• Hello Friends. :)


    Was verbirgt sich hinter diesem mysteriösen Threadtitel, der vom 2003er ATB Album inspiritert ist? Wie soll ich es sagen? Manchmal ist das Naheliegende so nah vor unseren Augen, dass wir es nicht sehen können. Mit Abstand oder externem Input wäre es viel eher möglich. Bin über Umwege zu dem Thema Musiksucht gekommen und bekenne mich schuldig. Ich denke ich bin nicht alleine. Musik ist seit nun fast genau 20 Jahren meine Hauptleidenschaft, bin zwar kein Experte, kenne aber viele Songs aus diversen Genres und weiß was ich will, was ich mag, was ich nicht mag, bei mir ist kein Song simply gut oder schlecht, da kann ich schon sehr gut differenzieren. Die Frage ist natürlich, ab wann ist man Musik süchtig? Ich höre schon extrem viel Musik, vor ein paar Monaten konnte ich das sogar noch während der Arbeit machen. Jetzt bin ich ehrlich gesagt froh, dass ich das nicht mehr kann und durch eine nette Kollegin also menschliche Gespräche führen kann, statt mich mit Musik von der Außenwelt abzuschotten.



    Heutzutage kann man dank MP3-Playern und Smartphones auch überall zu jeder Zeit Musik hören, also jegliche Lebensgeräusche oder "Leere" ausblenden, wo man im Wartezimmer sitzt, hört man sich ein paar Tunes an, vertreibt die Zeit und man ist ich nenne es einfach mal "in the zone", wobei man irgendwie auch von abgelekt und betäubt sprechen könnte. In a State of Trance irgendwie. Und ich bin mir sicher, viele könnte heute Lied 1 anmachen und wären am Ende eines Jahres nicht mal mit allen Liedern die sie mögen durch (bei ihrem gewöhnlichen Musikhörverhalten). Ich las auch kürzlich, dass Sportler sich vor Wettbewerben mit aggressiver Musik pushen, dass man besser läuft (zb Joggen) oder Fitnesstraining macht mit Musik drin (der normale Herzrhythmus beträgt 60-100 BPM, im Schlaf etwa 40-50 BPM. Und was hören wir speziell hier? Die meisten wohl Musik die aber so gar nix mit dem "natürlichen Rhythmus des Lebens" zu tun hat. 120 BPM ist ja schon 2x so schnell und wir alle spätestens seit "who's afraid of 138?", wie schnell Trance sein kann, noch mal 20 Beats drauf pro Minute, also jede dritte Sekunde. Das ist verdammt schnell, Leute, diese Musik puscht, so las ich auch, sie hält wach und das kann ich auch bestätigen durch meine Arbeit, wo ich meist Trance hörte. Auch wenn ich Trance liebe, es muss doch irgendwie anstregend für den Geist sein, ständig diesen lauten Klangteppich in die Gehörgänge gepumpt zu kriegen. Denn was ist normal? Wohl kaum, dass sich ein Mensch diesem Stresslevel permanent für Stunden ausetzt, oder? Daher ist es abnormal dies zu tun und wenn der Körper gut funktioniert, wenn man ihn richtig behaldelt, wissen wir, ist auch das klare Gegenteil der Fall.


    Dazu kommt ja zusätzlich, dass EDM meist aus Klängen besteht, die weder von Menschen so perfekt erschaffen werden können, denn ein Drummer kann niemals immer so exakt auf den Punkt schlagen wie eine Snare oder Highhat, noch dieses Frequenzspektrum erreichen können. Dazu gibt es noch derbe viele Effekte, die es mit handgemachter Musik gar nicht gäbe, ja, ich hab mich eh schon öfters gefragt "was ist eigentlich Eletronische Musik?", weil eine Gitarre, ein Klavier, eine Trommel, eine Stimme, das ist etwas was von Menschen gespielt wird und die Instrumente wurden von Menschen gebaut, da weiß ich was ich höre und was es ist, woher das kommt. Aber diese ganzen Software-Töne sind halt nicht echt, hoffe es ist verständlich was damit gemeint ist. Musik ist auf jeden Fall hochgradig ansteckend, jeder weiß wie er sich freut, wenn er ein feines Tune entdeckt, wie emotional Leute sind die sich dauerhaft mit Musik beschäftigen und erhöhte Ahnung haben. Ist nicht "einfach nur Musik", jedem seine Meinung. Nö. Die Ware geht außerdem dank Internet nie aus, was wöchentlich für eine Unmenge an Radioshows releast wird, Webradios usw., jetzt mit Spotify zB die Musikflatrate, wo man wie beim Streaming auch 24/7 hören kann, man findet immer wieder neue Sachen, neue Genres, neue Künstler, die Musik entwickelt sich immer weiter, es ist endlos.


