Fehler, die blutige Produzenten-Noobs machen

  • Zitat

    Original von Armas


    Das ist z.b. einer von den Anfangsfehlern. Verlass dich nicht unbedingt auf die Boxen, die du an deinen PC angeschlossen hast. Du brauchst beim Produzieren natürlich Boxen, die den Klang so wenig wie möglich verfälschen, im Idealfall Monitorboxen. Wenn du dann etwas produziert hast, hör es auf so vielen verschiedenen Soundsystemen an wie nur möglich, nur so kannst du sehen was zu verbessern ist (ich gehe mal davon aus das du im Moment keine Monitorboxen besitzt).


    Genau ! Seh ich auch so mit den Boxen :)


    Dann hier noch Tipps für den Sound der Bassdrum:


    EQing:


    - ca. zwischen 50 - 85 Hz anheben (sorgt für mehr Bass in der Kick)
    - ca. zwischen 300 - 700 Hz absenken (killt dann die Matschfrequenzen)
    - ca. zwischen 800 -1kHz bissl anheben (kommt bei kleineren Boxen besser im Mix durch


    Bei manchen Kicks setz ich öfters mal nen Compressor + Limiter druff.


    Kann nämlich sein, dass bei deiner Kick die ersten hundertstel Sekunden
    einfach extrem laut sind und die Bass Ausschwingung total leise
    -> deswegen Compressor + Limiter :D Weil Wenn du die Bassdrum so
    richtig bauchig klingend hinbekommst, dann kommt die halt richtig fett
    im Mix durch. Bauchig sieht ungefähr so aus wie das Bild im Anhang.



    Oder ein Bass Enhancer.. kommt auch manchmal ganz gut.


    Kommt immer auf den Kick an. Wenn sie schon stark genaug ist,
    brauchste das natürlich nicht zu machen :)

  • Tach!


    Ich unternehme derzeit auch meine ersten Producer-Gehversuche - und zwar in Reason 4, nachdem ich mir letztens dafür extra einen Laptop zugelegt habe.


    Zwar habe ich vor etlichen Jahren schonmal recht einfach ein paar Tracks am Yamaha-Sythi und mit dem Atari komponiert (was aber stiltechnisch nur ein wenig mit Trance zu tun hatte :D) - aber nun darf ich feststellen, dass Reason schon eine größere Nummer ist.


    Sich erstmal durch das Handbuch zu wühlen, die ganzen Kenntnisse über die Zusammenhänge zwischen Filtern, Oszillatoren, etc. etc. ins Hirn zu bekommen UND diese Theorien dann gleichzeitig noch in Reason umsetzen zu können, ist echt nicht einfach (auch, wenn ich ansonsten durchaus eine Menge von Musik verstehe).


    Deswegen fahre ich im Moment zweigleisig: Einerseits Stück für Stück das Handbuch lesen, und andererseits parallell dazu selbst ein bisschen was in Reason mit einem ersten Track ausprobieren.


    Ich kann mich euch insofern nur anschließen, dass es tatsächlich schwer ist, nicht zu viel von sich selbst zu erwarten, zu viel zu wollen - und das am besten noch alles auf einmal. :D


    Dazu kommt, dass ich recht perfektionistisch und pingelig bin, d.h. bevor mir der Track nicht hundertprozentig zusagen wird (selbst wenn es meine Erstproduktion ist), werde ich nicht zufrieden sein und noch weiter dran basteln. Ich bin zwar im Moment noch in der Mitte des Tracks, aber ich bin auch schon gespannt, wie oft ich hinterher noch was dran verändern werde, wenn er eigentlich schon „fertig“ ist.

  • naja, hauptfehler, wie schon erwähnt, ist eben zu viel zu schnell wollen. producing ist eine so komplexe sache, sequencer sind zunächst einmal so erschlagend mit der fülle an möglichkeiten aber vor allem eben unsagbaren fremd- bzw. fachwörtern. es hilt nur, sich zu informieren zu jedem begriff, am besten natürlich wenn man einen etwas erfahreneren produzenten in seinem bekanntenkreis hat der es vor ort erklären kann.


    ansonsten gilt natürlich ohne fleiss keinen preis!!! und das bedeutet ich muss sehr viel zeit investieren... und vor allem in der ersten zeit heißt das dann mehr frust als spaß! aber es lohnt sich, denn wenn man das grobe verstanden hat und erste "vorzeigbare" ergebnise hat dann freut man sich umso mehr :)

  • Hallo,


    also ich bin schon seit Ende der 90er aktiv.
    Nach wie vor mache ich das Ganze als Hobby und bin weit davon entfernt so zu klingen, wie ich das gerne hätte.
    Dennoch glaube ich, dass ich mich in den vergangenen Jahre schon ziemlich stark weiterentwickelt habe.
    Natürlich haben sich auch die Möglichkeiten stark verändert.
    Aber gerade die Limitierungen meiner Einstiegszeit waren mir eine ziemlich große Hilfe.


    Begonnen habe ich mit Trackerprogrammen (FastTracker) unter Win95. Ich erinnere mich noch gut wie ich Planet Violet von Nalin Inc. Ton für Ton zerlegt (gesampelt) habe und im Fast Tracker wieder zusammengesetzt und neu arrangiert habe.
    Wenn man sich über Tage derartig intensiv mit einem Titel beschäftigt lernt man ungemein viel.


    Das Musiktheoretische Know-How (leider habe ich nie ein Instrument gelernt) habe ich mir durch die Lektüre von Zeitschriften wie Keys und Keybords oder durch Befragung von Bekannten, die z.B. Klavier spielen, angeeignet.


