Michael Cassette "Zeppelin / David"

N'Abend zusammen!

Da es sich bei diesem Zeppelin einerseits um den überragend fliegenden Eröffnungstrack der neuen Anjunabeats-Compilation und andererseits um eine der anstehenden Veröffentlichungen auf Anjunadeep handelt, möchte ich diesem wunderbaren Track jetzt seinen verdienten Thread gönnen. Hinter dem Pseudonym Michael Cassette scheinen laut Credits übrigens die beiden finnischen Produzenten Matti Heininen und Erkka Lempiäinen, die auch als Komytea unterwegs sind, zu stecken. Wer jedenfalls noch nicht die Chance hatte, diesem Track seine Aufmerksamkeit zu gönnen, kann dies hier in voller Länge nachholen.

Zeppelin ist jedenfalls von der Sorte Tracks, die einem unmittelbar ein mehr oder weniger debiles Grinsen ins Gesicht zaubern. Das Ganze ist hier aber auch einfach so wunderbar sommerlich warm gestaltet, dass man sich schlecht mit dieser passenden Mimik zurückhalten kann. Basierend auf einem erfrischend drückenden Bassline-Gewand mit gehörigem Retro-Anteil, welches sich nach einem ersten Kurzbreak mit ersten Andeutungen der wunderbaren Melodieebenen anschleicht, entfaltet der Track eine mehr als gelungenen groovigen Charakter. Sind es zuerst nur dezente Flächen, die im Hintergrund mitfliegen, wird die Melodiedichte im weiteren Verlauf konsequent dichter gestaltet, bis sich nach knapp dreieinhalb Minuten die Hauptmelodie einen wahren Euphorie-Wahn zelebriert, der ohne Frage den atmosphärischen Höhepunkt des Tracks darstellt. Dabei dürfte das schöne Wörtchen himmelhochjauchzend hier endlich einmal seine Berechtigung haben - wer mal wieder auf der Suche nach einem wunderbaren Melodierausch ist, dem ich kann ich dieses Fluggerät nur uneingeschränkt empfehlen. Für meinen Geschmack gibt's hier jedenfalls - ohne lange nachzudenken - verdiente 5,5/6 zu verteilen.

Greetz,
:: der hammer ::

Kurzes Update von meiner Seite noch zur B-Seite David, die ich mir jetzt auch endlich mal zu Gemüte führen konnte und mich zu der Überzeugung kommen lässt, dass diese dem Zeppelin in kaum etwas nachsteht:

Eingeleitet mit flauschigen Retro-Synthie-Effekten baut sich bald ein lockerer Beat mit drückendem Bassline-Fragment und Elektro-Einschlag auf. Auf diesem entfalten sich dann auch schon die ersten fluffigen Melodiefragmente, die in ihrer herrlich augenzwinkernden Art schnell gute Laune verbreiten und unvermittelt im Break enden, indem sich fortan die bereits passend mit den Pet Shop Boys verglichenen Vocals atmosphärisch ausbreiten dürfen. Und dennoch klingen diese in ihrer verschwommen-verzerrten Umgebung ziemlich frisch und innovativ, was natürlich auch an der gelungenen Melodiearbeit drumherum liegt. Mit monotonen Fieptönen geht's nun in die nächste fluffige Melodiephase mit Drumming-Unterstützung - der Clou liegt dabei vor allen Dingen in der leicht abgeänderten Tonfolge, die jegliches Anbahnen von Langeweile im Keim ersticken lässt. Im nächsten Break steht dann erneut das Vocal-Atmo-Gemisch auf dem Programm, welches sich wiederum wunderbar sommerlich leicht verbreiten kann. Mit wieder etwas veränderter Alternativ-Begleitmelodie rauscht der Track nun in seine finale fluffige Phase und zeigt noch einmal, was man mit stylischen Retro-Elementen so alles auf die Beine stellen kann. Insgesamt soll der David dann auch mit 5,5/6 belohnt werden.

PS: Wer mal wieder Lust auf Augenkrebs hat, sollte sich mal die Myspace-Seite der beiden Finnen anschaunen... Achtung grell!