[Events] Deutschland vs Holland

  • Die Geschichte mit der Mayday, wo behauptet wird, sie wäre das größte Indoorevent der Welt, hat mich zum Nachdenken gebracht.
    Ich war mehrmals im Chat auf der Maydayseite, und hab den Leuten dort auch die Frage gestellt, warum das behauptet wird. Viele wussten nicht mal, dass es noch andere große und vor allem größere Events gibt.
    Einslive hat auf meine Anfrage nur gesagt, dass sie es an die Redaktion weiterleiten werden. In Klartext heißt es, dass die Abwarten, bis der Rummel von der Mayday vorbei ist, und die Sache auf sich beruhen lassen. Sat1 und Viva haben gar nicht geantwortet. Die meisten Leute glauben ihnen, da sie nix anderes kennen.

    Jetzt komme ich zu dem eigentlichen Thema.
    Wer sich etwas mit der Materie Events beschäftigt hat, merkt schnell, dass es ein großes Gefälle zwischen Holland und Deutschland gibt.
    Die Events, von denen ich immer berichte, oder deren Daten ich poste, sind nur ein kleiner Bruchteil.

    Da stellt sich doch die Frage, wie es die Holländer schaffen, so viele Events auszurichten, und sie auch voll zu kriegen. Und vor allem, wieso schaffen das die Deutschen nicht?

    Letztes Jahr war die Sensation White ausverkauft. Dieses Jahr, war sie an einem Tag ausverkauft, das bedeutet 38.000 zu je 57 EUR + Vorverkaufsgebühr an einem Tag! Die DefQon.1 ist dieses Jahr auch schon 1,5 Monate vorher ausverkauft. Die Innercity hatte 50.000 Besucher, In Qontrol war ausverkauft mit 38.000 Besuchern, etc

    Die Leute rennen denen die Bude ein um Tickets zu kaufen. Und die Veranstalter würden das ganze doch nicht machen, wenn es sich für sie nicht rechnen würde.

    Locations dafür hätten wir genug dafür. Messehallen, Veranstaltungshallen, etc.

    Woran liegt es also dann? An der schlechten Wirtschaftslage? An der Bierzeltmentalität der Deutschen? An der Qualität der Großevents, die sie kennen? Eine Mischung aus allem?

    Was kann man dagegen tun?

    Zunächst mal musste in Deutschland eine größere Vielfalt der elektronischen Tanzmusik vertrieben und von den Konsumenten akzeptiert werden. Wenn ich mir so die LineUp der Mayday anscheue, sind 2 nennenswerte Trancer dabei, einige House-DJ’s der Rest dürfte Techno und Schranz sein. Die meisten Events in Holland haben mehrere Areas, wo aber auch unterschiedliche Musikarten laufen (Trance, Techno/Schranz, Hardstyle, Oldscholl Hardcore, Early Rave etc). Das hat oft den Grund, weil diese Leute einfach nichts anderes kennen außer diesen 3 Richtungen.
    Die Veranstalter müssten auch mal ein Risiko eingehen (ich kann verstehen, dass bei solchen Summen, das nicht leicht fällt).
    Es müssten auch mal andere DJ’s eingeladen werden, als die Standart-Mayday-DJ’s. Außerdem sind 31 DJ’s für einen Abend zu viel.

    Was denkt ihr darüber?

  • Zitat

    Original von GambaJo
    Was denkt ihr darüber?

    Ich mußte mir heute morgen auch eins grinsen, als die meinten der größte Indoor-Rave der Welt und dann plötzlich korrigierte sich eine der Moderatorinnen und sagte: Der größte Techno Indoorrave der Welt!

    Aber Du hast Recht, die musikalische Vielfalt auf deutschen "Indoor-Raves" ist erschreckend. Entweder House oder Techno! Aufgrund dessen fahre ich ja auch nicht zur Mayday, weil nur für Paule und Ferry lohnt sich das nicht!

