DJn probiern

  • hi. ich wollt schon ewig mal selbst n bisschen rumprobiern, bisschen was zusammenbasteln, weiß aber nicht wie und wo anfangen. also ich starte wirklich bei null ;) was sollt ich mir denn da mal besorgen?ich nehm an fürn anfang ists wohl am besten aufm laptop?vlt fürn anfang fruityloops?brauch ich irgendwelche pulte oder mixer dazu ? ich möcht einfach mal bisschen experimentieren,und wenns mir gefällt kann ich ja mal paar schritte weiter gehn ;)


    was kann so ein CDJ?wo steigt man am besten ein?gibts irgendwo eine erklärung wie das ganze läuft?wie die ausrüstung von nem profi-DJ aussieht, was was ist etc.?


    danke!

  • Zunächst einmal solltest du dich entscheiden, was du überhaupt machen willst. Möchtest du selbst Musik entwerfen und komponieren? Dann wärst du nämlich kein DJ, sondern ein "Producer", und wärst mit einer Software wie Fruity Loops anfangs ganz gut bedient, später im professionelleren Bereich auch Reason.
    Dein DJ hat nicht gezwungenermaßen etwas mit der Produktion 'neuer' Musik zu tun (auch wenn viele Künstler beides gleichzeitig machen, weil das Eine oft Lust auf das Andere macht). Hierfür gibt es auch reine Softwarelösungen wie beispielsweise Tracktor Duo, für die du neben deinem Laptop/PC, Kopfhörern und einer Anlage nichts an Hardware brauchst. Die Titel werden als MP3 vom Programm abgespielt, Übergänge, Beatmatching und was man alles dafür braucht werden weitestgehend vom Programm übernommen.


    Wenn du aber das richtige DJ-Gefühl haben willst, brauchst du grundsätzlich folgendes:


    - Ein Mischpult (eines mit zwei Kanälen reicht für den Anfang aus)
    - Mindestens zwei Abspielgeräte für Tonträger (Plattenspieler oder CD-Player, je nach dem mit welchen Tonträgern du auflegen möchtest)
    - Bei Plattenspielern brauchst du meist noch separate Tonabnehmersysteme mit Nadeln
    - Und natürlich ein paar Kopfhörer


    Desweiteren gibt es auch bei dieser Variante die Möglichkeit einer unterstützenden Software wie beispielsweise Tracktor Scratch Duo, die einem den Einstieg zwar enorm erleichtern mag (und natürlich auch MP3s auf sogenannte "Timecode Vinyls/CDs" projizieren kann), allerdings meines Erachtens auch den Lerneffekt sehr verlangsamt. Hierzu wird dann, neben der vom Anbieter der Software mitgelieferten Gerätschaft, auch noch ein PC/Laptop benötigt.


    Wenn du das Ganze wissenschaftlich angehen willst, findest du hier ein paar ganz nützliche Grundlagen. Allerdings kannst du dir genausogut ein paar Ratschläge von Bekannten holen, die in der Szene aktiv sind oder auch ein wenig hier im Forum stöbern.


    Die richtig harten Leute nehmen dann teure Programme wie Ableton, mit denen man sogar Live vor Publikum völlig neue Musik entwerfen und präsentieren kann - allerdings ist hierfür ein solides Verständnis sowohl von DJing als auch von Producing unentbehrlich.



    Ich hoffe, das hilft dir für's Erste.
    Gruß,
    Jamis/Blight

  • wow,vielen dank!ich dachte DJing wäre das komponieren der musik.also ist DJing die songauswahl, die übergänge, das tempo etc.?(kannst du noch genau sagen was offiziell die aufgabe des DJ ist?) in diesem falle würde ich am anfang gerne bisschen producen versuchen. wenn mir die sache total gefällt spricht nix gegen bisschen equipment:) ich nehme an ich sollte das dann,falls ich hardware anschaffe, mit CDs machen? hab im forum den CD vs Vinyl thread durchgearbeitet, und da gehn die meinungen auch total auseinander.vinyl sieht auf jeden fall am besten aus beim auflegen ;)
    Das Ableton hab ich gestern schonmal im forum gelesen und mal die homepage angeschaut und das tutorial video dort. sieht mega kompliziert aus.


    danke für die lange antwort!