    Meiner bescheidenen Meinung nach ist eine Frage die ich stelle generell enorm wichtig: Wir leben ja 2015 oder in den 2010er Jahren. Vor 20 Jahren kam das Internet, vor weiß ich nicht 30-40 Jahren Konsolen und vor 50 Jahren das TV und davor gab es das alles nicht. Stellt euch das mal vor. Nun meine Frage: Hat sich der Mensch selber in dieser kurzen Zeitspanne so stark verändert, dass er plötzlich Dinge im Leben braucht, die er früher nicht brauchte, nicht haben konnte, gar nichts davon wusste, dass es sie geben könnte? Oder brauchen wir diese ganzen Mediensachen vor allem gar nicht, sie sind nur Ersatzbefriedigung, weil sie einfacher sind, als sich mit anderen Menschen und Problemen und der Welt auseinanderzusetzen, Wissen zu sammeln und sich um Familie, Freunde, Kinder, Hilfsbedürftige zu kümmern? Dahinter steckt eine Milliardenindustrie, dass jene die uns das Zeug verkaufen uns viel besser kennen als wir selbst, wird uns täglich mitgeteilt, sei es in der Werbung oder in der Politik. Ich glaube nicht an Zufall.


    How to Overcome a Music Addiction


    Glaub als OP langt das erstmal. Bin gespannt was da für Input kommt. Vielleicht ist das Forum hier nicht der beste Ort, doch es geht um unser aller Leidenschaft und der eine oder andere wird sicher auch verstehen, was ich meine und vielleicht sogar angeregt, mal drüber nachzudenken, was er da eigentlich macht, nämlich sich ständig die Ansichten und Meinungen von anderen Leuten reinzuziehen, sich in Ecken drängen zu lassen (ich höre Hip Hop, also hänge ich mit Hip Hoppern ab, mache das was Hopper so machen etc., alle die keine Hopper sind, sind blöd, Spießer, was auch immer), sich uniformiert kleiden und zu meinen, man wäre antiautoritär, weil man ja Metal hört oder Trance oder Underground oder was auch immer.

  • Spannendes Thema.


    Ich möchte auf zwei Dinge eingehen.
    Zum einen auf die Dauerbeschallung:


    Voraus schicke ich, dass ich Musik seltenst (außer in Gruppen) im Hintergrund als Teppich laufen lasse, sondern immer nur um wirklich die Musik anzuhören und sonst nichts zu machen. Daher höre ich daheim sehr wenig und auch nicht sehr laut, da ich andere nicht belästigen will. Allerdings fahre ich jeden Tag knapp über einen Stunde mit öffentlichen Verkehrsmitteln und da sind mein mp3-Player und die Kopfhörer stets bei mir. Wenn ich nicht grad ein Buch hab, höre ich dann Musik. Immer Trance (selten ein wenig HipHop oder Hardstyle). Vor ein paar Monaten hab ich das immer öfters nicht gemacht und mich einfach nur in die U-Bahn gesetzt. Ohne Musik in den Ohren, ohne Smartphone in der Hand und das war gut so. Man kann viel besser nach der Arbeit sich erholen.
    Manche sagen jetzt: Quatsch, gute Musik ist für mich Erholung. Aber das kann man wohl ganz gut sogar wissenschaftlich belegen, dass das Gehirn auch mal abschalten muss und verarbeiten muss. Einfach mal den Gedanken freien Lauf lassen und nicht dem Gehirn durch Musik wieder etwas vorgeben, was es verarbeiten muss.
    Seitdem hör ich deutlich weniger während der Fahrt, auch wenn ich immernoch Addicted to Music bin.


    Der zweite Punkt, dem ich mit widmen will ist dein Letzter: andere überzeugen zu wollen.
    Das kann ich so gar nicht haben. Leute die einem einen Geschmack aufdrücken wollen. Das Manche meinen: Das was ich hör ist das einzig richtige. Quatsch mit Soße! Also an jeden der es tut: Lasst es andere zu Bekehren. Genauso aber andersrum. Nichts nervt mich mehr, als ständig das Gefühl zu haben, sich verteidigen zu müssen vor Leuten die finden, dass die Musik die höre nur Geschredder und lieblose Musik aus der Konserve ist. Für die mag das sein, für mich ist es das nicht.
    Ich mag kein Death Metal und keine Schlager. Aber trotzdem respektiere ich alle, die es mögen.
    Es spricht nichts dagegen, jemandem mal eine Kostprobe zu schicken. Aber nicht nerven und bekehren wollen.....



