Der freie Wille - nur Illusion?

  • Da lief grade ein Bericht auf ARD über Neurologie und dem freien Willen. Demnach haben Wissenschaftler herausgefunden, daß unser Gehirn eine Entscheidung trifft und uns erst danach das Gefühl vermittelt, daß wir diese Entscheidung selbst getroffen haben.


    Die haben das im Kernspin-Tomographen nachgewiesen bei so ganz einfachen Sachen wie ... den Arm heben ... zum Beispiel. Demnach heben wir den Arm und erst dann kommt das Gefühl, daß wir das auch so gewollt haben.


    Der Bericht ging in erster Linie darum, das Verhalten von Straftätern zu analysieren. Also darum, ob man sehen kann, ob jemand im Kopf wirklich krank ist oder seinem Handeln vollkommen bewußt. Oder auch ob beispielsweise eine Therapie erfolgreich war oder der Täter dem Therapeuten nur etwas vormacht.


    Klingt nach Science-Fiction und vielleicht auch nach dem Film "Minority Report", aber ist doch mal interessant zu sehen, daß man gewaltätiges Verhalten direkt anhand der Gehirnfunktionen erkennen kann. So kann man beispielsweise jemanden nach Gewaltpotential "scannen" und ihn als einen möglichen Gewaltverbrecher einstufen, noch bevor er jemals eine Straftat begeht. Allerdings wird das noch jahrzehnte dauern, bis man so eine Wissenschaft vorbeugend anwenden kann. Vorerst kann man das wohl nur anwenden an Leuten, die tatsächlich wegen schwerer Verbrechen hinter Gittern sitzen.



    greetinx,
    Teh'leth

  • Ein sehr interessantes Thema. Ich hab dazu kürzlich in der GEO einen Artikel gelesen, der die Forschungsergebnisse dieser "Kernspin-Tomographen" sehr kritisch in Frage gestellt hat.


    Demnach ist es zwar so, dass sich Hirnströme messbar verstärken, bevor einer Versuchsperson der Wille, z.b. den Arm heben zu wollen, bewusst wird. Allerdings wird häufig unter den Teppich gekehrt, dass dem Menschen noch vor der Handlung ausreichend Zeit bleibt sie zu stoppen.


    Die sich zu Anfang verstärkenden Hirnströme werden allgemein als "Bereitschaftspotenzial" bezeichnet - Das Gehirn leitet also gewissermaßen den Willensprozess ein. Und hier kommt der entscheidende Punkt, auch das "Libetsche Veto" genannt.


    Denn an dieser Stelle (es handelt sich hier übrigens um eine Spanne von einigen Millisekunden), zwischen Bereitschaftspotenzial und der tatsächlichen Handlung wird dem Menschen dieser "Wille" bewusst und er kann dessen Durchführung selber noch abbrechen. Genau das machen dann Menschen mit intakter Moral / Verstand, wenn es sich jetzt z.B. um kriminelle Aktivtät handelt oder allgemein unmoralisches.


    Nur Menschen mit physischen oder psychischen Problemen oder Schädigungen in den betreffenden Hirnarealen könnten mit diesem "Libetschen Veto" Schwierigkeiten haben oder werden zum Problemfall / Verbrecher.

  • Zitat

    Original von Teh'leth
    Der Bericht ging in erster Linie darum, das Verhalten von Straftätern zu analysieren. Also darum, ob man sehen kann, ob jemand im Kopf wirklich krank ist oder seinem Handeln vollkommen bewußt. Oder auch ob beispielsweise eine Therapie erfolgreich war oder der Täter dem Therapeuten nur etwas vormacht.


    Find ich Schwachsinn. Wenn jemand eine Straftat begeht, sei es eine Vergewaltigung, gehört er meiner Meinung nach direkt hinter Gitter und nicht zu einem Psychologen oder sonstwas, der ihn nachher wieder auf freien Fuß setzt. Ich finde solche Menschen sind einfach nur krank und haben nicht das Recht wieder frei in der Gesellschaft rumlaufen zu dürfen, da spielt es auch keine Rolle ob sie psychsisch krank sind, meiner Meinung nach...