    edit: achja,wenn ich mir jetzt fruityloops für den anfang anschaffe, wo krieg ich sounds her? da sind ja nur volle müllsounds mitgeliefert. wo kann ich mir gute bässe, synths etc saugen?


    edit: und wie geht CD? heißt auflegen mit CD = CDJ? wie funzt so ein CDJ? braucht man da was dazu? schiebt man da oben oder so ne CD rein, den 15x15cm apparat an die anlage und fängt an?oder muss da noch was dazu?


    edit: was würde denn ein anfängerset an hardware kosten? (evtl gebraucht auf ebay!?). was würde dazugehören? ich würd echt gerne schallplatten probiern, aber die werden sich auch nicht ewig halten und brauchen megaviel platz.zudem sind die vinylscheiben selbst auch nicht grade billig.

  • Die Aufgabe eines DJs besteht zunächst einmal nur in der musikalischen Gestaltung eines Abends. Das geschieht vornehmlich durch bereits existente Musikstücke, die präsentiertauglich aufbereitet werden. Im Genre der elektronischen Musik werden (in der Regel) die Tempos angeglichen und das Intro des einen Tracks über das Outtro des anderen gelegt, so dass sich aus mehreren Einzel-Titeln ein kontinuierliches Musikstück von bis zu mehreren Stunden ergibt. Varianten davon gibt es beispielsweise im sogenannten "Mashing up", wo mehrere Titel lange Zeit nebeneinander her laufen (unter Kürzung bestimmter Frequenzen, beispielsweise die Tiefen von Track A mit den Höhen von Track B), allerdings ist das bei Uplifting Trance, worauf du dich ja konzentrieren möchtest, eher unüblich. Hier gilt der Grundsatz des "harmonischen Mixens", bei dem man Harmonien und Melodien von Titeln gleicher oder kompatibler Tonart (siehe Quintenzirkel) übereinander legt, oder schlicht und ergreifend wirklich nur die In- und Outtros.


    Ob du CDs oder Vinyl nimmst ist schlussendlich deine Entscheidung. CDs sind in jedem Fall günstiger, aber Vinyl liegt auf jedem Fall besser in der Hand, sieht optisch nach mehr aus und ist der CD (laut einigen Meinungen) auch in der Klangqualität überlegen. Da die meisten Producer ihre Titel heutzutage allerdings ohnehin digital in die Presse schicken, wird der Unterschied, sollte er überhaupt vorhanden sein, nur sehr marginal sein. Aber das ist ein sehr diskrepantes Thema und wird noch lebhaft diskutiert, auch hier im Forum. Der Vorgang beim Mixen mit CDs unterscheidet sich ansonsten nicht von Vinyls. Du hast anstatt der zwei Plattenspieler einfach 2 pitchbare CD-Spieler, die genauso an das Mischpult angeschlossen und gesteuert werden. Was hier Preise betrifft will ich mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Auch hier gibt es 'Anfängerhardware', die man gebraucht schon für 300 Euro zusammenschustern kann, die dann aber oft qualitativ so minderwertig ist (Bsp: Riemenantriebe bei Plattenspielern, Gleichlaufschwankungen bei abgeleierten Numarks, Kopfhörer die bestimmte Frequenzen nicht ordentlich darbieten), dass es einem schnell die Freude nimmt, da das Mixen hier unglaublich schwierig wird. Mein Equipment hat (ohne Laptop) unter dem Strich etwa 1100 Euro gekostet und es funktioniert einwandfrei. Letztenendes hängt es sehr davon ab, wieviel du ausgeben willst.


    Was deine Fragen zum Producing betrifft kann ich dir keine wirklich kompetente Antwort geben, da ich mich damit so gut wie garnicht befasse und auskenne. Meine Schwester hat beispielsweise die Soundpakete aus Reason einfach in Fruity Loops importiert und bastelt jetzt damit umher. Keine Ahnung wie das in der Handhabung funktioniert, hier kann dir ein Producer besser helfen als ich.


  • :gruebel: :gruebel: :gruebel:


    Edit: sorry hab gerade in deiner zweiten Nachricht erst gelesen dass du dich mich producing nicht so recht auskennst ...dann kann man dir ja auch keine "Vorwürfe" für die recht "interessante" Behauptung die ich markiert habe machen :D ;)

  • Wenn ich da Quark erzählt habe, dann nehme ich natürlich sofort alles zurück und behaupte das Gegenteil. Wie ich es im zweiten Post geschrieben habe und du richtig bemerkt hast verstehe ich vom Producen nicht viel, deshalb kenne ich wahrscheinlich die gängigste Software in der Branche nicht.