    Ich hoffe, ein paar Leute konnten was damit anfangen. Mein erster Abschnitt gilt übrigens auch allen Smartphone Zombies. Jede 2 Minuten Buswartezeit mit dem Handy zu vertreiben, ist absolut nicht gut fürs Gehirn.

  • Zitat

    Original von Biff
    Spannendes Thema.


    Ich möchte auf zwei Dinge eingehen.
    Zum einen auf die Dauerbeschallung:


    Hab just gerade etwas Interessantes gelesen:


    Zitat

    There were 2 recent shows with Sofia Smallstorm where she made the statement that If we were transported back to something like the renissance time and they were transported to our time…..
    WE would not be able to handle the SMELL of those times…and
    They would not be able to handle the NOISE of these times (source)



    Zitat

    Vor ein paar Monaten hab ich das immer öfters nicht gemacht und mich einfach nur in die U-Bahn gesetzt. Ohne Musik in den Ohren, ohne Smartphone in der Hand und das war gut so. Man kann viel besser nach der Arbeit sich erholen.
    Manche sagen jetzt: Quatsch, gute Musik ist für mich Erholung. Aber das kann man wohl ganz gut sogar wissenschaftlich belegen, dass das Gehirn auch mal abschalten muss und verarbeiten muss. Einfach mal den Gedanken freien Lauf lassen und nicht dem Gehirn durch Musik wieder etwas vorgeben, was es verarbeiten muss.
    Seitdem hör ich deutlich weniger während der Fahrt, auch wenn ich immernoch Addicted to Music bin.


    Mir geht es vor allem um ein "gesundes" Maß. Auch wenn ich nicht weiß was das ist, Dauerbeschallung zu jeder Zeit quasi ist das nicht mehr. Vor allem ist es ja auch unbestritten so, dass unser Trance oder die meiste EDM Club- oder Festivalmusik ist. Also dafür gemacht, dass man richtig fett abfeiert drauf. Und in dieser Umgebung passt das auch. Ich will jetzt zwar nicht sagen, dass wenn man Stunden Trance hört ständig, man wie auf einer Dauerparty ist, aber möglich ist es, vor allem das Stresslevel. Ja, Musik kann in Maßen sicher stresslindernd sein, aber wenn es schon die Norm ist, frage ich mich ob der Effekt noch anhält und vor allem sehe ich einen klaren Unterschied, ob ich nach einem harten Arbeitstag Trance höre, unabhängig von der Qualität und des Gefallens, oder ob ich ruhigen Pop, Ambient, Klassik oder so höre. Das eine brettert voll dahin, das andere ist eher ruhig bis sehr ruhig. Bewusst hören wäre auch schon was, wie oft rauscht bei mir einfach nur alles so dahin, Track after Track, das ist ja grenzenlos, früher hatte mein Player noch ein recht niedriges Limit, heute hab ich so viele Tracks drauf, die kann ich nicht mal annährend hören, würde ich eine Woche jeden Tag paar Stunden hören.



    Ich muss sagen, dass wenn ich unterwegs war, ich automatisch zum MP3-Player griff/greife, Gewohnheitstier Mensch, aber auch, weil man so viele Dinge sich nicht bewusst seiend was genau man da denn macht und dass es doch anders auch ginge macht. Doch ist es so wie mit den meisten Dingen im Leben, dass man eigentlich die freie Wahl hat: Ja oder nein. Wenn man diese Option aber gar nicht mehr hat, weil man wie automatisiert, sagen wir sogar wie in Trance zum Player greift und nervös wird, wenn man ihn vergessen hat, dann ist das fragwürdig und beängstigend sogar. Ich werde auch mal testen, wie das so ist, wenn man einfach mal ohne Kopfhörer durch die Welt geht. Wenn man die Umgebungsgeräusche wahrnimmt, für andere Menschen offen ist (und nicht unbewusst oder indirekt vermittelt: Ich höre Musik, also lass mich bitte in Frieden), kann man auch ohne Dauerbeschallung seiner Wege gehen, selbst eine Zugfahrt geht (die ich paar Mal im Jahr für 90 Minuten mache) vorbei, wenn man aus dem Fenster schaut, nachdenkt, meinetwegen was liest. Und ich rede hier von ein paar Mal im Jahr, wenn das nicht mehr machbar ist, wie arm wäre das? Sehr arm. Zum Glück habe ich kein aktives Smartphone, nur ein gebrauchtes für Videos schauen (wobei das selten passiert), Bilder machen, Videos machen. Das reicht. Ich brauche nicht unterwegs auch noch online zu sein. Interessanten Testbericht las ich: 2 Gruppen wurde entweder jemand der telefoniert gezeigt oder aber 2 Leute die miteinander telefonieren. Die erste Gruppe tat sich enorm schwer zu rekonstruieren um was es geht und überhaupt interessiert bei der Sache zu sein. Die zweite Gruppe war bei der Sache und konnte nachvollziehen, was gesprochen wird, weil sie den Kontext verstanden. Vergleichbar mit einem Film, den man nicht von Anfang an gesehen hat.



