Solee "Jule"

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  • N'Abend zusammen und willkommen im neuen Jahr!


    Über meinen ersten Post Baujahr 2009 darf sich niemand Geringeres als Normen Flaskamp alias Solee freuen, der sich mit seinem neuen Track, der auf den Namen Jule hört, erneut anschickt, eine für meinen Geschmack überaus gelungene Melange aus minimal-techhousigen Klängen seiner Diskografie hinzuzufügen. Da wie bei den Vorgängern zudem die melodischen Rafinessen nicht zu kurz kommen, dürfte die zusätzlich mit einem Remix von Pig & Dan verzierte Platte vielleicht auch im hiesigen Forum den ein oder anderen weiteren Liebhaber finden. Das ganze Paket ist jedenfalls Ende Dezember auf Parquet Recordings erschienen und für eure Gehörgänge hier sowie auf den folgenden Youtube-Links aufgebahrt... ;)


    Sporadische Bongoklänge leiten den Original Mix ein, welcher sich zunächst nur auf einem trockenen Beat fortbewegt, zur groovenden Unterstützung aber bald die ersten monotonen Melodiefragmente zur Seite gestellt bekommt und schließlich auch vor der drückenden Unterstützung einer Richtung Offbeat schielenden Bassline nicht zurückschreckt. Mit weiteren zischenden Effekten erforscht das Ganze zudem leicht marschierende Gewässer, welche sich aber durch die Entfaltung der alsbald zur ersten markanten Melodielinie umfunktionierten Versatzstücke schnell wieder verabschieden müssen, sodass das Ganze sich nun voll und ganz dem immer wieder leicht an- und abschwillenden Charakter der Tonfolgen verschreiben kann. Elektroid behaftete Begleitklänge runden dabei die eher in düsteren Gemäuern anzutreffende Atmosphäre ab und initiieren im weiteren Verlauf in hervorragend subtiler Art und Weise ein anstehendes Break. Dieses wartet zunächst nur mit der bekannten Melodie auf, welche ihre sphärische Arbeit wunderbar unterschwellig erledigt, punktet dann aber mit perfekt gesetzten Pianotönen sowie dunklen Streichern, welche die Sogwirkung des Stücks sehr gut intensivieren und den gemeinen Hörer, wenn nicht schon längst geschehen, spätestens jetzt auf ihre Seite bringen. Als Kontrastpunkt ist dann das Breakende gestaltet, welches durch zischende Effekte die Brücke zwischen emotionalen Klängen vorher und groovender Techhouse-Attitüde nachher schlägt. Denn nun schauen aus dem Untergrund erst einmal nur Fragmente hervor, bevor sich die bekannte Melodielinie doch noch ein letztes Mal aufrafft und für einen weiteren kleinen Höhepunkt sorgt. Nach den finalen schiebenden Momenten sind es dann schließlich meine 5,5/6, die die Stimmung des Tracks im Geiste weiterführen. :D


    Im Pig & Dan Remix auf der B-Seite werden nun gewohnt technoidere Töne angestimmt, welche das Original in einen noch etwas mehr nach vorne gehenden Kontext bringen. Zur Ausstattung gehört dabei anfangs nur ein schiebendes Drumming, welches mit düster schielender Bassline und den hin und wieder eingeworfenen Originaltönen elektroider Prägung ein eher kaltes Bild abliefert, im weiteren Verlauf aber zunehmend Unterstützung durch die ersten Alternativtöne erhält, welche sich aus dem harten Kern des Untergrund langsam ihren Weg an die Spitze dieses Remixes bahnen. In dieser Verfassung schaufelt sich das Ganze nun in technoider Manier in Richtung eines Breaks, in dem sich endlich auch die Originalmelodie - wenn auch erheblich roher und zielstrebiger instrumentiert - wieder im Ohr manifestieren kann. Atmosphärisch bewegt man sich daher hier in noch etwas raueren Gefilden, sodass sich als passender Gegenpol im Hintergrund einige hell schimmernde Klänge herauskristallisieren und die Intensität des Ganzen noch ein wenig anheben können. Nach dem Ende des Breaks wähnt man sich zur Abwechslung wieder am Anfang des Tracks - allerdings dauert es diesmal nur einen Bruchteil der Zeit, bis sich das Ganze der düsteren Tonfolge erinnert und diese in ihrem schiebenden Rhythmus empfängt - leider wird dabei die rohe Kraft, die noch im Break vorherrschte, nicht mehr erreicht, da das Ganze wenig später auch schon im Begriff ist, sich auf sein bevorstehendes Ende vorzubereiten. Alles in allem dennoch ein gelungener Remix, der meiner Bewertungsskala verdiente 5/6 entlockt. :yes:



    Greetz,
    :: der hammer ::

  • Damit hat sich Normen den Titel "Sehr talentierter Producer" verdient. Der haut ja einen Knaller nach dem anderen heraus. Unglaublich :huebbel:
    Der Pig & Dan Remix ist auch sehr gelungen.


    Danke, dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast. Das Ding muss ich haben!

  • Ich muss gestehen, dass mich der Original Mix nicht so sehr anspricht. Der Break ist zwar klasse, aber der Rest ein wenig unspannend. Gibt nur 4/6 von mir.


    Das Geschrubbe von Pig & Dan erinnert mich an manchen Sander van Doorn-Track. Insgesamt fehlt mir hier das gewisse Etwas, was das Original noch hatte. 3/6