Micha Mischer "Waldspaziergang EP"

Track Rating
5.5 / 6
(4 Bewertungen)
  • Artist: Micha Mischer
    Release: Waldspaziergang EP
    Style: Deep House, Tech House, Progressive
    Label: No Border Recordings


    Nachdem die erste EP von Micha vor fast zwei Jahren sehr gut hier angekommen ist, möchten wir euch auch den Nachfolger nicht vorenthalten. Die "Waldspaziergang EP" enthält die drei Tracks "Eule im Wald", "Marienkäfer" und einen Remix von Sven Jacobsen und HP Hoeger von "Midnight", welcher vor knapp einem Jahr exklusiv für eine Compilation von Zyx geremixt wurde.
    "Eule im Wald" ist eine sehr ruhige und chillige Deep House Nummer, die ihr Wohl nicht im Club, sondern eher in einer Bar/Lounge sucht. "Marienkäfer" geht ein bisschen forscher zur Sache und streift doch zumindest die Genregrenze zum Tech House an, legt aber trotzdem nicht minder Wert auf schöne Melodien.
    Das Original von "Midnight" war bereits auf der ersten EP von Micha Mischer zu finden. Der Remix orientiert sich sehr nah am Original, hat selbigem allerdings einen ausgezeichneten Chorgesang in den Hintergrund gelegt und noch ein paar alternative Melodien hinzugefügt.


    Tracklist:


    01. Eule im Wald
    02. Marienkäfer
    03. Midnight (Sven Jacobsen & HP Hoeger Remix)

  • Beim ersten Hören bei Beatport fand ich "Eule Im Wald" besser, aber dank YouTube hat "Marienkäfer" klar die Nase vorn'. Diese groovige Bassline ist echt ziemlich cool und im Ganzen eignet sich der Track wahnsinnig gut für die späten Stunden.


    Der Remix von "Midnight" kann dem Original nicht das Wasser reichen. ;) Die erste EP von Micha ist klar mein Favorit aus eurem Katalog. :yes:

  • An den vorherigen Two-Tracker von Micha Mischer auf eurem Label reicht die naturverbundene Waldspaziergang EP zwar für meinen Geschmack nicht heran, nichtsdestotrotz werden der geneigten Hörerschaft auch hier wieder zwei überaus entspannungsfördernde Stücke geboten, welche nicht nur in der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr als akustische Tagträume zu empfehlen sind. :yes:


    Einer Eule im Wald die Hauptrolle in einem deephousig beeinflussten Track voller sphärisch unaufgeregter Schwärmereien zuzuordnen hätte ich zwar bisher nur Naturbursche Dominik Eulberg zugetraut, doch Herr Mischer belehrt uns nun eines Besseren, indem er die charakteristischen Laute des titelgebenden Kauzes sanft in die hiesigen, dezent wabernden Flächenstücke einbettet. Dennoch legt die beruhigende Melodieebene ihr Hauptaugenmerk zunächst auf die Entfaltung subtiler Ton- und Effektspielereien, welche von synthetischen Gitarrenlauten über xylophonartiges Tröpfeln bis hin zu immer wieder eingeworfenen Melodieanleihen reichen und die bekannten schwebenden Flächen bestens zu ergänzen wissen. Hinter jeder Ecke lauert hierbei eine neue Zusammensetzung der vielfältigen Elementeschar, sodass trotz des überaus entspannt gehaltenen Charakters der sphärischen Komponente weder aufkommende Langeweile zu erspähen ist noch progressive Werte vernachlässigt werden, vielmehr stellt sich das Ganze im weiteren Verlauf nun zunehmend grooviger auf, da die bisher etwas unterschätzte Stakkatobassline mehr und mehr zum tänzelnden Polster der Melodieebene avanciert und in Kooperation mit einigen subtilen Klickereffekten ihren Weg unbeirrt durch den Untergrund des Stücks bohrt. Im Mittelteil reduziert sich die Anzahl der Melodiefragmente dann etwas, ehe auch das Drumming dieser Entwicklung folgt und alsbald mit dem ersten (und alles andere als letzten) Ruf einer Waldeule schließlich das Break eingeläutet wird, in welchem vor allen Dingen die wellenartig durch den Raum gleitenden Flächenstücke prägend auftreten. Zusammen mit einigen äußerst dezent gehaltenen Tonfragmenten verliert sich der Track dabei zwar kurzzeitig in seiner sphärischen Tiefenentspannung, Tröpfeltonunterstützung sowie der Wiederaufbau des Drummings wirken dem jedoch im Folgenden entgegen und ebnen dem Ganzen schließlich den Weg in die letzte groovende Phase, in der für einige Momente alle Elemente (fast schon zu) harmonisch im Einklang aufspielen. Gesunde 4,75/6 sind zu diesem Zeitpunk allerdings schon längst in trockenen Tüchern untergebracht... ;)


