Way Out West "Spaceman"

Track Rating
5.0 / 6
(1 Bewertungen)
  • Lange haben sie sich Zeit gelassen und den Fokus vermehrt auf ihre Alleingänge als Produzenten und DJs gelegt, nun gibt es nach vier Jahren Abstinenz aber endlich wieder ein neues Lebenszeichen von Way Out West, dem gemeinsamen Projekt von Nick Warren und Jody Wisternoff. Der frisch aus dem Ei geschlüpfte Track hört dabei auf den Namen Spaceman und lässt sich auch atmosphärisch davon mehr als passend anregen - zudem konnte niemand Geringeres als Robert Babicz für die Remixarbeit engagiert werden, der mit seiner Überarbeitung ebenfalls alle Freunde der Klangvielfalt in der elektronischen Musik begeistern dürfte. Akustische Überzeugungsarbeit sucht man jedenfalls am besten bei Astralmusic, auf Nick Warren's Myspace-Seite sowie hier und hier, wo es die beim hauseigenen Label Hope Recordings erschienene Platte in voller Länge zu hören gibt. :yes:


    Ohne Wenn und Aber mit dem Namen Way Out West verbunden ist die Vorliebe für ausgefeilte Breakbeats, die die nie an ein bestimmtes Genre angebundenen Tracks auszeichnet. Davon kann auch wieder der Original Mix ein mehr als aussagekräftiges Lied singen und legt in fragmentierten Drum&Bass-Strukturen gleich ein ordentliches Pfund vor. Sanfte Flächenandeutungen sowie eine ambientlastige Schwebemelodie lassen sich davon allerdings nicht unterkriegen und unterbreiten dem Track nun recht schnell ihr herrlich sphärisches Kleid, welches zudem von einer im Hintergrund gut rollenden Begleitmelodie Unterstützung erhält. Einzelne kurze Knarzeinlagen bleiben dabei im Untergrund zwar eher die Ausnahme, fügen sich aber gut in das spannende Trackkonzept ein, welches fast hinter jeder Ecke neue oder alternative Entwicklungen in Melodie und Trackgerüst vorsehen. Ein kleines Break entfaltet dann sogar eine sommerliche Pianomelodie, welche ausnahmslos den sphärischen Tenor dieses Tracks unterstützt und zusammen mit den Breakbeats sowie harmonischer Flächenarbeit für eine Lockerung der intensiven Klangfarben im Mittelteil sorgt. Legt sich diese dann wieder zur Ruhe, ist in den letzten Momenten zudem noch etwas Zeit für einige spacige Einlagen in Form von leicht verzerrten Gitarren, bevor sich das Ganze auf seiner wunderbar breakigen Basis ausholpert und für meinen Geschmack verdiente 5/6 einheimst. :D


    Dem Robert Babicz Remix auf der B-Seite gelingt dann das Kunststück, aus dem knapp 6minütigen Original einen fast doppelt so langen, aber nicht minder intensiven Kracher zu basteln, der sich nicht vor seinen trancigen Wurzeln versteckt und einen herrlich club-affinen sowie techhouse-inspirierten Charme an den Tag legt. Das beginnt schon mit der Entfaltung der schön deep gehaltenen Bassline, welche sich in subtil knarziger Spielweise als perfekter Antreiber dieser Überarbeitung präsentiert und sich zusammen mit der rollenden Begleitmelodie aus dem Original bereits nach wenigen Momenten in einen fast schon hypnotisch zu nennenden Rausch spielt. Ein erstes Kurzbreak offenbart dann die atmosphärische Schönheit der Originalmelodien, welche hier allerdings nur als Appetithappen agieren, da sich das Ganze im weiteren Verlauf eher auf die subtile Entfaltung einiger ebenfalls sphärisch schwebender Alternativflächen im Hintergrund spezialisiert. In einigen minimal arrangierten Phasen zwischendurch kommt allerdings auch die wunderbare Glöckchenmelodie echo-intensiviert immer mal wieder zum Vorschein, um dem Remix in seinem progressiven Aufbau zu beglücken. Dieser sieht jedenfalls im Folgenden ein weiteres Kurzbreak vor, welches mit den Vorzügen der intensiven Alternativflächen nicht geizt, sodass sich diese im Anschluss auch zusammen mit dem techhousig rollenden Untergrund für einen Moment in den Vordergrund spielen dürfen, bevor sich das Ganze wieder für eine kurze Phase sphärisch zurückschraubt. Allzu lang dauert dieser Zustand allerdings nicht an, da allerhand fragmentierte Melodieschnipsel aus dem Original wieder nach den Sternen greifen und im anschließenden Outro für einen gelungenen spacigen Ausklang sorgen. Alles in allem ein überragender Remix im wahrsten Sinne des Wortes, der das Original für meinen Geschmack locker toppt und dafür auch hervorragende 5,75/6 ergattert. :yes:


