Arnej "The ones that get away"

Track Rating
4.7 / 6
(3 Bewertungen)
  • Nachdem die Leute kamen und gingen, und sie immer zurückkamen, kommen jetzt ein paar davon. Nämlich mit dem nächsten Kracher von Arnej a.k.a. 8 Wonders im Anmarsch, und zwar gewaltig.
    Düsterer Sound wie bei "They always come back" wird einem hier präsentiert. Druckvoll, wehmütig gipfelt das ganze in einem flächigem Break mit Streichern.


    Soll wohl demnächst auf Armind erscheinen.

  • Arnej hat ja derzeit wirklich einen Lauf und ist mit The Ones That Get Away erneut imstande, mich mit seiner gelungenen Mischung aus klassischen Trance-Melodien, die unter die Haut gehen, und "zeitgenössischem" Arrangement zu begeistern. :yes:


    Der Intro Mix macht dabei seinem Namen natürlich alle Ehre und startet sein Unterfangen gleich mit einem epischen Streicherbreak in herrlich dunklen Klangfarben, welches aus einem am ehesten als leicht brodelnd zu beschreibenden Untergrund erwächst und gleich für eine erste Gänsehautatmosphäre sorgt. Ein knochentrockener Beat sorgt im Anschluss schließlich für den passenden Kontrast, obwohl die Melodie auch in dieser Phase nicht allzu lange in Lauerstellung verharrt und in einem schnell folgenden Kurzbreak nun in etwas flehender gestalteten Instrumentierung schön anschwillt und zusammen mit dem aufs Wesentliche reduzierten Drumming nun in ein spannendes Laut-Leise-Wechselspiel gelangt. Dieses funktioniert vor allen Dingen durch die immer wieder leicht veränderte Melodieinstrumentierung (mal klassisch flächig, mal in minimalem Stakkato), den wehmütigen Charakter der vorherrschenden Atmosphäre und den düster schimmernden Untergrund des Tracks, sodass jeglicher Anflug von Langeweile im Keim erstickt wird. Und wenn das Ganze im weiteren Verlauf mit einem zweiten Streicherbreak leicht epischen Ausmaßes aufwartet, aus dem sich die Melodie in klimpriger Ausrichtung herauslöst und anschließend in voller flächiger Montur für den intensiv ausgeprägten, sphärischen Höhepunkt des Tracks sorgt, komme auch ich nicht um überzeugende 5,25/6 herum. :D


    Auch der Minimal Drum Dub verzichtet natürlich nicht auf die ausdrucksstarke Melodie, wohl aber auf die Streicherbreaks, welche für einen Mix, der die Bezeichnung "Minimal" in sich trägt, dann doch etwas zu dick aufgetragen schienen. Dafür startet das Ganze nun mit einer auf allerhand flirrenden Sounds gebetteten, wabernden Bassline, welche sich in der weiteren Entwicklung des Drummings aber nicht mehr wiederfindet, sondern vielmehr durch ein etwas durchschlagskräftigeres Pendant à la Nic Chagall ersetzt wird. Das trübt das Gesamtbild aber dennoch kaum, sodass sich die Retrotrance-Melodie in ihrer bekannt wehmütigen Art auch hier langsam heranpirschen kann, wobei sie in leicht abgewandelter Instrumentierung nichts von ihrer Intensität zu Hause gelassen hat. Ein technoid gestaltetes Break unterbricht die sphärische Arbeit allerdings jäh und präsentiert zur totalen Kontrastierung recht belanglose Schwurbelei, an welche sich aber glücklicherweise nach nicht allzu langer Wartezeit wieder die Melodie auf ihrem spartanischen Drumming anschließt. An- und Abschwillen könnte für meinen Geschmack hier zwar etwas prägnanter ausgearbeitet sein, aber für mehr als solide 4,75/6 sollte es auf jeden Fall noch reichen. :yes:


