Glenn Morrison "Cosmic flight"

Track Rating
5.3 / 6
(3 Bewertungen)
  • Et voilà - es ist zwar nur eine schnöde Zahl, aber mit diesem Thread steige ich nun auch in den elitären Kreis der 2000er auf. Statt überschwänglicher Feierei oder knallenden Sektkorken lasse ich allerdings lieber wieder einmal eine überzeugende frische Platte für sich sprechen. Verantwortlich dafür zeigt sich dabei niemand Geringerer als Glenn Morrison, der sich - wie schon beim grandiosen Vorgänger Blue Skies With Linda nicht mehr an Deadmau5'schen Schemen festhält, sondern mit dem Cosmic Flight eine feine Mischung aus Progressive Trance und Progressive House auf Vinyl gebannt hat. Erschienen ist das Ganze jedenfalls auf Nick Warren's Label Hope Recordings, sodass es nicht verwundert, dass selbiger sich für einen Remix auf der B-Seite mächtig ins Zeug gelegt hat. Für entsprechende Hörproben empfehle ich mal wieder Astralmusic.nl oder die Myspace-Seiten von Glenn und Nick. :D


    Als mysthisch angelegtes Intro beginnt der Original Mix dabei von der ersten Sekunde an, in zwielichtigen Atmosphären herumzuschnuppern und präsentiert dem Hörer mit einem subtilen Flächensüppchen im Hintergrund von vornherein ein stetig steigendes Spannungsspektrum. Denn auch in Zusammenarbeit mit einem aus Gefilden des Progressive House entlehnten Drummings in entspannter Geschwindigkeit verliert das Ganze nichts von seiner sphärischen Attraktivität, welche zudem recht bald von einem wunderbar hellen Melodieversatzstück, welches an den oben genannten Vorgängertrack erinnert, gesteigert wird. Mit der schwebenden Mysthik steigt allerdings nach einem ersten Kurzbreak, in dem die glockenklare Melodielinie ein kleines, verträumtes Solo hinlegt, auch das Potenzial für kontrastreiche Klänge, welche sich in der Entfaltung einer leicht knarzig angelegten Bassline widerspiegeln, welche langsam, aber bestimmt, das Ruder dieses Stücks übernimmt und dabei auch die sphärischen Ansätze erst einmal in den Hintergrund verbannt. Die hellen Melodiestücke geben allerdings nicht auf und tauchen nach kurzer Zeit in aussagekräftigen Fragmenten wieder auf, sodass sich das Ganze im Anschluss wieder den Weg in ein weiteres Break ebnet. Dort steht einmal mehr der progressive Aufbau dieses Tracks im Vordergrund, welcher sich in der erneut stetig nach vorne drückenden Bassline offenbart, die es sich im Anschluss zudem nicht nehmen lässt, zusammen mit den geheimnisvollen Melodiestücken für eine zauberhaft hypnotische Stimmung zu sorgen. Im Vergleich mit seinem Vorgänger ist der hiesige Flug ins All insgesamt noch eine gute Ecke deeper geraten, kommt aber nicht an dortige Intensität heran, wie ich finde - seiner verdienten 5,25/6 darf sich Glenn Morrison hier dennoch mehr als sicher sein. :yes:


    Eine komplett andere Richtung schlägt auf der B-Seite dann der Nick Warren Remix ein, welcher zwar nicht mehr allzu viel vom Original übrig lässt, mit seiner groovigen Proghouse-Überarbeitung für meinen Geschmack aber ebenfalls eine mehr als überzeugende Darbietung abliefert. Lässt zu Beginn bereits das mit allerlei Spieleien gespickte Drumming aufhorchen, so bekommt das Ganze nach knapp einer Minute mit einer wunderbar flexibel drückenden Bassline seinen ersten markanten Stempel aufgedrückt, welcher sich hier als perfekter Untergrund für die sich bald entfaltenden Melodietöne herausstellt. Letztere orientieren sich nur noch sporadisch an den Tonfolgen aus dem Original und schaffen es auch durch ihre in dezente Synthie-Instrumentierung gepackte, sommerliche Leichtigkeit, diesem Mix eine ganz andere Richtung zu verleihen als dem Original. Wurde dort den deepen Sphären gefrönt, so ist es hier die groovige Entspanntheit einer lauen Sommernacht, die man förmlich in den Klangfarben einatmet. Bassline-Soloritte sowie melodieorientierte Phasen wechseln sich dabei passend miteinander ab, wobei letztere sich im Laufe der Zeit mit weiteren Alternativmelodie-Versatzstücken verstärken und damit die warme Atmosphäre zunehmend euphorisieren. Im letzten Akt schaukelt dann die Bassline in Solo-Manier den Track zu Ende, welcher sich in einem flirrenden Outro verabschiedet und dort hervorragende 5,5/6 einsackt... ;)


    Greetz,
    :: der hammer ::

  • Für mich ist es, wie auch bei Hammer, genau andersrum. Das Original ist mir zu langweilig und zu oft da gewesen. Finde dieses Space Thema ein wenig ausgelutscht und dieser Mix würde sich vielleicht gut als Hintergrundmucke in irgendner Weltraumdokumentation machen. Trotzdem aber solides Handwerk und deshalb 4/6 Punkten wert.


    Nick Warren bietet die tanzbarere Version, die ganz nett ist, aber mich auch nicht so ganz komplett mitreißen kann. 4,5/6

  • Sehr schöne Platte auf Hope, wo ja auch schon unzählige progressive Monster erschienen.
    Mir gefällt die tanzbarere Version von Nick Warren noch ein Stück besser, ganz hohes Niveau hier.


    Original Mix: 5/6
    Nick Warren Remix: 5,5/6

  • Schwer geiler Track, den Morrison da abgeliefert hat. :yes:


    Mein Favorit ist eindeutig der Original Mix. Beginnt schön chillig, wird dann nach dem ersten Break, mit dem Einsetzen dieser deepen, grummeligen Bassline sehr treibend und groovig. Die spacigen Flächen sind wunderbar verträumt und bilden einen schönen Gegensatz zu dem bald einsetzenden Knarzpart. Wunderbarer Track. :yes:


    Nicht ganz so gut gefällt mir der Nick Warren Remix, da will sich dieses Space-Thema nicht so recht in den Track einfügen, wirkt immer leicht aufgesetzt, unpassend.


    Aufgrund des in meinen Ohren starken Originals geb ich für's Paket 5,5/6.

  • Also ich finde das ist wirklich ein bombiges Stück, habe die Platte auch schon länger hier liegen. Der Original Mix hat die meiste Innovation und ich liebe dieses spacige Thema. Hat was oldschooliges an sich. Der Aufbau ist geradezu Spitze. Der Nick Warren Remix ist aber ebenfalls sehr gut geworden und ich denke mit dem kann man im Club besser punkten. Das Original verstehen die Meisten leider nicht und sie sind dann auch zu ungeduldig um so lange auf den enscheidenden Moment im Track zu warten. Auf jeden Fall haben beide Tracks etwas aus vergangen Tagen aber setzen dies innovativ um.


    Original Mix 6/6
    Nick Warren Remix 6/6