16 Bit Lolitas pres. Bug Report "Low density / Tilted"

Track Rating
4.5 / 6
(4 Bewertungen)
  • "Low Density" finde ich ja mal sowas von funky, könnte das Ding den ganzen Tag durch hören. Ist kein Abgeh-Track aber grooved ganz gut, 5/6 Punkte.


    "Tilted" ist wiederrum irgendwie nix sagend, gefällt mir nicht, 4/6 Punkte, weil es ja trotzdem eine gute Produktion ist, wie ich finde.


    Released auf Bits And Pieces
    am 22.3.2011


    Achja, das ganze ist im Übrigen Techno, ich hoffe ihr verzeiht mir und auf eure Meinung bin ich gespannt :D.

  • Immer her mit der atmosphärischen Kälte! Nachdem die 16 Bit Lolitas mit dem bereits Ende des letztes Jahres veröffentlichten ersten Two-Tracker unter ihrem Projektnamen Bug Report noch eine gute Stufe tiefer als sonst schon in minimalistisch-technoiden Grenzgebieten voller atmosphärisch düsterer Leckereien einzutauchen gedachten, fällt ihre neueste EP meines Erachtens nun noch eine weitere Nuance dunkelheitsaffiner aus, ohne dass dabei die progressive Grundausrichtung in irgendeiner Form in Frage gestellt wird. :D


    Als Favorit kristallisiert sich in meinen Ohren dabei Low Density heraus, welches nicht nur vom ersten Moment an mit einer herrlich zwielichtig durch den Untergrund geisternden Bassline aufwartet, sondern diese auch sogleich mit einigen verstörenden Industrial-Toneinwürfen sowie einem Effektschwarm, welcher sich irgendwo zwischen Vinylknistern und Vogelgeflatter einfindet, interessant zu kombinieren weiß. Alsbald passend ergänzt durch stakkatierte Bassgitarrenzupfer plustert sich der hiesige Untergrund nun mehr und mehr in seiner Vorliebe für neblige Atmosphärenschwaden auf, wovon in einem anstehenden Quasi-Break vor allen Dingen die Bassline profitiert und munter weiter nach vorn schreitet, ehe zusammen mit dem restlichen Drumming zur Abwechslung die organischen Begleitbasstöne kurzzeitig das Heft an sich reißen, im weiteren Verlauf allerdings erneut von den Industrial-Effekten sowie den immer wieder aggressiv nach vorn ausfahrenden Pranken der wunderbar düster groovenden Bassline aufmerksam belauert werden. Nach einem weiteren Kurzbreak, in welchem einige techig stakkatierte Alternativtöne die Szenerie belagern, ist der Untergrund dann wieder in der Lage, in gekonnt grummelnder Manier den Antrieb des hiesigen Tracks zu mimen. Aufkommende Alternativtöne werden durch eine alsbald erneut inszenierte Unterbrechung für einige Momente gelähmt, sodass sich der Untergrund noch einmal in aller Ruhe Schicht für Schicht aufbauen kann, die gelungen düster-groovende Zusammenarbeit mit den techigen Stakkatotönen rundet das Ganze im Anschluss aber entgegen der von der Bassline zur Schau getragenen Abscheu gegenüber diesen in unverschämt progressiver Größe ab. Alles in allem sicherlich kein sphärisches Feuerwerk, der Weg zur reinen Monotonie ist jedoch glücklicherweise noch ein weiter - da reichen auch die nahrhaften 5/6 als Wegzehrung sicherlich nicht... :p


    Tilted gestaltet sich im Gegenzug dann noch eine gute Portion minimalistischer geprägt, wovon nicht nur die vom Start weg vorgelebte Verstrickung in klickernd beeinflusste Effektbewegungen erzählt, auch die im weiteren Verlauf nicht wirklich als lohnenswertes Beiwerk des Stücks erachtete Verdichtung der Trackelemente zeugt von dieser Grundhaltung. So ist es kaum verwunderlich, dass das Ganze nach einer gewissen spannungslosen Dauer immer mehr in Richtung dümpelnder Gefilde voranschreitet, ehe im Untergrund dann doch noch langsam aber sicher eine Neuanschaffung ihre Runden zieht und sich im anstehenden Break schließlich als repetitiv angelegtes Vocalfragment offenbart, welches mit einigen in die sphärische Komponente emporwachsenden Tonflächen im Handgepäck nun eine dezente, aber gelungene Anschwellaktion aufs Parkett legt. Leider entpuppt sich in Kooperation mit dem minimalistischen Untergrund einzig eine monotone Synthiemelodieandeutung als Überbleibsel der Breakentwicklung, sodass im Folgenden auch die Vocalfragmente wieder mehr und mehr ihren Unmut darüber kundtun und in einem zweiten Break ein weiteres, ansehnlich progressives Flächenbad nehmen, welches im Vergleich mit dem vorherigen sogar noch etwas ausgereifter wirkt. Eine Anschwellaktion weiter kann dann zudem das klickernde Drumming endlich seine kontrastreiche Wirkung besser entfalten, einzig die faden Synthietöne als "Schlussakkord" hätte sich das niederländische Produzentenduo für meinen Geschmack ruhig sparen können. So reicht es insgesamt gesehen dann auch leider nur zu soliden 4/6 aus der Mottenbewertungskiste. :yes: