Martin Roth "Deep Style / Alaçati"

Track Rating
5.2 / 6
(11 Bewertungen)
  • Deep Style kommt mir etwas zu deep rüber. Zu monoton, einfach nicht mein Geschmack. Dafür ist Alacati wirklilch gut geworden. Ein paar melodische Elemente mehr (als Deep Style) und schon kann es mein Herz erwärmen :D.

    Deep Style 2/6
    Alacati 5/6

    Edit: War Dew Point nicht die Answer 42 Single mit dem Martin Roth Remix?

    2 Mal editiert, zuletzt von Skyles (20. Juli 2011 um 19:47)

  • Eine Schande, dass ich über diesen famos gelungenen Two-Tracker von Martin Roth voller deep-progressiver Erhabenheit noch keine Worte verloren habe. Da besteht auf jeden Fall akuter Nachholbedarf, auch wenn ich ganz ungeniert in die Lobeshymnen meiner Vorgänger mit einsteigen muss...

    Deep Style zum einen hat sich nicht nur als perfekt gesetztes Introstück der Anjunadeep:03 bewährt, sondern macht auch unabhängig davon eine überaus ansehnliche Figur hinsichtlich der Verkupplung progressiver, deephousiger und ambienter Elemente. Bereits zu Beginn schwelt dabei eine tiefergelegte Klangfläche im Hintergrund eines Drummings, welches sich recht breitflächig den Begriff "Entschleunigung" auf die Fahnen geschrieben hat, und sorgt mitsamt alsbald initiierter Stakkatotöne für die ersten Vorzeichen der hiesigen atmosphärischen Komponente. Angereichert mit einigen entspannten Alternativtönen belässt es besagte Klangfläche im weiteren Verlauf jedoch nicht mit dem bequemen Einrichten in ihrer Nische, sondern schwillt allmählich in herrlich dezenter Manier an, sodass auch die Drummingelemente sich zunehmend dazu angestachelt fühlen, ihre Präsenz zu verstärken. Im Anschluss an ein erstes Kurzbreak scheint dann zwar die Hintergrundfläche verschütt gegangen zu sein, sodass sich eine galant groovende Bassline unter das gemeine Alternativtonvolk mischen kann, es vergehen jedoch nicht allzu viele Momente, bis erstere in wellenartigen Bewegungen erneut Anlauf auf die Melodieebene des Stücks nimmt. Parallel zu dieser Entwicklung gelangt das Ganze in sphärischer Hinsicht in immer tiefenentspanntere Gefilde, sodass der Einsatz rauschender Effektwolken im Folgenden unbedingt zu begrüßen ist, erhält der unaufgeregte Charakter der Melodiezüge doch einen etwas druckvolleren Gegenpol, der den Track nicht zu sehr in seine Traumlandschaften abdriften lässt. Nach dem dabei erreichten Höhepunkt der Verdichtung liegt die Konzentration zwar wieder auf den Ursprungselementen, ein anstehendes Break lässt sich dennoch davon nicht beirren und pflegt ein spannendes Wechselspiel der deep gehaltenen Melodiefragmente, ehe sich im anschließenden Zusammenspiel mit dem Drumming zudem noch einige housige Pianotöne und unvermuteterweise auch einige Kuhglocken in die illustre Gesellschaft integrieren. Das letzte Drittel entpuppt sich dadurch schlussendlich als intensitätsreichste Phase des Tracks, welche mit Hilfe ihrer spannungsreich-progressiven Verstrickungen, An- und Abschwellaktionen sicherlich auch den letzten Deephouse-Skeptiker hinter dem Ofen hervorlocken dürfte. Mich überzeugt das hiesige Machwerk auf jeden Fall, auch wenn der Innovationsfaktor insgesamt recht niedrig ist - 5,25/6 sollten aber sicherlich zu bekommen sein. ;)

    Zu vermuten, dass Martin Roth in Alaçati, einer türkischen Küstenstadt am Ägäischen Meer, einige angenehme Momente seines Lebens verbringen durfte, scheint nicht sonderlich abwegig zu sein, zeigt sich das gleichnamige Stück im direkten Vergleich zum Vorgänger doch einige Stufen sommerlicher beeinflusst. Auch der Vorwärtsdrang des Ganzen wirkt leicht erhöht, wobei hierbei vor allen Dingen die herrlich groovende Bassline hervorzuheben ist, mit der das Ganze nach wenigen Momenten der Eingewöhnungszeit lustvoll anbandelt. Mit subtilen, aber effektiven Perkussionseffekten erweitert darf dann bald auch die erste Melodieandeutung nicht fehlen und präsentiert sich der geneigten Hörerschaft als dezent schimmernder Hintergrundloop, der im weiteren Verlauf mehr und mehr von angenehm deephousigen Flächen unterwandert wird. Da letztere alsbald allerdings auch vor trancigen Ausbrüchen sowie dem Heraufbeschwören weiterer Flächenebenen nicht zurückschrecken, gerät der Pionier zunehmend zum plätschernden Begleiter in der äußerst sonnendurchfluteten Atmosphäre. Dem wird im kommenden Quasi-Break jedoch eine gelungene Erweiterung des Melodieloops entgegengesetzt, welche in der anschließenden Kooperation mit dem kreiselnden Untergrund auch wieder mehr Raum und Zeit zur Entfaltung gegönnt wird, wenn sich die Durchschlagskraft der Flächenebenen auf die trancigen Ausbrüche kanalisiert und somit ein interessanter Kontrast zwischen der entspannten und der herausfordernden Tonlage dieser Elemente in den Vordergrund gestellt wird. Das nächste Break sieht jedoch auch die Flächen erneut aus den Puschen kommen und nach einer ausnahmsweise einmal passend und dezent eingesetzten Sireneneinlage in Kooperation mit dem unvermindert herrlich groovenden Untergrund in stetig an- und abschwellender Form wiedererstarken. Wahre Kondition beweisen dennoch nur die bekannten Melodieloops, welche während des Rückbaus bis zur letzten Sekunde in ihrer mediterranen Prägung dem Stück erhalten bleiben. Summa summarum ein Sommertrack, welcher glücklicherweise nicht so leicht verdaulich wie viele seiner Kollegen daherkommt und mit der gewissen Portion Tiefe versehen spielend leicht seine 5,25/6 einsackt. :yes:

  • Einfach wunderbar! Wenn Martin um die Ecke kommt, dann mit wirklich guter Arbeit. Er hat sich ja ziemlich rar gemacht, doch lieber Qualität anstatt Quantität.
    Ich hab mir beide zugelegt und unterstütze das voll und ganz :yes: