Großevents

  • Dann mach ich heute einmal mehr mit einer provokanten These auf:


    Großevents haben sich überlebt!


    Wie gelange ich kleiner Partygänger nun zu solch einer radikalen These, da die großen Events ala Nature, Mayday, Rock am Ring etc. doch alle Profit abwerfen, massig Anklang beim Publikum finden und scheinbar den Zeitgeist wiederspiegeln (ich gehe fest davon aus, dass man auf einem der namenhaften deutschen Festivals nächstes Jahr Skrillex&Konsorten beobachten kann)?
    Bin ich vielleicht einfach dem Festivalalter entwachsen? Mag sein, auch wenn es sicherlich ältere Semester auf den Veranstaltungen gibt.
    Wandelten sich meine musikalischen Präferenzen einfach zu sehr? Auch das mag sein. Aber mal ehrlich: Wer hört schon sein Leben lang den gleichen Käse?
    Der Punkt den ich hier ansprechen möchte ist folgender: Viele Events werden sehnsüchtig erwartet. Oftmals wird Ewigkeiten vorher ein Thread eröffnet, der nicht viel mehr als ein Datum enthält (welches idealerweise ein sich jährlich wiederholender Prozess ist). Anschließend wird wild spekuliert, ob die üblichen Verdächtigen im Raum der Big Names (A-League Acts) gebucht werden, die man mindestens alle 2 Jahre auf der Veranstaltung findet. Taucht ein Big Name nicht auf, ist die eine Hälfte enttäuscht und nörgelt, die andere froh. Neue Namen gibts nur wenige, an Deko etc. wird sowieso nur noch rumgenörgelt und ansonsten war früher eh alles besser. Wieso geht man dann eigentlich jedes Jahr auf dieselbe Scheißveranstaltung, mit den selben Acts etc.?
    Nimmt man mehere dieser Events in kurzer zeitlicher Abfolge mit, beschwert man sich zudem noch darüber, dass viele Acts auf div. Events quasi identische Sets gespielt haben usw.
    Kurz: Weshalb nimmt man all diese "Qualen" auf sich, wenn es kleinere Veranstaltungen, auch Festivals, gibt, die musikalisch mehr zu bieten haben (ein einzelner DJ kann ein breiteres Spektrum seiner Musikschublade abdecken, da er nicht so sehr Rücksicht auf andere artverwandte DJs nehmen muss). Hinzu kommt ein frischer Wind in Sachen Musik und es trollen sich auch weniger "Hipsterkids" auf solchen Veranstaltungen, denen es eigentlich nur ums Saufen geht.

  • Warum besuche ich eine Großveranstaltung?


    Musik
    Für mich ist die Musik natürlich hauptsächlich der Grund. Ich habe mich nicht an der Musik von big-Names satt gehört. Ich weiss, was kommt (zumindest meistens ;)) und freu mich drauf.
    Ne größere Auswahl hab ich ja auch meistens (an DJs und Styles), und kann entscheiden, auf welchen Floor ich gehe bzw. was ich mir anhöre.


    Show
    Mir macht es einfach unheimlich Spaß, eine Laser-, Lichter- und Pyroeffektshow anzusehen.
    Solche Shows bekomm ich in kleinen Clubs etc. einfach nicht geboten.


    Stimmung
    Wenn ich auf einer Mayday bin und um mich herum Tausende von Gleichgesinnten "Mayday Mayday" schreien, dann ist das für mich einfach ein unglaublicher Gänsehaut-Moment.
    Da hat man einfach ein riesiges Zusammengehörigkeitsgefühl.


    Menschen
    Ich behaupte mal, dass ich ein ziemlich aufgeschlossener Mensch bin und mich immer drüber freue, neue Leute (mit den gleichen Interessen) kennenzulernen.
    Das passiert auf solchen Veranstaltungen recht häufig...



    Natürlich würde ich auch kleinere Veranstaltungen besuchen. Da ist das ganze meistens familiärer. Aber da ich auf dem Land wohne, schaut es hier damit ziemlich mau aus.
    Und wenn es dann mal ne kleinere Veranstaltung gibt, weiss ich ja auch nicht, ob mir die Musik gefällt, die dort gespielt wird.
    Wenn mir jemand sagen würde, der meinen Geschmack kennt: "Geh da hin, das ist geil!", dann mach ich das auch.
    Aber wenn ich doch eh schon weit fahren muss, dann auch dorhin, wo ich weiss, dass mir die Musik gefällt (und nicht auf gut Glück).


    Ich habe eine große Vorfreude bzgl. kommender (Groß)Events, das ist für mich persönlich ein Stück Lebensfreude.


  • Das ist lustig. Denn wenn ich bei mir nach diesen Kriterien vorgehe, kommt bei mir genau das Gegenteil raus.


