Robert Babicz "Dark flower EP"

Track Rating
5.8 / 6
(10 Bewertungen)
  • Hier kommt Großes auf uns zu! Nachdem mich Robert Babicz bereits mit seiner letzten Platte auf Kompakt (Thread existiert hier ebenfalls) mehr als überzeugen konnte, steht nun bereits ein neues Machwerk auf Audiomatique in den Startlöchern. Hierauf befinden sich neben zwei neuen Tracks, bei denen der Kölner Produzent wieder seine atmosphärisch-technoiden Trümpfe ausspielt, zudem ein grandioser Remix von Joris Voorn. Aber lest und hört doch selbst, wahlweise bei Astralmusic.nl sowie auf der Voorn'schen Myspace-Präsenz. :yes:


    Dark Flower im Original versucht dabei, von Beginn an durch geheimnisvoll flüsternde Stimmen die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken - mit der Unterstützung einer bald einsetzenden und schön deep geratenen Bassline dürfte das allerdings kein allzu schweres Unterfangen werden. Den nächsten sphärischen Glanzpunkt setzt das Ganze dann mit dem aus dem Hintergrund subtilen Heranschleichen einiger wunderbar flächiger Melodieversatzstücke, welche sich in ihren melancholischen Klangfarben recht intensiv in den Gehörgängen festsetzen. Passende Untermalung bekommen diese wiederum nun von einigen stakkatohaft agierenden Alternativtönen, welche sich recht erfolgreich in den Vordergrund drängen und erst einmal das drückende Element dieses Tracks erweitern. Die sphärischen Melodien geraten dadurch zwar aus dem Blickfeld, doch schon bald können sich selbige dort nicht mehr zurückhalten und lassen erneut die wunderbar sagenumwobene Stimmung aufkommen, welche sich auch im anschließenden Break schön dezent durch die flächigen Melodiestücke in Herz und Seele spielt. Und auch zusammen mit den weiteren Alternativtönen darf sich das Ganze noch einmal in seinen subtilen Rausch spielen, der den Track sanft zu Ende gleiten und dort überaus verdiente 5,5/6 abgreifen lässt. :yes:


    Wer jetzt dachte, dieser Track sei nicht mehr zu toppen, hat die Rechnung allerdings ohne den Joris Voorn Remix gemacht! Denn dieser hat sich einfach die "Dreistigkeit" erlaubt, die sphärischen Elemente in ein etwas mehr nach vorne gehenderes Gewand zu stecken, ohne dabei die wunderbare Stimmung aus dem Original zu vernachlässigen. Zu Beginn schraubt sich der Mix zwar noch recht bedächtig auf und ab - nach knapp 2 Minuten ist es mit den aus dem Nichts auftauchenden Melodieelementen aus dem Original, welche hier nun in flehenden Stakkatönen auftreten, damit allerdings recht schnell vorbei. Schnell schließt sich bereits ein erstes gelungenes Break an, in dem sich der Hörer mit der alternativen Melodieebene in ihren wunderbar verschachtelten Tönen vollends vertraut machen kann, schließlich lässt sich das Ganze im Anschluss von einer überaus groovig geratenen Bassline gut nach vorne drücken und damit die Beine nicht mehr still stehen. Als sei dies bereits nicht genung, schleicht sich nach kurzer Zeit zudem noch die intensiv synthiehaft verstärkte Melodiefolge aus dem Original heran. In einer Nebelsäule verschwindend übt sich dann zwar kurzzeitig die Bassline in Solomanier, doch das nächste Break ist nur wenige Schritte weit entfernt. Hierin entfalten sich nach anfänglicher Zurückhaltung noch einmal alle beschriebenen Schmankerl der Melodieebene und sorgen so kurz vor Schluss noch einmal für den großen Tusch. Insgesamt ein Plädoyer für den Remix im wörtlichen Sinne - ich für meinen Teil kann dabei jedenfalls nicht anders, als euphorische 5,75/6 zu verteilen. :D


