Gregor Tresher "The life wire Part 1"

Track Rating
5.4 / 6
(5 Bewertungen)
  • Ein Release was jetzt auch schon etwas "älter" ist, und von vielen DJ's ausgiebig supportet wurde und wird. Bestes Beispiel dafür ist wohl aktuell Dave Seaman, der "The Life Wire" auf die kürzlich erschienende Renaissance Vol. 14 gepackt hat. Veröffentlicht wurde die erste Singleauskopplung seines neuen Albums "The Life Wire" auf seinem eigenen Label, Break New Soil. Insgesamt umfasst dieses Release folgende drei Tracks:

    Gregor Tresher "The Life Wire" (Original Mix)
    Gregor Tresher "The Life Wire" (Petar Dundov Variation)
    Gregor Tresher "Escape To Amsterdam" (Original Mix)

    Ich muss sagen, auch hier ist dem Tresher echt mal wieder ein richtig großer Wurf gelungen. Im Gegensatz zu Tresher's letzten Veröffentlichungen ist zumindestens die "The Life Wire" äußerst atmosphärisch und melodisch geraten. Der Track grummelt vor sich hin und hat richtig schöne Flächen im Hintergrund. Dazu ertönt dauerhaft eine leise Stimme(?) im Hintergrund. Beschreiben kann ich den Track nicht wirklich gut, aber was ich sagen kann, die Nummer ist einfach nur wunderschön geworden. Nachdem ich den Track gerade wieder bei James Grant's Anjunadeep Edition gehört habe, stand für mich entgültig fest das eigentlich ein Thread her muss. Eines muss man dem Tresher ja mal wirklich lassen, er ist sehr vielseitig. Von dicken Elektroknarz-Tracks, typischen Technonummern und schön chilligen Tracks wie auch "A Thousand Nights" ist alles in seinem Repertoire. Ein wirklich guter Mann :yes:.
    Obwohl Petar Dundov die ganze Angelegenheit etwas minimaler angeht, verliert auch er die Atmosphäre nicht aus dem Blickfeld. Vielleicht klingt das etwas komisch jetzt, aber wenn der Track nachher erstmal richtig losgeht, gerate ich immer wieder in einen richtigen Trancezustand. Es ist einfach nur wunderbar! Dieses minimale geklacker, diese Melodie die sich immer wiederholt, Flächen und auch hier wieder diese Stimme. Einfach nur ein richtig intensiver Track den ich besonders Abends empfehlen kann. Eins steht auf jedenfall fest, diesen Petar Dundov werde ich von nun an im Auge behalten. Einen besseren Einstand als diesen kann er gar nicht bei mir haben. Er hat das ohnehin geniale Original noch einmal ein klein wenig getoppt.
    Die "Escape to Amsterdam" finde ich zwar auch ganz nett, verblasst aber gegenüber den anderen Nummern komplett. Die Nummer schlägt wieder in eine komplett andere Kerbe ein und ist für meine Begriffe nur eine durchschnittliche Technonummer. In diesem Bereich gibt's m. M. nach deutlich bessere Nummern.

    Trotzdem, eine wunderbare Veröffentlichung. Momentan würde ich glatt zur Höchstwertung tendieren :yes:.

  • Schön, dass dieser Track den Weg hierher gefunden hat! :) Meine Platte wartet noch im Warenkorb...

    Ich zitiere einfach mal eine Beschreibunng "an incredibly beautiful piece of music, that will ignite open air floors over the summer"...

    5/6.

  • Ich finde das komplette Album eigentlich total geil. Nachdem ich nur ein paar kurze Hörproben angehört habe habe ich mir das Album auf gut Glück mal gekauft Hatte irgendwie Angst dass es mir, als Trancer, zu eintönig und langweilig seind würde, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Richtig stark sowohl das Album als auch der Sampler. 5/5 von mir!

