[2012-07-13/15] Melt! Festival 2012 @ Ferropolis, Gräfenhainichen

  • N'Abend zusammen!


    Wie stets in den ersten Monaten eines jeden Jahres rumort es unter den Festivalveranstaltern nicht nur dieses Landes derzeit ganz gewaltig, wollen doch nicht nur die ersten Bestätigungen für den noch weit entfernten Sommer verkündet, sondern auch die vielfältigen Erwartungen geneigter Festivalgänger gleichermaßen erfüllt und durchkreuzt sowie diverse Werbetrommeln geschwungen werden. Auch die einzige Freiluftveranstaltung dieser Gattung, welche mit einer immer wieder aufs Neue eindrucksvollen Schaufelradbaggerkulisse aufwarten kann und von Andru und meiner Wenigkeit bereits in den Ausgaben von 2008 bis 2010 in bester Erinnerung geblieben ist, gibt sich in dieser Hinsicht selbstverständlich keine Blöße, sodass in diesen Tagen die ersten Namen für das diesjährige Melt! Festival durch die unendlichen Weiten des Netzes geistern durften. Im Vergleich zum letztjährigen Eröffnungsschub an Künstlerinnen und Künstlern zeigt sich selbiger in 2012 zwar deutlich gitarrenlastiger, muss sich jedoch den Vorwurf gefallen lassen, dass auf viel „Altbewährtes“ zurückgegriffen wird. Nichtsdestotrotz versteckt sich dahinter, wie man es in der Grassavanne Sachsen Anhalts Mitte Juli gewohnt ist, immer noch eine für meinen Geschmack überaus bunte Schar spannender sowie vielversprechender Bands wie die großartigerweise wieder in voller Eintracht badenden Bloc Party (zuletzt 2009 dabei), der großartig verspulte und live unschlagbare Caribou (zuletzt 2009 dabei), die stets einen Indie-Knaller nach dem nächsten auspackenden Two Door Cinema Club (zuletzt 2010 dabei), die seit ihrer letzten Melt!-Beehrung im Jahre 2009 mit Popularität nur so übergossenen Gossip, Deutschlands akrobatischster Poplyriker Peter Licht (zuletzt 2008 dabei), die live ebenfalls überaus famosen Indie-Lieblinge von The Whitest Boy Alive (zuletzt 2009 dabei) und die Post-Punk-Disco-Kombo von The Rapture. Deutlicher zwischen den Stühlen befindet sich da schon die Franzosenfraktion um Justice und M83, wobei sich letzteres Projekt wohl eher um die hymnischen Momente bemühen und den beiden gerechtigkeitssuchenden Ed-Banger-DJs das Feld fürs kollektive Ausflippen vor der Bühne überlassen wird. Die elektronische Seite des Ganzen soll hier jedoch keinesfalls gänzlich unterschlagen werden, stehen doch auch hier solch illustre Namen wie Synthiediscoplatten-Spezialist Todd Terje, Dubstep-Urgestein Benga, der exzeptionelle Houselieferant Laurent Garnier sowie die Stammgäste Modeselektor, welche mittlerweile sogar eine eigene Bühne kuratieren, und Ellen Allien auf der Haben-Seite. Für alle Tellerrandfanatiker mit dem unmissverständlichen Hang zu Indie-Gitarren sollte auf jeden Fall bereits dieser Vorgeschmack auf das peu à peu in den nächsten Monaten mit weiteren interessanten Bands, DJs, Liveacts und Solokünstlern zu vervollständigende Line-Up für die Ferropolis-Halbinsel im Gremminer See die Vorfreude auf den kommenden Sommer gehörig anheizen… ;)



    Vorläufiges Line-Up [Stand: 24.3.2012]