    Abgerundet wird das Paket dann durch Spiralboogie, welches allerdings einen doch etwas minimaleren Zug in sich trägt als seine beiden Vorgänger. Dies wird schon zu Beginn durch die klimprig monotonen Töne deutlich, welche sich von einer emotionslosen Bassline unterbauen lassen. Kurze sphärische Einspieler im Hintergrund, welche in Form von dezent flächigen Melodiefragmenten zu Tage treten, sorgen trotzdem für die gewisse Portion an bedrückter Stimmung. Weitere Alternativtöne gesellen sich dabei nun an die Seite der bisherigen und entpuppen sich als passende Kontrastierung der gefühlvoll subtilen Melodieeinlagen im Hintergrund. Unterbrochen durch einige Kurzbreaks offenbart der Track zudem im Laufe der Zeit ein immer verspielter ausgeprägtes Auftreten der unterschiedlichen Melodieelemente - Langeweile dürfte für meinen Geschmack also auch hier ein Fremdwort bleiben. Da das Ganze zudem nicht den Fehler begeht, sich allzu sehr zu verkopfen, kommt auch die drückend-geheimnisvolle Atmosphäre nicht zu kurz, welche einen entscheidenden Beitrag am Zustandekommen meiner mehr als soliden 4,75/6 liefert. :yes:



    Greetz,
    :: der hammer ::

  • hammer du bist mal wieder der geilste, klasse Review as usual, macht echt Spaß zu lesen!
    Die Platte ist hammer ;-) geil, ich mag den Original Mix von Dark Flower noch ein bisschen lieber als den Voorn Remix, Track drei kenn ich nicht..
    Für die anderen beinden gibts 5,5/6 zusammen!

  • Diese Scheibe hatte gestern mein netter Postbote dabei. :D


    Welcher Mix von Dark Flower mich mehr überzeugt kann ich nicht einmal sagen. Kommt stark auf die Stimmung an.


    Auf jeden Fall passt für mich der Name des Tracks. Filigrane, fast zerbrechliche Flächen und Melodiefetzen... wie eine schöne Blume einsam auf einer Wiese. Das ganze untermalt von groovigen Bässen und Drums... und Effekten, welche eine melancholische, "darkige" Stimmung verbreiten.

  • Den Joris Voorn Remix hat Sven Väth auf der Mayday gespielt... Ich finde den richtig geil, vor allem die Stelle bei etwa 2 Minuten, wenn es urplötzlich melodisch entspannt wird. Bei Hammer findet man eine ausführlichere Beschreibung dieses Parts. Das Original ist etwas ruhiger und monotoner, aber trotzdem noch wunderschön. Den weiteren Track habe ich nicht gekauft, also wird er mich nicht überzeugt haben.


    Für mich ist "Dark Flower" ein toller Track mit einem starken Remix! :yes:

  • Hab den Track bei Joris Voorn gehört als er ihn auf dem Spielraum Festival in Tegelen/Venlo gespielt hat. Ein wirkliches Sahnehäubchen!!! War so in der Abenddämerung als der Track lief und es passte aber wirklich wie die Faust aufs Auge.
    Wusste garnicht das Joris so einen geilen groovenden und tranceigen Track basteln kann. :D Das er als Produzent was drauf hat ist ja klar aber das er hinter diesem teil steckt, top.


    Hab mir das Original auch mal angehört, aber ich bevorzuge lieber den Voorn Mix.


    6/6

  • Dark Flower im Joris Voorn Remix fasziniert mich heute noch. Fängt knochentrocken an, bis um Minute 2 rum dann diese Wahnsinnsmelo auf den Plan tritt... und etwas später dann diese tolle, wuchtige Bassline. Ganz klar 6/6. :yes:

  • Zitat

    Original von reisi1990
    Dark Flower im Joris Voorn Remix fasziniert mich heute noch. Fängt knochentrocken an, bis um Minute 2 rum dann diese Wahnsinnsmelo auf den Plan tritt... und etwas später dann diese tolle, wuchtige Bassline. Ganz klar 6/6. :yes:


    So gehts mir auch....auf jedenfall ein Track für die Ewigkeit 6/6 für den Joris Voorn Remix

  • Gibt einen neuen (Re)Mix by Babicz himself, den Fever Mix. Fängt sehr geil an, irgendwie breakbeatig, ehe das Ganze nach knapp zweieinhalb Minuten straight four2thefloor geht... bei 3:50 kommt dann noch eine mordsfette Bassline dazu, die einerseits sehr geil kommt, andererseits irgendwie nicht so recht ins Bild passt... Alles in allem eine mehr als gelungene Neuinterpretation des Themas, kommt aber nicht an den grandios-geilen Joris Voorn Remix ran. 5,5/6 :yes:


    Hörprobe: Klicksta!