    Dir steht es natürlich frei, das geradezubiegen und mich zu korrigieren ;)

  • Ich weiß zwar jetzt aufgrund des Edits nicht worauf daniel85 hinaus wollte aber ich schätze mal ganz stark, dass es der Punkt war, dass es ein Klischee ist mit Fruity zu beginnen und dann auf Reason umzusteigen. Man kann auch mit Fruity ganz tolle Sachen produzieren. Letzlich ist es aber auch Geschmackssache welche Software (oder viellicht auch Hardware) man zum Produzieren nutzt! Jamis hat auf jeden Fall einige Möglichkeiten aufgezeigt.



    greetz West :D

  • Kann mich da meinen/m Vorredner/n nur anschliessen...letztendlich ist es auch eine Frage des Geldbeutels ein Cubase oder Sonar kostet ne ganze Stange mehr als so ein Fruity Loops Packet und na ja Reason liegt da irgendwo in der Mitte und alle Programme haben ihre Vor und Nachteile. Wie man das ganze anpackt musste schon für Dich alleine rausfinden da gibt`s kein Rezept aber das wurde hier schon genug breitgetreten.


    Was auf alle Fälle hilft ist *rtfm* wenn Du Dich dann für ein Programm entschieden hast und üben dieser Prozess nimmt dann schonmal eine gewisse Zeit in Anspruch na ja und das man eine gewisse Lernbereitschaft haben sollte dürfte auch klar sein. Na ja ein Anfang ist da vielleicht die Airbase Tutorial Collection musste mal in die Producing Sektion schaun da wird Dir geholfen.



    Greetz marc

  • Zitat

    Original von Jamis
    Der Vorgang beim Mixen mit CDs unterscheidet sich ansonsten nicht von Vinyls. Du hast anstatt der zwei Plattenspieler einfach 2 pitchbare CD-Spieler, die genauso an das Mischpult angeschlossen und gesteuert werden.


    Naja, ne :D


    Vinyl is imo anspruchsvoller als CDs... Weswegen ich mich auch damals bei der Anschaffung von Eqiupment für Turntables entschieden hab...


    Und fürs ausprobieren braucht man auch nicht direkt Highend Equipment... Da würdens sogar 2 billige Riemenantrieb Turntables von Reloop + ein billiger 2-Kanal Mixer tun, aber ich bin eh der Meinung das man auch mit Scheiss Equipment auflegen können MUSS!

  • Zitat

    Original von Spyro
    Da würdens sogar 2 billige Riemenantrieb Turntables von Reloop + ein billiger 2-Kanal Mixer tun, aber ich bin eh der Meinung das man auch mit Scheiss Equipment auflegen können MUSS!


    Da gebe ich dir natürlich Recht. Allerdings ist es deutlich schwieriger, Erfolgserlebnisse zu feiern, wenn einem bei zwei Turntables mit Gleichlaufschwankungen nicht einmal das Beatmatching ordentlich gelingt (mag machbar sein, aber für einen Anfänger der erst einmal die Prinzipien kennenlernen muss unglaublich schwer). Das frustet meiner Erfahrung nach sehr, und ist bei neuen Technics mit Quartz-Direktantrieb nicht annähernd so frustrierend wie mit einem Paar gebrauchter Numarks, an denen ich mich in meiner ganz frühen Zeit versuchen durfte.


    Ansonsten ist das Auflegen mit CDs natürlich einen Tick leichter: Das Spulen zum Cue-Point geht per Knopfdruck, die meisten Player haben auch einen mehr oder minder zuverlässigen BPM-Counter... Ich bezog meine Aussage hier eher auf die Spezifikation der benötigten Hardware, da der Threadersteller ja explizit danach fragte. Und da macht es nunmal keinen Unterschied, ob du an den Kanal am Mixer einen Platten- oder einen CD-Spieler schließt ;)

  • Zitat

    Original von th4nir



    edit: achja,wenn ich mir jetzt fruityloops für den anfang anschaffe, wo krieg ich sounds her? da sind ja nur volle müllsounds mitgeliefert. wo kann ich mir gute bässe, synths etc saugen?