    AraabMuzik | Austra | Benga live | Adam Beyer | Bloc Party | The Bloody Beetroots DJ Set | Boy | Brandt Brauer Frick | Brodinski | Buraka Som Sistema | Caribou | Casper | The Cast Of Cheers | Chairlift | Citizens! | Claude VonStroke | Dave Clarke | Maya Jane Coles | Destroyer | Dillon | Dixon | Elektro Guzzi | Ellen Allien | Floating Points | Flux Pavilion | Frittenbude | Gaslamp Killer | Gesaffelstein live | Gossip | Douglas Greed | I Heart Sharks | Jacques Lu Cont | The Jezabels | John Talabot live & DJ Set | Justice | Mathias Kaden | Lana del Rey | Laurent Garnier | Lazer Sword | Little Boots | M83 | Mathew Jonson live | Modeselektor | Hudson Mohawke | Monkey Maffia | Mouse On Mars | Joel Mull | Nero | Niki & The Dove | Oliver Koletzki | Peter Licht | Plan B | Pollyester | The Rapture | Richie Hawtin | Riton | Rustie | Schlachthofbronx | SebastiAn live | Sebo K | Seth Troxler | Shed | Squarepusher | Steffi | Switch | Tale Of Us | Tobias live | Todd Terje | Twin Shadow | Two Door Cinema Club | Vondelpark | Rufus Wainwright | The War On Drugs | Jessie Ware | The Whitest Boy Alive | Willy Moon | Yeasayer | Zedd



    Wie im Vorjahr wird es auch heuer wieder nur Tickets für das komplette 3-Tage-Programm geben, wobei die Preissteigerung sich diesmal auf 6 Euro gegenüber 2011 sowie unschlagbaren 25 Euro gegenüber meinem 2008er-Ticket beläuft. Wo soll das nur hinführen…!?


    3-Tagetickets gültig für Freitag, Samstag und Sonntag:
    EUR 110 zzgl. VVK-Gebühren und EUR 5 Müllpfand


    Im Preis enthalten sind Camping und Parken (ab Donnerstag 12.07. 13.00 Uhr bis Montag 16.07. 15.00 Uhr).


    :shy:


    Greetz,
    :: der hammer ::

  • Nachdem sich die Macher des Melt!-Festivals in diesem Jahr für eine leicht abgeänderte Salamitaktik bei der Bekanntgabe ihrer Line-Up-Neuzugänge entschieden haben, darf sich der gemeine Festivalconnaisseur seit anderthalb Wochen nun jeden Freitag auf eine mal mehr, mal weniger breit aufgestellte Schar an neuen Namen für die Baggersause im Juli freuen. In die Riege der ersten illustren 15er-Ladung reihten sich dabei bereits solch gegensätzliche Pole wie die wunderbar düstere Synthieopulenz von Austra, Indielectro im Weirdo-Format, auf den man sich verlassen kann, von Yeasayer (zuletzt 2010 dabei), New-Wave-Romantik von Twin Shadow und klassische Singer/Songwriter-Klänge von Rufus Wainwright ein, während Seth Troxler und Tale Of Us die Fraktion heißgehandelter DJs erweiterten. Den unrühmlichen Casper hätte man dagegen guten Gewissens anderen Festivals als Publikumsmagnet überlassen können (das Splash! findet doch beispielsweise nur ein paar Tage zuvor in Ferropolis statt), auf das Melt! passt der Krächzer für meinen Geschmack schließlich nicht so wirklich. Die am vergangenen Freitag verlauteten Mathew Jonson, Jacques Lu Cont und Oliver Koletzki tun dies dafür umso mehr, ebenso wie Chairlift und Citizens! aus der anspruchsvollen Umgebung von Synthiepop oder die beiden reizenden Damen von Boy. Einen Headliner, der seinen auch redlich verdient, sehe ich, mal abgesehen von "Bloc Party", im bisherigen Line-Up zwar noch nicht, aber das kann ja noch werden. In dieser Hinsicht darf das ebenfalls von der Intro veranstaltete Berlin Festival, das vor ein paar Tagen Sigur Rós aus dem Ärmel schüttelte, von meiner Seite aus gern als Vorbild dienen... ;)

