N'Abend zusammen!
Vom Niederländer Rowald Steyn waren mir bisher nur durchschnittliche Remixarbeiten bekannt, sodass sich mein Interesse für seine Produktionen logischerweise unter ferner liefen hielt. Auf Pilot 6 Recordings, einem von mir mehr und mehr geschätzten Sublabel der Armadafamilie, beweist der Gute nun allerdings mit einem frischen Two-Tracker, dass er nicht gewillt ist, weiterhin das Prädikat "Mittelmaß" aufgedrückt zu bekommen. Mit seiner energetischen Genremischung, welche sowohl von progressiven als auch von elektroiden Pfaden gesäumt und zuweilen mit einer Prise tranciger Gefilde bestreut ist, hat er meinen Geschmack jedenfalls getroffen. Wer sich ebenfalls ein Bild der Tracks machen möchte, folgt am besten den wie immer unten im Text verlinkten Hörproben oder stattet der Myspace-Seite von Rowald Steyn einen Besuch ab.
Nichts für Leute, die ihre tägliche Ration Harmoniewechsel brauchen - so könnte man man Hold Control zwar auch charakterisieren, würde dabei aber rigoros jegliches feinsinnig austarierte Detail dieses Tracks ignorieren. Das Ganze baut dabei auf einem überaus drückend gestalteten Drumming auf, welches vor allen Dingen nach einem ersten Kurzbreak, in dem elektroid wabernde Basslinefragmente in unterschiedlicher Intensität an der Tagesordnung sind, gehörig Fahrt aufnimmt. Schuld daran trägt eine schön nach vorne linsende Bassline, welche in zunehmend schiebender Manier das minimal arrangierte Stück von hinten aufrollt und zudem von immer wieder passend eingeworfenen Tonfolgen - mal mehr, mal weniger fragmentiert - ergänzt wird, welche eine eher düster angehauchte Ummantelung mit sich bringen, sich aber blendend mit dem drückenden Untergrund verstehen, sodass sich eine schon leicht technoid zu bezeichnende Atmosphäre zu entfalten vermag. Ein weiteres Break unterbricht schließlich den Lauf der Dinge und bietet nach anfänglichen Synthtönen kontrastreich einen kleinen Moment der Besinnung dar, der allerdings schnell wieder von der aus dem Untergrund hervorgrummelnden Bassline beantwortet wird. Zusammen mit monotonen Effekten sind es auch hierbei wieder die Synthtöne, welche für die "melodischen" Ausrufezeichen verantwortlich sind, im weiteren Verlauf aber erst einmal wieder den leicht techigen Tönen auf dem Drumming den Vortritt gewähren. Allzu lang währt dieser Zustand allerdings nicht, da sich die bekannten Tonfolgenfragmente wieder mehr und mehr dazwischenwerfen, das Stück in seiner letzten drückenden Phase unterstützen und schlussendlich auch den Rückbau des Ganzen gelungen begleiten. Alles in allem dürften dieser explosiven Mischung aus Progressive, Electro und Techno meine 5/6 jedenfalls sicher sein.
Revolution macht seinem Namen von der Soundwahl her zwar keine große Ehre, sollte allerdings darauf auch nicht ausgelegt sein, sodass sich hier dennoch eine überzeugend drückende Electroprog-Stimmung breitmachen kann. Zu Beginn versucht sich das Ganze erst einmal an einem schön tänzelnden Beat aus minimalen Gefilden, der sich dezent unterklickern lässt und nach einer Minute auch den ersten Anzeichen einer monotonen Stakkatobassline sowie weiterer Klickerverschärfung nicht widerstehen kann. Im Hintergrund macht sich dabei bereits eine subtil melodische Ebene zu schaffen, welche im kommenden Break schließlich vollends den Track übernehmen darf, wenn sie in drückend elektroid inspirierter Instrumentierung eine markante Melodiefolge offenbart. Diese ist in ihrer Intensität zudem überaus wandlungsfähig und reicht dabei vom besagten dezenten Beginn bis hin zur aufschäumenden Version, die sich galant von den klickernden Tönen im Hintergrund unterstützen und die Beine des geneigten Hörers nicht mehr in ruhender Position halten lässt. Im Mittelteil muss sie sich dann erst einmal wieder zurückfallen lassen, sodass dem Stück in einem folgenden Break genug Raum und Zeit zum Durchatmen bleibt. Dies wird dabei vor allen Dingen zur sphärischen Entfaltung einiger tranciger Flächen genutzt, welche in wunderbar schwebender Manier einen mehr als gelungenen Gegenpart zur sonstigen drückenden Ausgestaltung bilden. Sind diese schließlich am Ende ihres Lateins angelangt, übernimmt wieder die bekannte Tonfolge das Ruder - zuerst noch schön subtil, aber zunehmend rauer und elektroider schiebt sie das Ganze im Anschluss noch einmal überdeutlich an. Doch auch ihre Zeit ist bald gekommen, sodass der Track sich nun klickernd verabschiedet und damit Platz schafft für meine euphorisierten 5,5/6...
Greetz,
:: der hammer ::