    Gute Bässe und Synths macht man selber oder tweaked die vorhandenen und in FL sind soweit mir bekannt ist*lol* mehrere Softsynths mit denen Du das alles realisieren kannst und das sollte für den Anfang reichen...ansonsten hilft google...

  • Zitat

    Original von Jamis
    Ansonsten ist das Auflegen mit CDs natürlich einen Tick leichter: Das Spulen zum Cue-Point geht per Knopfdruck, die meisten Player haben auch einen mehr oder minder zuverlässigen BPM-Counter... Ich bezog meine Aussage hier eher auf die Spezifikation der benötigten Hardware, da der Threadersteller ja explizit danach fragte. Und da macht es nunmal keinen Unterschied, ob du an den Kanal am Mixer einen Platten- oder einen CD-Spieler schließt ;)


    Aso, sorry, hab dich dann da falsch verstanden :D


    Aber mit dem Tick leichter: Ich habs damals auch mal gesehen als ich nen Kollegen bei mir außer Berufsschulklasse, der sonst nur mit CDs auflegte, zum ersten mal bei mir anne Turntables gestellt hab. Inner Theorie weiß der zwar was der machen muss, jedoch ist der erstmal leicht überfordert, weil es praktisch nunmal ein völlig anderes mixen mit Vinyls ist...


    Und mein Gott, was hatte ich mit dem damals inne Köppe wenn ich meinte mit CDs mixen wär "Kinderkram", mit Vinyl is vieeeel schwieriger :D (Wenn auch bissl übertrieben, aber der Fährt eh die Elektrohouse Schiene, von daher sollte ein leichtes "runtermachen" erlaubt sein ;))

  • wow, absolut cool wieviele antworten da gekommen sind, am SO haben wohl viele zeit das forum zu checken :) ich hab mich jetzt für den anfang mal für fruityloops entschieden, aus den einfachen gründen dass es a. verbreitet ist, ergo es viele tutorials etc gibt und b. weil sich 2 freunde damit ein wenig auskennen und ich dadurch ein wenig "coaching" kriegen kann. die machen halt dort ihre beats und rappen dann drüber,kennen also paar funktionen.die haben mir auch 2gb an samples gegeben,aber leider ist da sehr vieles hiphop spezialisiert :/.bin auf jeden fall jede freie minute am tutorials lesen, wenn mir die augen wehtun zieh ich mir auf youtube eins rein, oder schau wie jemand in 5 minuten ziemlich hörbaren stuff zusammenbaut (constantly reading the fucking manual mindwaves ;) ). wegen der hardware dank ich euch auch vielmals fürs feedback und die infos. vinyl klingt halt echt lecker, ich will das, sofern ich das gefühl hab dass ich das länger machen will, auf jeden fall lernen. cd natürlich auch, aber das hat zeit. jamis, dein equipment. meinst du damit alles (außer boxen/kopfhöhrer ofc)? also tts, mixer (was braucht man noch? keyboard? :) )und jamis,erst jetzt gesehen: damn, VIELEN dank für die ganzen hotlinks die du in die erste antwort eingebaut hast,erspart mir ne menge wikipedia, macht lust gleich zuzugreifen. werde mir das airbase tutorial reinhaun nachdem ich mit dem wo ich grad dranbin durch bin,danke für den tip!werde nach guten samples googlen.wie macht man selbst gute bässe und synths? ist das im airbase tut drin? edit: arg, wollte grad das airbase durcharbeiten, das ist ja für ableton!?:(


    wie nennt man dieses geräusch: https://www.youtube.com/watch?v=wLQRqoO7wik


    kommt bei 0:33 rein, berühmtes geräusch ;) das bei 1.03 ? müsste die gleiche "art" sein oder?und wie heißt dieses berühmte, "ravige" keyboardgeräusch. ich dachte bisher die nennt man "synths", aber das würde nach aktuellem wissen keinen sinn machen. baut man sich solche selbst? ich meine auch dieses "instrument", welches der typ in diesem video: https://www.youtube.com/watch?v=UXI52u7D0Hk die ersten 2 min benutzt. die youtube vids haben kack quali,ich kanns net erkennen. gutes plugin für elektronischen sound scheint wohl nexus (1400 euro für ein programm?das ist ernsthaft lächerlich ...) zu sein, aber was benutzt der? da wird doch sicher was brauchbares bei FL mitgeliefert sein?oder man kanns irgendwie selbst aus nem keyboard bauen?