  • Mit seinem in diesem Jahr aus der Taufe gehobenen Label Break New Soil scheint Gregor Tresher in meinen Ohren nach einem kleinen Zwischentief wieder eine gute Portion Kreativität inhaliert zu haben. Besonders deutlich wird dies auf seinem vor wenigen Wochen auf den Markt geworfenen Album The Life Wire, aus dem nach dem hervorragenden The Heartbeat Orchestra nun auch der Titeltrack seine verdiente Vinylveröffentlichung bekommt. :yes:

    Der Original Mix tritt dabei in die legitimen Fußstapfen des überragenden A Thousand Nights und besticht ebenso wie sein Vorbild durch eine hypnotische Melodielinie, welche sich in Form einer angenehm sphären Endlosschleife dezent aus dem Hintergrund heranschleicht und zunehmend Gefallen an dem mit fragmentiertem Stimmengewirr angereicherten Techhouse-Untergrund findet. In dieser Phase geistern die flächenartigen Melodieversatzstücken zwar noch etwas orientierungslos durch den Raum, durch die nach einem Kurzbreak einsetzende Bassline in herrlich groovender Eingängigkeit erhalten sie allerdings schließlich eine gelungene Konstante, an der sie sich im weiteren Verlauf entlanghangeln und dabei peu à peu an sphärischer Intensität zunehmen. Die nötige Portion Abwechslung erreicht das Ganze durch die sich stetig auf- und abwindende Instrumentierung der Melodieflächen, was sich zudem besonders in einem weiteren Kurzbreak beobachten lässt, das diesen eine kleine Solofahrt gönnt. Doch auch in Gesellschaft des progressiv groovenden Untergrunds und einigen Alternativtönen lassen es sich die Flächen gut gehen, bevor im weiteren Verlauf dann doch eine Kunstpause ansteht, in der sich kurzzeitig die unaufgeregten alternativen Melodietöne aus dem Hintergrund profilieren können. Allzu lang dauert die Abwesenheit der hypnotisch anmutenden Melodielinie allerdings nicht an, da diese im nächsten Kurzbreak bereits erneut das Feld von hinten aufräumt und im Anschluss noch einmal alle Trackelemente in überzeugender Symbiose auftreten. Alles in allem eine runde Sache in angenehm sphärischer Umrahmung, die ihre 5/6 nicht ohne Stolz entgegennehmen darf. ;)

    Der Petar Dundov Variation gelingt es dann im Anschluss, die Essenz des Originals in einer stilistisch zwar etwas minimaler, sphärischer aber eine gute Portion eindringlicher gestalteten Überarbeitung zu umkreisen und dabei zu verfeinern. Im Großen und Ganzen bewegt sich der Remix dabei in mit Progressive House liebäugelnden Gefilden und zieht den gemeinen Hörer mit seinen filigranen Alternativmelodiefragmenten von Beginn an in seinen Bann. Dabei lässt sich bereits nach wenigen Momenten die Entwicklung einer leicht mystischen Atmosphäre beobachten, welche nun in subtiler Manier mehr und mehr zum melodischen Zugpferd des Ganzen mutiert, während im Untergrund eine monoton hechelnde Bassline stetig zu einem gelungenen Gegenpart der schimmernden Töne heranwächst. Angereichert durch dezentes Klickern und unterschwellige Andeutungen der Originalflächen, welche zunehmend als interessante Synthiewellen auftreten, erreicht das Stück nun das Break, welches sich zunächst dafür entscheidet, sämtliche Elemente auf Sparflamme zu stellen und die Atmosphäre nach der vorangegangenen Intensitätssteigerung wieder auf ein mehr knisterndes Niveau hinabzuschaukeln. In diese zerbrechliche Stimmung trauen sich dann auch erst einmal nur verschwommen flächige Alternativmelodietöne, welche sich im weiteren Verlauf als überaus gelungene Adaption der Originalflächen herausstellen und in Kooperation mit dem kühlen Untergrund und den nun ebenso initiierten Stimmenfragmenten die sphärische Entwicklung des Ganzen wieder befördern und dabei für meinen Geschmack auch die Vorlage von Gregor Tresher an Stimmungs- und Melodievielfalt übertreffen. Dies wird besonders deutlich, wenn sich auch die im ersten Drittel eingeführten Alternativmelodietöne noch dazugesellen und diesen Remix in herrlich filigraner Art und Weise bereichern, bevor das Ganze im Anschluss allmählich seinen Rückbau vorbereitet und schließlich nach der opulenten Laufzeit von knapp 11 Minuten in einem Outro am Horizont - mitsamt überzeugender 5,5/6 im Gepäck - verblasst. :yes: