Ich hab mir deinen Track schon gestern angehört aber erstmal nichts geschrieben, weil ich nicht genau wusste, wie ich das mit den Vocals erklären soll.
Erstmal zur Produktion: Für den zweiten Track klingts schon gut, mein zweiter war garantiert nicht so gekonnt gemacht. Drumming ist sauber, wenn es auch etwas altbacken klingt, das liegt aber an den verwendeten Samples. Die Synths kommen weitgehend unbearbeitet daher und klingen auch insgesamt recht sauber. Auch hast du schon ein paar Spielereien eingebaut, z.B. der gefilterte Part irgendwo bei 6 Minuten. Man merkt, dass du dir da viel Mühe gegeben hast.
Den Produzenten-Neuling entlarvt man dann bei der Songstrukturierung. Als Hörer hat man diesen Track nämlich direkt danach garnicht mehr im Ohr, weil nicht klar ist, was du eigentlich sagen willst. Erst kommt dieser lange Part mit dem markanten Bass und den Vocals. Klingt energetisch intendiert von der Instrumentierung, während die Vocals eine eher ausführliche Melodienführung abklappern. Dann kommt das verträumte Klavier-Break mit mehr Gesang und neuen Harmonien. Das ist dann eher ruhig und entspannt. Dann kommen die trancigen Arps, die eine Weile brauchen, bis sie zur Sache kommen und deswegen von Hard-Trance-artigen Kick-Hits unterstützt werden. Das mündet dann am Ende in einen eher Standard Trance-Track, wie sie so vor 8-10 Jahren häufig vorkamen. Und dort kommen dann die Vocals überhaupt nicht mehr vor. Auf deinen neuneinhalb Minuten hast du eigentlich drei verschiedene Songs abgelegt. Ich würde vorschlagen beim nächsten Track geradliniger vorzugehen und nicht zu versuchen möglichst "alles unterzubringen".
Zu den Vocals: Wenn du eine Sängerin mit dieser Stimmlage verwendest, lass sie nicht so große Sprünge singen. Gerade die Notenwechsel nach unten klingen teilweise sehr unsauber, manchmal versucht sie Töne zu erreichen, die sie eigentlich garnicht mehr singen kann. Klingt dann als würde ein Tenor versuchen Bass zu singen. Stimmen sind immer Geschmackssache, für mich singt sie zu wenig und "spricht" zu sehr. Wie gesagt, weniger ist mehr. Weniger Notensprünge, Töne (und Wörter) auch mal länger halten.
Trotzdem, für den zweiten Track deckst du schon ein ordentliches Spektrum ab.