    ich meine den sound der den anfang von lied9 (position) auf diesem link dominiert http://www.internetdj.com/artists.php?op=viewartistalbum&albumid=24 mit "ravigem" sound ;)


    ist btw mein lieblingsalbum, sollte man sich mal reinziehn.irgendwie kennt den typen KEIN MENSCH, aber der sound stellt alles in den schatten, was haltet ihr davon?


    echt nett dass ihr so viel helft!


    achja, noch ne frage zur "geschichte": wird "unsere" musik NUR am computer produziert? elektronischen sound gibts doch schon echt lange,bevor computer da waren bzw. für den einzelnen menschen erschwinglich/unterbringbar waren. wie hat man damals produziert? mit hardware?


    und noch was: macht mich traurig das zu fragen :( , aber: wenn programme heute schon so gut sind, wie wirds dann in 10 jahren sein? wird der DJ komplett überflüssig bzw nurnoch ein "style-gimmick" wenn die programme alle übergänge,tempos,lautstärken etc. quasi perfekt hinkriegen?eine richtig programmierte maschine arbeitet nunmal schneller, akkurater und fehlerfreier als ein mensch?wenn man dann noch nen algorhytmus einbaut kann auch die "originalität" vom computer simuliert werden.es sind in der vergangenheit leider schon viele jobs, die davor als "unersetzbar" galten, durch technologie ersetzt worden, und beim elektronischen musik machen ist die technologie wohl schon sehr weit?mal ich da den teufel an die wand oder ist das ein ernsthaftes problem? bei dem gedanken läuft mir der schauder den rücken runter, aber würde mich interessieren.


    freue mich auf weitere antworten.


    cheers

  • Zitat

    Original von th4nir
    kommt bei 0:33 rein, berühmtes geräusch ;)


    könnt man sicher gut durch ne e-geige ersetzen.


    Zitat

    Original von th4nir
    achja, noch ne frage zur "geschichte": wird "unsere" musik NUR am computer produziert? elektronischen sound gibts doch schon echt lange,bevor computer da waren bzw. für den einzelnen menschen erschwinglich/unterbringbar waren. wie hat man damals produziert? mit hardware?


    gibt auch jetzt noch unzählige live-acts die auch auf events mit hardware live-sets spielen. Im Trance Bereich fallen mir jetzt eigentlich nicht soviele acts ein (Nu Nrg, Rank1, ...) aber grade im Techno Bereich gibt es noch sehr viele acts die Live-Sets spielen.


    Zitat

    Original von th4nir
    aber: wenn programme heute schon so gut sind, wie wirds dann in 10 jahren sein? wird der DJ komplett überflüssig bzw nurnoch ein "style-gimmick" wenn die programme alle übergänge,tempos,lautstärken etc. quasi perfekt hinkriegen?eine richtig programmierte maschine arbeitet nunmal schneller, akkurater und fehlerfreier als ein mensch?


    dann wird der anspruch auf Qualität steigen, genauso wie es in 10 Jahren das Standartgeklimper geben wird, gibt es das jetzt auch schon. Vor 10 Jahren wäre solch ein Standartgeklimper wahrscheinlich mehr als nur Durschnittgewesen. Und wenn es Trance in 10 Jahren noch geben wird dann wird die technologie den Menschen nicht ersetzt haben, aus dem einfachen Grund das der Mensch derjenige ist der die Musik spielt auf Partys, Events, in Radioshows und Daheim. Die technik wird niemals dem Menschen überlegen sein, auch wenn sie Sachen besser kann.


  • Natürlich ist das ein "synth"(Oberbegriff für alle mit synthesizers erstellten sounds), was ja eh nur kurz für synthesizer ist und die Passende Kategorie für diesen sound wäre pad/string.


    Hab mal in das "Album" reingehört, klingt extrem oldschool/altbacken und was den Schatten betrifft kann ich nicht zu stimmen, hat neben dem altbackenen sounds nämlich auch so einige Schwächen was die Produktion betrifft.
    Die sounds die am anfang nominieren sind ne kick mit viel reverb und nem hig pass filter. Und eine Art Supersaw. Ein synth in saw - Wellenform mit reichlich detuning und nem weitestgehend geschlossenem cut off /Low Pass filter der dann nach der snareroll geöffnet ist. ;)


    Musik wurde und wird immer noch mit Hadware erstellt bloß ist ein Großteil heutzutage weitestgehend oder zum Teil ganz zu Software übergegangen.