    Musik
    Genau! Darauf kommt es an. Aber ich muss nicht erst zu irgendwelchen Großveranstaltungen fahren, um den Sound meiner Erfüllung zu finden. Da sind dann auch noch 5 DJs dabei, die mir nicht gefallen, 3, die ich nur so lala finde und für 2 DJs soll ich sonst was für Wege auf mich nehmen? No way, wenn ich weiß, dass im kleinen Club, bei dem ich in zwanzig Minuten bin, DJ XY spielt und dort ein Wahnsinns-Set (wie immer) hinlegen wird.


    Show
    Warum eine Million Laser und sonst was für Bühnenshows, wenn`s ein drückender Bass doch auch allein tut? Ablenkung von der mittelmäßigen Musik?


    Stimmung
    Ist meiner Erfahrung in kleinen Clubs IMMER besser, intimer, angenehmer!


    Menschen
    Siehe Stimmung. Allerdings gehe ich auch gar nicht mit der Prämisse daran, zwingend neue Leute kennenzulernen, sondern mir steht ein schöner Abend im Vordergrund!


    Ansonsten kann ich Skuz nur zustimmen. Denke aber, das liegt zum großen Teil auch an der Verschiebung des musikalischen Geschmacks.

  • Zitat

    Original von Clear_Blue
    Musik
    Genau! Darauf kommt es an. Aber ich muss nicht erst zu irgendwelchen Großveranstaltungen fahren, um den Sound meiner Erfüllung zu finden. Da sind dann auch noch 5 DJs dabei, die mir nicht gefallen, 3, die ich nur so lala finde und für 2 DJs soll ich sonst was für Wege auf mich nehmen? No way, wenn ich weiß, dass im kleinen Club, bei dem ich in zwanzig Minuten bin, DJ XY spielt und dort ein Wahnsinns-Set (wie immer) hinlegen wird.


    Is ja schön, wenn du einen Club hast, bei dem du nicht so weit fahren musst.
    Würde mich auch freuen, wenn ich sowas hätte.
    Aber leider gibts sowas hier nicht...

  • Ich finde man muss da ganz eindeutig zwischen den verschiedenen Festivals und Events unterscheiden - und ich finde es kommt auch immer drauf an, was man erwartet.


    Für mich ist das Licht dabei sehr wichtig - dabei aber nicht wie mir gerne unterstellt wird die Anzahl der Lichter / Laser, sondern viel mehr die Performance und die Athmosphäre die das ganze erschafft. Es geht eben darum einen Trancezustand zu erreichen - nicht nur durch die Musik, sondern durch das Zusammenwirkung von Licht, Lauter Musik und Partystimmung.
    Eben genau das worauf die ersten Großraves wie z.b. Tekknozid basierten.


    Auch war es bei mir immer so dass ich mit Gruppen feiern war - oft ein Fehler denn dann hat man die Situation das A, B, C den einen DJ sehen wollen während D, E und F lieber den anderen Mögen, dann gibts Diskussionen, schlechte Laune etc. Daher lieber zu 2 oder 4 Leuten. Ich hab mir da aber auch abgewöhnt, so eingefahren zu sein und mir am besten noch vorher nen Plan zu machen und wie ein doofer durch die Hallen zu tigern.


    Meine allerliebste Party von allen ist immernoch ein Festival - Nature One eben. Weil es einfach nirgendwo so schön und familiär ist wie dort. Dazu dieser Open Air Flor mit seinem ganz eigenen Flair und Sound, der Century Circus, wo ich jetzt Gänsehaut bekomme wenn ich dran denke wie die Leute da am jubeln sind wenn der Bass einsetzt...


    Unabhängig davon, denke ich schon dass sich bei den Besuchern - insbesondere in D - schon vieles verändert hat - es wird viel mehr getrunken, es geht aggressiver zu, das zerstört sicherlich für viele auch das Feeling.

  • Vielleicht sollte ich noch anmerken, dass ich meine These weiter oben verhältnismäßig mies und unstrukturiert begründet habe, da mir a) die Zeit fehlte und b) meine Gedanken dazu noch nicht wirklich geordnet sind.


