eben kaum elektronisches, was in "unsere" Richtung geht. Diese Plattform hat aber am Ende auch nichtmehr viel mit "Ghostproductions" gemeinsam, da es ja offiziell ist. :yes:

  • Naja was soll man davon halten ?? Viele der großen produzieren nicht selber, sondern Produzenten im Hintergrund machen es, so what ? Ich sehe darin auch keinen Untergang der Szene, es gibt halt Leute die können auflegen, andere die können produzieren. Wenn sich beide nun treffen und was daraus machen, joar viel Erfolg! Wenn du schon Angst hast das zu viele No Names den Markt fluten ( geht das eigentlich noch mehr als bisher schon?) dann würde ich die Schuld eher bei Software und Controller suchen :D


    Ich hätte damit kein Problem wenn einer Ghostproduktionen kauft, ist halt Outsourcing in einer anderen Kategorie :D :D :D

  • auch hier wird doch wieder was durcheinandergeschmissen. "ghostproduction" ist für mich eine völlig andere situation als ein dj, der für seine produktionen auf einen engineer zurückgreift. zwei völlig verschiedene paar schuhe.


    aber darüber zu diskutieren bringt auch einfach nichts.


    genauso regen sich manche leute darüber auf, wenn der producer nicht selber mastert, sondern das in einem masteringstudio machen lässt. das wäre betrug am fan etc etc.


    alles schon gesehen. :rolleyes:

  • Du übertreibst aber. Hier hat keiner darüber gemeckert, was Du hier anbringst. ;)
    Wie gesagt, ich finde's ok.
    Was ich nur schlimm finde ist, wenn so "Möchtegern Necomer-DJs" meinen sie müssten jetzt gleich schnell was produzieren, um bekannt zu werden, sie dann sich einen Produzenten "kaufen", der ihnen dann auf die Schnelle einen Hit produziert, und sie dann aufgrunddessen überall gebucht werden. Das finde ich echt arm sowas. Aber sonst stört's mich halt wenig, wenn neben Armin noch ein Benno sitzt, oder neben Paule noch ein BT (damals). :rolleyes: Das Endprodukt ist entscheidend. Nur ist es halt kacke, wenn man sieht, wie Leute, die vielleicht noch nichtmal auflegen können, durch solche "fremd produzierten" Tracks dann auf einmal in jedem Line Up stehen. Das nervt dann gewaltig. :upset:

  • naja dass djs es nicht schaffen vernünftig zu produzieren und sich dann wen dafür holen ist ja nichts neues. sven väth wäre ein beispiel, wo ja ein oder mehrere alben von den alter ego jungs produziert wurden. oder armin und jochen miller, wo hinter den produktionen immer benno de goeji (oder wie man ihn schreibt, benno von rank1 halt) steckt...


    und es gibt ja auch diverse andere beispiele für so ein vorgehen. sowas ist halt auch ein markt. ich erinnere da immer wieder gerne an rebecca black - friday. :D

  • Zitat

    Original von mar she
    Du übertreibst aber. Hier hat keiner darüber gemeckert, was Du hier anbringst. ;)


    nein ich übertreibe nicht. es war zwar nicht hier, aber in irgendeinem forum wurde darüber heftig diskutiert und es fielen ganz üble wörter. und das nur, weil xyz nicht selbst mastern.

  • Ich selbst kenne auch einige Leute die sich Tracks produzieren lassen um Gigs zu bekommen. Ich finde das jetzt nicht schlimm oder verwerflich.
    Aber ich finde, dass dann solche Leute auch dazu stehen müssen und sich wie mar she schon sagt, in den Vordergrund stellen und hier den Macker markieren. Da ich vom produzieren keine Ahnung habe, würde ich es persönlich auch in Erwägung ziehen, falls ich das überhaupt mal vorhätte. ;)
    Denn machen wir uns mal nichts vor. Geld regiert die Welt und nur mit einem bekannten Track bekommst Du auch Gigs auf Veranstaltungen. Und so schließt sich der Kreis wieder.


