N'Abend Leute!
Kleine Anmerkung vorweg: Gut, dass ich diese Rezi von gestern Abend aufgrund einer bösen Vorahnung vorsichtshalber abgespeichert hatte und sie glückerlicherweise nicht im abgrundtiefen Schlund des pickeligen Kellerkinds verloren gegangen ist... Nun also Umek, die zweite!
Anlässlich der neuen Umek-Platte möchte ich hiermit eine Warnung an alle Leute da draußen herausgeben: Die beiden neuen Tracks von unserem Lieblings-Slowenen werden sich bereits nach dem ersten Hören unweigerlich in den Gehörgängen festsetzen und sich dort so schnell nicht mehr vertreiben lassen. Wer also Aversionen gegen ein exzellentes EDM-Gebräu hegt, sollte sich lieber schnell vom Acker machen... Alle anderen dürfen die für Umek eher untypisch klingenden Sachen hier in voller Länge vorhören und sich das von Manual Records herausgebrachte schwarze Vinyl auf den Plattenspieler legen.
Print This Story ist dabei die knarzige Seite dieser Platte. Bereits von Beginn an groovt sich der Track in monotoner Weise in Mark und Bein, wobei das Ganze mit einem eher entspannten Drumming ausgestattet ist, welches selbige Wirkung auch nicht verfehlt. Im Hintergrund dümpeln dazu einige Tonfolgenfragmente in undurchdringbarer Manier, bis sich nach einiger Zeit eine chillige Melodie herauskristallisiert, welche den angenehmen Charakter des Ganzen noch verstärkt. Dennoch gerät man mit dem knarzigen Untergrund und der vielfältigen Melodielinie nie in den Bereich des Belanglosen, denn auch im Mittelteil des Tracks kommt durch das Zusammenspiel von monotonem Elektroknarz und alternativen Melodiefolgen, welche sich wunderbar dezent auf das Trackbett legen, keine Langeweile auf. Wer sich auch von herrlich unaufgeregten Sachen mit progressivem Aufbau und dezenter Melodiearbeit angesprochen fühlt, kommt hier jedenfalls genau auf seinen Geschmack. Mir gefällt's auf jeden Fall überdurchschnittlich gut, sodass ich auch gewillt bin, gute 5/6 zu verteilen!
Der Ricochet Effect auf der B-Seite schafft es zudem noch, die schon beim Vorgänger hochgelegte Messlatte locker zu überspringen, indem er seinen Fokus noch einen Ticken mehr auf den Ausbau der melodischen Elemente legt. Dies wird bereits beim entspannt atmosphärischen Intro mit sanften Piano(?)-Sounds und sich dazu perfekt in Szene setzender flächiger Melodiearbeit deutlich. Das nun einsetzenden Drumming sieht keine Abkehr vom entspannt neotrancig angehauchten Trackkonzept und fügt sich in seiner groovigen Entspanntheit mit leichter Knarzwand sehr gut ein. Mit der Zeit wird man Zeuge der Entwicklung einer wunderbar fluffigen Alternativmelodie, welche sich als heller Streif am Horizont des dezent deep drückenden Untergrunds entwickelt. Verstärkt durch sphärische Flächen entfaltet sich so eine wunderbare Moll-Stimmung, in die ich mich bereits beim ersten Hören verliebt habe. Da zudem für Umek Abwechslung kein Fremdwort in seinen Tracks ist, kommen wir im Mittelteil in den Genuss des Zusammenspiels der Knarzwand und fluffig arpeggierten Synthie-Elementen, welche schon bald durch die bereits vorgestellten melodischen Elemente ergänzt werden und so das Ganze noch einmal wunderbar auf seinen atmosphärischen Höhepunkt einleiten dürfen. Alles in allem haben wir es imho hier also mit einem absolut würdigen Nachfolger von Carbon Occasions zu tun, der in meiner euphorischen Stimmung mehr als überzeugende 6/6 bekommt!
Greetz,
:: der hammer ::