Oliver Koletzki: "Es geht bei Electronic Dance Music nicht um Musik"

  • er hat doch recht. es geht bei den edm-festivals nur noch um die show, das rambazamba drumherum. mich nervt das auch. sollte er deswegen seine bookings absagen? nein. er verdient auch sein geld damit und kann sich nur dagegen aussprechen und sich für die waren werte von "edm" einsetzen, bzw. was edm eigentlich bedeutet. die buchstaben "edm" sind von den amis vergewaltigt und kommerzialisiert worden wie einst das wort "trance" von plattenfirmen auf der ganzen welt.


    beim eurovision song contest gehts auch nicht um gute songs. auch da gehts nur noch darum, wieviel zirkus auf der bühne veranstaltet wird und wieviel medienpräsenz generiert wird.


    die definition von edm ist heute komplett verzerrt.

  • In der Musik geht es nun mal nicht primär um Musik. Teure dumme materialistische geile Bitches Videos sind wichtig, dass der DJ toll aussieht und sympathisch grinst, Armin ist halt ein hübscher blonder Junge oder dass die Typen coole Genre typische Klamotten tragen und sich halt real geben bzw. so wie es in dem Genre halt passt. Dazu teure Lasershow und einfach nur Haudraufmucke mit "Breaks und Drops", der Spannungsbogen unter aller Sau, Hauptsache Track um Track. Die Masse will es, die Masse wurde drauf hintrainiert, jetzt fährt sie voll drauf ab. Musikbiz ist eine gnadenlose Dauershow. Es geht nicht darum, wer wirklich gut ist, sondern wen die Labels am besten vermarkten. Denn das Zeug kommt bei der Masse an, da es nicht gefunden werden muss, sondern den Zuseher ständig anspringt. War schon immer so. Aussehen der Sänger war schon immer wichtig, siehe ganz am Anfang Elvis Presley oder wie die Beatles gehypt wurden und die schreienden Fans, die es auch heute gibt. Und es gibt immer Nachschub. Wenn einer floppt oder aufgibt, kommen schon die nächsten Newcomer nach. Die stehen in Schlangen an, es wird nicht der Tag kommen, wo es kein neues Material gibt.



    Da möchte ich kurz eine Sache einwerfen: Im Hip Hop behaupten sie ja praktisch ausnahmslos alle, dass sie real und echt sind, sich nicht verkaufen, die besten, größten sind und den größten haben und schimpfen gegen Kommerz und die ganzen Faker. Schön und gut, aber wer sind denn dann die Faker und so? Denn die machen ja das exakt Gleiche. ;) Wollte ich schon immer mal angebracht haben, dazu am besten im Tranceforum.



    Angebot und Nachfrage. Es ist so wie es ist. Wer Künstler ist, der ist Künstler. Das ist so wie bei uns Normalsterblichen, wir haben Arbeitgeber und arbeiten für die. Wir können nicht hingehen und zum Chef sagen: Du, kannst du nicht diesen Artikel rauswerfen und den da kleiner machen und den billiger verkaufen und den in grün. Wir machen unseren Job. Fertig. Wenn's einem nicht passt, dann muss man sich was anderes suchen oder aufhören. That's life. Oliver Koletzki wird nicht so schlecht verdienen, aber er heult halt rum. Einerseits wie erwähnt finde ich das gut, aber eben viel mehr aus dem Grund, weil selten jemand mal Kritik äußert, aber dann wiederum macht er ja auch mit, weil er Geld braucht, aber argh der böse böse Kommerz. Es ist so wie es ist, ohne Kommerz hättest du keine Auftritte und so weiter. Heul doch. Und kurz noch zu dem ewig alten Argument "aber wenn EDM-DJs mit einen Auftritt 250.000 Dollar verdienen, stellt sich schon die Frage, ob das noch im Verhältnis zu dem steht, was sie leisten." Noch mal zum Mitschreiben: Angebot und Nachfrage!!! Gleiches gilt für Sport und Hollywood und für Verkäufer. Wenn das Publikum bereit ist so viel Geld zu bezahlen, dann ist das Geld vorhanden. Und wenn sich der Boss entscheidet, nicht das gesamte Geld selber einzustecken, sondern dem Star für seinen Wert einen gewissen Anteil zu zahlen, der dann zB 250 Riesen ausmacht, dann ist das so. Dann kannst du dich in deine Meckerecke stellen und große Krokodilstränen heulen bis du absäufst und das völlig unfair finden (ich finde es auch nicht gut oder wirklich fair, aber A+N), weil ja in Afrika Kinder verhungern äh sorry ich meine weil du nicht so viel kriegst, aber das ändert nada. Oder du machst dich halt wichtig, voll auf "fuckedm" und damit machst du wiederum auf dich aufmerksam und nutzt diese Art der Antiwerbung dafür, dich als Antiheld zu etablieren und die Leute finden dich cool und du kriegst bessere Auftritte und mehr Kohle im Windschatten der Pseudokritik. Antiimage ist auch ein Image. Du bist auch Teil des Ganzen. Ich glaube Oliver's Wunsch ist es, seine "anspruchsvolle" oder "gute" Mucke zu machen, so viel Geld zu verdienen wie er sich vorstellt und dass der Kommerz, die Geldgier ausstirbt. Träum weiter.



