Oliver Schories "Wildfang"

Track Rating
4.8 / 6
(5 Bewertungen)
  • Achtung, diese Nummer ist eher was für Klangästheten. :)


    Mit Wildfang beschenkt uns der Hamburger Oliver Schories mit einer deepen, schön progressiven Nummer, die sowohl für verregnete Herbsttage, sowie auch für sonnige Tage am See geeignet ist. Für mich ein grandioser Track der mir 5,5/6 Punkte wert ist.

  • Auch wenn Oliver Schories seinen letzten Track Wildfang getauft hat, vermag der gewählte Name doch denjenigen Hörer, der das Ganze beim Wort zu nehmen pflegt, deutlich in die Irre zu führen, da sich hinter dem Kosenamen für zappelnde Bälger ein äußerst deep gehaltenes Kleinod progressiver elektronischer Musik verbirgt. Ausgestattet mit einem angenehm klackernden Drumming steuert das Stück dabei von Beginn an eher entspannte Gefilde an, welche durch die alsbald initiierten ersten Basslinefetzen allerdings von einer ansprechenden Düsternis durchzogen sind und auch durch den Einsatz eines klimprigen Melodiefragments glücklicherweise nicht von dieser Linie abzubringen sind. Wird der Untergrund nun mehr und mehr mit neblig-verstörenden Effekten konfrontiert, verschiebt sich auch die Bassline in subtiler Manier von ihrem Nebenschauplatz auf die große Bühne, von wo aus sie der geneigten Hörerschaft mit ihrem wunderbar finster angestrichenen Charisma immer wieder in Herz und Seele zielt, sodass die angesprochenen Melodiefragmente zu keinem Zeitpunkt den Mut aufbringen, diese Szenerie allzu sehr zu beeinflussen. Diesen Part übernehmen im weiteren Verlauf dafür einige Gitarrenmelodietöne aus dem Discounter-Keyboard, welche der sphärischen Entwicklung des Ganzen für meinen Geschmack leider einen Bärendienst erweisen und durch ihren unausgegorenen Klang die sphärische Intensität wieder deutlich senken, sodass der Track sich aus diesem Dilemma nur mit einem anstehenden Break zu retten weiß. Angereichert mit deep nachhallenden Rhodes-Pianoklängen, eisig anmutendem Windrauschen und dem klimpernden Melodiefragment vom Beginn wird hierbei jedoch schnell klar, dass die vorangegangene Passage nur einen Ausrutscher darstellte, welcher nun umso dichter arrangiert wett gemacht wird. Eine Art Todesschrei lädt schließlich auch das Drumming ein, dieser Entwicklung beizuwohnen und mit seinem düsteren Untergrund die Intensität des Tracks noch ein wenig weiter zu spinnen. Insbesondere die subtile Verwandlung des Windrauschens in ein flächiges Pendant, welchem in seiner melancholischen Bauart in einem zweiten Break sogar noch das Privileg einer Soloeinlage gegönnt wird, hat es in diesem Zusammenhang sicherlich nicht nur mir angetan. Ein erneuter Todesschrei läutet im Anschluss die letzten Meter des Stücks ein, in der zunächst die Melodieebene in trauter Einheit ihren sphärischen Höhepunkt beschreitet, ehe im Folgenden während des Rückbaus die gescholtenen Gitarrentöne noch einmal für wenige Momente aus ihrem Sarg ausbrechen können, den deepen Pianotönen jedoch den Rang als abrundendes Element zum Glück nicht mehr streitig machen können. Summa summarum sind verdienten 5/6 somit Tür und Tor geöffnet... ;)

  • Danke für den Thread. Absolut schöner, deeper, progressiver Track, perfekt für diese Jahreszeit. Wabbert durch die Gegend wie Nebelschwaden, unterbrochen von ein paar Lichtblicken in Form von kleinen Melodiefetzen. Die erwähnten Windgeräusche unterstreichen diesen herbstlichen Touch sehr schön. 5,5/6


    Irgendwie hat das Stück auch etwas sehr gruseliges, spukiges...