    Greetz

  • Benno co-produziert Armin, es ist nicht so dass er das komplette "Programm" für ih übernimmt und das auch erst seit einiger Zeit, die frühen Armin Sachen (welche durchaus die sind mit denen er sich überhaupt ins Rampenlicht gespielt hat) hat er in Einzelarbeit gemacht.
    So oder so, das ganze ist eh an der Tagesordnung und bei so manchen ist es auch gar nicht so weit öffentlich bekannt und solche Leute werden hier im Forum dann auch von vielen über den grünen Klee gelobt was für tolle Produzenten sie doch sind.
    Als Künstler halte ichs natürlich für ärmlich, noch schlimmer natürlich wenn als eigene Leistung dargestellt wird und man sich mit fremden Federn schmückt, aber ich kann natürlich versterhen dass der Reiz da ist beim Leuten die nur DJ sind so an mehr gigs zu kommen.
    Ebenfalls vorteilhaft sehe ich die Möglichkeit für Produzenten an der Sache Geld zu verdienen.


    Ein Blick bei www.discogs.com gibt übrigens auch oft einen ganz guten Einblick in wer wo dahinter steckt.


    Sturmfrisur
    Die meisten Nutzer solcher Foren verwechselt in der Regel auch immer mastering mit mixing, kann man also eh nicht ernst nehmen wenn die dazu was zu sagen haben.

  • @ Mar She, da man sich als DJ heutzutage aufgrund der einfachheit des Digitalen Mixings nicht mehr von anderen abheben kann, geht der Weg eben nur übers Produzieren. Wie du ja auch selber sagst, kommen Gigs oft nur wenn man erfolgreich released. Ich würde dafür nun sicherlich kein Geld ausgeben, weil mir das Thema einfach nicht wichtig genug ist. Wäre mir das auflegen in Clubs wichtig und der Weg über Ghostproduction einfacher, evtl sogar der einzige, dann würde ich das in Erwägung ziehen.
    Auch sehe ich kein Problem darin seinen Track zum Engineer fürs Mixing und Mastering abzugeben und dafür zu bezahlen.


    Ein simpler aber treffender Vergleich. Du kaust Dir einen VW Golf ( steht hier für schreibst eine Melodie). Diesen möchtest nun aber ganz toll umbauen, mit dickem Motor, fetter Anlage ect. Nun hast du die Möglichleit dir das Wissen dazu in Jahrelanger Arbeit selbst bei zu bringen, in der Hoffnung es wird so wie du willst, oder du suchst einen professionellen Tuner. Dieser kostet dann Geld, aber du hast dein Ergebnis ziemlich schnell. Nun fährst du mit deinem toll getunten Golf auf Treffen und gewinnst Preise damit. Nach dem was ich hier gelesen habe müsste ich die Preise für meinen tollen Golf nun ablehnen, da ich ihn ja nicht selber getuned habe.


    Ein anderer Punkt ist das viele Produzenten ( jdf. nach meiner Erfahrung) gut von Auftragsproduktionen leben können. Im Endeffekt ist das ein geben und nehmen und solange alles deutlich in den Credits steht habe ich damit absolut kein Problem!

  • Zitat

    Original von Soulcatcher
    @ Mar She, da man sich als DJ heutzutage aufgrund der einfachheit des Digitalen Mixings nicht mehr von anderen abheben kann, geht der Weg eben nur übers Produzieren. Wie du ja auch selber sagst, kommen Gigs oft nur wenn man erfolgreich released. Ich würde dafür nun sicherlich kein Geld ausgeben, weil mir das Thema einfach nicht wichtig genug ist. Wäre mir das auflegen in Clubs wichtig und der Weg über Ghostproduction einfacher, evtl sogar der einzige, dann würde ich das in Erwägung ziehen.
    Auch sehe ich kein Problem darin seinen Track zum Engineer fürs Mixing und Mastering abzugeben und dafür zu bezahlen.