  • Da mittlerweile schon wieder zwei Freitage vergangen sind, an denen unser allerliebstes Schmelztiegelfestival weitere neue Namen in seinem vorläufigen Line-Up veranken durfte, möchte ich euch hiermit nun einen kleinen Überblick über das verschaffen, was in den letzten Tagen aus dem mehr oder weniger fernen Osten kolportiert wurde. Die größte Aufmerksamkeit durfte in diesem Zusammenhang erwartungsgemäß die gute Lana del Rey als prominentester Neuzugang fürs diesjährige Melt! für sich verbuchen, welche für meinen Geschmack auf jeden Fall eine interessante Bereichung für die Bühnen unter den Stahlgiganten verspricht. Dies möchte ich jedoch auch keinesfalls dem alten Haudegen Squarepusher absprechen, welcher die mit IDM gewürzte Drum & Bass-Fahne sicherlich respektabel hochhalten wird, während der Jenaer Douglas Greed eher die Sympathisanten atmosphärisch experimenteller Klangkost ansprechen sollte und der Schwede Joel Mull dann den technoideren Gegenpart übernimmt. Nicht vergessen werden sollten auf Seiten der Gitarrenmusiker-Newcomer zudem die meines Erachtens überaus vielversprechenden Indierocker von den Jezabels aus Australien sowie die Berliner Indietronica-Formation I Heart Sharks. Für die Melt! Selektor Stage (direkt am See) indes, welche wie bereits erwähnt von Modeselektor nicht nur kuratiert, sondern natürlich auch bespielt wird, wurde heute in einer schön schnoddrigen Videobotschaft eine illustre Künstlerschar aus u.a. Hudson Mohawke, Brandt Brauer Frick, Mouse On Mars, Rustie und Schlachthofbronx bekannt gegeben, welche ein enorm abwechslungsreiches Programm elektronischer Musik abseits ausgetretener Pfade versprechen. Warum die Melt!-Macher aber mit den nervenstrapazierenden Quietscheentchen-Möchtegern-Dubstep-Jungs von Nero auf Teufel komm raus das Skrillex-Publikum aus allen Himmelsrichtungen anzulocken gedenken, bleibt wohl bis auf Weiteres ihr ganz eigenes Geheimnis...

  • Vom LineUp her auf jeden Fall sehr reizvoll. Viele Bands durfte ich -- wie hammer korrekt bemerkte -- schon mal auf dem Melt! bestaunen. Die meisten waren dafür auch großartig. Aber in Sachen Atmosphäre (ich nenne nur das vielzitierte "bestgekleidetste Festivalpublikum") reizt mich das Melt wieder weniger. Drei Tage Lendenwirbelquälen muss auch nicht sein, aber daran gibts bei den meisten Festivals eh nichts zu rütteln.


    Abwarten und Tee trinken.

  • Vom gesamten Line-up kenne ich nur:
    Bloc Party - Dave Clarke - Gossip - Laurent Garnier - Ritchie Hawtin - Peter Licht u. Boy (die waren vor kurzem bei Harald Schmidt)


    Das ist alles solche Musik, die kann ich mir mal anhören, aber nach 1 Titel reichts dann bitte auch... mit Ausnahme von Laurent Garnier u. R.Hawtin vllt. , aber das ist auch so Einschlafmusik.
    Also ich würde da nie hinfahren, aber so unterschiedlich sind Geschmäcker..

  • ok das Line Up schaut schon eimal sehr viel besser aus als letztes jahr, so viel steht schon einmal fest!
    Bei mir wird es da wohl eher eine sehr kurzfrisitege Geschichte, den das Berlin Festival hat dieses Jahr auch aller Hand zu bieten, Sigur Ros!!!! Hammma


    Aber dieses Jahr Melt scheint doch recht naheliegend zu sein, schon alleine wegen der Location. Naja mal schauen :)