Da hat sich mit den russischen neotrancig-minimal schwebenden Moonbeam-Brüdern und dem Electroprog-Amerikaner Tyler Michaud ja mal wieder eine eigenwillige Kombo zusammengerauft...! Wenn man sich dann allerdings das Ergebnis dieser Zusammenarbeit, welches auf den Titel Love Never Dies hört, anschaut, ist daraus alles andere als ein schwerverdaulicher Brocken geworden. Der Einfluss von Pavel und Vitali Khvaleyev ist zwar etwas überdeutlich zu vernehmen, tut der Qualität des Tracks, der Ende August auf High Contrast Nu Breed erscheinen soll, aber natürlich keinen Abbruch - einzig die Vocals von Kathleen Fisher sind meines Erachtens ziemlich vernachlässigenswert geraten, sodass ich meine uneingeschränkte Empfehlung auch nur für den "Dub Mix" aufrechterhalten möchte. Hörproben gibt's jedenfalls wie immer auf Astralmusic.nl oder hier (leider nur im "Vocal Mix").
Denn besagter Dub Mix bietet eigentlich schon alles an Dramatik, Melodieverspieltheit und düsterer Atmosphäre, sodass die Vocals für meinen Geschmack nur noch die Rolle eines überflüssigen Ballasts spielen könnnen, der zur Konzentration aufs Wesentliche schnellstmöglich über Bord geworfen werden sollte. Mit einem geheimnisvollen Intro aus wabernden Tönen kann sich der gemeine Hörer jedenfalls recht schnell ein Bild von der ihn erwartenden und eher zwielichtig gestalteten Atmosphäre machen, die diesen Track im Großen und Ganzen umgarnt. Auch in Zusammenarbeit mit einem an Moonbeam erinnernden Drumming brodelt es im Untergrund bassline-technisch gesehen gewaltig, sodass sich schon bald eine helle Tonfolge als passender Kontrast aus diesem erheben kann und gemeinsam mit immer wieder eingeworfenen Flächenstrukturen in eher deeper Ausrichtung für eine leicht sehnsuchtsvolle Stimmung zu kreieren imstande ist. Unterstützung erhält die melodische Arbeit zudem durch die Entwicklung einer Stakkato-Melodie im ersten Kurzbreak, welche sich ebenfalls in recht typischer Moonbeam-Instrumentierung plätschernd in den Vordergrund stellt, im Anschluss aber wieder ihren Platz für die bisherigen Elemente räumen muss. Diese sorgen nun für eine weitere kleine Intensivierung der Atmosphäre, bevor allerdings auch ihnen eine Durchschnaufgelegenheit im Untergrund des Tracks angeboten wird, welche diese auch mehr und mehr annehmen und der Track damit in immer noch düsteren Klangfarben, aber etwas abgespeckter, auf das nächste Kurzbreak zurollt. Stakkato-Melodie und Flächenarbeit im Hintergrund prägen auch dieses und schrecken in Zusammenarbeit mit dem grummelnd nach vorne drückenden Drumming im Anschluss vor der Aussendung ihrer geheimnsivoll anmutenden Stimmung nicht zurück, bevor sich der Track nach diesem Höhepunkt mit den verzweifelnden Flächen auf seine letzten Meter begibt. Insgesamt gsehen bin ich auf jeden Fall - trotz der Zurückhaltung von Tyler Michaud in dieser Kollaboration - sehr angetan von diesem Stück, sodass ich auf folgende Bewertungen komme:
Dub Mix 5,25/6 l Vocal Mix 4,25/6
Greetz,
:: der hammer ::