    In Sachen Musikgeschmack ist im Internet generell eine "Ich-Kultur" am Werke. Mein, meiner, mich, ich hab den besseren Geschmack. X ist viel besserer, weil -leere Phrasen hier einfügen-. Dazu gibt es noch Tendenzen, kennen wir auch sehr gut aus diesem Forum. Hype- und Hateculture. Niedrig bewertete Star-Tunes haben mehr Replies als "Qualitativware" von eher Nonames. Sachlichkeit ist kaum vorhanden, ich habe schon gemerkt beim Schreiben meines "Togehter (In A State Of Trance)", genug IMHOs und mMn reinzupacken, damit auch klar wird, dass ich das so sehe und jeder es sehen darf wie er möchte, weil ich nicht das Patent darauf habe zu sagen, wie etwas ist. Dies haben keine selbsterannnten Musikexperten, die seit Jahrzehnten Musik suchten, als auch keine Kritiker. Klar kann man sich orientieren, aber trotzdem sollte man sich seine eigene Meinung bilden, was schwer genug ist, wenn man voreingenommen ist. Am schlimmsten sind vermutlich Sager Marke "das ist doch keine Musik" (über Schlager oder Hip Hop) oder "endlich mal wieder gute Musik" oder auch "das ist nur Lärm", als auch "PC Musik kann jeder" oder "nur handgemachte Musik ist echt" bis "ohne Gesang ist das keine Musik". Ich bekenne mich übrigens schuldig, oft genug manche Phrasen benutzt zu haben. Wenn ich so sage über Schlager und die sagen genauso über Trance, was dann? Nix, aber bitte keinen Krieg ausbrechen lassen, weil jemand nicht musikalischer Meinung geht. Außer natürlich, die Musik die man hört definiert den Menschen, und wer Schlager hört ist ein naiver Volltrottel und wer Hip Hop hört ist klischeehaft frauenfeindlich und ungebildet und wer Metal hört ist einfach nur böse und setht auf Gewalt usw. Musik wird für viel zu wichtig genommen, der Starkult, wenn Armin auflegt, ist es besser, als wenn DJ X das gleiche Set spielt oder einen sehr ähnlichen Track releast. Ohne TV und Internet gäbe es das alles gar nicht, schon gar nicht wäre es wichtiger wie der Künstler ausschaut und drauf ist, als ob er Talent hat.

  • Zitat

    Aber das kann man wohl ganz gut sogar wissenschaftlich belegen, dass das Gehirn auch mal abschalten muss und verarbeiten muss. Einfach mal den Gedanken freien Lauf lassen und nicht dem Gehirn durch Musik wieder etwas vorgeben, was es verarbeiten muss.


    Da gebe ich dir vollkommen Recht. Ich höre eigentlich relativ viel Musik (eigentlich nur Uplifting & Hard Trance), aber ich habe auch meine Ruhepausen, wo garnichts läuft - einfach Stille. Das kann manchmal sehr erholsam sein.


    Zitat

    Der zweite Punkt, dem ich mit widmen will ist dein Letzter: andere überzeugen zu wollen.


    Habe das so bis vor einem Jahr bei einem Freund versucht (er hört fast nur Mainstream) und habe dann irgendwann damit aufgehört, weil ich bemerkt habe, dass es ihn eher nervt. Mache das auch seitdem nicht mehr. Ich persönlich würde das auch nicht wollen, wenn ständig jemand versuchen würde mich von Rap, Hip Hop oder Drum & Bass überzeugen zu wollen. Jeder hat eben seinen eigenen Musikgeschmack und das sollte man respektieren.


