Dann mach ich heute einmal mehr mit einer provokanten These auf:
Großevents haben sich überlebt!
Wie gelange ich kleiner Partygänger nun zu solch einer radikalen These, da die großen Events ala Nature, Mayday, Rock am Ring etc. doch alle Profit abwerfen, massig Anklang beim Publikum finden und scheinbar den Zeitgeist wiederspiegeln (ich gehe fest davon aus, dass man auf einem der namenhaften deutschen Festivals nächstes Jahr Skrillex&Konsorten beobachten kann)?
Bin ich vielleicht einfach dem Festivalalter entwachsen? Mag sein, auch wenn es sicherlich ältere Semester auf den Veranstaltungen gibt.
Wandelten sich meine musikalischen Präferenzen einfach zu sehr? Auch das mag sein. Aber mal ehrlich: Wer hört schon sein Leben lang den gleichen Käse?
Der Punkt den ich hier ansprechen möchte ist folgender: Viele Events werden sehnsüchtig erwartet. Oftmals wird Ewigkeiten vorher ein Thread eröffnet, der nicht viel mehr als ein Datum enthält (welches idealerweise ein sich jährlich wiederholender Prozess ist). Anschließend wird wild spekuliert, ob die üblichen Verdächtigen im Raum der Big Names (A-League Acts) gebucht werden, die man mindestens alle 2 Jahre auf der Veranstaltung findet. Taucht ein Big Name nicht auf, ist die eine Hälfte enttäuscht und nörgelt, die andere froh. Neue Namen gibts nur wenige, an Deko etc. wird sowieso nur noch rumgenörgelt und ansonsten war früher eh alles besser. Wieso geht man dann eigentlich jedes Jahr auf dieselbe Scheißveranstaltung, mit den selben Acts etc.?
Nimmt man mehere dieser Events in kurzer zeitlicher Abfolge mit, beschwert man sich zudem noch darüber, dass viele Acts auf div. Events quasi identische Sets gespielt haben usw.
Kurz: Weshalb nimmt man all diese "Qualen" auf sich, wenn es kleinere Veranstaltungen, auch Festivals, gibt, die musikalisch mehr zu bieten haben (ein einzelner DJ kann ein breiteres Spektrum seiner Musikschublade abdecken, da er nicht so sehr Rücksicht auf andere artverwandte DJs nehmen muss). Hinzu kommt ein frischer Wind in Sachen Musik und es trollen sich auch weniger "Hipsterkids" auf solchen Veranstaltungen, denen es eigentlich nur ums Saufen geht.