    Also das halte ich für so unwahrscheinlich wie dass, ein Montag mal auf nen Sonntag fällt :D

  • Zitat

    Original von th4nir
    vinyl klingt halt echt lecker, ich will das, sofern ich das gefühl hab dass ich das länger machen will, auf jeden fall lernen. cd natürlich auch, aber das hat zeit.


    Gerade in Bezug auf das "länger machen wollen", würde ich heutzutage erst den Blick in meinen Geldbeutel machen, als mich gleich auf Vinyl festzulegen. Ich habe mir damals Plattenspieler und Mixer zugelegt, weil Trance fast ausschließlich und exklusiv auf diesem Tonträger veröffentlicht wurde - und natürlich weil die ganze Sache einfach cool war. Exklusivität gibt's aber jetzt vor allem digital, weshalb ich mir die Timecode-Variante von M-Audio zugelgt habe. Also trotzdem noch Platte an der Hand ohne teure Platte mit "veralteter" Musik drauf zu kaufen.


    Aber dies ist eben auch nur eine individuelle Ansicht.



    Zitat

    Original von th4nir
    was braucht man noch? keyboard? :)


    Wie es schon angedeutet wurde, würde ich mir hier noch einmal klar die Abgrenzung zwischen DJ und Producer vor Augen halten.


    Als DJ braucht man eben nur die Wiedergabegeräte und Mixer (was auch in einer Software vereint sein kann; bzw. die Software plus externe Geräte - so wie ich es betreibe) plus Kopfhörer und Anlage und evtl. PC.


    Als Producer braucht man nen Sequenzer (das ist die Basissoftware, in der du das Arrangement anlegst und alles vereinst - Noten, Sounds, Effekte, Automationen)


    Schon allein der Sequenzer kann einem den Geldbeutel leeren. Wie schon genannt, gibt es da mehrere und auch verschiedene Preisklassen. Fruity Loops, Reason, Ableton live, Logic, Cubase sind die, die mir spontan einfalllen. Zumindest von den letzten Vieren weiß ich, dass diese von "professionellen" Producern genutzt werden.


    Zusätzlich braucht man Klangerzeuger und Sampler. Ich glaube jeder der aufgeführten Sequenzer hält schon ein paar davon bereit. Es gibt allerdings eine ganze Menge zusätzlicher Software als PlugIns (sowohl kostenlos als auch sehr teuer) in den Formaten von Klangerzeugern, Samplern, Effektgeräten. Dies kann man sich natürlich auch alles als Hardware besorgen, wird dann aber wiederum um einiges teurer. Mit nem vernünftigen PC reicht eine Softwarelösung. Bei den "Profis" geht die Tendenz auch zumindest teilweise in die Richtung.


    Zurück zum Keyboard: Obwohl ich überhaupt keine musikalische Ausbildung genossen habe und somit weder auf soetwas spielen kann noch eine theoretische Ahnung vom Komponieren habe, habe ich mir ein kleines Midi-Keyboard zugelgt. Gerade wenn ich mich mit der Melodie befasse, fällt es mir wesentlich leichter, etwas stimmiges damit hinzubekommen, als wenn ich wild mit der Maus im Gitter herumklicke. Es ist aber nicht notwendig, ein Keyboard zu nutzen.


    Zitat

    Original von th4nir
    wie macht man selbst gute bässe und synths? ist das im airbase tut drin? edit: arg, wollte grad das airbase durcharbeiten, das ist ja für ableton!?:(


    Dass die Tutorials für Ableton sind, ist kaum entscheidend. Das Grundprinzip ist bei den meisten virtuellen Gerätschaften sehr ähnlich, zumal in den Tutorials auch kommentiert wird. Es ist natürlich wesentlich schwieriger, die beschriebenen Dinge zu verstehen, wenn man noch ganz am Anfang steht.


    Auch zu einzelnen Sounds und wie man sie erzeugt, gibt es Videotutorials. Mein Rat wäre allerdings, sich konkret mit den eigenen Klangerzeugern (ich weiß leider nicht, was Fruity Loops da so mitliefert) zu befassen. Evtl. ne kleine Sequenz basteln, loopen und auf diese Sequenz bezogen einfach mal die Presets durchhören. Wenn du etwas gefunden hast, das halbwegs deinen Erwartungen entspricht, dann einfach mal an den Knöpfen drehen und darauf achten was passiert. Wenn du irgendwann weißt, was all die kleinen Regler bewirken, kannst du dann auch irgendwann direkt auf den gewünschten Sound zusteuern.