    Eine der zentralen Fragen, die ich mir in letzter Zeit immer häufiger in diesem Zusammenhang stelle, lautet: Wieso unterstützt der Partygänger immer wieder den gleichen Kram durch seine Anwesenheit, wenn er sich im Endeffekt meist nur darüber aufregt, dass es früher besser war?
    Wieso gebe ich mich mit solch oberflächlicher sich permanent wiederholender Sch***e zufrieden?
    Selbstverständlich mag sich die Musik binnen eines Jahres wandeln, aber grob vereinfacht, kann man doch sagen, dass der Unterschied zwischen zwei Jahren verhältnismäßig bescheiden ausfällt. Da stellt sich dann die Frage, weshalb man sich 5 oder 6 Jahre in Folge den gleichen Kram servieren lassen muss. Eine triviale, aber keineswegs schlechte Antwort, würde mit der Liebe zu eben solcher Musik argumentieren. Nur finde ich es dann merkwürdig, wenn zu solch reinen Tranceevents wie einer ASOT Jahresparty, bei der quasi alles vertreten ist, was auch nur irgendwie mit Armada zu tun hat, danach das Gemaule groß ist, dass die Acts hauptsächlich ihre eigenen Produktionen gespielt haben und somit oftmals nicht an ihr sonstiges "Potential" heranreichen. Dieses Argument rekurriert auf das weiter oben angedeutet mit der Rücksicht auf andere DJs.
    Anderseits kann ich dann die jährlichen Diskussionen um den Tranceanteil bei Mayday, N1 etc. nicht nachvollziehen. Viele wollen mehr Trancer und am besten gleich verschiedene Stages, je nach Subgenre.
    Beispiel Mayday: Klar finde ich es nicht toll, wenn solch Pfeiffen wie Laserkraft 3D (was die nun wirklich sind, auch wenn man sie für ihren Erfolg respektieren sollte), auf der Mainstage rumhüpfen und ggf. die Stimmung killen, aber eine reine Trancestage wird dieser Veranstaltung nicht gerecht. Wenn man mal überlegt, wie die Mayday began. 1h für jeden DJ (abgesehen von Westbam, wenn mich nicht alles täuscht). Die Leute mussten auf den Punkt kommen und nicht erst 5 Jahre rumeiern. Es wurde einem komprimiert das Beste vom Besten präsentiert. Heutzutage gleicht die Mayday (und im besonderen Maße die Nature, vielen andren Open Airs) vielen anderen Events. Nur noch wenige Acts bereiten spezielle Sachen für diesen Termin vor. In diese Kerbe passt auch der Jahre alte Satz von Sasha, der meinte, dass die in UK einfach zu viele Festivals haben, auf denen der gleiche Kram läuft.
    Überlebt haben sich diese Großevents meiner Meinung nach einfach, weil es inzwischen zu viele von ihnen gibt, die sich zu wenig unterscheiden, also austauschbar sind. Da stampft I-Motion dann noch drei weitere Events aus dem Boden, Vandit und Euphonic (rein als Beispiel, die mir gerade einfallen), verleihen ihren Nights auch immer Eventcharakter oder machen "was Größeres", wie die WAO.
    Während Melt, Nachtdigital und div. andere vielleicht noch mit ausgefallenen Locations punkten können, sind viele Großevents einfach eine Ansammlung von Zelten oder finden gleich in einer Multifunktionsarena statt.
    Ökonomisch gesprochen: Der Markt ist mMn nach einfach übersättigt.

  • Zitat

    Original von Dennis Sheperd
    Wenn man musikalisch offen ist, kann man da auch einige Entdeckungen machen...
    Ich erinner mich an die Ruhr In Love 2010 (meine ich), wo ich Simon Patterson gehört habe.
    Eigentlich GAR nicht mein Sound, aber der Typ hat mich einfach nur weggeflashed.


    Es war die Ruhr in Love 2009 ;) Mensch, dass mußt Du doch wissen, an dem Tag war dort Dein erster Gig :) Du hast Recht, ich denke Simon hat einfach einen wunderbaren Spannungsbogen hingelegt, da war System drin. Ein Wellenbad. Ich finde das macht gute Djs aus: Einen eigenen Sound zu haben und diesen möglichst vielen Leuten über die Art des auflegens näher zu bringen, selbst denen die eigentlich gar nichts damit anfangen können, So bin ich auch von vielen DJs schon geflasht worden die normal ncht mein Stil sind.


    Problem vieler Großevents: Nur der Name der Djs zählt, selbst wenn diese mitlerweile keine guten DJs mehr sind sondern sich auf den Lorbeeren ausruhen und allenfalls noch Mittelmaß abliefern. Oder es werden Djs gebucht, die 2 Hits bei Beatport hatten aber nicht in der Lage sind ein gescheites Set aufzubauen, weil die Erfahrung fehlt. Ausgeglichen wird dies oft mit irgendwelchen Pyro-Shows und besonders vielen Lichtern. Das ist ja schön und gut aber dürfte nicht das wichtigste sein. Ich bin so gut wie nie nach Holland gefahren. Warum ? Es kostet ein Schweingeld, die DJ-Sets werden von MCs kaputgelabert, alles zielt auf Showeffekte und einen riesigen Hype ab, dass war mir schon vor Jahren irgendwie unangenehm obwohl ich die großen Trancedjs aus dem Gouda-Land damals noch allesamt super fand. Hinzu kam, dass schon Monate vorher die dummen Tickets verkauft wurden, obwohl noch gar kein Line Up feststand. Das war aber Vielen völlig egal und kurz vorher ist nunmal alles wieder ausverkauft. Also einfach abgehakt und diesen Hype gar nicht erst mitgemacht. Laut sagen darfste das eigentlich nicht...


