N'Abend zusammen!
Ich bin zwar bisher noch dicht dahinter gekommen, warum die russischen Produzenten von Moonbeam ihre neue Platte ausgerechnet bei High Contrast Recordings veröffentlichen, aber solange daraus solch nette Sachen wie der Cocoon resultieren, soll mir das nebensächlich sein. Vorhören kann man sich das Ganze jedenfalls bei Astralmusic oder bei Beatport.
Klarer Gewinner auf der Platte ist für meinen Geschmack der Moon Mix, der mit sanft minimaltrancigen Klängen die Gehörgänge betört. Das beginnt schon beim scharrenden Effekt, der dem Ganzen - ummantelt von mysthischen Flächenansätzen - ein erstes, kleines Spannungsmoment verleiht. Ausgebaut von den ersten tänzelnden Melodiestrukturen bekommt der Mix nach kurzer Zeit eine angenehme Bassline mit leicht waberndem Charakter verpasst, auf dem sich die Tonfolgen sichtlich wohlfühlen und somit im Zusammenspiel mit sanften Hintergrundflächen immer mehr in den Vordergrund spielen. Der Aufbau wird dabei immer wieder erweitert durch neue Alternativtöne und der zunehmenden atmosphärischen Arbeit der Flächen, die den Track in ein schales Licht aus mysthischen Momenten setzen. Im Mittelteil des Ganzen setzen sich die melodischen Elemente dann erst einmal kurz auf die Sonnenbank und bieten dem leicht drückenden Untergrund Zeit zur Begutachtung. Das Ganze wird allerdings schon bald wieder von den Melodietönen besucht, die sich nun aber etwas subtiler aufdrängen, bevor sie sich schließlich ganz verabschieden und den Track schön zu Ende treiben lassen. Insgesamt sollten daher meiner Meinung nach verdiente 5/6 für diesen sich um Genregrenzen einen müden Furz kümmernden Track drin sein!
Der Original Mix bietet bis auf ein Manko im Mittelteil ebenfalls ein recht ansehnliches Bild. Beginnend mit im Effektgerät durchwaschenen Melodiefragmenten legt sich hier schon recht schnell eine undurchsichtige, mysthische Atmosphäre auf den Track, der nach kurzer Anlaufzeit auch die Tonfolgen aus dem Original auf die Hörerschaft loslässt. Diese sind zwar mit etwas mehr Echo untersetzt, gesellen sich aber ansonsten in gewohnter Form auf das nur nuancenhaft veränderte Drumming. Mit den sphärischen Flächenansätzen im Hintergrund darf sich auch die Grundtonart in ihrer eher düster gehaltenen Stimmung suhlen und das Ganze bis zu einem ruhigen Kurzbreak kurz vor Minute 5 führen, an dessen Anschluss die erhofften Alternativtöne endlich von sich hören lassen - allerdings in einer für meinen Geschmack eher wenig passenden Instrumentierung. Diese ist nämlich eher techig geraten und harmoniert für meinen Geschmack einfach viel zu wenig mit dem sonstigen mysthischen Charakter dieses Tracks. Einzig die kurzen Ausbrüche der Melodie nach oben gefallen mir dabei. Nur gut, dass der Spuk schnell wieder vorbei ist und das Ganze seine Aufmerksamkeit wieder den subtilen sphärischen Elemente widmet und so schön "spooky" zu Ende gleitet. Dennoch gibt's hier insgesamt Abzug, sodass ich nur 4,5/6 geben kann.
Greetz,
:: der hammer ::