    Zitat

    Original von th4nir
    wird der DJ komplett überflüssig bzw nurnoch ein "style-gimmick" wenn die programme alle übergänge,tempos,lautstärken etc. quasi perfekt hinkriegen?


    Technisch gesehen, würde ich das glatt mit "ja" beantworten. Das DJing hat in seiner Gänze für mich sehr an Reiz verloren. Ich mache es zwar selbst immer noch gerne und höre auch gerne Mixes; wenn du dir allerdings mal irgendwo einen Mix anhörst, egal ob "live" oder im Radio, weißt du eben nicht mehr, wie er entstanden ist. Ein Satz oder Gadanke wie: "Wow, das war jetzt aber mal nen richtig geiler Übergang!" gibt es bei mir nicht mehr. Es reicht heutzutage, zwei mp3s zu haben, den Sync-Button zu betätigen und ca. fünf Minuten zu warten, um den Crossfader von links nach rechts zu schieben.


    Ich habe es aber bisher immer so gesehen, dass nicht der technische Aspekt im Vordergrund steht. Ein Set mit technisch perfekten Übergängen ist für mich auch nur dann gut, wenn die Trackauswahl stimmt. Ob man für eine gute Trackauswahl allerdings einen professionellen DJ braucht, ist natürlich fraglich.

  • Zitat

    Original von niles
    Ob man für eine gute Trackauswahl allerdings einen professionellen DJ braucht, ist natürlich fraglich.


    Die Technik heutzutage ist in der Lage komplett selbstständig ein komplettes Set zu spielen, sogar ohne Vorgabe einer detailierten Tracklist. Der Computer kann jeden Track analysieren und somit feststellen, welcher passend zum vorigen ist. Technisch gesehen wäre ein DJ also überflüssig.


    Warum gibt es also noch DJs?
    Mal ehrlich, wer jubelt gerne DJ „Pentium“ zu? Jeder von uns verbindet gerne ein Gesicht, einen Menschen mit der Musik, die er mag. Und ein Mensch mit Bekanntheit bringt mehr Geste als ein nameloser Computer.


    Noch kann kein Computer messen oder berechnen, wie das Publikum auf die abgespielte Musik reagiert. Klar, könnte er das Verhältnis von Tanzenden zu Nicht-Tanzenden ausrechnen, aber was sagt das aus? Wenn die Musik nicht ankommt, kann der DJ umschwenken und sich auf das Publikum einstellen. Er kann sogar durch gezieltes einsetzen von bestimmten Tracks an bestimmter Stelle die Atmosphäre lenken.


    Weiterhin muss man sich auch mal fragen, wer die Playlist oder den Trackpool füllen würde, auf den der Computer zugreifen soll. Ist es immer die gleiche Person, besteht die Gefahr, dass immer die gleichen Tracks gespielt werden, bzw. immer die gleiche Art. Das wäre der Tod der Innovation.




    „Hey DJ, kannste Mal $Track von $Artist spielen?“
    - Beep
    „Hallo? DJ?“
    - Beeep, Beep, Piep
    „Was jetzt, ja oder nein?“




    Produzenten brauchen auch ein Feedback. Viele Tracks erscheinen zuerst als Promo. Der DJ, der das Promo erhält, gibt dem Produzenten ein Feedback, wie der Track vor Publikum angekommen ist. Das kann auch kein Computer.


    Gibt auch noch Musik-Arten, bei denen der DJ nicht einfach einen Track an den anderen anfügt. Es wird gescratcht, es werden Effekte genutzt, es wird an den Fadern rumgespielt usw. Das wird ein Computer nicht wirklich können, da das alles eher Improvisationen sind.


    Solle es tatsächlich Mal so weit kommen, dass DJs komplett durch Maschinen ersetzt werden, sage ich voraus, dass dann EDM auf lange Sicht aussterben wird.