    Ansonsten, warum geht man zu Großevents ? Weil es nicht besonders viel in Sachen Trance gibt. Weil man mit anderen Leuten zusammen feiert, Leute kennenlernt und auch nicht Lust hat auf dem Sofa zu versauern. Kleine Events sind schön und gut aber leider nehmen sie viele Leute nunmal einfach nicht an. Der Name zählt eben, und das ist sowieso mein allergrößter Kritikpunkt an unserer Szene. Viele interessieren sich nur für Hypes, große Namen und den Platz der DJMag Top Ten und wenn dann Guetta mal die 1 macht sind alle beleidigt obwohl dieses ganze Voting von vornerein sowieso nur ein einziger Blödsinn war........Ansonsten kann es im Club genau das gleiche s***ß Programm geben, Geld reagiert nunmal die Welt. Nur da kannste nicht zum nächsten Floor wechseln und mußt Dir den Müll-DJ die ganze Zeit antun.

  • Ich fahre sehr gerne zu Großevents, allerdings sind das auf's Jahr 2-3, daher scheidet der Kritikpunkt, dass man irgendwann genug hat und Monotonie einkehrt für mich nicht in Frage. Ich finde vor allem die Atmosphäre eines solchen Events großartig: in einer großen Halle mit tausend Gleichgesinnter zu guter Musik feiern dazu noch eine beeindruckende Lasershow.


    Die Ticketpreise an sich finde ich meistens sogar als fair, die "Nebenkosten" wie Anfahrt, Getränke, Garderobe... sind es, die die Ausgaben in die Höhe treiben aber bisher war ich bei keinem Event bei dem ich sage, dass es sich nicht gelohnt hätte.


    Ein großer Nachteil ist natürlich der Tourismus. Die Veranstalter buchen oft Acts die eins, zwei zweifelhafte Hits hatten um Leute zu locken, dementsprechend leitet natürlich auch die Qualität der Sets, und dieses Touristen- ublikum ist leider auch nicht das Wahre :upset:

  • Pro Großevents!! .. aber:


    Dann am besten nur Solo-"Konzerte" ala "Armin Only", "Tiestos TIC/EOL" oder "Full on Ferry"!


    Warum: Weil ich persönlich lieber in ein 8-Stunden-Set mit allen drum und dran "eintauche" (!), als 8-DJs mit 60 Minuten Spieldauer zu hören .. das reisst mich irgendwie raus ..


    Aber trotzdem besuche ich die "Soundtropolis" etc. und auch kleinere Events :-)

  • Zitat

    Original von Dennis Sheperd
    Wenn man musikalisch offen ist, kann man da auch einige Entdeckungen machen...
    Ich erinner mich an die Ruhr In Love 2010 (meine ich), wo ich Simon Patterson gehört habe.
    Eigentlich GAR nicht mein Sound, aber der Typ hat mich einfach nur weggeflashed.


    Muß das echt mal aufgreifen, weil der Nachfolgende DJ garnicht zu meiner Musikrichtung passt aber ich bis HEUTE noch von schwärme von einer der JEMALS besten Abschlussets ever!!!


    Yoji Biomehanika Live Trance Energy 2005


    www.youtube.com/watch?v=fw0ICD45PAI


    Das war so irre - Stimmung - Musik - Performance :D :D :yes: :yes: :huebbel: :huebbel: :huebbel:


    Zum Thema


    Nature One -> Arbeiten :D :D Stimmung unter einander sowie Zusammenhalt der Mitarbeiter ! Zudem noch gute Musik :D


    Musik


    Es spielt nicht jeder DJ den selben Kram - sondern eigentlich immer andere Sets - zumindestens bei denen die ich erlebe ;):p


    Show


    Licht ist sehr wichtig für mich - spielt gerade auf Festivals einen großen Stimmungsbeitrag ein ! Bin aber auch ein Laserjunkie der die Teile echt liebt und wenns ne geniale Inzennierung ist noch besser !!