    Mit Terracotta Army's Eastern Invasion Mix von The Warning ist auf der Platte übrigens noch ein weiterer Track enthalten, welcher mit feinsinnig sphärischen Melodiestrukturen auf hypnotischem Progressive House ebenfalls nicht unerwähnt bleiben sollte... ;)



    Greetz,
    :: der hammer ::

  • Generell eine sehr, sehr geile Nummer! Das Original hat einfach 'nen coolen Flair. Die Breakbeats stehen ein wenig im Kontrast zu der doch eher zarten und melancholisch angehauchten Piano-Line. Dennoch harmoniert es ganz gut und kreiert eine ganz eigene Stimmung.


    Zu kritisieren hab ich aber auch was ;) Und zwar denke ich, dass man aus dem Trackaufbau noch hätte was rausholen können irgendwie...


    So bleiben dem Original noch gute 5/6 Eier

  • Ich liebe die Nummer, Way out West sind immer klasse ! Wer jetzt hier aber einen Hit wie " Mindcircus " erwartet, wird evtl. enttäuscht sein. Das Stück ist deutlich undergroundiger gehalten. Der Remix von Robert Babicz gefällt mir ebenfalls und macht die Nummer noch etwas tanzbarer. Hätte damals NIEMALS geglaubt das der Robert - früher oft unter " ROB ACID ( !!! ) " unterwegs - mal eine Way out West remixt.
    Das er aber auch vor Jahren schon neben harten Acid und Techno auch sanfteren Tech House produziert hat, war mir schon klar. Dennoch hätte ich das nicht mit Way out West in Verbindung gebracht und freue mich ehrlich gesagt sehr über diese neue Entwicklung. Ich denke er ist einer der besten Künstler die unser Bundesland NRW zu bieten hat.


    Spaceman ist ideal für den Herbst. Wer die ganze Musik auf Nick Warrens " Back To Mine " mag, wird diesen Stil hier auf jeden Fall wiederfinden.

  • Ja Martin... da muss ich dir zustimmen. Die Entwicklung von Robert ist schon erstaunlich. Wenn ich an seine Rob Acid Live Acts denke...
    purer -sorry- HIRNFICK! Aber sehr geil... denn im Acid hab ich mich schon immer sehr heimisch gefühlt :)


    Aber das ist ja hier nicht wirklich das Thema ;)

  • Zitat

    Original von Martin F. Lizard
    Hätte damals NIEMALS geglaubt das der Robert - früher oft unter " ROB ACID ( !!! ) " unterwegs - mal eine Way out West remixt.


    Da kann ich mich nur anschließen. Unter Rob Acid habe ich ihn auch schon mal live gesehen und gehört. Bei den Acid Wars war er eigentlich immer dabei! Das ist wirklich eine ganz andere Welt. Und jetzt ein Remix zu "Way out West"! :shy:


    greetz West :D

  • Zitat

    Original von Coar
    Ja Martin... da muss ich dir zustimmen. Die Entwicklung von Robert ist schon erstaunlich. Wenn ich an seine Rob Acid Live Acts denke...
    purer -sorry- HIRNFICK! Aber sehr geil... denn im Acid hab ich mich schon immer sehr heimisch gefühlt :)


    Kann ich nur bestätigen, liebe es auch mal Acid einzubauen. Erzeugt wie beim Trance einen musikalischen Orgasmus :D - und wurde damals ja sogar ständig im Trance eingesetzt um die Atmoshäre zu verstärken.
    Ich finde es interessant wie letzte Zeit die Wege in der Technoszene zusammenführen. So soll z.B. sogar DJ Hell die neue Kyau & Albert ( auch völlig ungewöhnlich ! ) gespielt haben. Es gibt immer mehr solcher Überraschungen. In der Hinsicht hat die Technoszene echt einen Schritt nach vorne gemacht. Auch wenn damals alles besser war ( *lol*) gibt es immer noch auch tolle Neuentwicklungen.