Ich bin ja schon seit geraumer Zeit ein großer Freund der wunderbar zurückgelehnten Klänge aus der hübschen Nische zwischen Progressive Trance und Progressive House, die der Russe Alexej Golowanow unter seinem fruchtigen Decknamen Mango unter die Leute bringt. Nach den für meinen Geschmack ausnahmslos gut gelungenen Tracks und Remixen auf "Morphosis", "Neuroscience Deep" und "MPFS Black" ist dabei vor einigen Wochen mit Handelskai auf dem renommierten Label Tilth Music ein weiteres Stück für meine Favoriten-Liste erschienen, welches euch hier in voller Länge eine herrlich schwebende Klangreise anbietet. Der einzige Wermutstropfen bei der ganzen Sache besteht nur leider darin, dass alle Produktionen von Mango nur digital zu erwerben sind und daher dem ein oder anderen vielleicht zu Unrecht durch die Lappen gehen...
Nichtsdestotrotz schmälert das die Qualität der Tracks natürlich in keinster Weise, vielmehr schafft es der nach einer berühmten Straße in Wien benannte Handelskai erneut, durch seine wunderbar warmherzige Stimmung ein perfekt austariertes Afterhour-Flair zu verbreiten, zu dem sich vorzüglich entspannen und träumen lässt. Sanft groovend präsentiert sich das Ganze dabei zu Beginn, wenn nach einer Minute eine dezent drückende Bassline herangeschlichen kommt und im nächsten Moment auch gleich schon die ersten Melodiefetzen im Schlepptau ins Rampenlicht bringt. Selbige sind zwar von einer nicht zu vertuschenden Deadmau5-Affinität geprägt, bringen dadurch aber auch mal einen etwas anderen Aspekt in die entspannte Welt der Mangoklänge. Eingerahmt von einem ersten sphärischen Break erarbeiten sich die Melodieelemente nun zunehmend mehr Raum und täuschen ein kleines Zwischenhoch vor, um sich anschließend erst einmal wieder etwas mehr im Hintergrund aufzuhalten. Der atmosphärischen Entfaltung tut das allerdings keinen Abbruch, atmet die Melodiefolge doch im Einklang mit dezenter Flächenarbeit ein wunderbar sommerliches Flair, welches im Mittelteil durch zusätzliche, sphärische Alternativklänge weiteren Boden unter den entspannt baumelnden Füßen erhält. Im nächsten Break präsentiert sich das Ganze zur Abwechslung mal in gelungen fragmentierter Form, um dann im weiteren Verlauf wieder in bekannter Form in Herz und Seele zu schweben. Die Schlussmomente gehören dann wieder der sanft ausgroovenden Bassline, welchen diesen akustischen Sonnenuntergang passend zu Ende und mich zur Erkenntnis bringt, dass jemand, der aus einfachen (Klang-)Mitteln das Wohlfühl-Optimum herausholt, auch mit nicht weniger als 5,5/6 nach Hause gehen sollte.
Greetz,
:: der hammer ::