    Stimmung


    Kann man selber erzeugen :D :D :D


    Menschen


    Ich treffe und lerne auch immer wieder neue Leute auf Festivals /Events kennen . Das ergibt sich aber eigentlich immer - jedenfalls bei mir :D


    Zudem sind die Leute bei Tranceevents recht offen und tolerant - nicht zu vergessen die gute Laune :D

  • Zitat

    Original von Martin F. Lizard
    Ausgeglichen wird dies oft mit irgendwelchen Pyro-Shows und besonders vielen Lichtern. Das ist ja schön und gut aber dürfte nicht das wichtigste sein.


    das wichtigste sicher nicht aber bedeutend find ich es schon. eben weil es die Atmosphäre schafft und emotionen verstärkt. da macht es für mich bei trance auch echt nen unterschied... dreckiger techno in nem kleinen ranzigen club, das passt das ist ok - aber ich hab auch z.b. in köln oft genug bei trance in der e-küche gestanden und mir nur gedacht...trance und diese location, das passt nicht.


    wenn ich musik fokussiert und mit dem bestmöglichen sound hören will, setz ich mich daheim mit meinen studiokopfhörern hin - da klingen die bässe dicker, die höhen feiner und auch sonst ist alles vom sound her besser. ich gehe aber eben NICHT auf eine party um musik in bestmöglicher qualität zu hören. darum geht es ja eben nicht!! es geht doch um tanzen, fallen lassen, altag vergessen, raven eben!


    egal auf welcher party sei es (trance) energy, mayday, nature oder was auch immer hab ich eigentlich immer meinen spaß gehabt - ich finds da einfach wichtig sich auch mal treiben zu lassen, die party eben mit zu machen. ist genau wie bei den djs - es ist mir scheißegal was irgendwer da spielt, ob der paule jetzt schranz per ableton spielt oder der schulz mit vinyl rumscratched, das wäre mir alles egal - solange die stimmung passt, man spaß hat und den alltag vergessen kann. darum geht es doch bei parties!


    zu skuz:


    ich denke das problem liegt da mehr bei den veranstaltern, z.b. find ich bei iMotion zumindest die soundtropolis und die toxicator völlig überflüssig, aber man braucht wohl die kohle. ähnlich ist es auch bei den asot events. ein großevent und musikalische vielfalt müssen sich ja nicht widersprechen - wenn man sich z.b. mysteryland, tomorrowland, emporium oder ähnliche niederländische festivals anschaut, da ist von hardcore bis kommerzhouse alles dabei und es funktioniert wunderbar.


    auch die trance energy war immer wesentlich vielfältiger als die ASOT (man denke mal an die hard stages mit yoji, scot project und diversen anderen freaks und die club stage mit dj jean - hat mal niemanden gestört...) - aber dieses konzept funktioniert eben nicht mehr da die tolle armada-"trance family" eben außer asot trance nichts mehr hören will.

  • Ich kann den Alltag aber nicht vergessen wenn ich mit Alltagsmusik zugeduddelt werde. Sorry ! ich gehe ja gerade auf Trance oder Technoveranstaltungen um dort etwas anderes zu hören, um mich da fallen lassen zu können. Das geht nunmal nicht bei billigen Hits oder Musik die sich anhört, wie das was jeden Tag im Radio kommt. Wenn die Musik nicht atmosphärisch ist, dann schafft es die beste Lightshow auch nicht mehr, sonst kannste ja gleich auf manchen Events Justin Bieber hören. Aber bei den Schräbbelanlagen hörst Du ja sowieso oft nicht mehr wenn sowas läuft. :D
    Ich fand den Heavensgate Floor 2009 auf der Soundtropolis echt toll. Feine Musik, nette Leute, gemütliche Atmosphäre. Aber den hast Du ja gleich runtergemacht, weil Dir nicht genug Zeug an der Decke hang. :no:

  • ..., ich bin mir nicht ganz sicher. Hast du jetzt überwiegend ein Problem mit der entsprechenden Klientel und ihrem Gemaule sowie ihrer Inkonsequenz oder mit der Veranstaltung :happy:? Beides kann ich durchaus nachvollziehen.


    Großveranstaltungen haben sich meiner Meinung nach noch nicht überholt. Da sie nach wie vor eine Bandbreite an DJs und Producer zur Verfügung stellen, welche ich so in einem Jahr nicht zu sehen bzw. zu hören bekäme, sei es Mayday, Nature One, SonneMondSterne, We are one usw. .


    Ich denke, dass es einfach viel mit der eigenen Erwartungshaltung zu tun hat.