    Ahja, für eine detailreichere, blumigere Beschreibung des Tracks möge man as usual den hammer nerven. :happy:

  • ... macht denn der "alte" Rob Acid bitte für schöne und groovige Musik. Das nenne ich mal Weiterentwicklung. Danke im Allgemeinen für die Vorstellung der Platte bzw. des Ausgrabens. So hätte ich nie etwas von dieser tollen Nummer, den Fever Mix und den Joris Voorn Magnolia Mix, erfahren. Die letzte Nummer, die ich von ihm habe, ist der tolle Remix zu Way Out West's "Spaceman". Thanks Mate.

  • Auch wenn es fast schier unmöglich erscheint, nur annähernd ernsthaft in Konkurrenz mit der überragenden Überarbeitung von Joris Voorn zu treten, ist Robert Babicz als Urheber von Dark Flower nun nichtsdestotrotz mit dem Fever Mix für sein just auf Systematic Recordings erschienenes, neues Album Immortal Changes in der Tat eine mehr als gelungene Alternativversion gelungen. Selbige bewegt sich dann auch passenderweise irgendwo in der Nische zwischen den zurückhaltend-sphärischen Klängen des Originals und dem immer wieder gern gehörten Voorn'schen Peaktime-Schrubber, wobei das Ganze sich in der einleitenden Phase zunächst auf ein breakbeat-inspiriertes Drumming à la Way Out West stützt und zudem mit einigen fragmentiert auftretenden Andeutungen auf das markante Melodiethema schon nach wenigen Augenblicken dafür Sorge trägt, dass hier nicht um den heißen Brei herumgeredet wird. Nägel mit Köpfen macht dann auch eine sich alsbald dazugesellende Bassline, welche mich vor allen Dingen mit ihrem wunderbar geschmeidigem Groove auf den ersten Blick zu fesseln vermag, ohne dass dabei der Blick für die gewisse Portion Druck auf verlorenem Posten sein Dasein fristet. Bassgetrieben zeigt sich das Stück dann ebenfalls im weiteren Verlauf, wenn es allmählich aus seinen Breakbeats hinausschlüpft und mehr und mehr Bekanntschaft mit der allseits bekannten "Four to the floor"-Fortbewegung macht, ehe ein Kurzbreak wieder für Entschleunigung Werbung macht. Dass dies jedoch nicht die sphärische Intensität des Tracks betrifft, beweisen hierin insbesondere die messerscharf aus dem Untergrund hinausschnellenden Fragmente der Melodielinie, ehe im Anschluss in Kooperation mit dem druckvoll-progressiven Untergrund alternative Gitarreneinwürfe das Ganze wieder in Richtung entspannterer Gefilde entführen. Unterbrochen wird diese Entwicklung nur von einem weiteren Kurzbreak mit tröpfchenartigen Toneffekten, welche die Bassline im Anschluss dazu veranlasst, noch eine gute Kleinlasterladung an der örtlichen Groove-Tankstelle abzugreifen, sodass Ähnlichkeiten zur Voorn-Überarbeitung im Drumming nicht von der Hand zu weisen sind. Prompt erreicht uns im nächsten Break im Hintergrund auch schon die Melodielinie aus besagtem Remix, wobei selbige hier zugunsten alternativer Melodiestrukturen allerdings recht verhalten im Dunstkreis des Mixes agiert und den restlichen Melodieelementen in altruistischer Manier den Vortritt lässt. Nach angenehm subtiler Rückbauaktion auf der groovenden Basis sind insgesamt gesehen verdiente 5,25/6 daher auf jeden Fall in Reichweite! :yes: