Dass einmal eine Mundharmonika einen gehörige Rolle in einem EDM-Track spielen würde, hätte ich mir auch nicht erträumen können - so geschehen aber im aktuellen Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen Adam K und Soha, die nach dem mehr als gelungenen Twilight nun mit Long Distance einen würdigen Nachfolger an die Startlinie bringen. Erscheinen wird das Ganze wieder erst einmal nur bei Hotbox Digital, dem digitalen Label von Adam K. Aussagekräftige Hörproben findet ihr bei Youtube und auf der hauseigenen Myspace-Seite.
Dass sich auch Long Distance wieder an der zur Zeit grassierenden Deadmau5-Kopierei beteiligt, dürfte spätestens seit dem Vorgänger kein Geheimnis mehr sein - sofern sich das Ganze aber so überzeugend wie hier präsentiert, drücke ich aber gerne mal ein Auge zu. Schließlich haben wir es hier mit einem Track zu tun, den man so nicht alle Tage zu hören bekommt. Zu Beginn gestaltet sich das Stück allerdings erst einmal recht unauffällig mit seinem typischen Mau5-Drumming und den dezenten Melodieklängen, welche sich sanft wiegend nun bald immer mehr aus dem Hintergrund herauswagen und so ihre angenehm sphärische Ader zunehmend intensiver zur Geltung kommen lassen. Weiterhin unterstützt durch eine subtil groovende Bassline, welche sich unaufgeregt unter den Track mischt, wird nun das erste Break angepeilt, in dem nach anfänglicher Melodiezurückhaltung besagte Mundharmonika auftaucht und sich in leichter Western-Manier ordentlich Gehör verschafft. Besonders der "schreiende" Klang, den diese immer wieder auffährt, klingt dabei wunderbar kraftvoll und befreiend und überträgt dieses emotionale Aufbegehren auch sehr gut in die heimischen Gefilde. Zudem wirkt dieses für EDM-Tracks eher untypische "Instrument" hier keinesfalls als Fremdkörper, denn das kontrastreiche Spiel zwischen Harmonika und der dezenten Deadmau5-Flächenmelodie erweist sich dem Hörer als sehr spannendes Element dieses Tracks, der sich alsbald auch im zweiten Break auf die Ausarbeitung dieser Gegenpole besinnt. Im Anschluss rühren dann noch einmal die entspannten Melodieklänge die dezent sphärische Trommel, bevor sich diese wieder langsam in den Hintergrund zurückziehen. Alles in allem gesehen haben wir es hier jedenfalls mit einem meiner Meinung nach ziemlich überzeugenden Track zu tun, der von mir auch prompt seine verdienten 5,25/6 erhält.
Greetz,
:: der hammer ::