Ormatie "Thus & So"

Track Rating
5.5 / 6
(2 Bewertungen)
  • Kurz vor Weihnachten ist noch schnell Ormatie's aktuelle Single auf Hope Recordings erschienen, die mich ziemlich hat aufhorchen lassen. Zu hören kriegt man wunderbaren Progressive-House, welcher sich bestens für die ruhigeren Momente eignen dürfte. Hier die zwei Tracks mit Hörproben:

    Ormatie "Thus & So" (Original Mix)
    Ormatie "O" (Original Mix)

    Die "Thus & So" stellt Deep-Prog der aller besten Sorte dar. Der Track fängt von Beginn an sehr harmonisch an. Wunderbare Flächen zieren den Hintergrund, dazu ein sehr sanftes Drumming und schöne Effekte hier und da. Gegen Ende erlebt der Track nochmal einen absoluten atmosphärischen Höhepunkt, ohne dabei aber zu sehr aus der Haut zu fahren. Die Nummer ist einfach nur sehr gemächlich und chillig gehalten. Wunderbar :) Ich kann den Track nicht wirklich gut in Worte fassen, am besten einfach mal reinhören. Wer den Russen kennt, der dürfte wissen was für sphärische Musik er zu erwarten hat. Hier ist es nicht anders :)
    Auch bei der "O" handelt es sich um sehr chilligen Deep-Prog, welcher direkt sehr atmosphärisch loslegt. Wie bei der A-Seite gibt's auch hier schöne Flächen im Hintergrund und ein sanftes Drumming. Zudem kommen hier Vocalfetzen zum Einsatz. Das anschwillen des Untergrunds macht auf mich irgendwie einen wunderschön, dramatischen Eindruck.

    Bleibt mir nur noch zu sagen: Tolles Release, hehe :)

  • Der russische Produzent Ormatie bleibt sich treu und schickt mit dieser EP auf Nick Warren's Qualitätslabel in der Tat mal wieder zwei heiße Eisen für alle Progressive-Liebhaber ins Feuer.

    Das namensgebende Thus & So verzückt dabei von der ersten Sekunde an mit seinem herrlich zurückgelehnten Flair, das von einem dezent tänzelnden Drumming sowie den ersten sich im Hintergrund räkelnden Tonflächen getragen wird. Letztere strecken ihre Fühler allerdings bereits nach wenigen Momenten weiter nach vorn aus, um den gemeinen Hörer mit ihrer leicht deepen Ader zu infizieren, während sich parallel immer mehr verspielte Begleittöne aus ihrer Deckung trauen und die atmosphärische Komponente somit in gelungen progressiver Manier in Richtung winterlich-entspannter Gefilde lotsen. Stakkatierte Basslinefragmente sorgen zudem im Untergrund für eine angenehm groovende Fortbewegungsart, spielen im Vergleich mit der vielschichtigen Melodieebene im hiesigen Stück aber eine eher untergeordnete Rolle, welche auch sogleich durch den Einsatz weiterer zusätzlicher Melodieversatzstücke in tranciger Umrandung bestätigt wird. Fast unmerklich läutet das Ganze im Folgenden sein Break ein, indem sich vor allen Dingen die zuletzt die Flucht nach vorn angetretenen Melodiefragmente in Kooperation mit den zart schwelgenden Flächenklängen durch eine subtile Anschwillaktion in Szene setzen können, welche auch in sphärischer Hinsicht eine angenehme Verdichtung bewirkt. Auf dem Höhepunkt lösen sich jene allerdings wieder in feinste Staubpartikel auf, sodass im Anschluss erneut die omnipräsente Flächenuntermalung das Zepter in die Hand nimmt und zusammen mit dem introvertierten Drumming sowie den zahlreichen verspielten Melodiesprenkeln die sphärische Tiefenentspannung fortführt. Im letzten Drittel verstärkt sich die Melodieebene zusätzlich noch durch einige harmonische Synthieklänge, bevor das Ganze mit einem überaus subtilen Rückbau die finalen Meter einläutet. Summa summarum feinster Deep-Prog, wie er im Buche steht und verdiente 5,75/6 absahnt. :D

    Der zweite Track der EP lässt dann zwar im recht spärlich bemessenen Titel O sein Faible für Minimalismus aus dem Fenster hängen, in musikalischer Hinsicht wird der Hörerschaft jedoch auch hier eine gediegen progressive Architektur geboten, bei welcher zartbesaitete Flächenklänge bereits in einem kleinen Intro für die ersten sphärischen Ausrufezeichen sorgen. Nach der Konfrontation mit einem trockenen Beat bleiben davon jedoch nur noch einige Schlieren übrig, welche fortan erst einmal im Hintergrund ihr Unwesen treiben, während sowohl einige zurückgelehnte Alternativtöne, ein grummelndes Basslinefragment als auch dezente Klickereinsätze zur Belebung des Stücks beitragen. Dennoch sind in diesem Zusammenhang auch die sporadischen Anschwillversuche der Melodieflächen nicht zu vergessen, welche sich immer mal wieder zwischen den Melodieelementen am vorderen Bühnenrand hindurchzudrängeln versuchen. Ein Quasi-Break hinterlässt dem Ganzen zudem einige interessante Vocalfragmente, welche im weiteren Verlauf als Kontrastpunkte in der ansonsten recht angenehm schwebenden Atmosphäre fungieren, bevor sich mit dem weiteren Erstarken des Untergrunds auch die Flächenklänge ein weiteres Mal zurückmelden. Letztere scheinen allerdings in der Zwischenzeit ein ergiebiges Bad in dunklen Sphärenschichten genommen zu haben, sodass sie mit ihrer nun wesentlich düsterer gestimmten Flächenwand auch das Intensitätspendel noch einmal ein gutes Stück stärker ausschlagen lassen. Nach der Zusammenarbeit mit den bekannten Begleittönen sowie -vocals legen sie zudem kurz vor Toreschluss noch ein zwielichtiges Solo hin, ehe der erneute Rückzug in den äußersten Hintergrund sowie die Verteilung von im Vergleich zum Vorgänger kaum minder überzeugenden 5,5/6 ansteht. :yes:

  • ORMATIE entwickelt sich langsam zu meinem lieblings Producer für deepen Progressive. Mir gefällt das Geklopfe auch sehr gut. Daumen hoch! So muss das klingen! Ist aber natürlich eher Musik zum Chillen als zum Abfeiern. =)

    greetz West :D