    Wo aber das eigentliche Problem in Deutschland liegt, weiß ich nicht! Ich bewundere das auch, das die in Holland Hallen mit 38000 Menschen füllen und die dann alle auf richtigen Trance abgehen. Die meisten gehen aber auch genauso gut auf härtere Sachen ab, was man immer so ab 4 Uhr auf holländischen Raves beobachten kann! Die die vorher noch auf Helsloot getanzt haben, trifft man 10 Minuten später bei Pavo wieder und gehen darauf genauso ab! Das würde es bei uns nie geben.

    Mich frustriert Deutschland sehr!

    E

  • Zitat

    Original von E-Trancer
    Ich mußte mir heute morgen auch eins grinsen, als die meinten der größte Indoor-Rave der Welt und dann plötzlich korrigierte sich eine der Moderatorinnen und sagte: Der größte Techno Indoorrave der Welt!

    Damit könnten die Recht haben. Hats also doch was gebracht. Das Dumme ist nur, daß die meisten keinen Unterschied zwischen Techno, Trance oder sonst was machen, und die Wirkung dieser Aussage verpufft.

    Zitat

    Original von E-Trancer
    Die die vorher noch auf Helsloot getanzt haben, trifft man 10 Minuten später bei Pavo wieder und gehen darauf genauso ab! Das würde es bei uns nie geben.

    Zuerst hielt ich das für so dummes Rumtingeln von Leuten die keinen Peil haben und einfach irgendwo hin bzw nachlaufen. Aber die haben sehr wohl Ahnung und laufen bewußt zu den von dir genennten DJ's. Mir geht es ja genau so, und deswegen fühle ich mich da gut :D

  • also ich war im januar auf der trance energy und im may auf der mayday.
    ich fand die trance energy um einiges besser. weil:
    -wesentlich mehr leute als bei mayday (und auch indoor)
    -bessere musik (natürlich nur trance)
    -und ich habe in jedem gesicht ein dickes lächeln gesehen und würde von diesem dauergrinsen sofort angesteckt.
    ich dachte dieses gefühl gibt es nur im urlaub, aber es ist einfach so das es nur in deutschland nicht so ist. wir sind durch die vergangenheit sehr verwöhnt worden und sind jetzt viel viel zu anspruchsvoll und achten auf alle fehler. in holland oder auf ibiza feiern die leute noch euphorisch und frenetisch. bei uns ist feiern eine normale tätigkeit die wir wie maschienen durchführen.

    letztes jahr war ich auf der nature one und dieses jahr gehts zum dance valley (mal sehen wer gewinnt) aber ich denke dance valley weil:
    -mehr leute
    -bessere musik
    -dauergrinsen

  • Kann Euch da nur zustimmen. Und zwar in fast allen genannten Punkten. Nur das mit dem Dauergrinsen hab ich so nicht erlebt. ;)

    Was ich aber auf der Innercity erlebt habe: Es war nach 05:00 Uhr, Paul Van Dyk legte auf und ich war durch vorhergegangene Sets schon recht platt und bei Paule dann schließlich erst recht. Also hockte ich mich hin, um mich etwas auszuruhen. Eh ich mich versah, waren auch schon 2-3 Leute da und fragten mich, ob es mir gut geht. Fand ich absolut toll. In Deutschland nahezu undenkbar! :rolleyes:

  • Zitat

    Original von DX-Rated
    Was ich aber auf der Innercity erlebt habe: Es war nach 05:00 Uhr, Paul Van Dyk legte auf und ich war durch vorhergegangene Sets schon recht platt und bei Paule dann schließlich erst recht. Also hockte ich mich hin, um mich etwas auszuruhen. Eh ich mich versah, waren auch schon 2-3 Leute da und fragten mich, ob es mir gut geht. Fand ich absolut toll. In Deutschland nahezu undenkbar! :rolleyes:

    ?( Was, hast du das in Deutschland noch nie erlebt? Also mich haben letzt auf der Straße so ca. 10 hilfsbereite Typen angesprochen und fragten, ob ich ein Problem hätte. Das fand ich so nett, denen habe ich geradewegs meine Brieftasche geschenkt. ;)

  • Zitat

    Original von DX-Rated
    Was ich aber auf der Innercity erlebt habe: Es war nach 05:00 Uhr, Paul Van Dyk legte auf und ich war durch vorhergegangene Sets schon recht platt und bei Paule dann schließlich erst recht. Also hockte ich mich hin, um mich etwas auszuruhen. Eh ich mich versah, waren auch schon 2-3 Leute da und fragten mich, ob es mir gut geht. Fand ich absolut toll. In Deutschland nahezu undenkbar! :rolleyes:

    Das selbe haben wir auch auf der Innercity erlebt! Mein Kumpel Franky K. hatte sich hingehockt, weil er Rückenschmerzen hatte und direkt haben 5 Holländer gefragt, ob alles in Ordnung sei und ob sie helfen könnten! Einfach genial!