    Aber das Schöne ist dank dem Internet ja (wenn man antisozial ist und Menschen nicht mag): Man muss ja nicht mitmachen. Ich höre das was ich will und halte mich von dem Schrott fern. Spart Zeit und Nerven. "Anspruchsvollere" elektronische Musik ist halt wenig massentauglich. Das ist ganz normal, das ist überall so. Wobei das alles subjekt ist. Und im Kern unwichtig. Ich höre ja nicht das was ich höre, damit ich besser bin als der andere. Zumindest bin ich über diese Art von Selbstbeweihräucherung hinaus. Sicher ist es schön, wenn mal jemand der in der Szene selber aktiv ist das Maul aufreist und was sagt, denn es gibt viel zu viele Duckmäuser die aus verschiedenen verständlichen Gründen nix sagen, aber es ist einfach so wie es ist. Da große Firmen dahinterstehen, alle Trends früher oder später aufgreifen und die Musikindustrie genauso wie andere Industrie ein Milliardengeschäft ist, wird eben alles an die Masse verkauft. Mitmachen und sich anpassen oder sein eigenes Ding machen und abseits vom Mainstream schwimmen. Ändern kann man den Ausverkauf nicht. Und den Massengeschmack sowieso nicht. Wenn die Masse halt Drops und Breaks will und Haudraufmucke, dann kriegen sie genau das. Für mich ist es Lärm, für den anderen das Geilste. Ja, dann ist das so. Ich ändere es nicht, wenn ich mich auskotze. Wer nicht will, der hat schon.



    Und seit wann ist EDM ein fucking Genre? Ich war bisher immer der Überzeugung gewesen, dass EDM der Oberebgriff für jegliche elektronische Musik ist, das was der Laie als "Tächno" bezeichnet? Jetzt ist David Ghetto also EDM? Naja, House kann man das ja eh nicht mehr nennen, das ist eine Verwurschelteung aus House, Big Room, Techno, Progressive und so was. Ich hätte nix gegen den Begriff EDM an sich, wenn er nicht schon vergeben gewesen wäre. Oder verstehe ich hier gerade etwas falsch? Natürlich macht Ghetto EDM, auch Armin macht EDM, aber viel mehr macht Armin Trance, was ein Untergenre ist. Sonst könnte man ja auch gleich sagen: Ghetto und Armin machen Musik.



    My 25 $ - I have spoken. Peace.

  • Recht hat er dennoch-mit Eifersucht wird das nichts zu tun haben-das ist immer das klassische Gegenargument-er wird auch genug Geld verdienen. Finde es auch traurig mit dem EDM-Hype ...vor allem es wird immer billiger..die Wirtschaft hat EDM für sich entdeckt und das ist nun dass Ergebnis wenn es wirklich NUR ums Geld geht...aber gute Musik gibt es ja immer noch :)

  • Ich habe ja eigentlich immer noch etwas Hoffnung, vor allem sind Guetta und Avicii wohl die am wenigsten schlimmen Vertreter des EDM, aber sowas hier
    https://www.youtube.com/watch?v=ApQO1XzhmE0
    verleitet mich sehr dazu, mich zu schämen, wenn ich sage, dass ich gerne elektronische Tanzmusik höre (vor allem Trance).
    Diese "Möchtegern DJs / Produzenten", die vorher nix waren, außer irgendwelche C Promis, C Schauspieler oder sonst was, die fleißig mit auf den Zug springen, das nervt mich ab!
    Viele Vertreter der heutigen EDM Szene waren schon vor dem großen Hype in ihrem Feld (Musik) aktiv, auch wenn sie vielleicht ihre Richtung geändert haben.

  • Haha Fußball ist das aller Beste Argument. Weil es bei der Bundesliga und vor allem bei der WM fas gar nicht um Fußball geht :D
    (meine Meinung)


    Finde auch schade, dass es nicht um die Musik geht bei vielen Festivals.
    Ich schätze, dass 90% aller Tomorrowland Gäste nicht wegen der Musik kommt. Sondern weils einfach DAS Event ist. Würde da was anderes laufen wärs ihnen auch wurscht.


    Deshalb geh ich ca. 2-3 mal im Jahr feiern. Weil ich feier die Musik. Und nicht den Alkohol (den man nur braucht, wenn die Musik so mies ist), meine Freund und mich selsbt.

  • Ich finde man muss halt unterscheiden zwischen Kommerz und Underground! Mir wäre es auch als DJ relativ egal wer auf den Festivals noch so spielt. Ich würde es eher als Chance sehen den Leuten MEINE Musik zu zeigen!


    Für den Mainstream ist es nicht so wichtig welche Musik läuft! Hauptsache es ist gerade angesagt und "cool"! :rolleyes:

  • Zitat

    Original von Skytune82
    Recht hat er dennoch-mit Eifersucht wird das nichts zu tun haben-


    Womit denn dann?


    Zitat

    Jeder muss mit seiner Musik Geld verdienen, ich tue es ja auch. Aber wenn EDM-DJs mit einen Auftritt 250.000 Dollar verdienen, stellt sich schon die Frage, ob das noch im Verhältnis zu dem steht, was sie leisten.


    EDM boomt, es zieht die Leute in Scharen an, und wer hat ein Problem damit!? Richtig, Herr Koletzki. Fühlt sich nicht mehr gewürdigt genug und lässt dann sowas wie #fuckedm raus. Das hätte man auch etwas geschmeidiger ausdrücken können.


    Ne andere Sache ist was derzeit aus dem Begriff "EDM" gemacht wird. Kann man gut finden, oder es eben lassen. Wer aber meint er müsse weiß nicht wie gewürdigt werden nur weil er n Künstler ist oder meint einer zu sein der sollte es dann halt vlt. einfach mit dem Künstler sein lassen.


    Man gewinnt nicht an Wert dadurch dass man anderes schlechtredet.