    Der Lost Love Dub versucht sich schließlich an einer noch etwas ambitionierter gehaltenen Überarbeitung, was man bereits im Intro an der Übersetzung der Melodie in Klavierklänge erkennen kann. Bald unterstützt durch alternative Streicher schwebt zwar auch hier in sphärischer Hinsicht ein eher düsterer Schatten über allem, entwickelt aber durch die baldige Unterstützung von alternativen Streichern einen ganz eigenen Charakter. Nachdem die letzten Pianotöne verklungen sind, macht sich im Untergrund nun ein treibendes Etwas aus, was sich bei näherer Betrachtung schließlich als drückendes Drumming im techhousigen Gewand herausstellt, auf dem sich die Melodieebene zuerst einmal nur über techige Fragmente definiert. Das nächste Break wartet allerdings bereits einen Wimpernschlag entfernt und lässt es sich dann doch nicht nehmen, die Originalstreicher einmal in voller sphärischer Montur auszubreiten - allzu lange hält dieser Schwebestand zwar nicht an, dafür drückt sich der Track im Anschluss mit seiner wabernden Bassline schließlich zu monoton nach vorne. Doch auch Melodiepuristen kommen hier noch einmal auf ihre Kosten, da der anschwillende Untergrund die Tonfolgen (zuerst nur vereinzelt, aber zunehmend gehaltvoller) in ihrer leicht alternativflächigen Ausarbeitung ein letztes Mal stimmungsvoll in Szene setzt. Insgesamt eine sehr interessante Alternative zum Intro Mix, für die ich auch gewillt bin, verdiente 5/6 aus der Tasche zu ziehen. ;)

  • Ich kannte den Track bisher nicht und als ich neulich Armin bei der Nature One Reportage auf Viva kurz diesen Track spielen sah dachte ich mir wieder nur: das ist genau der Grund, warum ich Armin als DJ nicht mag.


    Ich kann dem überhaupt nichts abgewinnen. Also schon, aber wirklich nur Negatives... Dieses langezogene Gedudel erinnert mich auch viel zu sehr an Tiestos möchtegern-epische Werke oder auch an das 20. Orange Theme Cover. Dieses Gezwirbel der Mello, wie auch immer man das nennt, damit kann man Terroristen foltern. Wie haltet ihr das aus?


    0/6

  • Ich kann mich Kollege B und Steffen Martin nur anschließen. Das erste Mal habe ich diesen Track vor einer gefühlten Ewigkeit bei ASOT gehört und mein erster Gedanke war, dass Arnej sich einen schlechten Scherz erlaubt hat: Während "They always come back" ordentlich drückt und mit seiner monotonen Melodieführung voll zu überzeugen weiß, scheint es fast so, als hätte Arnej nichts weiter gemacht, als bei "The ones that get away" (schon der Name klingt verdächtig ähnlich) die Melodie etwas abzuwandeln und flächiger zu gestalten, ein langes episches Break inklusive Streichern einzufügen und somit quasi einen Trance Mix von "They always come back" zu kreieren, der sich nahtlos in den Standard-ASOT-Sound einreiht. Das Resultat ist in meinen Ohren absolut belangloses Flächengedöns und der treibende Charakter ist zum großen Teil auch flöten gegangen. Anders als Cavle muss ich daher leider sagen, dass ich von Arnej noch nie etwas Schlechtes gehört habe - bis auf diesen Griff ins Klo, der auch so gar nicht zum sonstigen Sound von Arnej passt. Ich halte es nach wie vor für möglich, dass "The ones that get away" eher aus einer Laune heraus entstand und Arnej dann selbst überrascht war, wie groß die Resonanz zu diesem Track war.


    Ein Track, der ebenfalls sehr ähnlich wie "They always come back" aufgebaut ist, allerdings einen meiner Meinung nach würdigeren Nachfolger darstellt, ist "People don't change". Dieser Track wird am 15. 9. unter Arnej's Alias 8 Wonders erscheinen und wird auf dem Dancefloor sicherlich vergleichbar zünden. Anhören kann man sich das Teil bereits auf seiner MySpace-Präsenz.

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