    Zitat

    ..."PC Musik kann jeder" oder "nur handgemachte Musik ist echt" bis "ohne Gesang ist das keine Musik".


    Da ich auch selbst Musik produziere (Uplifting Trance) habe ich das schon oft genug gehört! Einfach nervig!

  • Zitat

    Original von DJ MacX


    Da gebe ich dir vollkommen Recht. Ich höre eigentlich relativ viel Musik (eigentlich nur Uplifting & Hard Trance), aber ich habe auch meine Ruhepausen, wo garnichts läuft - einfach Stille. Das kann manchmal sehr erholsam sein.


    Das Thema verfolgt mich. ;) Ich las vorhin, dass Musik bei Arbeiten die man schon gut kann unterstützend sein kann, aber bei neuen Sachen, oder wenn man sich konzentrieren muss oder lernen muss, wirkt Musik störend. Ich kann das bestätigen, wo ich Nachtschicht gearbeitet hab vor ein paar Monaten noch für mehrere Jahre in quasi gleichbleibender Arbeit, da war es mit Musik wohl einfacher. Scheinbar kann man sich dann Zahlen, Bilder usw. besser merken bzw. sie schneller finden. Bei monotonen Arbeiten hilft Musik, stärkt das Gruppengefüge. Deshalb wird bei uns in der Früh im Supermarkt auch Musik angemacht, bessere Stimmung, keine Stille, wobei ich sagen muss, dass ich ohne diesen Radiopop könnte, aber naja. Stille muss aber auch sein, einfach Ruhe, keine 130 BPM Drum die mir um die Ohren fetzt, während ich mich nicht bewege.



    Zitat


    Habe das so bis vor einem Jahr bei einem Freund versucht (er hört fast nur Mainstream) und habe dann irgendwann damit aufgehört, weil ich bemerkt habe, dass es ihn eher nervt. Mache das auch seitdem nicht mehr. Ich persönlich würde das auch nicht wollen, wenn ständig jemand versuchen würde mich von Rap, Hip Hop oder Drum & Bass überzeugen zu wollen. Jeder hat eben seinen eigenen Musikgeschmack und das sollte man respektieren.


    Schön gesprochen. Musik ist etwas persönliches. Ob ich mich jetzt mit Musik super oberflächlich oder expertenhaft tiefgehend beschäftige, ist meine freiwillig Entscheidung. Niemand muss sich mehr Gedanken machen als notwendig oder irgenwas hören. Man neigt tatsächlich dazu, dass man jemandem sagen möchte: Hör mal das, voll geil. Aber das ist nicht so. Menschen sind verschieden, andere Persönlichkeit, Interessen usw. Natürlich klar, dass auch der Musikgeschmack anders ist. Was du nicht willst das man dir tut, füge auch keinem anderen zu ist und bleibt einfach eine tolle Maxime. Vor allem: Warum bitte sollte ich jemanden wegen so etwas belanglosen wie Musik nerven? Ist es nicht völlig gleich was er hört (abgesehen von wirklich moralisch abartiger Musik oder Nazimusik zB)? Außerdem ist der Unterschied zwischen Trance und sagen wir House auch nicht so groß. Beide Musikgenres werden am PC zusammengebaut, es werden halt nur andere Sounds und Stilelemente verwendet, aber so groß ist der Unterschied wahrlich nicht, nur das Ergebnis ist anders. Also Respekt fordern, aber auch geben, das muss man aber auch erstmal verstehen und lernen.



    Zitat


    Da ich auch selbst Musik produziere (Uplifting Trance) habe ich das schon oft genug gehört! Einfach nervig!


