Ich bin noch viel zu müde, um ein ausführliches Review zu schreiben. Aber diesen positiven Flash, den ich heute noch empfinde, möchte ich nicht einfach abkühlen lassen.
Nach diesen ganzen Schlechtwetterprognosen, den letzten Tagen mit Starkregen, war meine Erwartungshaltung vorher gewaltig gedämpft. Es kostete schon ein wenig Überwindung, trotzdem zu fahren, doch war mir bewusst, dass mir durch Abwesenheit nie das Gegenteil des Befürchteten bewiesen werden könnte. Und was war das ein geiler Beweis. Ein paar Tröpfchen Regen in den beiden Nächten und Musik zum Schweben. Der Samstag war ein purer Endorphintsunami, von dem ich noch eine Weile zehren werde.
Meine Freundin und ich haben uns den Freitag bewusst kurz gehalten, um genug Reserven für den Samstag zu bewahren. Wir kamen erst gegen 23 Uhr, schlenderten ein wenig über das Gelände und hofften auf ein starkes Set von ATB. Sein Auftritt wäre ekzellent gewesen, wenn nur die Musik nicht gewesen wäre, nach meinem Eindruck ein reines Popkonzert. Die frenetische Atmosphäre auf dem Mainfloor mag das Alleinstellungsmerkmal meiner Meinung darlegen, aber für mich war das nichts. Umso mehr dann mein Mr. Friday, Sander van Doorn. Gewaltig, treibend, packend, absoluter Hammer, mein Geschmack. Danach ging es ab zum Hotel (Kloster Maria Engelport = Hort der Ruhe ohne Handyempfang und TV). Entsprechend ausgeruht konnte ich den Samstag angehen, Ja nur ich, weil meine Freundin sich vom Starkregen am Nachmittag abschrecken lies und von einem weiteren Besuch absah. Ich muss zugeben, dass ich eine Millisekunde auch nachgedacht habe, nicht zu gehen, doch die Nature wollte ich wegen Schlechtwetter nicht ausfallen lassen. Mir tat es wirklich weh, am Sonntag meiner Freundin erzählen zu müssen, dass sie einer der schönsten N1-Nächte verpasst hat. Schon Ferry Corsten gabe mir den ersten echten Kick mit seinem Set. Im Vergleich zum Set von Markus Schulz war das jedoch nur ein kleiner Schubser. Markus legte auf einem entspannt gefüllten Mainfloor auf, eine hervorragende Voraussetzung, um sich in die Musik fallen zu lassen, ohne nervendes Gedrängel und Geschubse. Er brachte eine Dynamik auf den aufwendig gestylten Open-Air-Floor, die ich persönlich in der Intensität nur selten spüre. Markus kannte keine Gnade, spielte sich selbst und die Crowd durch sein Set ohne Pausen und Schwächen nahezu in Ekstase. Für mich ist es immer noch schwer zu beschreiben, was da in mir vorging, zumindest einer der schönsten All-time-Party-Moments, die ich empfinden durfte. Rational ist das nicht zu beschreiben, aber es war wohl nur das Richtige zum passenden Zeitpunkt, der Höhepunkt in einer Gefühlsentwicklung einer Nacht. Dank an Markus Schulz, dass er mir diesen 90 minütigen Flow beschert hat.
Damit nicht genug. Wenn es läuft, dann läuft es. Und W&W ließen es laufen. Brilliant. Ich mag die beiden. Die werden immer besser und ich hätte die beiden noch gerne bis 9 Uhr gehört. Besser konnte mein persönliches Abschlussset der Nature-One 2011 nicht sein.
Dieses Wochenende wird in Erinnerung bleiben.
Es ist jetzt doch etwas ausführlicher geworden, doch es kam doch noch einiges hoch.