    Ein simpler aber treffender Vergleich. Du kaufst Dir einen VW Golf ( steht hier für schreibst eine Melodie). Diesen möchtest nun aber ganz toll umbauen, mit dickem Motor, fetter Anlage ect. Nun hast du die Möglichleit dir das Wissen dazu in Jahrelanger Arbeit selbst bei zu bringen, in der Hoffnung es wird so wie du willst, oder du suchst einen professionellen Tuner. Dieser kostet dann Geld, aber du hast dein Ergebnis ziemlich schnell. Nun fährst du mit deinem toll getunten Golf auf Treffen und gewinnst Preise damit. Nach dem was ich hier gelesen habe müsste ich die Preise für meinen tollen Golf nun ablehnen, da ich ihn ja nicht selber getuned habe.


    Ein anderer Punkt ist das viele Produzenten ( jdf. nach meiner Erfahrung) gut von Auftragsproduktionen leben können. Im Endeffekt ist das ein geben und nehmen und solange alles deutlich in den Credits steht habe ich damit absolut kein Problem!


    Du hast das wirklich gut erklärt, und ich sehe das so wie Du.
    Ttrotzdem versuche ich es weiterhin ohne nennenswerte Releases an Gigs zu kommen. Man benötigt nur die entsprechenden Kontakte.
    Ich persönlich mag es halt nicht, wenn ich kleine House-/Minimal-DJs sehe, die eben erst seit max. 5 Jahren oder so auflegen, und nun anfangen zu produzieren, da vielleicht nur die halbe Energie reinstecken, und sich jemand Professionelles holen, der dann die anderen 50% macht. Am Ende steht nur der Name des kleinen DJs auf der Platte, und er wird auf einmal landesweit gebucht. Da könnt ich manchmal kotzen, wenn ich sowas mitbekomme. Dürfte dem ein oder anderen auch klar sein warum. Bei uns "Trancern" sieht das halt schwieriger aus, selbst mit "Ghostproductions", an Gigs zu kommen. :shy:

  • Naja, Produzieren und Mastering sind für mich zwei paar Schuhe.


    Die kreative Arbeit die den Track letztlich ausmacht ist die Produktion. Das ganze dann noch technisch verfeinern bzw "laut" zu machen ist ein anderes Handwerk das einfach nicht jeder beherrscht. Und da gibt es dann die Regel lieber abgeben als es selber zu verpfuschen.
    Ich bin eine Mastering Niete und würde wahrscheinlich ab einem gewissen Punkt auch von jemand anderem Mastern lassen.
    Und viele Labels wollen ja auch gar keine gemasterten Sachen, da sie Ihre eigenen Leute haben die da noch mal rübergehen. (War zumindest früher so). Also hatte man eh nicht wirklich eine Wahl.


    Und zum eigentlichen Thema sehe ich das ähnlich wie Daniel. Es gibt so einige Aushängeschilder bei denen ich sogar bezweifle das sie überhaupt nur eine Minute mitgewirkt haben. Co Produzieren wiederum finde ich völlig OK. Und bei Armin als auch bei Jochen Miller taucht Benno auch immer in den jeweiligen Credits auf, also ist er auch nicht wirklich ein Ghost.

  • Zitat

    Original von Pieter Baton
    Naja, Produzieren und Mastering sind für mich zwei paar Schuhe.


    Die kreative Arbeit die den Track letztlich ausmacht ist die Produktion. Das ganze dann noch technisch verfeinern bzw "laut" zu machen ist ein anderes Handwerk das einfach nicht jeder beherrscht. Und da gibt es dann die Regel lieber abgeben als es selber zu verpfuschen.
    Ich bin eine Mastering Niete und würde wahrscheinlich ab einem gewissen Punkt auch von jemand anderem Mastern lassen.
    Und viele Labels wollen ja auch gar keine gemasterten Sachen, da sie Ihre eigenen Leute haben die da noch mal rübergehen. (War zumindest früher so). Also hatte man eh nicht wirklich eine Wahl.


    Und zum eigentlichen Thema sehe ich das ähnlich wie Daniel. Es gibt so einige Aushängeschilder bei denen ich sogar bezweifle das sie überhaupt nur eine Minute mitgewirkt haben. Co Produzieren wiederum finde ich völlig OK. Und bei Armin als auch bei Jochen Miller taucht Benno auch immer in den jeweiligen Credits auf, also ist er auch nicht wirklich ein Ghost.


