Track Rating
5.2 / 6
(11 Bewertungen)
  • N'Abend zusammen!

    Gepflegte Neuigkeiten für alle, die auf das erste musikalische Lebenszeichen von Eric Prydz im neuen Jahr warten, denn mit Glow hat der schwedische Workaholic sich mal wieder sein eher technoid geprägtes Pseudonym Cirez D übergestülpt und diesmal auch gleich einen wunderbar progressiven Groove mit in den Einkaufswagen gepackt. Da zudem auch die gewisse sphärische Komponente nicht zu kurz kommt, dürfte der Track sicherlich auch im hiesigen Forum (neben meiner Wenigkeit) seine Fürsprecher finden, zumal das Stück anscheinend sogar dem Armin in seiner allwöchentlichen Vocalhuldigungs-Sendung ausgerutscht ist, wie ich gerade bei der Suche nach einer aussagekräftigen Youtube-Hörprobe feststellen konnte. Nun denn, erschienen ist das Ganze auf jeden Fall (wie alle Sachen von Cirez D) auf Mouseville, wobei sich auf der B-Seite mit dem Sébastian Léger Remix von "On / Off" (Original auf der Vorgängerplatte) ein für meinen Geschmack eher vernachlässigungswürdiger 0815-Electro/Techhouse-Zwitter befindet... :yes:

    Glow dagegen besitzt ganz andere Qualitäten, welche sich bereits im leicht mystisch anmutenden Intro verdeutlichen, wenn sich nach anfänglichen Klangschlieren aus menschlichen Lauten eine Prydz'sche Tonfolge aus dem Hintergrund heranschleicht und im weiteren Verlauf in überaus subtiler Manier mehr und mehr die hypnotische Hauptrolle des Tracks einnimmt. In der Zwischenzeit hat sich zudem ein zunächst noch überaus trocken agierender Beat dazugesellt, auf welchem zeitweise auch die interessanten Lautmalereien vom Beginn das monotone Melodiefragment unterstützen dürfen, ehe ein erstes Break dann die wahre minimalistische Eleganz der Tonfolge offenbart und diese die ersten Schritte in sphärischen Gefilden unternimmt. Dezente Flächenklänge im Hintergrund greifen dieser zwar etwas unter die Arme, das Hauptaugenmerk liegt jedoch auf der angespannten Oldschool-Melodielinie, bei welcher es mir vor allen Dingen die stetig wiederkehrende klimprige Verspieltheit in eindringlicher Manier angetan hat. Im Folgenden darf sich dann auch der Untergrund des Ganzen über Nachwuchs freuen, wenn ab dem Ende des Breaks eine monotone Bassline dem Stück das Grooven lehrt und so im Zusammenspiel eine spannende Mixtur aus technoider Ästhetik, progressivem Trackaufbau und melodischen Ausrufezeichen zusammengebraut wird. Das Ganze mag dem ein oder anderen in seinem Fortlauf sicherlich zu wenig Abwechslung bescheren, für meinen Geschmack zeichnet sich allerdings genau diese Unaufgeregtheit dafür verantwortlich, dass die stakkatierten Melodietöne zusammen mit der beständigen Groove-Monotonie und den immer mal wieder eingesetzten Lautmalereien eine gewissermaßen hypnotisch zu bezeichnende Wirkung entfalten können. Unterbrochen wird der Fluss nur durch ein weiteres Break, welches sich mit der Verflächung der Tonfolge ankündigt, ehe diese zunächst in einer Klangwolke verschwinden, nur um einige Augenblicke später wieder ein gelungenes Solo aufs Parkett zu legen. Die Auflösung des Breaks fungiert diesmal mit einigen Anschwilleffekten noch etwas deutlicher als Höhepunkt, bevor nach dieser ekstatisch anmutenden Aktion im Anschluss ein letztes Mal das eingespielte Team aus druckvoll groovendem Untergrund und mystischen Fata-Morgana-Melodientönen die Regie übernimmt. Alles in allem für meinen Geschmack eines der überzeugendsten Stücke, welches Eric Prydz unter seinem Decknamen Cirez D aus seinem Studio entlassen hat - 5,5/6 sprechen da sicherlich Bände... ;)


    Greetz,
    :: der hammer ::

  • In Anbetracht des primär aufkommenden dezenten Paukenschlages dieser meisterhaft musikalischen Machenschaft bäumt sich vor meinem geistigen Auge die Imagination eines kranichgleichen Schnabeltieres, das mit im Wind wabernden Flügelschlägen über den Himalaya meiner Gehörgänge schwebt und dabei einen leise krächzenden Schrei -der mich entzücken lässt- ausstößt, auf, um mir ein sanftes und warmes Lächeln auf mein von sonst so viel Unmut gepeinigtes Antlitz zu zaubern. Am Fuße des bekannten asiatischen Hochgebirgssystems sehe ich einen kleinen Lärchenwald in dessen wabernden Blätterwust sich das Geräuschmoment verfängt und einen wabernd wohligen Klangteppich verwandelt. Obgleich des bezirzenden Ausblickes, der sich mir bei dieser monotonen Melodiemanufaktur malerisch einmeißelt, möchte ich einen zweiten rational kaum erklärbaren Umstand in Kombination mit dieser musikalischen Scharmofferte tangieren. Ausgehend von der von mir beschriebenden Imagination beschleicht mich das seltene aber trotzdem vertraute Gefühl eines kühlen Schneeflöckchens auf meiner menschlichen Rinde. Ein gänzlich schmeichelndes Schneetreiben, welches sich wie ein persischer Teppich einer tibetanischen Tempeltunte auf meine Seele legt und mir zuzwitschert: Ich liebe dich, oh holder Recke!

    Greetz,
    :: der westi ::

    Einmal editiert, zuletzt von Southern (24. Januar 2010 um 00:40)

  • Na "On Off" wieder eine richtig dicke Nummer die Prydz uns hier vorlegt. Der Remix auf B-Side ist ziemlich entäuschend, vorallem weil Legér mit seinem Remix zu "Knockout" wirklich überzeugen konnte.
    Jedenfalls beide Daumen hoch für "Glow"

  • ich liebe das delay auf dem synth, die nummer drückt gut. da die beiden ersten review in so bezaubernden worten die qualität des tracks zum ausdruck bringen konnten :D muss ich nicht mehr viel machen als meine bewertung bekannt geben! 6/6 :)

  • Ups, noch nix zu diesem geilen Track geschrieben?!

    Glow ist ein Knaller. Wie toe so schön sagte ein "Floorfiller Geschoss" erster Güte!
    Woah!

    Alles andere hat hammer schon hinreichend erörtert.

    5,5/6

    *edit* Auch diesen Track muss ich noch mal hochholen.

    GLOW war für mich DER Track 2010!

    Glatte 6/6

  • Jo war echt eine richtig feine Nummer, hat mir auch gefallen. Auch wenn ich gerade feststellen musst das ich sie viel zu selten mal aufgelegt habe. Wobei ich den In The Dark Dub bevorzuge.