    Ich z.B. stelle überhaupt keine Ansprüche an Licht. Je dunkler, desto besser. Stellt mir nun der Veranstalter Laser, Projektoren, LED-Wände, usw., usw. hin, dann finde ich es nett, benötige es aber nicht wirklich. Anders ist es da wiederum mit dem Sound. Es gab z.B. noch nie eine Vandit-Night, was für mich eigentlich kein Großevent ist, auch wenn es vielleicht so dargestellt wird, bei der mich der Sound enttäuschte. Sicher, man kann das mit einem Festival nicht vergleichen. Da rege ich mich, aus meiner Sicht zu recht :D, jedes Mal bei der Mayday auf, dass der Sound im Empire so grottig ist. Denn der Sound ist für mich verantwortlich für eine schöne Party. Schließlich ist es die Musik, die mich immer noch dahin zieht und antreibt. So hatte es sich z.B. dieses Jahr ergeben, dass trotz Unkenrufen, auch hier, für mich der Freitag der schönste Abend auf der Nature One war. Nun muss ich natürlich auch erwähnen, dass ich sämtliche Facetten der elektronischen Musik höre. Da war an diesem Abend halt der Century Circus mein Zuhause. Was ich vom Open Air Floor halte, kennen vermutlich die meisten. Es ist einfach ein abgehalftere von Namen. Namedropping, The Dome Light. Trotzdem höre ich gerne Paule und Ferry auf dem selbigen.


    Dem Veranstalter kann ich da auch keinen Strick draus drehen. Ihm geht es einfach nur ums Geld. Nicht mehr und nicht weniger. Nicht umsonst ziehen sich die Älteren immer mehr zurück. Lustigerweise fällt mir in dem Zusammenhang der Spruch vom Uli ein:"Für die Scheißstimmung seid ihr doch selbst verantwortlich." Das Einzige, was ich mir für den Veranstalter wünsche, wäre die Einsicht, dass weniger tatsächlich manchmal mehr ist und auch bedeutet.


    Hmm, wenn es also nicht die Musik ist, nicht die DJs und auch nicht die Veranstalter sind? Wer ist es dann?


    Die elektronische Musik und gerade Trance ist ein weltweites Phänomen; "A State of Trance", "Trance around the World", "Global DJ Broadcast", usw. . Wenn ich mir die ganzen Flaggen im Event-Bereich anschaue, ist der gemeine Trancer ein Global-Player. Er hat anscheinend relativ viel Geld zur Verfügung und kann demzufolge auch an den meisten Festivals dran teilnehmen. Denn anscheinend reicht ihm Germany nicht. Wenn man sich dem fügt und untergibt, hat man selber Schuld. Dass dann irgendwann ein Overkill entsteht, ist aus meiner Sicht unvermeidlich. Wir haben hier sogar ein prominentes Beispiel. Dies wird natürlich durch den Veranstalter forciert. Muss denn wirklich jede 50. Sendung mit den immer gleichen Protagonisten gefeiert werden? Wer an solchen Reihen teilnimmt, hat auch hier wieder selber Schuld. Wenn er dann nämlich zurückkommt und mäkelt, hat er eindeutig vergessen, worum es geht. Wenn er es dann auch noch auf Deutschland projiziert, kann er nur scheitern. Er hat dann nämlich vergessen, dass die Trance-Szene hierzulande nichts zu melden hat und der Kreis einfach zu klein ist. Hier sollte man viel lieber die Zeit, Energie und Geld in die Partys in Köln, Hamburg, Frankfurt, Greifswald, Dresden und Berlin investieren. In die Partys, die hier von den Mitgliedern dieses Forums organisiert werden. Denn hier findet man etwas, was man auf den Festivals nicht mehr findet:


    "Zusammengehörigkeitsgefühl"

  • ich mag großevents generell nicht. deswegen war ich noch nie auf 'ner mayday oder nature one. das größte war bis jetzt die we are one in berlin, aber da war eben das line up überschaubar. und das ist das, was bei mir an erster stelle steht, ich muss mich auf einen abend einstellen können, und das kann man bei großevents mit gefühlten 100 djs einfach nicht machen. :no:
    dann lieber kleine partys nebenan besuchen, wo man sogar mal mit freunden weggehen kann, und quatschen, 'nen bissel was trinken, und vielleicht sogar tanzen, wenn man mag. aber bei großevents ist man doch größtenteils nur am staunen, mit leuten quatschen, umherrennen (getränke/toilette) etc.
    als dj würde das dann anders aussehen. da kann das event nicht groß genug sein. :D aber als gast will man etwas geboten bekommen, auch mal über den tellerrand schauen, und wenn ich mir partys wie in prag nächstes jahr anschaue, kann ich nur die augen verdrehen. man weiß doch garnicht, wo man zuerst hingehen soll bei solch riesen line ups. und dann stören mich auch solche partys, weil sie die kleinen kaputtmachen. selbst in tschechien wirkt sich so ne riesen party z.b. negativ auf kleinere in bsp. ostrava (fabric) etc. aus. das sehen die meisten aber nicht. die sehen immer nur: "ein hammer line up, da muss ich hin". und 2-3 monate später merkt man, dass das geld für kleinere events in der großstadt nebenan nichtmehr reicht. darüber könnte ich mich jedesmal aufregen... :upset:
    insofern verstehe ich auch den skuz. vielleicht liegt es in der natur des menschen, dem jäger und sammler, der einfach so viele djs wie möglich in seinem leben sehen will, und die partys immer größer und "besser" werden müssen. das nervt einfach nur, denn das zeigt mal wieder, dass hier keiner dazugelernt bzw. sich mal weiterentwickelt hat... am ende meckert man dann trotzdem noch. echt schade sowas. :gruebel:


    nachtrag:
    danke starchaser. der text ist super. genau das denke ich auch! :yes:

  • Wie kann man denn behaupten, dass man ein Großevent nicht mag, wenn man sich sowas noch nie angeschaut hat?
    Und evtl. dann sogar selbst mal dort auflegen möchte? ^^
    An erster Stelle steht für mich die Nature One. Jeder der nicht selbst mal dort war, kann sich nicht im geringsten vorstellen, was da los ist.


    Ausserdem besteht nicht jedes Großevent aus 100 DJs, siehe Transmission.


    Wenn ich ein Event besuche, egal ob groß oder klein, verbringe ich die meiste Zeit mit tanzen, genießen, einfach Spaß haben (vorausgesetzt, die Musik passt).
    Dabei spielt es keine Rolle, ob da jetzt eine Show gemacht wird, dass mir die Augen rausfallen.


    Dadurch hab ich halt einfach NOCH MEHR SPASS ;)

  • ich stehe halt lieber vor tausenden von leuten, und feiere mit denen, als mich stundenlang durch riesige massen zu zwengen, um mal auf toilette oder zur bar zu kommen. klar, kann bei kleinen va's genauso passieren, aber da hat man kein riesen gelände.
    generell würde ich mir ne nature one oder mayday auch mal antun wollen. aber dann nur 1 tag mit hotel und dann muss da auch das abendliche line up auf dem main floor passen, bzw. auch das wetter und es darf kein gedränge sein. so gehe ich halt an partys ran, wenn ich plane. so meckert man am ende auch nicht, wie scheiße es doch war, und rennt trotzdem wieder das nächste mal dorthin, in der hoffnung es würde vielleicht besser werden. man sieht's ja, die partys werden schöner und schöner, aber das drumherum immer schlechter. ;) und ja, solch eine meinung kann man sich auch bilden, ohne dabeigewesen zu sein. das internet gibt einen genug infos heutzutage...

  • Auf Großevents ist es oft einfacher, aufs Klo zu gehen oder Getränke zu bekommen.
    In unserer Dorfdisco steht man teilweise schon mal ne halbe Stunde an, das ist mir auf so nem Festival noch nie passiert. Da gibts genügend Personal...


    Ich war nur ein einziges mal der Meinung, dass ein Event scheisse war. Und das war heuer die Energy in Utrecht.
    Ansonsten gehör ich aber wirklich nicht zu den Leuten, die alles schlecht reden.


    Ich bilde mir meine Meinung immer gerne selbst. Meine Freundin sagt auch, Techno sei scheiße. ;)

  • ja, das ist mir klar. ich lasse mir da auch nicht von anderen leuten reinreden. ich bilde mir meine meinung, indem ich mir infos auf den offiziellen seiten hole (bilder/videos/forenbeiträge), und wenn ich da sehe, dass sich 70% der leute über ein und dieselbe sache beschweren (z.b. hoher proll-anteil bei imotion-events), oder ich eben sehe/höre, welcher dj da was spielt, dann war ich bis jetzt froh nicht dabeigewesen zu sein, weil ich es einfach für rausgeschmissenes geld am ende gehalten hätte, welches man hätte besser in kleinere va's nebenan stecken können... ;)

  • Zitat

    Original von starchaser078
    ..., ich bin mir nicht ganz sicher. Hast du jetzt überwiegend ein Problem mit der entsprechenden Klientel und ihrem Gemaule sowie ihrer Inkonsequenz oder mit der Veranstaltung :happy:? Beides kann ich durchaus nachvollziehen.


    Beides! Hinzukommt noch, dass nicht mehr die Musik im Mittelpunkt steht, sondern es nur noch nach Namen geht. Man will am liebsten auf jeder Veranstaltung reine Trancefloors, noch mehr große Tranceevents, noch mehr DJs, aber ja nicht die Vergessen, die immer da sind, noch mehr Größenwahn! :autsch: :autsch: :autsch:
    Und ehrlich: Egal, ob N1, Mayday, Sensation, whatever. Nix von diesen hochgezüchteten, mit Lasern zugekleisterten Shows, kommt an das Feeling eines gefüllten, schmutzigen, düsteren Clubs ran.
    Das ist der Unterschied zwischen Popshow und kleinem Clubgig.