    Sehe ich auch so.

  • ich hab das im studium sogar gelernt, dass man bei eigenen produktionen prinzipiell jemand anderes mischen und mastern lassen sollte, eben damit auch ein entsprechender abstand und eine objektive bewertung des materials möglich wird.


    ist natürlich bei bands mit aufgenommenen takes was anderes als bei synthiemusik, aber daran, wen anders mischen zu lassen, find ich nichts schlimmes. bei jochen miller hab ich ehrlich gesagt keine ahnung, wie es genau läuft.

  • Zitat

    Original von mar she


    Du hast das wirklich gut erklärt, und ich sehe das so wie Du.
    Ttrotzdem versuche ich es weiterhin ohne nennenswerte Releases an Gigs zu kommen. Man benötigt nur die entsprechenden Kontakte.
    Ich persönlich mag es halt nicht, wenn ich kleine House-/Minimal-DJs sehe, die eben erst seit max. 5 Jahren oder so auflegen, und nun anfangen zu produzieren, da vielleicht nur die halbe Energie reinstecken, und sich jemand Professionelles holen, der dann die anderen 50% macht. Am Ende steht nur der Name des kleinen DJs auf der Platte, und er wird auf einmal landesweit gebucht. Da könnt ich manchmal kotzen, wenn ich sowas mitbekomme. Dürfte dem ein oder anderen auch klar sein warum. Bei uns "Trancern" sieht das halt schwieriger aus, selbst mit "Ghostproductions", an Gigs zu kommen. :shy:


    Ich versteh schon was du meinst und kann es auch nachvollziehen nur ist das eben die Realität. Teilweise zählt nicht das sein, sondern der schein.


  • Naja mar she, sind wir mal realistisch.


    Bekommt ein DJ gigs, weil er super gut auflegen kann oder weil er super gut vermarktet wird?


    Bekommt ein DJ gigs, weil er super gut auflegen kann oder weil er nen charts hit hatte?


    Bekommt ein DJ gigs, weil er super gut auflegen kann oder weil er Beziehungen hat?


    In allen 3 Fällen wird man sich gegen das Auflegen entscheiden müssen.


    Die Zeiten wo ein DJ sich im kleinen Club hochgearbeitet hat, danach ins Studio ging und danach nen Manager bekam sind vorbei.


    Heute bekommt man zuerst den Manager, dann das Studio und erst zum Schluss gehts in den Club, nur da nicht erst an die Bar, Ton etc. sondern gleich hinter die Plattenteller...


    Ich behaupte mal, dass viele Dj´s von heute vielleicht gute Übergänge können - software machts möglich, aber kein Gespür für die Musik haben - daher wirken auch so viele Dj´s set´s langweilig und ohne Heart & soul, sie haben es halt nie gelernt.


    Erst wenn mal viele Jahre vor Puplikum gespielt hat, kann man sich DJ nennen. Den Prozess des residents in einem Club, überspringen viele und das hört man dann auch bei den Events.

  • Hört sich hier so ein bisschen nach: MIMIMIMIMI an :D


    Hätte ich Kohle gäbe es bei mir 2 alternativen:


    Das Equipment alles selbst kaufen, und dann loslegen um dann nach 3 monaten verzweifelt aufzugeben weil ich zu blöd bin :-)


    Oder ich lasse mir einen Track unter meinen Namen schreiben, gebe demjenigen Kohle dafür das er das in meinem Namen macht. Er profitiert davon, ich profitiere davon.


    Nennt man... Outsourcing??? ;-) Macht doch jede dicke Firma, als ob ein Mercedes zu 100% aus Teilen besteht die alle in einem Benzwerk entstanden sind...


    Es ist nicht verboten, also darf es auch gemacht werden. Ohne scheiss ich finde das völlig Okay. Diese friede, freude, alles muss authentisch sein, geht mir derbst auf den Zeiger. Ein Dieter Bohlen singt seine Lieder ja auch nicht mehr selbst, sondern prostituiert DSDS-Z-Stars dafür. Da schreit doch auch keiner...