    Der zur jetzigen Jahreszeit eher rar zu beobachtende Marienkäfer geht es im Vergleich zu seinem Waldmitbewohner etwas forscher an, entfernt sich damit von der deephousigen Zurückgelehntheit des Vorgängers und umgibt sich viel lieber mit techhousigen Anleihen, welche nicht nur in seiner deutlich repetitiverem Machart, sondern auch im deutlich druckvoller agierenden Drumming zu erkennen sind. Zu Beginn noch recht minimalistisch ausgestattet finden sich nach einigen Augenblicken der Einwirkzeit die ersten Fragmente einer grooveaffinen Bassline im Untergrund des Ganzen wider, welche sich mit zunehmender Ausstaffierung des Hintergrunds mit Flächenandeutungen komplettierter präsentiert und alsbald als wunderbar schwofender Taktgeber des Stücks nicht mehr wegzudenken ist. Dadurch fühlen sich im weiteren Verlauf wiederum die dezenten Melodieflächen im Untergrund dazu aufgefordert, die Deutlichkeit ihrer Präsenz langsam aber sicher zu erhöhen, sodass in Kooperation mit einem wabernden Alternativton mit der gewissen Tribal-Nähe die gelungene sphärische Verdichtung des Tracks schließlich nicht mehr aufzuhalten ist. Geschielt wird dabei vor allen Dingen in Richtung hypnotisierend-monotoner Gefilde, welche von den mittlerweile recht housig inspirierten (Piano-)Flächenstücken jedoch meines Erachtens nicht zwingend genug umgesetzt werden. So werden letztere im anstehenden Break dann auch in dezenter Manier wieder in den Hintergrund gedrängt, während die Bassline dieses - ohne mit der Wimper zu zucken - durchgroovt, im Anschluss zusammen mit dem restlichen Untergrund erneut unmissverständlich zum Hauptdarsteller des hiesigen Stücks mutiert und die Flächenanleihen erst einmal in den Niederungen des Drummings ihr Tagwerk vollbringen. Da Micha Mischer jedoch kein Unmensch ist, dürfen sich kurz vor Toreschluss auch die Pianoflächen noch ein letztes Mal aus ihrem Nischendasein herausbewegen und mitsamt der Tribaltöne einen gelungenen sphärischen Schlussakkord setzen, welcher die finale Vergabe verdienter 5/6 manifestiert. :D

  • Zitat

    Original von Southern
    Hätte meiner Meinung nach vom Sound her besser zu Coffee Bay Recordings als zu No Border Recordings gepasst. Ist ja schon sehr chillig. Klingt insgesamt ganz gut!


    greetz West :D


    Na, da hast du das Konzept dort aber nicht ganz verstanden. Chillout ist nicht gleich Deep House... :aha:

  • Zitat

    Style: Deep House, Tech House, Progressive


    Die "Waldspaziergang EP" klingt für mich eher nach deepen Chillout als nach chilligen Deep House, daher hätte ich die Platte eher bei Coffee Bay Recordings vermutet. Tech House und Progressive solls ja angeblich auch sein. Ich würd sagen es ist Hardstyle. ^^


    Abgesehen davon, finde ich die Produktion in der Tat wirklich gelungen.


    greetz West :D