  • Es war sicherlich schon leicht provokant von mir - doch ihr (GambaJo & Southern) habt's zur Perfektion getrieben! :D


    Mir ist natürlich klar, warum ich zu einem Trance-Event gehe und was ich dort erwarten kann. Letztendlich hat man, glaube ich, auch schon zur reinen Vinyl-Zeit mehr dem Schaffer der Musik, der halt auch DJ ist, gehuldigt, als dass man ihn für seine wundervollen Übergänge bestaunt hat. Das wäre aber eben das i-Tüpfelchen.


    Zur Ausgangsposition zurück, also dem Grundanliegen 'ich will DJ werden', ist es aber eben mit dem "richtigen" Equipment keine Herauforderung mehr und deshalb auch nicht bewundernswert.


    (Ich beziehe das natürlich alles auf "unsere" Musikrichtung)

  • Zitat

    Original von niles
    Zur Ausgangsposition zurück, also dem Grundanliegen 'ich will DJ werden', ist es aber eben mit dem "richtigen" Equipment keine Herauforderung mehr und deshalb auch nicht bewundernswert.


    Wenn man unter deejaying reines Tracksaneinanderreihen versteht, dann vermutlich nicht. Aber wie ich gesagt habe, ein DJ macht mehr als das.



    EDIT:


    Zitat

    Original von Southern
    Der Computer könnte auch die Schritte auf der Tanzfläche messen und die Musik nach einem bestimmten Konzept anpassen.


    Fänd ich gut. Dann wäre nämlich Speedcore die beliebteste Musik, und Minimal/Elektro/House/Progressive wären in den Augen des Computers total unbeliebt. :D



    Zitat

    Original von Southern
    Außerdem könnte ein Computer auch automatisch aus dem Internet Veröffentlichungen beziehen.


    Dann gäbe es solche Mischformen wie progressiven Trance oder Tech-Trance nicht. Gibt dem Computer als Filter "Trance" an, wenn er auf einen so großen Pool, wie das Internet zugreifen kann. Und dann gibt z.B. noch "House" dazu als Filter ein. Kann vorkommen, dass er dann trotzdem nur Trance spielt, oder Tracks, die zwar von den Frequenzen zueinander passen, aber nicht von der Art.
    Und eine Spannungskurve wird er trotzdem nicht hinkriegen. Das schaffen selbst viele menschliche DJs nicht.

  • Zitat

    Original von th4nir
    (...) jamis, dein equipment. meinst du damit alles (außer boxen/kopfhöhrer ofc)? also tts, mixer (was braucht man noch? keyboard? :) )


    Oha... ich habe eben nochmal in meine Rechnungen geschaut, mit den 1100 Euro habe ich mich etwas aus dem Fenster gelehnt, das hatte nich nicht mehr völlig korrekt im Kopf.



    Meine (Beispiel-)Bestellung setzte sich damals folgendermaßen zusammen:


    Turntables: 2x Technics SL-1210 MK 2 878,00 (Einzelpreis 439,00 €)
    Tonabnehmersysteme: 2x ORTOFON CONCORDE DJ/S SET (System+Nadel) 210€ (Da war noch jeweils eine Ersatznadel dabei)
    Mischpult: 1x BEHRINGER Pro Mixer DJX 700 199,00
    Kopfhörer: 1x SONY MDR-V700DJ 128,00 €


    Macht alles in allem, 1415,00 €, eine ziemlich stolze Summe. Da ist alles dabei, was man (natürlich abgesehen von der Musik) zum Auflegen braucht. Die 1210er Technics sind seit über 30 Jahren de-facto Standard im Plattenspielerbereich, ziemlich unverwüstlich und dank dem Quartz-Direktantrieb auch sehr präzise in der Geschwindigkeit. Wenn du hier preislich billiger wegkommen willst - Finger weg von Riemenantrieben, da wirst du wahnsinnig beim Üben!
    Das Mischpult ist mit 4 Kanälen und einer Reihe von Effekten ganz nett bestückt - hier hätte es sicher auch ein 2-Kanal Mixer getan. Allerdings lasse ich hin und wieder gerne noch eine MP3 oder CD als Intro laufen, dementsprechend habe ich auch 4 Geräte bei mir dranhängen.
    Ansonsten waren Mischpult und Kopfhörer eigentlich nur Wahl aus Gewohnheit - mit den Dingern habe ich bei meiner kleinen Schwester damals angefangen und geübt, so habe ich mich direkt wieder heimisch gefühlt. Nur bei den Turntables wollte ich was Ordentliches ;)