Melancholia

  • Da das einer meiner Lieblingsfilme der letzten Monate ist, wir hier noch keinen Topic dazu haben und er obendrein auch letzte Woche auf Bluray und DVD rauskam, mach ich hierfür einfach mal einen Thread auf.


    Wo fange ich an? Bei den überragenden Anfangs- bzw. Endsequenzen? Der interessanten Charakterentwicklung? Dem tollen Sounddesign? Der Story an sich? Ich finde den Film von vorne bis hinten großartig, einzig ein paar Längen im Mittelteil hat er. Habe ihn mir aber trotzdem zwei mal im Kino angesehen und würde ihn mir dort noch viele male ansehen, wenn ich könnte. So bleibt mir "nur" die Bluray und der Griff zur Fernbedienung, wenn im großen Finale der Pegel um 35 dB anschwillt - Gänsehaut garantiert.


    Ah ja, worum gehts? Schwierig zu sagen, prinzipiell darum, dass ein Planet, deutlich größer als die Erde, auf diese zufliegt. Wie das ausgeht sieht man bereits in den ersten 10 Minuten, das ist also kein Geheimnis. Es ist aber kein Katastrophenfilm, in dem Menschen kreischend rumlaufen und Sachen abfackeln, es ist ein langsames Drama das zeigt, wie unterschiedlich zwei Schwestern mit der bevorstehenden Vernichtung der Erde umgehen.


    Ich fand ihn wie gesagt super, 8.5 / 10


    Melancholia in der IMDb

  • Nach "Antichrist" stand ich dem Film etwas skeptisch gegenüber.
    Doch letztendlich habe ich mich überwinden können mir die Bluray auszuleihen und bin glücklich darüber! Ein wirklich grandioser Film. Schon die Eingangsszene ist genial. Tolle Atmosphäre, Bilder, Entwicklung. Nach dem Ende saß ich auch erstmal mit geöffnetem Mund da und musste das Geschehene Review passieren lassen.
    Eine wirklich tolle Kirsten Dunst mit der besten Nacktszene, die ich seit langem in einem Kinofilm bewundern durfte. 8o
    Das Stück - möchte ich schon sagen - ist wirklich nichts für schwache und banale Gemüter. Das ist ein Film der unter die Haut geht und nicht wirklich unterhalten sondern zum Fühlen anregen will. :yes:


    BTW: Ich möchte den Beitrag nutzen, um außerdem auf die tollen Filme "Another Earth" und "Die Frau, die singt" hinzuweisen.

  • Zitat

    Original von Edik'ted
    Nach "Antichrist" stand ich dem Film etwas skeptisch gegenüber.


    Der war heftig.


    Zitat

    Original von Edik'ted
    Eine wirklich tolle Kirsten Dunst mit der besten Nacktszene, die ich seit langem in einem Kinofilm bewundern durfte. 8o


    Fand ich auch. Kirsten Dunst hat schon einige seriöse Filme gemacht, die ich gut fand.


    Mich hat der Film vom Aufbau und der Stimmung her stark an Tree of life erinnert.
    Grundsätzlich fand ich den Film auch gut, nur etwas zu sehr in die Länge gezogen.
    Und die ganze Geschichte mit der Hochzeit war einfach nur irgendwie abgedreht. Habe einige Zeit gebraucht, bis ich verstanden habe, was da vor sich geht und wie das in die Story passt. Zumal die Hochzeit danach im Film eigentlich keine Rolle mehr spielt, wenn Kirsten Dunst bei ihrer Schwester eintrifft (ziemlich erschöpft/benebelt).
    Die Braut vögelt mit einem anderen rum, die Mutter verkrümelt sich andauernd, der Schwager flippt ständig aus…
    Und dann dieser harte Schnitt. Hochzeit vorbei, sie wird eigentlich kaum noch erwähnt. Stattdessen ist plötzlich Melancholia im Mittelpunkt.
    Schade fand ich auch, dass nicht so wirklich darauf eingegangen wurde, warum sich der Schwager das Leben nahm. Klar, er hat die Katastrophe kommen sehen. Aber dann sagt er keinem bescheid, dass es passiert, er bringt sich alleine um. In den Pferdeställen. Warum alleine, warum gerade dort? Ich hatte das Gefühl, da fehlt ein Stück Geschichte.


    Sehr gut hat mir die schauspielerische Leistung der Schwester gefallen, die, als sie merkte, dass es dem Ende zu geht und ihr Mann tot ist, sie einfach aus Panik total irrational und wild handelte.

  • Antichrist steht seit über nem Jahr ungesehen im DVD Regal - Tree of Life nur zwei Monate oder so. Muss mir mal Zeit nehmen, die ganzen Filme anzuschauen, die ich so kaufe :D


    Zitat

    Original von GambaJo
    Und die ganze Geschichte mit der Hochzeit war einfach nur irgendwie abgedreht. Habe einige Zeit gebraucht, bis ich verstanden habe, was da vor sich geht und wie das in die Story passt. Zumal die Hochzeit danach im Film eigentlich keine Rolle mehr spielt, wenn Kirsten Dunst bei ihrer Schwester eintrifft (ziemlich erschöpft/benebelt).


    Soll wohl zeigen, dass sie versucht hat "normal", also nicht krank, zu sein - sagt sie, wenn ich mich richtig erinnere, auch später ("but I tried").


    Zitat

    Original von GambaJo
    der Schwager flippt ständig aus…


    Verständlich, die haben dort einen Golfkurs mit 18 Löchern und trotzdem geht alles schief!! Später im Film sieht man übrigens, dass es auch ein 19. Loch gibt.


    Zitat

    Original von GambaJo
    Schade fand ich auch, dass nicht so wirklich darauf eingegangen wurde, warum sich der Schwager das Leben nahm. Klar, er hat die Katastrophe kommen sehen. Aber dann sagt er keinem bescheid, dass es passiert, er bringt sich alleine um. In den Pferdeställen. Warum alleine, warum gerade dort? Ich hatte das Gefühl, da fehlt ein Stück Geschichte.


    Warum in den Ställen weiß ich auch nicht, ich nehme an, das hat symbolische Hintergründe :gruebel: Warum alleine, dafür gibts genug Gründe denke ich - was ich da aber interessant fand war, dass seine Frau das eigentlich recht gelassen genommen hat. Ich hätte gedacht, dass die da komplett zusammenbricht.


    Zitat

    Original von GambaJo
    Sehr gut hat mir die schauspielerische Leistung der Schwester gefallen, die, als sie merkte, dass es dem Ende zu geht und ihr Mann tot ist, sie einfach aus Panik total irrational und wild handelte.


    Ja, die Entwicklung der zwei Schwestern fand ich auch toll. Der kaputten gehts besser, sobald sie weiß, dass es zu Ende geht, die ehemals starke und selbstsichere wird zu einem kleinen Häufchen Elend. Und das schön langsam und sehr überzeugend gespielt.