    Ich hab mir letztens mal ein Musikproduceprogramm besorgt. Weil ich von einem Youtuber namens FrankJavCee angefixt worden war. Er lies das Machen von Musik so einfach aussehen, hier ein Klick, da ein Reglerdreher, da dies und das. Ich machte kurz und konnte keinen einzigen geraden Sound zusammenbringen, da hätte ich erstmal ein paar Monate Theorie studieren müssen, was zum Henker denn jeder Regler so kann und wie Musik aufgebaut ist. Vergleichbar mit dem Lernen einer Sprache. Ich warf frustriert das Handtuch. So viel dazu von wegen "ist ja einfach". Sollen sie das doch meinen. Zwar ist es nicht nett, aber auch eine Meinung, wenn auch keine wirklich richtige und fundierte. Ich behaupte, dass in PC Musik genug Aufwand gesteckt werden muss, damit es nach was klingt und das Gleiche gilt auch für "normale" Musik. Außerdem stellt sich dann die Frage, warum der Produktionsaufwand eines Tracks etwas mit der Gefallenshöhe beim Zuhörer zu tun hat? Mehr Aufwand gleich besser? Wenig Aufwand gleich schlecht? Michael Bay Movies kosten viele Millionen. Am Ende ist schlecht nur meine persönliche Meinung, denn ich behaupte, dass quasi alle Filme, Serien und Musik in unseren Breitengraden rein vom Produktionsniveau sauber und qualitativ gemacht wurden. Mir gefällt es halt nur nicht.

  • Obwohl ich generell schon unterstützen kann, dass gespielte Musik die nicht aus dem Rechner kommt eine andere Wertschätzung geniest als die Elektronische.


    Ich mach Beides.
    Wenn ich auf mein Keyboard drücke und einen Synth drin hab, kommt schon ein Ton raus der anhörbar ist. Dann mit der Maus eine random Melodie zu kreieren geht einfach.


    Aber jetzt spiel diese Melodie mal live. Ohne PC der einem Noten speichert zum richtigen Zeitpunkt abspielt und genau den richtigen Anschlag hat.
    Noch extrem bei Instrumenten, bei denen nicht wie mein Klavier ein Ton einfach rauskommt. Ich spiele seit einer Woche Saxophon. Meine arme Nachbarschaft. Da geht es noch nicht um Melodien sondern eher darum überhaupt was vernünftiges rauszubekommen.


    Die Kunst bei der elektronischen Musik fängt bei mir da an, wo tolle Sound kreiert werden, wenn meine 0815 Synths genommen werden oder wenn großartige Melodien geschrieben werden, die unter die Haut gehen.


    Das alles gibt es aber bei "echten" Instrumenten auch.
    Daher gilt für mich: "Echte" Instrumente > Computer Instrumente

  • Ohne jetzt zig Zitate zusammen zu sammeln :D will ich auch ein paar Gedanken äußern.


    Wie schon ein paar hier schrieben, läuft Musik auch bei mir gezielt. Für mich ist Musik nicht nur ein Hintergrundgeräusch, sondern ich will sie genießen, mich mit ihr auseinander setzen. Daher kann ich auch mit "Chartmusik" (eigentlich ein absolut nichts definierender Begriff) überhaupt nicht ab, denn das was man da geboten bekommt ist meistens mit wenig Herzblut aber viel Geld in Aussicht produziert worden. Wohl auch ein Grund, dass die Popmusik von heute so schnelllebig ist. Wer nicht liefert wird vergessen...


    Früh höre ich Radio (ca. 0,5 - 1 Std), aber nur einen Sender (R.SA), wo hauptsächlich 80er laufen, welche ich sehr gerne höre, für mich eine Dekade, die unsterbliche Musik hervor brachte. Das ist ein entspannter Tagesstart. Auf dem Weg zur Arbeit gibt's dann "meine" Musik. Da bei uns auf Arbeit keine Musik läuft (zum Glück) habe ich auch nach Feierabend nicht das Gefühl mit Musik übersättigt zu sein, eher das Gegenteil: ein Großteil des Tages ist schon rum, und kaum Musik gehört.


    Allerdings habe auch ich hin und wieder Momente, in denen mir nicht nach Trance ist. Meistens ist die Alternative Punkrock, was ironischer weise nicht wirklich entspannter ist, oder EBM.


    Dass man heute eigentlich überall Musik hören kann ist klar ein Ergebnis der technischen Entwicklung. Hat man in den 80ern den Walkman groß gefeiert, und später den Discman, würde heute niemand mehr mit diesen Geräten glücklich werden. MP3 Player oder Handy sind handlicher, bieten viel mehr Musikkapazität und fast immer dabei. Ich selber höre unterwegs aber nur über MP3 Player und das auch nur wenn ich mindestens eine halbe Stunde unterwegs bin. Wegen ein paar Minuten die Stöpsel ins Ohr zu stecken finde ich persönlich sinnlos, da man in dieser knappen Zeit sich gar nicht auf die Musik einlassen kann. Außerdem können Gespräche der Mitmenschen in Nahverkehrsmitteln manchmal sehr unterhaltsam sein :D