Naja, erstens hat Schiller dir ja schon ein paar Ratschläge gegeben und zweitens wurde, glaube ich, auch schon genannt, dass es hier im Tranceforum spezielle Seiten gibt, die sich auf die Arbeit eines DJs konzentrieren.
tranceforum -> deejaying&producing -> deejaying!
Innerhalb dieses Bereichs kannst du dann auch die Suchfunktion nutzen, wenn du's etwas genauer haben willst. Ansonsten einfach mal die aufgereiten Beiträge überfliegen und die für dich passenden durchlesen.
Ich werde dir trotzdem mal eine Hilfestellung geben und somit off-topic gehen.
Prinzipiel ist das Deejaying in unserem digitalen Zeitalter recht simpel (ich beziehe das jetzt mal auf das Equipment, das du zu nutzen anstrebst).
Den Sync-Button hast du ja jetzt schon kennengelernt, also schon die halbe Miete drin, wenn du den leichten Weg beschreiten möchtest.
Willst du dir das Pitchen (Angleichen des Tempos) selbst erarbeiten, so geht das mehr oder weniger (je nach Begabung) nur mittels Übung.
Ein Track spielt (und ist für die Umgebung zu hören), den zweiten hörst nur du. Den zweiten Track kannst du dann bearbeiten. Für diesen Track brauchst du dann einen Cuepoint (am simpelsten wäre hier der erste Drum im Track), von dem an du immer wieder starten kannst. Grundvoraussetzung ist natürlich immer, dass du dich schon mit den grundlegenden Funktionen deines Equipments auskennst - siehe Bedienungsanleitung. Du startest dann die Wiedergabe des zweiten Tracks am Cuepoint, wenn ein Drum des ersten Tracks erklingt (also zeitgleich, dazu bräuchte man Rythmusgefühl, welches dir die fortlaufenden Drums aber eigentlich vermitteln).
Hier ist ein kurzer Exkurs in den grundsätzlichen Aufbau eines Trancetracks nötig.
Trance spielt in der Regel mit einem gleichbleibenden Tempo im Vier-Viertel-Takt. D. h. auf jedem Viertel erklilngt ein Drum und auf jedem zweiten Viertel der Clap. Acht aufeinander folgende Takte ergeben in der Regel eine "Sinneinheit"; mit Beendigung einer solchen "Sinneinheit" verändert sich in der Regel etwas am Track (neue Elemente stoßen hinzu, fallen weg, es erfolgt ein Break etc.). Oftmals wird eine solche Sinneinheit auch mit einem Crash oder ähnlichen Effekten eingeleitet.
Dieses Wissen ist nötig, damit du zwei Tracks nicht versehentlich so übernander legst, dass auf einmal auf jedem viertel Takt ein Clap zu hören ist. Auch die Verschiebung der von mir benannten "Sinneinheiten" ist eher zu vermeiden.
Hast du es nun geschafft, die Drums zeitgleich abspielen zu lassen, wirst du, je nachdem wie groß der Tempounterschied zwischen den beiden Tracks ist, recht schnell bemerken, dass sich die Drums gegeneinander verschieben. Deine Aufgabe ist es nun herauszuhören, ob Track zwei schneller oder langsamer ist als Track eins. Hilfreich ist es hier, Track zwei probeweise zu verlangsamen oder zu beschleunigen. Bei Plattenspielern würde man jetzt einfach die Platte etwas abstoppen oder anschieben. Da ich nicht mit dem Traktor arbeite, musst du dich mit der speziellen Vorgehensweise auseinandersetzen (Bedienungsanleitung!). Hast du herausgefunden, ob Track zwei langsamer oder schneller ist, fängst du an sinngemäß zu pitchen (beim Traktor wird bestimmt pro Track ein Pitchfader dargestellt, den du mit der Maus hin- u. herziehen kannst). Dieses Prozedere (abbremsen/anschieben + pitchen) wiederholst du dann so lange, bis Track zwei auf gleichem Tempo ist wie Track eins.
Es kann auch im Folgenden noch vorkommen, dass du während des Überblendens noch am Tempo nachregulieren musst. Auch hier kannst du leicht abbremsen oder anschieben.
Beim Überblenden dann darauf achten, was ich zum Aufbau eines Trancetracks genannt habe, und zum richtigen Zeitpunkt die Wiedergabe vom Track zwei starten. Klingt unter den Kopfhörern alles stimmig, kannst du damit beginnen, Track zwei einzublenden; entweder ganz langsam und seicht oder auch mal etwas zackiger. Der beste Moment hierfür ist der Beginn einer "Sinneinheit". Bevor du den Track zwei einbelendest, solltest du evtl. die Tiefen runterdrehen, da die zwei übereinander spielenden Tracks ansonsten sehr laut und wirr daherkommen. Hat Track zwei jetzt seine volle Lautstärke erreicht...
Hier braucht es auch noch einmal eine kurze Exkursion: Bevor du mit dem Mixen beginnst auf die Lautstärken achten! Track eins sollte allein schon nicht übersteuern und Track zwei sollte nicht wesentlilch lauter oder leiser sein als Track eins. Die Ausgangslautstärken müssten beim Traktor in der Nähe des gespielten Tracks irgendwo grafisch dargestellt sein.
...(weiter im Text), kannst du die Tiefen von Track zwei aufdrehen und zeitgleich die Tiefen von Track eins rausnehmen. Dies ist ein recht angenehmer Effekt, wie ich finde. Allerdings ist jegliche Spielerei mit EQ, Effekten etc. eine Frage des Geschmacks, der Kreativität usw. Will heißen, mein Vorschlag ist als solcher zu betrachten und kein Allheilmittel. Egal wie viel ich dir hier erzähle, letztendlich musst du einfach mal alles ausprobieren.
Nun musst du noch Track eins auf gewünschte Art und Weise rausnehmen und der Übergang dürfte geglückt sein.
Noch was zum EQ (Kurzform für Equalizer). Bei einem gängigen DJ-Mixer (etwas ähnliches müsste auch beim Traktor integriert sein) herrscht der Drei-Band-EQ vor. D. h. du kannst Höhen, die mittleren Frequenzen und die Tiefen ansteuern. Jeder einzelne Regler bezieht sich auf einen bestimmten Frequenzbereich des Tracks, bzw. auf dessen Lautstärke. Drehst du beispielsweise die Tiefen runter, hörst du nur noch die mittleren und hohen Frequenzen usw. Es bringt also gar nichts wenn du in alle Bereiche mehr Druck reinbringen willst und alle Regler zeitgleich weiter aufdrehst; das entspräche einer Erhöhung der gesamten Ausgangslautstärke des Tracks. Genauso verhält es sich beim Runterregeln. Und die Moral von der Geschicht: das Betätigen von EQ-Reglern bewirkt nur etwas, wenn du sie relativ zueinander verwendest. Eigentlch logisch, aber nach meiner Erfahrung ein häufiger Anwendungsfehler.
In Punkto Equipment gibt es gerade in unserer Zeit des vermeintlichen Umbruchs drei grundlegende Typen. Schallplatte, CD, Dateien. Ich will dir hier zu keinem der drei anraten, da auch das stark geschmacks-, stil- und typenabhängig ist. Aber man kann sich ja mit allen Varianten einmal auseinandersetzen.
So, das muss erst einmal reichen.