  • Zitat

    Original von Skuz


    Beides! Hinzukommt noch, dass nicht mehr die Musik im Mittelpunkt steht, sondern es nur noch nach Namen geht. Man will am liebsten auf jeder Veranstaltung reine Trancefloors, noch mehr große Tranceevents, noch mehr DJs, aber ja nicht die Vergessen, die immer da sind, noch mehr Größenwahn! :autsch: :autsch: :autsch:
    Und ehrlich: Egal, ob N1, Mayday, Sensation, whatever. Nix von diesen hochgezüchteten, mit Lasern zugekleisterten Shows, kommt an das Feeling eines gefüllten, schmutzigen, düsteren Clubs ran.
    Das ist der Unterschied zwischen Popshow und kleinem Clubgig.


    So sieht's aus. Denn auch 'nen Clubgig kann schön sein, und dabei nichtmal schmutzig (siehe bspw. Vandit oder Euphonic Nights)... :p Aber da reizt ja die meisten das Line Up nicht. Denen ist ja 12€ für Above & Beyond plus Jaytech, plus die halbe Euphonic Posse, zu viel im Berliner Kesselhaus (oder zu weit weg); aber rennen dann nach Prag, wo man locker 50-60€ für die Party ausgibt, und dann noch immense Reiseanstrengungen (inkl. Kosten) auf sich nehmen muss; und das nur, um sich nachher über die Playtimes (Überschneidungen) zu beschweren, oder über den ein oder anderen Laser, der gefehlt hat. :autsch:


    Nachtrag:
    Trotzdem kann ich auch die Leute verstehen, die eher nur die großen Events regelmäßig mitnehmen. Solange sie immer 'ne schöne Party haben, und sich nicht beschweren (und das jedes Jahr auf's Neue) ist das auch ok aus meiner Sicht (damit muss man dann als Veranstalter auch leben)... :yes:

  • Zitat

    Original von starchaser078


    Die elektronische Musik und gerade Trance ist ein weltweites Phänomen; "A State of Trance", "Trance around the World", "Global DJ Broadcast", usw. . Wenn ich mir die ganzen Flaggen im Event-Bereich anschaue, ist der gemeine Trancer ein Global-Player. Er hat anscheinend relativ viel Geld zur Verfügung und kann demzufolge auch an den meisten Festivals dran teilnehmen. Denn anscheinend reicht ihm Germany nicht. Wenn man sich dem fügt und untergibt, hat man selber Schuld. Dass dann irgendwann ein Overkill entsteht, ist aus meiner Sicht unvermeidlich. Wir haben hier sogar ein prominentes Beispiel. Dies wird natürlich durch den Veranstalter forciert. Muss denn wirklich jede 50. Sendung mit den immer gleichen Protagonisten gefeiert werden? Wer an solchen Reihen teilnimmt, hat auch hier wieder selber Schuld. Wenn er dann nämlich zurückkommt und mäkelt, hat er eindeutig vergessen, worum es geht. Wenn er es dann auch noch auf Deutschland projiziert, kann er nur scheitern. Er hat dann nämlich vergessen, dass die Trance-Szene hierzulande nichts zu melden hat und der Kreis einfach zu klein ist. Hier sollte man viel lieber die Zeit, Energie und Geld in die Partys in Köln, Hamburg, Frankfurt, Greifswald, Dresden und Berlin investieren. In die Partys, die hier von den Mitgliedern dieses Forums organisiert werden. Denn hier findet man etwas, was man auf den Festivals nicht mehr findet:


    "Zusammengehörigkeitsgefühl"


    Schön geschrieben!
    Hervorheben möchte ich noch Raum Stuttgart / Ludwigsburg mit den Schwabenpiraten und der Trance.Mission !


    Da fühlt man sich wie zuhause :D Die Jungs machen ihre Arbeit sehr gut und die Events sind klasse. Schade nur das der Support doch sehr mau ist......

  • Zitat

    Original von whale


    Schön geschrieben!
    Hervorheben möchte ich noch Raum Stuttgart / Ludwigsburg mit den Schwabenpiraten und der Trance.Mission !


    Da fühlt man sich wie zuhause :D Die Jungs machen ihre Arbeit sehr gut und die Events sind klasse. Schade nur das der Support doch sehr mau ist......


    Man muss eben auch sehen wieviel Geld dahinter steckt. Die Großevents sind eben nunmal Veranstaltungen, bei denen im Vorhinein sehr viel investiert wird, und am Ende eben nicht nur die Investition, sondern im besten Fall auch ein Gewinn da ist. Da geht man eben Radikal auf das was Geld bringt und nicht auf das was "gut" ist.


    Die Zeiten wo es geile Parties gab, die engagierte Leute aus der Szene für Luft und Liebe gemacht haben, sind einfach vorbei - vor allem wenn wie bei uns in der Trance-Szene das Publikum eben große Namen auf dem Line Up erwartet. Da kann man nicht mit dem Non-Profit Gedanken starten, sonst fällt man damit ganz böse aufs Maul.