Artist: Temple One
Track: String Theory
Label: Enhanced Recordings
Release: 13.07.2009 (Beatport ab 22.06.2009)
Temple One ist schon länger im "Trance-Geschäft" und viel meiner Meinung nach nie besonders auf, da bis auf einige Ausnahmen (sein Remix zu "Blue Skies" von ATA zum Beispiel) seine Sachen zu gewöhnlich waren, sie boten nichts, was einen Remix als einen "Temple One Remix" erkennbar macht.
Mit String Theory ist ihm jedoch in meinen Augen der große Wurf gelungen. Im Original Mix jedenfalls bekommen wir ein schön drückendes Arrangement aufgebunden, welches durch kräftige Claps und eine rollende Bassline gekennzeichnet ist. Später kommen einige Synths hinzu, bis einsetzende Harmonien das wahrlich epische Thema vorstellen. Dazu gibt es Streicher und Chorähnliche Synths auf die Ohren. Die Melodie hat einen sehr melancholischen und düsteren Charakter und gefällt mir ausgesprochen gut. Im Break breiten sich dann die Streicher weiter aus und unterstreichen den düster-traurigen Charakter. Schon bald setzt das Drumming wieder ein und die schweren Streicher und zischenden Synths lassen den Hörer in eine neue Bewusstseinssphäre steigen. Insgesamt also meiner Meinung nach ein sehr gelungener Uplifting-Track, dem ich völlig erlegen bin und deswegen auch nicht weniger als 5,5/6 Punkten geben möchte.
Was M6 dann allerdings in seinem Remix dazu geritten hat, das vor Euphorie nur so sprühende Original in ein gezwungen klingendes Progressivegewand zu stecken, will mir nicht so Recht in den Kopf gehen. Das Arrangement klingt mit seinem elektroiden Touch und den später einsetzenden Melodien nicht überzeugend. Mit einem schnarrenden, dominanten Synth kämpft sich der Remix dann durch die Harmonien, ehe er in das Break mündet. Das klingt zwar recht atmosphärisch, aber auch hier sind mir die Synths etwas zu dominant, sie beißen förmlich in meinen Ohren. Danach wird es etwas besser - kurzzeitig könnte man meinen, denn als ich den dreckigen, knarzenden Synth höre, der schließlich einsetzt, dachte ich, dass nun noch ein schön düster-techiger Part kommt. Danach verfällt der Track jedoch wieder in sein fades Progressive-Drumming, dass zusammen mit dem restlichen Arrangement einfach nicht zu der Melodie und dem epischen Charakter jener passen will. Außerdem klingt der Bass bei manchen Harmonien sehr aufdringlich. Insgesamt meiner Meinung nach kein überzeugender Remix und ich kann deswegen auch nicht mehr als 3/6 Punkten vergeben.