    Dazu kam die hier schon mehrfach beschriebene Geduld. Es hat sicher 4 Jahre gedauert bis ich 2002 meinen ersten Track gebaut habe, den ich und vor allem auch das Publikum als Brett empfanden (auf meiner HP "Cream 2002" für die, die's interessiert).
    Danach bin ich in ein echtes Loch gefallen weil ich alles an Cream gemessen habe. Einerseits wollte ich auf dem Niveau bleiben und andererseits mich weiterentwickeln. Aber jeder Versuch mich von dem Titel zu emanzipieren endete in einer Kopie des Tracks oder in irgend etwas Fadem, was mir nicht gefiel.


    Erst im letzten Jahr ist es mir gelungen den Knoten zu zerschlagen. Der Auslöser dafür war die Entdeckung fantastischer Video-Tutorials wie z.B. die von Airbase und einiger (Audio-)Webseiten. Diese sind echt hilfreich und vermitteln einen klasse Einblick wie aktuelle Trance-Produktionen entstehen.


    Zusammenfassend gilt wie bei fast allem im Leben:
    - Geduld haben
    - Üben, Üben, Üben
    - Beobachten


    Gruß
    D:Nero

  • wow, habt ihr lange produktionsgeschichten.


    Ich habe vor nicht mal 2 Jahren angefangen und wurde wegen der Qualität meiner Produktionen an der ArtEZ Enschede angenommen. Meine fehlenden Skills am Keyboard, das relativ untrainierte Gehör (für Akkorde / Töne) und die unausgebildete Singstimme waren nicht genug Argument für die, mich abzulehnen. Naja, aktuelles im Fio & Peri remix thread.


    Ich hatte nie Geduld, habe immer alles übers Knie gebrochen, und es ist viel Schund dabei rausgekommen. Seit etwa einem halben Jahr kann ich von mir behaupten, dass ich Qualitätsmusik produzieren kann, sowohl Sounddesigntechnisch als auch vom Arrangement her. Dabei half mir nicht das Orientieren an großen Künstlern, höchstens mal bei einzelnen Sounds oder Melodien, aber nie im großen Stil. Was einem hilft, ist eine gute DAW, mit der man klar kommt (FL9 XXL in meinem Fall) und VSTi's sowie VST-Effekte, die es in sich haben (z.B. reFX Produkte, NI Reaktor, Kontakt, Waves Mercury Bundle für die Effekte). Dabei ist egal, welche DAW das ist, Hauptsache man selbst kommt damit sehr gut klar.
    Tutorials auf YouTube haben mir, nebst dem ganzen experimentieren und dem nicht zu verleugnenden Talent, zu meinen Skills verholfen. Naja, eine mittelklassige Kompaktanlage mit 3-Weg Speakern macht (und macht) mir das Leben beim Mastering und Mixing das Leben echt einfach, weil ich mal eben so 8 verschiedene EQ-presets da drin habe, von denen ich, bei 0 gestartet, alle einmal anwerfe und mich danach orientiere.


    Ich glaube in 10 Jahren werde ich so weit sein, dass für mich alles, was zu lernen ist, gelernt ist. Ich glaube dann werde ich mich schrecklich langweilen und in meinem Tonstudio einen Track nach dem Anderen raushauen, weil ich entweder nichts anderes kann oder weil es mir Geld bringt. Interessant wäre eine Mischung aus beidem.


    Zum Thema finanzielle Interessen: Wenn ihr wirklich Berufsmusiker werden wollt, dann könnt ihr das auch. Das ist eine Ausbildung wie jede andere, wer sich reinhängt und wirklich gut ist, verdient später auch entsprechend. Wer sich in der Ausbildung zum Schlosser o.Ä. anstrengt und mit guten Noten abschließt, kann später den Meisterbrief erlangen und ebenfalls mehr verdienen, als derjenige, der durchschnittlich abgeschnitten hat. Es ist immer nur die Frage, ob man gut ist und ob man bereit ist, etwas daraus zu machen. Ich für meinen Teil gehe den Weg auf jeden Fall bis zum Schluss, ob ich nun in den Charts irgendwann zu lesen sein werde, Samplesynths mit Samples versehe oder irgendwas völlig anderes mache, ist mir egal.


    Grüße,
    funC

  • Zitat

    Original von funC
    Was einem hilft, ist eine gute DAW, mit der man klar kommt (FL9 XXL in meinem Fall) und VSTi's sowie VST-Effekte, die es in sich haben (z.B. reFX Produkte, NI Reaktor, Kontakt, Waves Mercury Bundle für die Effekte). Dabei ist egal, welche DAW das ist, Hauptsache man selbst kommt damit sehr gut klar.



    In punkto DAW gebe ich Dir vollkommen recht...aber bei den anderen Sachen die Du da erwähnst sollte man vielleicht auch mal erwähnen was die kosten...alleine bei den Wave Plugins könnte ich im Gegenwert ein Jahr lang meine Miete bezahlen und die reFX Produkte in der höchsten Ausbaustufe(inklusive Sounderweiterungen) sind auch nicht gerade für nen kleinen Betrag zu haben, da fallen die paar Euronen für die NI Produkte kaum ins Gewicht.


    Sicher Musik produzieren ist ein teures Hobby / Broterwerb. Aber sich hinzustellen und zu sagen Plugins für die man einen guten Mittelklasse Wagen bekommt (gebraucht) lösen Probleme/vermeiden Fehler beim Musikmachen ist der falsche Ansatz und wird der Thread Headline nicht gerecht...auf die Technik und darauf wie man mit vorhandenen Ressourcen umgeht kommt es an...

  • Zitat

    Original von funC


    Ich glaube in 10 Jahren werde ich so weit sein, dass für mich alles, was zu lernen ist, gelernt ist.



    :D Das wiederum glaube ich nicht. Wie öfter schon geschrieben: Geduld, Geduld und falls ich es vergessen habe zu erwähnen: Geduld.