    E

  • Zitat

    Original von GambaJo:
    Da stellt sich doch die Frage, wie es die Holländer schaffen, so viele Events auszurichten, und sie auch voll zu kriegen. Und vor allem, wieso schaffen das die Deutschen nicht?

    Warum es nicht zu einer vernünftigen Organisation eines Electronica-Events - so nenne ich das jetzt mal - in Deutschland kommen kann, muss wohl wirklich am Risiko eines Flops einer solchen Veranstaltung liegen. Obwohl: wer's nicht ausprobiert, kann auch nicht beweisen, dass so etwas ein Flop wird. Mayday und NatureOne sind ja etabliert, aber sonst...? Sogar die LoveParade wurde dieses Jahr abgesagt (auch wenn die nicht von diesem Forum geliebt wird :D )!!!

    Ich meine, beim Thema gute Organisation sind die Deutschen eigentlich Weltmeister. Und dass es gute Events in Deutschland gibt, kann man in jedem Festival-Sommer sehen - nur sind das eben keine Electronica-Events (z.B. Rock am Ring bzw. im Park, Hurricane, Haldern, Bizarre bzw. Terremoto, Southside - und es gibt noch so viele andere kleinere Festivals dieser Sorte mit geilen Bands)... 8o:upset:8o

    Mit den Kommerz-Acts und den Plastik-DJs will ich jetzt gar nicht anfangen. Über deren (Un!) Sinn und wie sie die deutsche """Trance """-Szene beeinflusst haben wurde hier schon genug geschrieben... :p

  • das mit den flops stimmt schon, die liberty one ist leztes jahr auch gefloppt und dann hab ich noch irgentwas über die harventure gehört. aber ich gehe auch gerne auf events wie goliath in schwerin. das wort des jahres "kommerz" könnt ihr mir ja alle gerne an den kopf schmeißen aber atb, blank and jones, und ghost aufm großevent find ich zimlich gut.
    dann fahr ich dieses wochenende das erste mal auf n goa festival "psychedelic circus" in mcpom und nächsten monat gehts auf die air-beat-one.
    aber vieleicht ist der grund das in deutschland keine guten events statfinden, das wir wieder an allem rumnörgeln müßen (es sei zu kommerziel oder es hat geregnet).
    die holländer freuen sich einfach und wollen dir helfen wenn du nicht mehr kannst

    ----positiver Teufelskreislauf--------

  • Zitat

    Original von elricex
    und dann hab ich noch irgentwas über die harventure gehört.

    Wie schon gesagt, war ich da. Die Hardventure hätte zu was großem in Deutschland werden können, wenn man sich die LineUp und die Aufmachung ansieht.
    Die Veranstallter haben aber meiner Meinung nach zwei gravierende Fehler gemacht.
    1. Die Location an sich war ja gut, nur geografisch gesehen total in der Pampa (Meppen). Ich bin 2,5 Std in eine Richtug gefahren und kunte kaum glauben, daß in einer solchen Gegend ein slches Event starten soll.
    2. Die Veranstallter haben sich zu sehr auf das holländische Publikum verlassen (ist ja nah an Amsterdam). Es wurde aber zu wenig Promotion betrieben, und die Holländer haebn ja selbst ne Menge guter Events. Hier in Deutschand wußte so gut wie niemand, daß es die Hardventure überhaupt gibt (und das bis heute).

    Wäre das ganze etwas zentraller gelegen und wäre mehr Promotion gemacht worden, hätte echt was draus werden können, denn eigentlich war es dort echt geil.