Deutscher Titel: The Host
Originaltitel: Gwoemul
Produktionsland: Südkorea
Erscheinungsjahr: 2006
Regie: Bong Joon-ho
Diesen interessanten Film habe ich vorgestern im Kino gesehen und musste den nun erstmal zwei Tage auf mich wirken lassen um hier was drüber zu schreiben. Allerdings weiß ich immer noch nicht, was ich davon halten soll...
Zur Handlung:
Nachdem ein US Mensch im Jahr 2000 Unmengen an Formaldehyd in den Han River entsorgt hatte, wuchs dort langsam ein kleine Bestie heran, die bei ihrem ersten Auftauchen direkt ein paar Menschen auffrisst und die Tochter einer Familie entführt, welche die Hauptrolle in dem Film spielt. Der schusselige Vater, der altkluge Großvater. Der Onkel, ein arbeitsloser Akademiker, und die Tante, eine berühmte Bogenschützin.
Die kommen erstmal in Quarantäne aufgrund der Annahme, dass das Monster (was übrigens echt cool aussieht) einen tödlichen Virus überträgt. Plötzlich meldet sich dann die Tochter, die in einem Abwasserschacht gefangen gehalten wird, per Handy bei ihrem Vater. Niemand außer seiner Familie glaubt ihm das und so macht sich die Familie auf die Jagd nach dem Monster, welche zugleich eine Flucht vor den Behörden und dem Militär ist.
Der Film ist der erfolgreichste koreanische Film aller Zeiten, 13 Millionen Zuschauer von 48 Millionen Einwohnern haben den gesehen und auch auf diversen Filmfestivals hat der gute Kritiken erhalten, auch wenn sich an ihm die Geister scheiden. Mein erster Eindruck als ich davon hörte war auch: schon wieder ein Monsterfilm aus Asien. Aber wahrscheinlich ist es gerade die Herkunft des Filmes, die ihm seine besondere Note gibt (in Hollywood kämpft man wohl schon um die Rechte fürs Remake).
Im Mittelpunkt steht eher die Familie mit ihren Problemen, nicht das Monster. Und neben dem Monster ist auch die Hysterie und Panikmache der Behörden und des Militärs wohl das größere Problem der Familie.
Bis hier haben wir also schonmal einen Horrorfilm (Angsteinflößend ist das Monster zwar nicht, aber immerhin gibts ein paar Schockeffekte), ein Familiendrama und eine Gesellschaftssatire.
Dazu kommt aber noch die Komödie. Ob das an den durchgeknallten Koreanern liegt oder woran auch immer. Die haben da sowohl freiwillig (der dumme Vater, schielende US-Offiziere, ein Mensch im Schutzanzug der einfach mal aufs Maul fliegt :D) als auch unfreiwillig (die gemeinsam trauernde und heulende Familie) ne ordentliche Prise Komik drin.
Und das Ende ist auch - wenn auch insgesamt eher Genretypisch - nicht Hollywoodlike, denn es gibt da ne gewisse Feinheit, wo ich auch nur dachte: Oh mann, das geht ja mal garnicht
Also der Film ist auf jeden Fall sehenswert, einfach weil da so viel Genres in einen Film gepackt sind. Ob das gut ist oder nicht weiß ich noch immer nicht, aber es war nen Riesenspaß den zu schauen und dann nachher darüber zu diskutieren. Wenn sich da Gesellschaftskritik (der ganze Film ist eigentlich nen Seitenhieb auf Vogelgrippe & Co.) mit einfachsten (aber wirksamen) Slapstickeinlagen abwechselt bzw. sogar vermischt, dann fällt es einem schwer das Ganze ernst zu nehmen. Aber anscheinend war das auch nicht gewollt. Letztlich ist der Film Unterhaltung und entweder man liebt ihn oder man hasst ihn. Auf jeden Fall ist es mal was total anderes!